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Die Erfindung bezieht sich auf ein Möbel, insbesondere einen Tisch, mit einem Gestell, das zwei Tragsäulen und am unteren Ende der Tragsäulen gelagerte, paarweise angeordnete Fussaus- leger aufweist, die um die Achsen der Tragsäulen zwischen zwei verriegelbaren Drehstellungen verdrehbar sind, in denen die Fussausleger von einer gemeinsamen Axialebene der beiden Trag- säulen abstehen oder gegen diese Axialebene eingeschwenkt verlaufen.
Um Tische platzsparend abstellen zu können ist es bekannt (WO 00/10426 A2), die Tischplatte um eine horizontale Längsachse schwenkbar auf einem Tischgestell zu lagern, das zwei Tragsäu- len mit paarweise angeordneten, diametral von den Tragsäulen abstehenden Fussauslegern auf- weist. Diese paarweise eine Baueinheit bildenden Fussausleger, die an ihrem freien Ende mit Rollen versehen sind, sind in den Tragsäulen zwischen einer Gebrauchsstellung, in der sie quer zur gemeinsamen Axialebene der beiden Tragsäulen verlaufen, und einer gegen diese gemeinsa- me Axialebene eingeschwenkten Ruhestellung drehverstellbar in den Tragsäulen gelagert, wobei die Fussausleger in der Ruhestellung mit der gemeinsamen Axialebene der Tragsäulen noch einen spitzen Winkel einschliessen, um eine zum Abstellen ausreichende Standfestigkeit des Tischgestel- les zu erreichen.
Da die Fussausleger mit der Tischplatte in Antriebsverbindung stehen, so dass mit dem Verschwenken der Tischplatte auf die Fussausleger eingeschwenkt werden, ergibt sich eine vergleichsweise aufwendige Konstruktion.
Gleiches gilt für einen anderen bekannten Tisch mit einer um eine horizontale Längsachse verschwenkbaren Tischplatte (EP 1 159 887 A1), bei dem von den paarweise an den beiden Tragsäulen vorgesehenen Fussauslegern nur einer drehbar gelagert und mit der Tischplatte an- triebsverbunden ist. Die starr an den Tragsäulen befestigten Fussausleger bestimmen somit den Mindestabstand von einer Wand, wenn mehrere solcher Tische mit hochgeschwenkten Tischplat- ten einander im Bereich der Fussausleger überlappend zusammengestellt werden.
Unabhängig davon, ob nur einer der beiden Fussausleger oder beide Fussausleger gemeinsam verschwenkt werden, müssen die Tischplattengrösse und die Gestellabmessungen aufeinander abgestimmt werden, weil die Kippneigung des Tisches in seiner Gebrauchsstellung einerseits von der Grösse der Tischplatte und anderseits von der Länge der Fussausleger abhängt. Für unterschiedlich grosse Tischplatten sind daher unterschiedlich lange Fussausleger einzusetzen, wenn eine gleichbleibende Standfestigkeit für den Tisch sichergestellt werden soll.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Möbel, insbesondere einen Tisch, der ein- gangs geschilderten Art so auszugestalten, dass mit einfachen konstruktiven Mitteln nicht nur vorteilhafte Abstellbedingungen gewährleistet werden können, sondern auch eine Anpassung des Gestells an unterschiedlich ausladende Tischplatten bzw. Möbelkörper ermöglicht wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Fussausleger jedes Fussauslegerpaa- res je für sich drehverstellbar gelagert und auch in Zwischendrehlagen verriegelbar sind.
