<Desc/Clms Page number 1>
Destillationsvorrichtung.
Bei Destillationen müssen die Rückstände verschiedener Produkte aus dem Destillationskessel nach beendigtem Destilliervorgang entfernt werden, um die Vorrichtung für eine neuerliche Beschickung vorzubereiten. Um dies zu ermöglichen, wird der Kessel bisher mit einem oder auch mit zwei Mannlöchern versehen, durch welche die Arbeiter einsteigen und durch welche auch die Rückstände einfernt werden können. Abgesehen davon, dass die Arbeit nur durch die hohe Temperatur, welcher der Destillationskessel ausgesetzt war, eine unangenehme und selbst gesundheitsschädliche ist, behindern die aus praktischen Gründen klein gehaltenen Öffnungen die Arbeit und auch bei eintretender Lebensgefahr die Rettung der Arbeiter.
Weiters erfolgt die Befeuerung des Kessels zumeist von aussen, selten durch wagrechte Flammrohre von innen, in welch letzterem Falle wiederum die Befahrbarkeit des Destillationkessels leidet.
Die Ausführung der Kessel und die Art ihrer Befeuerung bringen es bisher mit sich, dass die Reparatur derselben eine überaus schwierige und kostspielige ist.
Gemäss der Erfindung werden die angeführten Übelstände dadurch beseitigt, dass einerseits der Kessel einen beweglichen Oberteil erhält und infolgedessen der Kessel leicht freigelegt und bequem befahrbar gemacht werden kann ; andrerseits wird von dem Vorteil der Innenfeuerung in der Weise Gebrauch gemacht, dass lotrecht angeordnete Flammrohre angewendet werden, wodurch die Schwierigkeit bezüglich der Reinigung und Begehung des Destillationskessels behoben erscheint. Die Reparatur ist dabei eine sehr einfache und besteht lediglich in der Auswechslung des schadhaft gewordenen Oberteils durch einen neu einzusetzenden Ersatzoberteil.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der den Gegenstand der Erfindung bildenden Destillationsvorrichtung in lotrechtem Mittelschnitt veranschaulicht.
Das aussen isolierte oder eingemauerte Gefäss a bildet den Behälter für die zu destillierende Masse, die beispielsweise durch den Fallstutzen b eingebracht wird. An dem Gefäss a ist die ringförmige Rinne c um dasselbe herumlaufend angebracht, Diese Rinne ist mit einer geeigneten Flüssigkeit, z. B. einer leicht schmelzbaren Legierung gefüllt und dient zum Einsetzen des Kesseldeckels d, der mit seinem abwärtsgekrempten äusseren Teil in den Ringraum der Rinne hinabreicht, so dass durch den gebildeten Flüssigkeitsverschluss der Austritt der bei der Destillation sich bildenden Dämpe verhindert ist. In den Deckel d ist das kegelförmige oder zylindrische Flammrohr f (oder auch mehrere solche) lotrecht eingesetzt.
Letzteres ist mit einem Abschlussdeckel g versehen, in den ein beiderseits offenes Rohr h eingesetzt ist, in welchem der die Heizung bewirkende Gasbrenner i sich befindet. Die Heizgase bespülen das Flammrohr f an dessen Innenfläche, so dass die Wärmeübertragung von der Aussenfläche des Flammrohrs und gegebenenfalls auch durch an letzteres angesetzte Rippen j an den Kesselinhalt erfolgt. Beim Stutzen k treten die Heizgase aus, während die Destillationsgase durch den Stutzen 1 abgeführt werden.
Der zur Förderung der Destillation nötige Dampf kann durch den Stutzen m in den Kessel a eingeleitet werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Arbeitsvorgang geht z. B. bei der Destillation schwerer Rohölrückstände folgendermassen vor sich :
Nachdem die Vorrichtung mit dem zu destillierenden Produkt gefüllt ist, wird der Gasbrenner eingeführt, zu welchem Zwecke eine biegsame und lösbare Gaszuleitung vorgesehen ist und die Heizung in Tätigkeit. gesetzt.
Noch während des Ganges der Destillation wird der Deckel d samt den mit ihm zusammenhängenden Teilen in Bewegung gesetzt, und zwar erhält er ungefähr eine Sechzehnteldrehung abwechselnd nach rechts und links durch ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes) Schneckengetriebe. Um hierbei die Reibung möglichst zu verringern und die Drehbewegung zu erleichtern, ist der Deckel d mit Rollen n o. dgl. versehen, welche auf dem Rinnenrande
EMI2.1
Kokses an die Wandung des Gefässes a verhindert.
Sobald die Destillation beendet ist und der Kessel geöffnet werden kann, wird mittels eines über dem Kessel angebrachten Hebezeugs (Laufkrahns) der Deckel d an den Ösen o erfasst und emporgehoben, wobei gleichzeitig die an dem Flammrohr f und zwischen den Rippen j festgebackene Koksmasse herausgehoben wird. Das Innere des : Kessels kann nun bequem und rasch von dem noch anhaftenden Koks befreit werden, worauf der Kessel wieder zur Aufnahme einer neuen Füllung bereit ist, falls ein bereit gehaltener reingeputzter Deckel eingesetzt wird. Die Reinigung des herausgehobenen Deckels kann in der freien Luft rasch vor sich gehen ; die Koksmasse kann auch mit Wasser abgekühlt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Destillationsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Destillationsgefäss mit einem durch Flüssigkeisverschluss den ganzen Querschnitt des Gefässes abdichtenden Deckel versehen ist, in welchem ein oder mehrere taschenartige Flammrohre lotrecht eingesetzt sind.