AT403026B - Einrichtung zum trennen von flüssigen und festen stoffen - Google Patents
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Description
AT 403 026 B
Einrichtung zum Trennen von flüssigen und festen Stoffen, insbesondere zum Entsaften von landwirtschaftlichen Produkten, vornehmlich Früchten, mit einem drehbar gelagerten Preßbehälter, in dem eine oder mehrere den Behälter in mindestens einen Druckraum und einen Preßraum unterteilende, druckmittelbetätigbare flexible Membrane(n) angeordnet ist (sind), wobei der Druckraum eine Ein- und Auslaßleitung für das Druckmedium und der Preßraum eine Drainageeinrichtung aufweist.
Ausführungen dieser Art sind unter der Bezeichnung Roto-Pressmatic der Firma Bücher bekannt. Bei diesen Pressen besteht die Drainageeinrichtung aus mehreren im Preßraum parallel zur Behälterachse an der Behälterwand verlaufende Drainageelemente. Diese weisen eine dachförmige, in den Preßraum ragende Form auf und ihre Schenkelflächen sind mit einer Perforation versehen, durch welche der Saft abfließt.
Es sind auch sog. offene Systeme bekannt, bei denen der Behälter an der Wand im Bereich des Preßraumes mit einer Perforation versehen ist, sodaß der Saft vorerst in eine unter dem Behälter angeordnete Auffangwanne strömt.
Es hat sich gezeigt, daß das Pressen von Traubenmaische mit dieser Einrichtung relativ langandauem-de Prozeßzeiten erfordert, die zum Teil auf eine unbefriedigende Entsaftung mit den bekannten Einrichtungen zurückzuführen ist.
Bei verschiedenen Versuchen, z.B. durch Vergrößerung der Anzahl der Durchtrittsöffnungen an den Drainageelementen bzw. an der Wand im Preßraum offener Systeme oder durch die Erhöhung der Anzahl der Drainageelemente oder durch die Vergrößerung ihrer Konstruktionsform, hat sich keine wesentliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Presse eingestellt.
Ebensowenig durch das Abdecken der Drainageeinrichtung mit einem textilen Filtertuch. Bei Experimenten mit der Unterstützung des Druckverfahrens durch Vakuum im Preßraum entstand wohl eine respektable Leistungserhöhung, die jedoch das Preßverfahren aufgrund der höheren Betriebskosten in seiner Wirtschaftlichkeit insgesamt verschlechtert.
Alle diese Anwendungsmöglichkeiten begünstigen das bekannte Preßverfahren trotz der erheblichen zusätzlichen Aufwendungen in einem ungenügenden Maße.
Die Versuche haben zur Annahme geführt, daß im Maischehaufen während und nach dem Befüllen des Behälters größere Mengen angesammelten Saftes Vorkommen, die zwischen verdichteten Maischeschichten entstehen. Die so entstandenen Saftblasen können sich beim Preßvorgang nicht zurückbilden, weil die sie umgebende Maische weiter verdichtet wird.
Diese Lage hat zur Überlegung geführt, daß bei Pressen mit einem geschlossenen Behältersystem, also bei Verwendung von Drainageelementen die Vorentsaftung erst nach abgeschlossenem Befüllen der Presse vorgenommen werden sollte, weil sich die Feststoffanteile der Maische nach oben absetzen würden, sodaß sich keine derart großen Saftblasen in der Maische bilden können. Dieser Zustand konnte mühelos erreicht werden, beim anschließenden Öffnen der Drainageeinrichtung wurden die Feststoffteile der Maische durch den Sog der Flüssigkeit angezogen und beschichteten diese derart, daß sich die Drainage erheblich verschlechterte und sich erneut Saftblasen in der Maische bildeten.
Dieser Zustand hat zu neuem Nachdenken inspiriert und es stellte sich die Aufgabe, bei einer Presse der eingangs genannten Art eine Drainageeinrichtung zu schaffen, bei der die aufgeführten Nachteile behoben, und die unter wirtschaftlichen Bedingungen hergestellt und betrieben werden kann.
