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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer mit Hüllfasern umwundenen Kernlunte, bestehend aus einem Streckwerk für die Kernlunte, einem Streckwerk für die Hüllfasern und aus zwei eng benachbarten, gleichsinnig rotierenden Eindrehkörpern, die zwischen sich einen gegen einen engsten Spalt hin verjüngten, besaugten Spinnzwikkel bilden, in dem die verstreckte Kernlunte eingedreht und mit den verstreckten Hüllfasern umwunden wird, wobei für die Verstreckung der Kernlunte und der Hüllfasern ein gemeinsames Streckwerk vorgesehen ist, das parallele Bahnen für die Kernlunte und die Hüllfasern aufweist,
wobei eine der beiden gegenüber den Eindrehkörpern achsparallelen Austrittswalzen des gemeinsamen Streckwerkes einem der Eindrehkörper stirnseitig vorgelagert ist und im Bereich des Luntenverlaufes unter Bildung eines zumindest im wesentlichen stufenlosen Überganges von Mantel zu Mantel an diesen Eindrehkörper anschliesst und wobei der Klemmbereich zwischen den beiden Austrittswalzen des gemeinsamen Streckwerkes gegenüber der Garnbildungslinie im Spinnzwickel entgegen der Drehrichtung der Austrittswalze winkelversetzt angeordnet ist, nach Patent Nr. 382172.
Mit Hilfe einer Vorrichtung dieser Art können die Nachteile bekannter Spinneinrichtungen vermieden werden, bei denen die verstreckte Kernlunte durch den besaugten Spinnzwickel zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln gezogen wird, wobei der Kernlunte über die sich in den Spinnzwickel hineindrehende Spinntrommel Hüllfasern von einem zusätzlichen Streckwerk quer zur Luntenachse zugeführt werden.
Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Konstruktion besteht nämlich darin, dass die Zuführgeschwindigkeit der Hüllfasern erheblich über deren Verarbeitungsgeschwindigkeit liegt, die sich durch die Eindrehgeschwindigkeit und die Abzugsgeschwindigkeit der Kernlunte ergibt, weil die Spinntrommel, über die die Hüllfasern in den Spinnzwickel eingebracht werden, mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird, die die Eindrehgeschwindigkeit der Kernlunte wesentlich übersteigt. Durch die gemeinsame Zuführung der Kernlunte und der Hüllfasern in den Spinnzwickel über eine der Austrittswalzen des gemeinsamen Streckwerkes wird nicht nur der Konstruktionsaufwand verringert, sondern auch eine Angleichung der Zuführgeschwindigkeit der Hüllfasern an deren Verarbeitungsgeschwindigkeit erreicht, die ja nicht wesentlich von der Zuführgeschwindigkeit der Kernlunte abweicht.
Ausserdem wird auf Grund der Winkelversetzung des Klemmbereiches der Austrittswalzen gegenüber der Garnbildungslinie im Spinnzwickel zwischen den beiden Eindrehkörpern ein angenähert schraubenlinienförmiger Verlauf der Kernlunte auf der einen dem einen Eindrehkörper vorgelagerten Austrittswalze des Streckwerkes erzwungen, so dass die Kernlunte wegen ihres schraubenlinienförmigen Verlaufes bereits über die Austrittswalze ein Eindrehmoment erfährt. Dieser sich bis zum Klemmbereich zwischen den Austrittswalzen eindrehenden Kernlunte werden die Hüllfasern über den Mantel derselben Austrittswalze des Streckwerkes zugeführt, wobei sich zwischen der Kernlunte und den verstreckten Hüllfasern ein spitzer Winkel einstellt, der die Steigung der um die Kernlunte gewundenen Hüllfasern bestimmt.
Da die Hüllfasern unmittelbar vor dem Spinnzwickel zwischen den beiden Eindrehkörpern auf die Kernlunte auftreffen und gemeinsam mit den Fasern der Kernlunte auf dem Mantel der Austrittswalze eine Zwangsführung erfahren, die sich im Spinnzwickel fortsetzt, wird eine vorteilhafte Eindrehung und Umwindung der Kernlunte mit ausgerichteten Hüllfasern gewährleistet.
Der Verlauf der Kernlunte und der Hüllfasern auf der Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes hängt von den auftretenden Kräfteverhältnissen ab, u. zw. stellt sich ein bestimmter Verlauf ein, wenn nicht durch eine Luntenführung zwischen der Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes und den beiden Eindrehkörpern ein besonderer Verlauf erzwungen wird. Über diese Luntenführung kann somit der Zuführwinkel der Hüllfasern zur Kernlunte und damit der Steigungswinkel konstruktiv festgelegt werden, mit dem die Hüllfasern um die Kernlunte gewunden werden. Ausserdem stellt eine solche Luntenführung sicher, dass das zu bildende Garn über die gesamte Länge der Eindrehkörper in den Spinnzwickel eingezogen wird, was sonst nicht immer der Fall ist.
