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Kanalmuffelofen für keramische Erzeugnisse oder dgL
Die Erfindung betrifft einen Kanalmuffelofen für keramische Erzeugnisse und bezweckt, solche insbesondere auch für Porzellan, Steingut, Glas oder Emailwaren nutzbar zu machen. Der Ofen unterscheidet sich von bekannten dadurch, dass die Stelle, an der das stärkste Feuer gegeben
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die durch den Kanal geführten Gegenstände in diesem selber nur vorgewärmt und abgekühlt werden. Dagegen erhalten sie die stärkste Hitze nicht im Kanal selber, sondern in der seitlich angebauten Muffel, so dass also die Vorzüge des Kanalofens mit denjenigen eines Muffelofens vereinigt werden, und die Gegenstände gerade in der gefährlichen Zeit des Einbrennens den in Kanalöfen immer leicht auftretenden Luftströmungen entzogen sind.
Auch ist es jetzt erst möglich, den zu brennenden Gegenständen wirklich die grösste Hitze zu geben, da sie sich in der Muffel in ruhender Luft befinden und namentlich hier auch wirklich von fast allen Seiten vom Feuer umstrichen werden. Die bisher üblichen Kanalöfen erforderten darum auch einen hohen Brennstoffaufwand und im Zusammenhang damit einen ununterbrochenen Tag-und Nachtbetrieb. Dabei war das Gut nicht sicher vor Zugluft zu schützen und dies brachte erhebliche Verluste durch Zerspringen.
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Ausführungsform, und zwar Fig. i in einem wagrechten, Fig. 2 in einem senkrechten Schnitt.
Hiebei ist I eine Schienenbahn, die durch den Kanalofen 2 hindurchführt. 3 ist einer der Wagen, in der Stellung gezeichnet, wie er sich gerade vor der an den Kanalofen 2 angebauten Muffel 4 befindet. 5 ist eine dieser Muffel in dem Kanal gegenüber liegende Öffnung, die dazu dient, die auf den Wagen 3 befindlichen Platten mit zu brennenden Gegenständen in die Muffel 4 hineinzuschieben und herauszuziehen. Unter Umständen ist es auch vorteilhaft, so zu arbeiten, dass die Plattform der Wagen 3 tiefer liegt als die Sohle der Muffel 4. Dann kann bei 5 eine Vorrichtung angebracht werden, die die auf den Wagen befindlichen Gegenstände anhebt, ehe sie in die Muffel geschoben werden und die sie nach dem Herausziehen wieder auf den Wagen senkt.
Eine solche Tieferlegung der Wagenplattform gegenüber der Muffelsohle ist für das Brennen emaillierter Gegenstände wichtig. Es wird dadurch ermöglicht, die einzubrennenden Gegenstände zuerst, solange sie sich noch auf dem Wagen befinden, der Einwirkung der Hitze möglichst zu entziehen, ihnen dann aber beim Hochheben und Hineinschieben in die Muffel sofort die volle Hitze zu geben.
6 ist die unmittelbar neben der Muffel angeordnete Feuerung. Die Heizgase bestreichen zuerst die die Muffel umgebenden Kanäle 7, dann die den Kanalofen beheizenden Kanäle 8.
Diese-letzteren Kanäle brauchen im wesentlichen nur um den Vorwärmkanal (in der Zeichnung Fig. i, unten) angeordnet zu sein. Die Enden des Kanalofens 2 sowie die Öffnung 5 sind in bekannter Weise durch Schieber oder Platten zu schliessen.
Die Arbeitsweise des vorliegenden Ofens gestaltet sich bei Porzellanwaren oder dgl. wie folgt :
Die einzubrennenden Waren werden auf Wagen 3 mittels der Schienenbahn I in den Kanalofen eingeführt. Sie werden dann allmählich vorgewärmt, bis sie zwischen Muffel 4 und Öffnung 5 geraten. Alsdann werden sie von den Wagen in die Muffel hineingeschoben und dabei nötigenfalls angehoben. Nach dem Fertigbrennen zieht man die Waren wieder heraus und bringt sie auf die Wagen zurück. Man schiebt dann die Wagenreihe entsprechend vor, wobei die fertig gebrannten Waren sich in dem zweiten Teil des Kanalofens nach und nach abkühlen und schliesslich wieder
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ins Freie gelangen.
Auf diese Weise ist trotz Einschaltung der besonderen Muffel ein völlig ununterbrochenes Arbeiten und infolge der guten Ausnutzung der Wärme rasches Arbei@en ermöglicht.
Das Garbrennen in der angebauten Muffel dauert nur etwa zehn Minuten, so dass, wenn sich z. B. sechs Wagen im Vorwärmekanal und sechs im Abkühlraum befinden, was im allgemeinen ausreicht, die Waren den ganzen Ofen in etwa zwei Stunden durchlaufen.
Will man besonders grosse Mengen Waren brennen, so kann man die Anordnung, wie bereits angedeutet, auch so treffen, dass zwei oder auch mehrere Muffeln nebeneinander angeordnet werden.
PATBNT-ANSFRÜCHB : I. Kanalmuffelofen für keramische Erzeugnisse oder dgl., dadurch gekennzeichnet. dass seitlich an den Ofenkanal (2) eine oder mehrere von aussen beheizte Muffeln (4) angebaut sind, in die das Brenngut, nachdem es den Vorwärmkanal durchlaufen hat, zwecks Erreichung der höchsten Hitze hineingeschoben und aus denen es nach Erreichung dieser Hitze auf die den Kanal durchlaufenden Fahrzeuge zurückgeschoben wird.