AT394168B - Seilbahnanlage - Google Patents

Description

AT 394 168 B

Die Erfindung betrifft eine Seilbahnanlage mit in der Talstation und in der Bergstation angeordneten Seilum-lenkscheiben, deren mindestens eine angetrieben ist, wobei sie durch den außen liegenden Rotor des Antriebsmotors gebildet ist, und mit einem um die Seilumlenkscheiben gelegten und über Führungs- bzw. Anlenkrollen geleiteten Förderseil für die Bewegung von Gehängen, wie Sesseln oder Kabinen.

Bei bekannten Seilbahnanlagen ist entweder in der Talstation oder in der Bergstation ein Antriebsmotor vorgesehen, durch welchen die zugeordnete Seilumlenkscheibe über ein Getriebe und eine Kupplung antreibbar ist. Ein Getriebe ist deshalb erforderlich, um die Umdrehungsgeschwindigkeit der Seilumlenkscheibe auf diejenige Geschwindigkeit zu reduzieren, mit welcher das Trag- und Förderseil bewegt wird. Ein derartiger Antrieb ist jedoch deshalb nachteilig, da zusätzlich zum Elektromotor das Getriebe und die Kupplung vorgesehen sein müssen, welche störungsanfällig sind, da weiters durch das Getriebe Geräuschentwicklungen bedingt werden und da schließlich diese Bauteile Abnützungen unterliegen, weswegen sie gleichfalls störungsanfällig sind.

In der Literaturstelle "Internationale Seilbahn-Rundschau" 6/1988 ist eine Bergwerks-Fördermaschine geoffen-bart, bei welcher der Motoraußenläufer als Seilscheibe ausgebildet ist, wobei zudem darauf verwiesen ist, daß ein derartiger Antrieb für Seilbahnanlagen verwendet werden kann. Wie zudem aus dieser Literaturstelle hervorgeht, handelt es sich dabei um frequenzgesteuerte, direkt umrichtergespeiste Drehstrom-Synchronmotoren. Aus der DE-PS 906 719 ist weiters ein Außenläufermotor ohne Bezug auf einen bestimmten Verwendungszweck bekannt

Wie dies vorstehend dargelegt ist, wird bei herkömmlichen Seilbahnanlagen dadurch eine Geschwindigkeitssteuerung ermöglicht daß zwischen der Seilscheibe und dem Antriebsmotor ein Getriebe vorgesehen ist Sofeme gemäß der vorstehend genannten Literaturstelle der Rotor selbst als Seilscheibe ausgebildet ist, muß deren Umdrehungsgeschwindigkeit durch Änderung der Frequenz des Speisestromes bewirkt werden. Diese Technologie erfordert jedoch sehr aufwendige Regelungseinrichtungen. Übliche Elektromotoren sind auch deshalb insbesondere für den Antrieb von Seilbahnanlagen nachteilig, da bei einem Fehler im elektrischen System des Motors, z. B. einem Windungsschluß, dieser außer Funktion tritt, wodurch die Anlage zum Stillstand kommt.

Der gegenständlichen Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für Seilbahnanlagen zu schaffen, bei welchem einerseits auf die Einschaltung eines zwischen dem Antriebsmotor und der Seilscheibe befindlichen Getriebes verzichtet werden kann und bei welchem andererseits dessen ungeachtet in einfacher Weise eine Steuerung der Umdrehungsgeschwindigkeit vorgenommen werden kann und welcher weiters eine hohe Funktionssicherheit aufweist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß am Träger für die Seilumlenkscheibe ein Ring von Elektromagneten befestigt ist, durch welche ein drehendes Magnetfeld erzeugbar ist und daß von der Seilumlenkscheibe mindestens eine Gruppe von Elektromagneten oder Permanentmagneten getragen ist, welche den am Träger für die Seilumlenkscheibe befestigten Elektromagneten zugeordnet ist.

Hierdurch ist ein Antrieb geschaffen, welcher gleichfalls aus einem Stator und aus einem Rotor besteht, wobei der Stator mit mindestens einer Gruppe von Elektromagneten ausgebildet ist und der Rotor mit den Elektromagneten zugeordneten Dauermagneten bzw. Elektromagneten ausgebildet ist Durch aufeinanderfolgende Speisung der am Stator angeordneten Elektromagneten wird ein fortschreitendes Feld erzeugt, durch welches eine Verdrehung des Rotors bewirkt wird.

Dabei kann die Umdrehungsgeschwindigkeit in einfacher Weise dadurch gesteuert werden, daß die Intervalle, mit welchen nebeneinanderliegende Elektromagneten des Stators erregt weiden, verkleinert werden, wodurch die Umdrehungsgeschwindigkeit erhöht wird, oder vergrößert werden, wodurch die Umdrehungsgeschwindigkeit verringert wird. In analoger Weise kann die Bewegung auch dadurch gesteuert werden, daß nur eine ausgewählte Anzahl der Elektromagneten des Stators angesteuert wird.