Erfindungsgemäß wird nun diese Aufgabe dadurch gelöst, an den den Preßraum bildenden Wänden (Behälterwand bzw. Membrane od. Membranen) tief in den Preßraum ragende elastisch verformbare, eine längliche Form aufweisende Drainageelemente befestigt sind.
Durch diese Drainageeinrichtung können die Saftblasen und andere Naßzonen in der Maische erreicht und entsaftet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen geschlossenen Preßbehälter mit verschiedenen Ausführungsformen der Drainageeinrichtung und deren Anordnungen,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen nach dem offenen System gebauten Preßbehälter mit der Anordnung einer alternativen Drainageeinrichtung,
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt durch die Drainageeinrichtung,
Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt durch die Drainageeinrichtung in alternativer Ausgestaltung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch ein einzelnes Drainageelement,
Fig. 6 einen Querschnitt durch ein alternatives Drainageelement,
Fig. 7 einen Querschnitt durch einen Preßbehälter gemäß Fig. 1 mit einer alternativen Drainageeinrichtung und
Fig. 8 einen Querschnitt durch einen nach dem offenen System erstellbaren Preßbehälter gemäß Fig. 2 mit einer alternativen Drainageeinrichtung. 2
AT 403 026 B
In Fig. 1 ist eine Presse 1 zum Entsaften von landwirtschaftlichen Produkten, vornehmlich Trauben oder dgl. Früchte, mit einem länglichen, zylindrischen Preßbehälter 2 dargestellt, der um eine horizontale Achse antreibbar ist und durch eine im Innern angeordnete flexible Membrane in einen Oruckraum 4 und in einen Preßraum 5 unterteilt ist. Der Druckraum 4 weist eine Ein- und Auslaßleitung 6 für das Druckmedium, z.B. Luft auf, während der Preßraum 5 mit einer Ein- und Auslaßöffnung 7 für die Maische versehen ist. Letztere ist mit einem Deckel 8 verschließbar.
Die dargestellte Presse 1 ist mit einem bis auf die erwähnten Öffnungen geschlossenen Preßbehälter 2 versehen, an dessen Innenwand im Preßraum 5, parallel zur Drehachse verlaufend, Drainagekanäle 9 befestigt sind. Die dachförmig ausgebildeten Drainagekanäle 9 weisen an ihren seitlich abfallenden Schenkeln 10 Schlitze 11 auf, durch die der Saft rinnt und in den an der Stirnseite des Preßbehälters 2 angeordneten Saftsammelraum (nicht ersichtlich) strömt. Zur Begünstigung der Entsaftung sind Drainageelemente 12 vorgesehen, die an der Preßbehälterwand im Druckraum 5 und/oder an den Drainagekanälen 9 befestigt sind. Diese Drainageelemente 12 ragen tief in die Maische hinein und unterstützen die Drainage des Saftes, insbesondere aus dem inneren Maischebereich zu den Drainagekanälen 9. Zu diesem Zwecke können die Drainageelemente 12 besondere Ausführungsarten und Anordnungsformen aufweisen.
Mit ersterem beginnend sind unterschiedliche Querschnittsformen vorgesehen. U.a. zylindrisch und glatt oder mit längsverlaufenden Nuten 13, als flache Leisten 14 oder annähernd über die Behälterlänge sich erstreckende Längsleisten 15, letztere auch mit Nuten versehen. Diese Drainageelemente 12 sind flexibel bzw. elastisch und stumpf ausgebildet, sodaß sie bei der sich verringernden Maischemenge die Membrane 3 nicht verletzen. Sie sind teilweise anliegend an den Drainagekanälen 9 oder an der Behälterinnenwand bzw. nach innen ragend frei abstehend befestigt und können auch mit einer Hülle 16 aus filtrierendem Material umgeben sein.