Zufolge dieser Massnahmen wird es möglich, die Fussausleger jedes Fussauslegerpaares in ver- schiedenen Drehstellungen einzusetzen, was eine vorteilhafte Voraussetzung für eine Anpassung des Gestells an unterschiedliche Anforderungen ermöglicht. Durch die Wahl entsprechender Dreh- winkel gegenüber der gemeinsamen Axialebene der Trägersäulen kann der jeweilige Abstand des freien Endes der Fussausleger von dieser Axialebene an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden, was einerseits eine Einstellung der zum Abstellen des Möbels benötigten Stellfläche erlaubt und anderseits die Angleichung der Standfestigkeit des Möbels an den jeweiligen Grundriss ermöglicht, weil ja das ohne Kippgefahr aufnehmbare Kippmoment um eine Möbellängsachse vom Abstand der freien Enden der Fussausleger von der gemeinsamen Axialebene der beiden Tragsäu- len abhängt.
Da die Drehverstellung der Fussausleger bei einem Klapptisch nicht mit einer Ver- schwenkung der Tischplatte gekoppelt ist, können die Drehstellungen in Abhängigkeit von den vorgegebenen Verriegelungsmöglichkeiten frei gewählt werden.
Damit die paarweise angeordneten Fussausleger ohne gegenseitige Behinderung weitgehend frei um die Achsen der Tragsäulen gedreht werden können, können die Fussausleger in Richtung der Achsen der Tragsäulen übereinander auf den Tragsäulen gelagert sein. Diese Massnahme für sich reicht jedoch noch nicht aus, um eine gegenseitige Drehbehinderung im Überdeckungsbereich der Fussausleger auszuschliessen. Soll eine Überdeckung der Fussausleger ermöglicht werden, so ist von den paarweise angeordneten Fussauslegern der jeweils untere kürzer als der obere auszu- bilden, so dass der untere Fussausleger unter den oberen eingeschwenkt werden kann.
Zur Verriegelung der Fussausleger in den jeweiligen Drehstellungen können Rasteinrichtungen
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unterschiedlicher Konstruktion eingesetzt werden, weil es ja lediglich darum geht, die Fussausleger in der jeweils gewählten Drehstellung drehfest gegenüber den Tragsäulen festzuhalten. Besonders einfache Konstruktionsvoraussetzungen ergeben sich allerdings, wenn zwischen den Tragsäulen und den auf den Tragsäulen begrenzt axial verschiebbar gelagerten und mit einer axialen Spann- einrichtung versehenen Fussauslegern Rasteinrichtungen mit einem axialen Rasteingriff vorgese- hen sind.
In diesem Fall kann durch ein axiales Verschieben der Fussausleger gegenüber den Tragsäulen der die Drehverriegelung bewirkende Rasteingriff über die axiale Spanneinrichtung sichergestellt werden, die beim Öffnen die axiale Verschiebbarkeit der Fussausleger wieder freigibt und damit ein Lösen des Rasteingriffes zur Veränderung der Drehstellung der Fussausleger erlaubt.
Besonders einfache Verrastbedingungen ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die Rast- einrichtungen aus zwischen den Fussauslegern und den Tragsäulen axial einspannbaren und einem dieser Teile zugehörigen Rastscheiben mit federnden Rastkörpern bestehen, die in über den Umfang verteilte Rastausnehmungen des jeweils anderen dieser Teile eingreifen. Die axial einspannbaren Rastscheiben bilden mit ihren federnden Rastkörpern Gleitkörper, die einerseits die Relativdrehung der Rastscheiben gegenüber den anliegenden, die Rastausnehmungen bildenden Teilen erleichtern und anderseits die durch die Rastausnehmungen vorgegebenen Raststellungen fühlbar machen, wenn die Rastkörper federnd in diese Rastausnehmungen eingreifen, bevor die Fussausleger auf den Tragsäulen unter einer axialen Einspannung der Rastscheiben durch die Spanneinrichtung festgelegt werden.
