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Verfahren zur Herstellung von Erzbriketts mittels Hochofenschlacke.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vcrhüttungsfähigen Brikett aus Gichtstaub, Erzstaub oder Fcinkornerzen mit Hilfe eines in bekannter Weise her-
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der neue tcchmn. he Effekt erzielt wird, dass die Briketts eine so wesentliche Festigkeit erhalten. dass sie nicht nur ohne Gefahr zu zerbröckeln, transportiert werden können, sondern dass sie auch ihren Zusammenhalt im Hochofen nicht verlieren und bis zur Zone, in welcher die Reduktion erfolgt, beibehalten, so dass der Gichtstaub, Erzstaub sowie die Feinkornerze durch den Wind des Ofens nicht abgeführt werden. Überdies begünstigt der besondere, als Bindemittel dienende Zement durch seine Eigenschaften den Verhüttungsprozess selbst.
Bei dem in der deutschen Patentschrift Nr. 80278 beschriebenen Verfahren wird zum Einbinden von pulverigen Eisenerzen gemahlene Hochofenschlacke verwendet, bei weichem die
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schlacke unter Zusatz von Tonerde oder von Kalk und Tonerde gemischt werden, wobei du' Schlacke durch Anfeuchten in einen Zement übergeführt werden soll.
Die Bezeichnung Zement für solche Massen ist unrichtig; man kann diese Masse höchstens als Zementrohstoff bezeichnen, dem bekanntlich die Bindekraft des fertigen Zementes noch fehlt.
Diese wird erst durch Brennen solcher Mischungen im Brennofen und darauf folgendes Vermahlen der durch das Brennen erhaltenen Klinker erreicht. Die Erfahrung hat denn auch gezeigt, dass
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des Hochofens entwickelnden Wasserdämpfe und Gase sowie der heissen Gebläseluft zu Staub und dieser wird durch den Druck des Gebläses, noch bevor das Material die Schmelzzone erreicht. zum Hoelhofen wieder hinausgeblasen, so dass eine Verhüttung des darin enthaltenen Eisens gar
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brennungsprozess des Schwefels zu'Schwefeldioxyd bezw.
durch Verbrennung des sich bildenden Schwefelw88serstoftes nicht unwesentlich unterstützt wird, so dass das Produkt an Abbindefestigkeit dem besseren Portlandzement mindestens gleichkommt. Dem letzteren ist es aber zu vorliegendem Zwecke deshalb vorzuziehen, weil seine Verwendung die Kosten des Brikettierungsverfahrens wesentlich herabmindert, weil ferner geringere Mengen desselben als Bindemittel genügen, weil die so hergestellten Briketts durchlässiger für die Hochofengase sind und weil endlich das neue Bindemittel seiner chemischen Zusammensetzung nach besser als die bisherigen der ursprünglichen Beschickung des Hochofen entspricht.
Die unter Verwendung anderer Bindemittel hergestellten Erzbriketts enthalten, besonders wenn als Bindemittel gemahlene wassergranulierte Schlacke verwendet wurde, in den Hohlräumen der einzelnen Teilchen des Bindemittels mechanisch eingeschlossenes Wasser. Es wird daher schon durch die Wärmeentwicklung in den oberen Zonen des Hochofen eine plötzliche Verdampfung dieses eingeschlossenen Wassers bewirkt, was ein Zerfallen der Briketts zur Folge hat, noch bevor dieselben in die Schmelzzone des Hochofen gelangen.
Dadurch, dass das verwendete Brikettbindemittel auf trockenem Wege gewonnen ist, befindet sich auch in den Hohlräumen der einzelnen Granalienteilchen kein mechanisch eingeschlossenes Wasser. Überdies entstehen hiedurch sehr poröse und daher in hohem Grade gasdurchlässige Briketts, wodurch die indirekte Reduktion mittels der Kohlenoxydgaso sehr gefördert wird.
Die Briketts unter Verwendung anderer Bindemittel müssen stets dicht und fest gepresst
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Koks benötigt werden.'Ausserdem ist durch die grössere Menge Bindemittel die Gefahr der Verschlackung des Eisengehaltes der Briketts bezw. eine glasige Einhüllung der Eisenoxydteilchen vergrössert, wodurch das Eindringen der reduzierenden Gase in erhöhtem Masse gehindert wird.
Zuletzt hat sich herausgestellt, und hierin liegt ein wichtiger Fortschritt bei der Anwendung gerade dieses an sich bekannten Zementes als Bindemittel, dass man mit gutem Erfolge zur bekannten Herstellung des Bindemittels auch solche an der Luft zerstäubte Hochofenschlacke verwenden kann, die sich ihres grossen Mangangehaltes wegen sonst nicht dazu eignet. Versuche haben ergeben, dass Spiegeleisenschlacke, die oft bis zu 10% Mangan, und zwar in fast phosphor- froem Zustande enthält und nebenbei hochkalkig ist und mit hoher Temperatur geblasen wird, sich bei der Trockengranulation so umgestaltet, dass ein Bindemittel erzielt wird, welches sich gerade infolge seines Gehaltes an Mangan zu Brikettierungszwecken gut eignet.
Der Mangangehalt kommt hierbei der Verhüttung zugute, indem beim Hochofenprozess das Eisen sowohl nut Mangan angereichert, als auch mit Hilfe des Mangans entschwefelt wird. Bei Verwendung der an der Luft trocken zerstäubten Schlacke als Bindemittel für Erzbritt8 wird somit phosphor- frelons Mangan in den Ofen eingebracht und das Eisen mit diesem wertvollen Stoff angereichert.
Die Entschwefelung durch Mangan ist wertvoll, wenn z. B. das manganhaltige Bindemittel nut Schwefelkiesabbränden, die fast phosphorfrei aber noch stark schwefelhaltig sind, zusammen verwendet wird. Es wird hieraus ein manganhaltigen und phoaphorfreies Eisen gewonnen. Falls die Herstellung von manganhaltigen1 Eisen nicht beabsichtigt wird, wenn man also z. B. phosphor- fres Giessereieisen zu erhalten wünscht, so bewirkt das reichlich Mangan enthaltende Binde- nnttel eine basische und Icielitflüssige Schlacke, die den Schwefel an sich zieht.