Es wäre möglich, die freien Enden zumindest einzelner Drainageelemente 12 zu verbinden, sodaß eine gegenseitige Inanspruchnahme bei der Saftführung entstehen kann.
Die Hülle 16 kann auch mit seitlich angesetzten Streifen 17 versehen werden, wodurch sich die Drainagewirkung weiter verbessern läßt.
Es ist möglich die Drainageelemente 12 aus einem textilen Filtergewebe vorzusehen, z.B. als Streifen und zusammengefaltet. ln Fig. 2 sind einzelne dieser Drainagemittel, die vorteilhaft über annähernd die ganze Druckraumbehälterwand verteilt angeordnet sind, in einer Presse 1 nach dem offenen System vorgesehen. Der Preßbehälter 2 ist im Bereich des Preßraumes 5 mit einer Perforation aus Schlitzen 11 oder dgl. Durchtrittsöffnungen versehen, durch welche der Saft in eine darunterliegende Saftauffangwanne 18 frei abfließen kann.
Die Drainageelemente 12 sind in Haltevorrichtungen 19, wie übrigens auch in Fig. 1 erkennbar, verankert, die in den Fig. 3 und 4 zum Teil noch näher beschrieben werden. Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Drainageelemente 12, die unbelastet gerade oder gekrümmte Formen aufweisen, passen sich wegen ihrer elastischen Verformbarkeit dem Druck von der Membrane 3 biegsam an, sodaß sie in der Maische willkürlich ausgelegt sind.
Wie die Wände des Preßbehälters 2, kann bzw. können auch die Membranen 3 mit Drainageelementen 12 versehen werden, welche vornehmlich neue Drainagewege zu den anderer Drainageelementen 12 hin öffnen und dabei Saftblasen durchsetzen.
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen Haltevorrichtungen 19 für die Drainageelemente 12. So sind z.B. gemäß Fig. 3 die Drainagekanäle 9 im Bereich ihres Kammes mit rohrähnlichen Büchsen 20 versehen, in denen die Drainageelemente 12 lösbar befestigt sind. Mit diesen Büchsen 20 können gleichzeitig die Hüllen 16 umfassend gehalten werden.
Um die beim Pressen auf die Halterungen 20 bzw. Drainagekanäle 9 einwirkenden Kräfte besser beherrschen zu können, ist gemäß Fig. 4 der Drainagekanal 9 an einer stegähnlichen Verbindungsplatte 21 zwischen den Schenkeln 10 und der Durchtrittsöffnung für das Drainageelement 12 angeordnet.
In den Fig. 5 und 6 sind die Querschnitte verschiedener Drainageelemente 12 gezeichnet, die aufgrund ihrer elastischen Ausbildung aus einem gummiähnlichen Werkstoff bestehen und an ihrem Umfang längsverlaufende Nuten 13 besitzen. Die Breite dieser Nuten 13 ist möglichst kleiner als die festen Maischeteile, insbesondere die Kerne der Früchte auszulegen. Fig.6 stellt eine besondere Ausführungsform eines Drainageelements 12 dar, dessen Querschnitt mit einzelnen, den Umfang überstehenden Lappen 22 versehen ist, die tiefer in die Maische eingreifen. Auch diese Ausführungsform kann zusätzlich mit einer filtrierenden Hülle 16 umgeben sein.