Eine derartige Steuerungstechnik ist wesentlich einfacher, als dies für die Frequenzsteuerung von Elektromotoren zutrifft. Da weiters die am Umfang des Stators angeordneten Elektromagneten in einzelne Gruppen unterteilt sein können, wobei die innerhalb der jeweiligen Gruppen befindlichen einzelnen Elektromagneten synchron angesteuert werden, bedingen Fehler im elektrischen System, durch welche einzelne Gruppen nicht angesteuert werden, keinen Ausfall des Antriebes, sondern wird hierdurch nur eine Verminderung im Drehmoment bedingt. Auch aus diesem Grund entsprechen derartige Antriebe für Seilbahnanlagen besser den Erfordernissen, als dies für Elektromotoren zutrifft.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer der Seilumlenkscheiben als Rotor des Antriebsmotors bzw. durch unmittelbare Kupplung dieser Seilumlenkscheibe mit dem Rotor des Antriebsmotors kann auf die Anordnung eines Getriebes und einer Kupplung verzichtet werden. Hierdurch werden die durch ein Getriebe und eine Kupplung bedingten Nachteile, nämlich daß diese einer Abnützung unterliegen, daß sie einer Wartung bedürfen, daß durch ihren Betrieb Geräusche verursacht werden und daß für den Betrieb des Getriebes Öl benötigt wird, vermieden. Ein derartiger Antrieb kann in einfacher Weise in seiner Umdrehungsgeschwindigkeit stufenlos gesteuert werden. Zudem kann niemals durch Bruch von Bauteilen ein Blockieren des Motors bedingt werden.

Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist am Träger für die angetriebene Seilumlenkscheibe ein angenähert horizontal ausgerichteter Ring von Elektromagneten befestigt, dem an der Oberseite der Seilumlenkscheibe Elektromagneten oder Permanentmagneten zugeordnet sind; m& der Ring* vür Elektromagneten und die Seilumlenkscheibe sind durch ein Gehäuse nach oben hin abgeschlossen.

Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: -2-

Claims (2)

1. AT 394 168 B Fig. 1 eine Seilumlenkscheibe mit einem erfindungsgemäßen Antrieb, in axonometrischer Darstellung, und Hg. 2 die Seilumlenkscheibe gemäß Fig. 1, in achsialem Schnitt und in zwei Ausfährungsbeispielen. In Hg. 1 ist eine Säule (1) als Träger für eine Seilumlenkscheibe (2) dargestellt. Die Seilumlenkscheibe (2) ist an ihrer Unterseite mit einer Führungsrille (21) für das Trag- und Förderseil (3) ausgebildet. Am Träger (1) sind weiters mittels eines Gestells (11) Führungs- bzw. Leitrollen (12) gelagert. An das Trag- und Förderseil (3) sind Sessel (5) angekuppelt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Seilumlenkscheibe (2) an ihrem äußeren Umfangsrand mit einem nach oben abragenden Flansch (22) ausgebildet, von dessen Innenseite nebeneinander angeordnete Elektromagneten (24) oder Permanentmagneten (24') getragen sind. Am Träger (1) ist weiters eine Scheibe (13) befestigt, an deren äußerem Umfang eine Vielzahl von in Form eines Ringes angeordneten Elektromagneten (14) angeordnet ist. Die Elektromagneten (14) sind über Steuerleitungen (15) mit einer Speise- und Steuerschaltung verbunden. Die Seilumlenkscheibe (2) ist mittels eines Lagers (25) gegenüber der Tragsäule (1) verdrehbar. Durch diese Anordnung ist ein als Magnetmotor bezeichneter Antriebsmotor geschaffen, dessen Stator durch die Scheibe (13) mit den Elektromagneten (14) und dessen Rotor durch die Seilumlenkscheibe (2) mit den Magneten (24, 24') gebildet ist. Die Verdrehung der Seilumlenkscheibe (2) wird dadurch bewirkt, daß durch aufeinanderfolgende Erregung der ringförmig nebeneinander angeordneten Elektromagneten (14) ein fortschreitendes Magnetfeld erzeugt wird, durch welches die Magneten (24, 24') angezogen bzw. abgestoßen werden, wodurch die als Rotor dienende Seilumlenkscheibe (2) verdreht wird. Hierdurch dient die Seilumlenkscheibe (2) als Antrieb für das Trag- und Förderseil (3). Oberhalb der Seilumlenkscheibe (2) ist eine Abdeckung (16) vorgesehen. PATENTANSPRÜCHE 1. Seilbahnanlage mit in der Talstation und in der Bergstation angeordneten Seilumlenkscheiben, deren mindestens eine angetrieben ist, wobei sie durch den außen liegenden Rotor des Antriebsmotors gebildet ist, und mit einem um die Seilumlenkscheiben gelegten und über Führungs- bzw. Ablenkrollen geleiteten Förderseil für die Bewegung von Gehängen, wie Sesseln oder Kabinen, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (1) für die Seilumlenkscheibe (2) ein Ring von Elektromagneten (14) befestigt ist, durch welche ein drehendes Magnetfeld erzeugbar ist und daß von der Seilumlenkscheibe (2) mindestens eine Gruppe von Elektromagneten (24) oder Permanentmagneten (24') getragen ist, welche den am Träger (1) für die Seilumlenkscheibe (2) befestigten Elektromagneten (14) zugeordnet ist.
2. 2. Seilbahnanlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (1) für die Seilumlenkscheibe (2) ein angenähert horizontal ausgerichteter Ring von Elektromagneten (14) befestigt ist, dem an der Oberseite der Seilumlenkscheibe (2) Elektromagneten (24) oder Permanentmagneten (24') zugeordnet sind und daß der Ring von Elektromagneten (14) und die Seilumlenkscheibe (2) durch ein Gehäuse (16) nach oben hin abgeschlossen sind. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -3-