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Verfahren zum Entschwefeln von durch trockene Destillation von Mineralölen gewonnenen Gasen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Entschwefeln von Kohlenwasserstoffgasen oder-dämpfen, welche durch die Destillation von Schieferton, Mineralölen oder Gesteinen erhalten werden, welche schwefelhältige Substanzen enthalten. Man hat bereits vor- geschlagen, Kohlenwasserstoffgase mit Wasserstoff sowie auch mit Oxyden von Stickstoffgasen, allenfalls in Gegenwart katalytischer Mittel, zu behandeln. Von diesen bekannten Verfahren
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wonnenen Gase in einem beheizten Kessel mit Wasserstoff und Stickstoffoxydul innig vermischt und dann durch geeignete Kondensations-und Absorptionsapparate an sich bekannter Art geleitet werden.
Statt die entweichenden Gase mit Stickstoffoxydul zu vermischen, kann letzteres in dem Reaktionskessel selbst durch Einleiten von Ammoniumnitratlösung erzeugt werden.
Die Temperatur des Reaktionsgefässes wird auf zirka 260 bis 3950 C. erhalten.
Der in dem von der Retorte zum erhitzten Reaktionsgefäss übergehenden Gas oder Dampf enthaltene Schwefel verbindet sich mit dem im Gefäss befindlichen Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff und die erzeugten Stickstoffoxyde oxydieren oder machen den im Schwefelwasserstoff enthaltenen Schwefel frei, der dann zum Teil von dem im Kohlenwasserstoffgas oder-dampf enthaltenen Ammoniak absorbiert und zu Ammoniaksulfat kondensiert wird, welches, wie später erklärt, durch ein Rohr abgeführt werden kann.
Nimmt man die Zusammensetzung der Schwefelverbindungen, die durch die allgemeine Formel CxHvS dargestellt ist, so findet in der Retorte die folgende chemische Reaktion statt :
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Die schweren Kohlenwasserstoffe werden dann in der gewöhnlichen Weise kondensiert während die leichten Dämpfe (mittels eines saugenden Ventilators) durch einen Scrubber geleitet werden ; die Dämpfe ziehen dann durch eine mit Eisenoxyd beschickte Kolonne und aus letzterer kommen die Dämpfe oder Gase in einen Behälter, welcher Schwefelsäure enthält. die das Ammoniak absorbiert ; die Reaktion in der Kolonne ist folgende :
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Die Stickstoffoxyde werden in bekannter Weise aus einer flüssigen Nitratverbindung,
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Ammoniumnitrat, sein kann, oder aus einem salpetrigsauren Salze erzeugt.
Eine derartige Flüssigkeit wird in die erhitzte Kammer in solchen Mengen eingebracht, welche der Menge der zu behandelnden Kohlenwasserstoffgase oder-dämpfe entsprechen ; diese Flüssigkeit wird, sobald sie mit der erhitzten Oberfläche der Kammer in Berührung kommt, augenblicklich verdampft und Teile dieses Dampfes enthalten oder werden in Stickstoffgas übergeführt, und zwar nach folgender Reaktion :
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Ein zur Durchführung des Verfahrens geeigneter Apparat ist in der Zeichnung m r ig. l in einer Seitenansicht teilweise im Schnitt dargestellt ;
Fig. 2 zeigt in Draufsicht die erhitzten, rohrförmigen Gefässe. a bezeichnet ein geschlossenes Gefäss mit einem Zulaufrohre b aus einer in dem Ofen d gelagerten Retorte c und einem Abzugsrohre e zur Serubber-oder Kondensiereinrichtung f :
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g ist eine Kolonne, welche mit Eisenoxyd beschickt ist, während der Behälter g'Schwefelsäure enthält. Das Gefäss a ist im Ofen oder in einem Feuerzuge gelagert, wodurch es auf den erforderlichen Hitzegrad von zirka 260 bis 3950 C. erhitzt wird.
Unter dem Gefässe a oder mit demselben verbunden ist eine rohrförmige oder anders geformte Kammer h vorgesehen, die mit Eisenfeil-oder Bohrspänen o. dgl. Materialien gefüllt und oberhalb des Feuers oder in gleicher Höhe mit demselben angeordnet ist, um je nach Bedarf auf Weiss-oder Rotglut erhitzt zu werden ; von dieser Kammer führt ein Rohr i zu einem mit Wasser gefüllten Gefässe, während ein Rohr i'zu einem vorzugsweise unten angeordneten. geschlossenen Behälter führt.
Die eintretende Reaktion entspricht der folgenden Gleichung :
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Das Wasser in dem Gefässe j wird in durch den Hahn k geregelter Weise in das Rohr i eintropfen gelassen und fliesst dann in die rotglühende Kammer h, welche die Eisenbohr-oder Feilspäne enthält, woselbst es in Wasserstoff zerlegt wird, der in die erhitzte Kammer a übertritt, während die flüssige Nitratlösung aus dem Gefässe m in durch den Hahn 1t geregelter Weise in das Rohr p tropft, um, wie vorerwähnt, ebenfalls in das erhitzte Gefäss a zu gelangen.
Letzteres ist mit einem Pyrometer q ausgestattet. r ist ein Abzugsrohr für die schweren Kohlenwasserstoffe, durch welches Rohr auch das im Gefäss a gebildete Ammoniumsulfat abgezogen werden kann ; s ist ein Ablauf für leichtere Kohlenwasserstoffe und t ist ein solcher für noch leichtere Kohlenwasserstoffe ; alle diese Rohre führen zu separaten Aufnahmsgefässen ; u ist ein Abzugsrohr für die Gase oder Dämpfe in das Gefäss g', welches Schwefelsäure enthält, die den Rest des Ammoniaks absorbiert und Ammoniumsulfat in Form von Kristallen bildet, welches von Zeit zu Zeit entfernt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zum Entschwefeln von Gasen, die durch trockene Destillation von Mineral- ölen gewonnen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gase in einem beheizten Kessel mit Wasserstoff und Stickstoffoxydul innig vermischt und dann durch geeignete Kondensations-und Absorptionsapparate an sich bekannter Art geleitet werden.