In Fig. 7 ist eine solche Presse mit einem geschlossenen Behälter und Drainagekanälen 9 gezeigt, wobei die Drainageelemente 12 streifenförmig oder schnurähnlich einseitig an der Membrane 3 befestigt und so im ganzen Maischeraum, teilweise bis an die Drainagekanäle 9 reichend, ausgelegt sind. 3
Claims (13)
- AT 403 026 B Diese Drainageelemente 12 können gebündelt oder einzeln an der Membrane 3 befestigt sein. Sie könnten an beiden Enden, einerseits an der Membrane 3 als auch an der Drainageeinrichtung (Drainagekanäle oder Behälterwand) befestigt sein und eine bei zurückgezogener Membrane 3 überschüssige Länge aufweisen. Bei streifenförmiger Ausbildung wäre auch ein textiles Filtergewebe, auch als schmale Hülle ausgebildet, verwendbar. Fig. 8 stellt eine ähnliche Ausführungsform der Drainageelemente 12 dar, mit dem Unterschied, daß diese im Preßraum 5 an quer- und/oder längsdurchhängenden Leinen 23 befestigt sind. Diese Drainageelemente 12 wirken keineswegs störend auf die Auflockerungszyklen, im Gegenteil, die stabilen Körper begünstigen diesen Vorgang. Selbstverständlich wäre es möglich, anstelle eines Preßbehälters mit Drainagekanälen 9 oder eines perforierten Behältermantels, nurmehr die erfindungsgemäßen Drainageelemente 12 einzusetzen. Bei einer solchen Ausführungsform durchsetzen die Drainageelemente 12 die Behälterwand und sind mit einer Saftauffangwanne gemäß Fig. 2 leitungsverbunden oder sie münden in einen am Preßbehälter 2 im Bereich ihrer Befestigung angeordneten Saftsammelraum oder ihre Austrittsöffnungen werden durch Leitungen zusammengefaßt. Patentansprüche 1. Einrichtung zum Trennen von flüssigen und festen Stoffen, insbesondere zum Entsaften von landwirtschaftlichen Produkten, vornehmlich Früchten, mit einem drehbar gelagerten Preßbehälter in dem eine oder mehrere den Behälter in mindestens einen Druckraum und einen Preßraum unterteilende, druckmittelbetätigbare flexible Membrane(n) angeordnet ist (sind), wobei der Druckraum eine Ein- und Auslaßleitung für das Druckmedium und der Preßraum eine Drainageeinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an den den Preßraum (5) bildenden Wänden (Behälterwand bzw. Membrane od. Membranen) tief in den Preßraum (5) ragende elastisch verformbare, eine längliche Form aufweisende Drainageelemente (12) befestigt sind.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageelemente (12) wie an sich bekannt zumindest annähernd einen kreisrunden, ovalen oder mehreckigen Querschnitt aufweisen.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageelemente (12) als über annähernd die ganze Länge des Behälters sich erstreckende Leisten (15) ausgebildet sind.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageelemente (12) wie an sich bekannt in ihrer Längserstreckung bzw. in Drainagerichtung verlaufende Nuten (13) aufweisen.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Drainageelemente (12) wie an sich bekannt mit einer filtrierenden Hülle (16) umgeben ist.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllen (16) wie an sich bekannt mit seitlich angesetzten Streifen (17) drainagewirksamen Materials versehen sind.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageelemente (12) als textile Filtergewebe ausgebildet sind.
- 8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden zumindest einzelner Drainageelemente (12) miteinander verbunden sind.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageelemente (12) an den Drainagekanälen (9) bzw. an der Behälterwand im Preßraum (5) verteilt mittels Halterungen (19) befestigt sind.
- 10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageelemente (12) schnur-und/oder bandförmig ausgebildet und wenigstens einige von ihnen mit einem Ende an der Membrane (3) befestigt sind.
- 11. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lj nageelemente (12) mit ihren Enden einerseits an der Membrane (3) und andererseits an den Drainagekanälen (9) bzw. im 4 AT 403 026 B Preßraum (5) an der Behälterwand mittels Halterungen (19) befestigt sind.
- 12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schnür- bzw. bandförmigen Drainageelemente (12) mit einem Ende an einer oder mehreren den Preßraum (5) durchsetzenden Leinen (23) befestigt sind.
- 13. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit mehreren Nuten (13) versehenen Drainageelemente (12) zusätzliche, am Umfang vorstehende Lappen (22) aufweisen. Hiezu 4 Blatt Zeichnungen 5
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