Die Spanneinrichtung selbst könnte aus einem Exzenterhebel bestehen. Besonders einfache Konstruktionsbedingungen ergeben sich jedoch beim Einsatz einer axialen Spannschraube für die Fussausleger.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemässen Tisch in einer Seitenansicht, Fig. 2 diesen Tisch in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht, Fig. 3 den Tisch in einer stirnseitigen Ansicht mit geschwenkter Tischplatte, Fig. 4 einen Axialschnitt durch eine Tragsäule im Bereich der Fussausleger mit geschlossener
Spanneinrichtung in einem grösseren Massstab, Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung der Lagerung der Fussausleger, jedoch bei geöffneter Spanneinrichtung und Fig. 6 ein Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 4 in einem grösseren Massstab.
Der Tisch gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist ein Gestell 1 mit zwei Tragsäu- len 2, an denen Fussausleger 3,4 angeordnet sind, sowie eine Tischplatte 5 auf, die um eine hori- zontale Längsachse 6 aus einer Gebrauchsstellung in eine in der Fig. 3 strichpunktiert angedeutete Ruhestellung verschwenkt werden kann. Die paarweise angeordneten Fussausleger 3 und 4, die mit Rollen 7 versehen sind, sind am unteren Ende der Tragsäule 2 drehverstellbar gelagert und können in den jeweiligen Drehstellungen verriegelt werden.
In den Fig. 4 bis 6 ist die Lagerung der Fussausleger 3 und 4 auf den Tragsäulen 2 näher dar- gestellt. In das untere Ende der Tragsäulen 2 ist je ein Lagerbolzen 8 koaxial eingeschraubt, auf dem die beiden durch eine Abstandshülse 9 voneinander getrennten Fussausleger 3 und 4 sowohl drehbar als auch axial verschiebbar gehalten sind. Die vom Lagerbolzen 8 durchsetzten, nabenar- tigen Lagerkörper 10 der Fussausleger 3 und 4 bilden stirnseitige Rastausnehmungen 11, die um den Umfang der Lagerkörper 10 verteilt angeordnet sind und mit federnden Rastkörpern 12 von Rastscheiben 13 zusammenwirken, die stirnseitig zwischen der Tragsäule 2 und dem nabenartigen Lagerkörper 10 des Fussauslegers 3 bzw. der Abstandshülse 9 und den Lagerkörpern 10 der Fussausleger 3 und 4 axial einspannbar sind.
Die Rastscheiben 13 sind mit abgewinkelten Rand- stegen 14 versehen, die in stirnseitige Ausnehmungen 15 der Tragsäulen 2 bzw. der Abstandshül- se 9 eingreifen und damit drehfest gegenüber der Tragsäule 2 bzw. der Abstandshülse 9 gehalten werden. Mit Hilfe einer aus einer axialen Spannschraube 16 und aus einer Druckübertragungs- scheibe 17 gebildeten Spanneinrichung 18 können die Fussausleger 3 und 4 über die zwischen ihnen angeordnete Abstandshülse 9 axial gegenüber der Tragsäule 2 verspannt werden, wobei die Rastkörper 12 der Rastscheiben 13 in Rastausnehmungen 11 der Fussausleger 3 und 4 eingreifen, so dass über die in dieser Weise drehfest gehaltenen Fussausleger 3 und 4 die Tischbelastung abgetragen werden kann, wie dies in der Fig. 4 dargestellt ist.
Zur Drehverstellung der Fussausleger 3 und 4 wird die Spanneinrichtung 18 geöffnet, indem die Spannschraube 16 gelockert wird, was eine axiale Verschiebbarkeit der Fussausleger 3 und 4 mit
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der Wirkung zur Folge hat, dass die Fussausleger 3 und 4 um den Lagerbolzen 8 verdreht werden können, weil die federnden Rastkörper 12 der Rastscheiben 13 aus den stirnseitigen Rastausneh- mungen 11 der Lagerkörper 10 der Fussausleger 3 und 4 austreten können. In der Fig. 5 ist dies angedeutet. Es wird ersichtlich, dass über die federnden Rastkörper 12 die einzelnen Raststellun- gen erfühlt werden können, was die Verdrehung der Fussausleger 3 und 4 in die durch die Rast- ausnehmungen 11vorgesehenen Drehstellungen erleichtert.