Diesen Vorteilen einer Luntenführung zwischen der Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes und den Eindrehkörpern steht der Nachteil gegenüber, dass der Führungskörper der Luntenführung eine die Eindrehung der Lunte behindernde Luntenumlenkung bedingt, so dass die Kernlunte unter Umständen nicht in dem gewünschten Mass eingedreht wird.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass die Eintrittsstelle der Kernlunte und der Hüllfasern in den Spinnzwickel zwischen den beiden Eindrehkörpern konstruktiv festgelegt wird, ohne einen gesonderten Führungskörper für die Luntenführung vorsehen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die dem einen Eindrehkörper stirnseitig vorgelagerte Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes im Sinne einer Drehung aus dem Spinnzwickel antreibbar ist.
Durch diese einfache Massnahme wird die Kernlunte mit den Hüllfasern dem Spinnzwickel vor der dem Spinnzwickel gegenüberliegenden Zwickelseite her zugeführt, so dass bei dem Bestreben der Lunten, sich entgegen der Drehrichtung der Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes zu verlagern, der sich verjüngende Spinnzwickel selbst eine solche Verlagerung verhindert, weil ja die Lunte zu diesem Zweck durch den engsten Spalt zwischen den Eindrehkörpern hindurchgezogen werden müsste, was auf Grund des grösseren Garndurchmessers nicht möglich ist. Mit der Zuführung der Kernlunte und der Hüllfasern zum Spinnzwickel von der dem Spinnzwickel abgekehrten Seite her wird somit die Eintrittsstelle der Lunten in den Spinnzwickel eindeutig festgelegt, ohne einen gesonderten Führungskörper zwischen der Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes und den Eindrehkörpern vorzusehen.
Damit wird die Beeinträchtigung der Kernlunteneindrehung durch einen solchen Führungskörper vermieden und der zusätzliche Vorteil erzielt, dass bereits im Eintrittsbereich die Kernlunte mit den Hüllfasern in den Spinnzwickel zwischen den beiden Eindrehkörpern eingezogen und einem entsprechenden Eindrehmoment unterworfen wird.
Um eine scharfkantige Umlenkung der Kernlunte und der Hüllfasern beim Einführen in den Spinnzwickel zu vermeiden, kann die der Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes zugekehrte Umfangskante des an die Austrittswalze anschliessenden Eindrehkörpers abgerundet oder gebrochen sein.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Draufsicht und Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Die dargestellte Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes --1-- besteht im wesentlichen aus zwei eng benachbarten Eindrehkörpern --2 und 3--, die gemäss dem Ausführungsbeispiel als luftdurchlässige Spinntrommeln ausgebildet sind und jeweils einen Saugeinsatz --4-- aufweisen.
Dieser Saugeinsatz --4-- bildet im Bereich des sich zwischen den Eindrehkörpern --2, 3-ergebenden Spinnzwickels --5-- axiale Saugzonen --4a--, die das entstehende Garn-l--in den Spinnzwickel --5-- hineinziehen, so dass es an beiden Spinntrommeln-2 und 3-- anliegt und zwischen den gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln eingedreht wird. Das so gebildete Garn wird über eine aus einem Walzenpaar bestehende Abzieheinrichtung --6-- abgezogen.
Zur Zuführung sowohl einer Kernlunte ---la-- als auch von um die Kernlunte --la-zu windenden HUllfasern-lb-ist ein gemeinsames Streckwerk --7-- vorgesehen, das mit zwei nebeneinanderliegenden Streckbahnen einerseits für die Kernlunte --la-- und anderseits für die Hüllfasern --lb-- versehen ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass die eine Austrittswalze --8-- des aus den Walzen --8 und 9-- gebildeten Austrittswalzenpaares des Streckwerkes --7-- dem sich aus dem Spinnzwickel --5-- drehenden Eindrehkörper --2-- koaxial vorgelagert ist und mit dem Eindrehkörper-2-- gleichen Durchmesser aufweist, so dass sich zwischen der Austrittswalze --8-- des Streckwerkes --7-- und dem Eindrehkörper --2-- ein im wesentlichen stufenloser Übergang von Mantel zu Mantel ergibt.
Da der Klemmbereich --10-zwischen den Austrittswalzen --8 und 9-- des Streckwerkes --7-- gegenüber der Garnbildungslinie im Spinnzwickel --5-- zwischen den beiden Eindrehkörpern --2 und 3-- entgegen der Drehrichtung der Austrittswalze --8-- winkelversetzt angeordnet ist und die Kernlunte-la--mit axialem Abstand von den Hüllfasern --lb-- aus dem Klemmbereich --10-- zwischen den Austrittswal- zen --8 und 9-- austritt, wird die Kernlunte --la-- zumindest angenähert entlang einer Schraubenlinie über die Austrittswalze --8-- in den Spinnzwickel --5-- zwischen den Eindrehkörpern - 2, 3-geführt, wobei auf die Kernlunte --la-- ein Eindrehmoment ausgeübt wird.
Die Kernlun-
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te --la-- wird dabei nicht nur eingedreht, sondern auch mit den Hüllfasern --1b-- umwunden, die auf der Oberfläche der Austrittswalze --8-- der Kernlunte --1b-- zugeführt werden, u. zw. unter einem bestimmten Neigungswinkel, der einen gleichmässigen Steigungswinkel beim Umwinden der Kernlunte --la-- mit den Hüllfasern --lb-- sicherstellt. In diesem Zusammenhang muss zusätzlich bedacht werden, dass ja die Hüllfasern auf Grund ihrer Verstreckung eine entsprechende Ausrichtung erfahren.
Um einerseits das Einführen der Kernlunte --la-- und der Hüllfasern --lb-- in den Spinnzwickel --5-- zwischen den beiden Eindrehkörpern --2 und 3-- zu erleichtern und anderseits den Zuführwinkel der verstreckten Hüllfasern --lb-- zur Kernlunte --la-- konstruktiv festzulegen, ist die Drehrichtung der Austrittswalze --8-- des gemeinsamen Streckwerkes entsprechend der Drehung des anschliessenden Eindrehkörpers --2-- aus dem Spinnzwickel gerichtet, so dass die Kernlunte --la-- mit den Hüllfasern --lb-- den Spinnzwickel --5-- von der dem Spinnzwik- kel --5-- gegenüberliegenden Zwickelseite her zugeführt wird, wie dies der Fig. 2 deutlich entnommen werden kann.
Der sich im Bereich des Spinnzwickels --5-- ergebende engste Spalt zwischen den beiden Eindrehkörpern --2, 3-- verhindert eine Verlagerung der Kernlunte --la-und der Hüllfasern --lb-- entgegen der Drehrichtung der Austrittswalze --8--, weil der Garndurchmesser notwendigerweise grösser als dieser engste Spalt ist. Damit wird nicht nur sichergestellt, dass die Kernlunte mit den Hüllfasern vorteilhaft im Bereich der Garnbildungslinie in den Spinn- zwickel --5-- eingeführt wird, sondern auch ein bestimmter Zuführwinkel der Hüllfasern --lb-- zur Kernlunte --la-- festgelegt.
Dieser Zuführwinkel kann durch eine relative Drehung zwischen den Eindrehkörpern --2 und 3-- einerseits und dem gemeinsamen Streckwerk --7-- anderseits um die Achse der Austrittswalze --8-- bzw. des Eindrehkörpers --2-- eingestellt werden.
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oder gebrochen sein, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.
Da die Umfangsgeschwindigkeit der Eindrehkörper --2, 3-- auf die Eindrehung des zu bildenden Garnes-l-abgestimmt werden muss und sich von der Zuführgeschwindigkeit der Kernlunte und der Hüllfasern wesentlich unterscheidet, werden die Eindrehkörper --2, 3-- über gesonderte Riementriebe --12-- angetrieben. Bei einer Anpassung der Zuführgeschwindigkeit der Hüllfasern --lb-- an deren Verarbeitungsgeschwindigkeit, die von der Eindrehgeschwindigkeit und der Abzugsgeschwindigkeit der Kernlunte --la-- abhängt, müssen die Hüllfasern mit einer von der Zuführgeschwindigkeit der Kernlunte unterschiedlichen Geschwindigkeit der Kernlunte zugeführt werden. Dies ist über einen einstückigen Walzenkörper nicht möglich.
Aus diesem Grunde ist die Austrittswalze --8-- des Streckwerkes --7-- in zwei Teilwalzen-8a und 8b-unterteilt, wobei die beiden Teilwalzen --8a und 8b-- jeweils für sich angetrieben werden können. Gemäss dem Ausführungsbeispiel ist für den Antrieb der Teilwalze --8a-- ein Riemen-
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vorgesehen. Entsprechend der Teilung der Austrittswalze --8-- ist auch die andere Austrittswalze --9-- des Streckwerkes in zwei Teilwalzen --9a und 9b-- unterteilt, die jedoch frei drehbar gelagert sind und durch die angetriebenen Teilwalzen --8a und 8b-- mitgenommen werden.
Über diese voneinander unabhängig antreibbaren Teilwalzen --8a und 8b-- können somit die Hüllfasern mit einer an ihre Verarbeitungsgeschwindigkeit genau angepassten Geschwindigkeit der Kernlunte-la-- zugeführt werden..
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mitAustrittswalze --8-- und dann im Spinnzwickel zwischen den Eindrehkörpern eine Zwangsführung erfahren, sind die wesentlichen Voraussetzungen zum Herstellen eines gleichmässigen Garnes hoher Festigkeit erfüllt.