Die federnden Rastkörper bestehen vorzugsweise aus federnden Zungen, die aus den Rastscheiben 13 ausgestanzt und ausgebogen sind.
Da die paarweise angeordneten Fussausleger 3 und 4 je für sich drehverstellbar auf den Trag- säulen 2 gelagert sind, lassen sich unterschiedliche Drehstellungen für die Fussausleger 3 und 4 verwirklichen, was eine Anpassung des Gestells 1 an die jeweilige Grösse der Tischplatte 5 erlaubt, weil durch eine entsprechende Drehverstellung der Fussausleger 3 und 4 der Abstand a der freien Enden 19 von der gemeinsamen Axialebene 20 der Tragsäulen 2 entsprechend der Grösse der Tischplatte 5 so gewählt werden kann, dass eine ausreichende Kippsicherheit für den Tisch ge- währleistet wird, ohne die Fussausleger 3 und 4 bei kleineren Tischplatten 5 über diese vorstehen zu lassen.
Ausserdem kann der Abstand a zum Zusammenstellen mehrerer Tische mit hochge- schwenkter Tischplatte 5 an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden, und zwar in Abhän- gigkeit von der jeweils gewünschten Reststandfestigkeit.
Wegen der Anordnung der Fussausleger 3 und 4 mit axialem Abstand voneinander ist es sogar möglich, die Fussausleger 3 und 4 einer Tragsäule 2 in eine Deckungslage zu bringen, wenn der untere Fussausleger 4 kürzer als der obere Fussausleger 3 gewählt wird und unter den oberen Fussausleger 3 eingeschwenkt werden kann, wie dies in der Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist.
Befinden sich die Fussausleger 3 und 4 beider Tragsäulen 2 in dieser Deckungslage, so kann der Tisch bei hochgeklappter Tischplatte 5 ohne eigene Standfestigkeit mit geringstem Platzbedarf an eine Wand angelehnt werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
So kann beispielsweise die aus den Rastscheiben 13 und den stirnseitigen Rastausnehmungen 11 der nabenartigen Lagerkörper 10 der Fussausleger 3 und 4 gebildete Rasteinrichtung konstruktiv unterschiedlich gelöst werden, weil es ja lediglich auf die verdrehsichere Verriegelung der Fussaus- leger 3 und 4 in den jeweiligen Drehstellungen geht. Ausserdem könnte die Spanneinrichtung 18 aus einem Exzenterhebel bestehen, um ein werkzeugloses Öffnen und Schliessen der Spannein- richtung 18 zu erlauben. Selbstverständlich können die Rastscheiben 13 auch den Fussauslegern 3 bzw. 4 zugeordnet werden, wenn die Tragsäulen 2 bzw. die Abstandshülse 9 mit entsprechenden Rastausnehmungen versehen sind.
Obwohl sich das Gestell mit den in verschiedenen Drehstel- lungen verrastbaren Fussauslegern der beiden Tragsäulen vor allem für Klapptische eignet, ist sein Einsatz keineswegs auf dieses Gebiet beschränkt. Erfindungsgemässe Gestelle können selbstver- ständlich auch bei anderen Möbeln verwendet werden, wenn es gilt, die Standfläche zu verändern.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Möbel, insbesondere Tisch, mit einem Gestell, das zwei Tragsäulen und am unteren Ende der Tragsäulen gelagerte, paarweise angeordnete Fussausleger aufweist, die um die Ach- sen der Tragsäulen zwischen zwei verriegelbaren Drehstellungen verdrehbar sind, in de- nen die Fussausleger von einer gemeinsamen Axialebene der beiden Tragsäulen abstehen oder gegen diese Axialebene eingeschwenkt verlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fussausleger (3,4) jedes Fussauslegerpaares je für sich drehverstellbar gelagert und auch in Zwischendrehlagen verriegelbar sind.