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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer mit Hüllfasern umwundenen Kernlunte mit einem Streckwerk für die Kernlunte, dem eine Einrichtung zum Eindrehen und Umwinden der Kernlunte mit Hüllfasern nachgeordnet ist, und mit einem an die Eindreh- und Umwindeeinrichtung angeschlossenen Streckwerk für die Hüllfasern.
Zum Eindrehen einer verstreckten Kernlunte und zum Umwinden dieser Kernlunte mit Hüllfasern ist es bekannt (AT-PS Nr. 361814), die verstreckte Kernlunte durch den besaugten Spinnzwickel zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln zu ziehen und der Kernlunte über die sich in den Spinnzwickel hineindrehende Spinntrommel Hüllfasern von einem zusätzlichen Streckwerk quer zur Luntenachse zuzuführen. Zu diesem Zweck ist diese
Spinntrommel über einen entsprechenden Umfangsbereich zusätzlich besaugt, so dass die Hüllfasern auf der Trommeloberfläche zwangsgeführt in den Spinnzwickel gefördert und um die eingedrehte
Kernlunte gewunden werden.
Die Ausrichtung der Hüllfasern mit Hilfe eines Streckwerkes und ihre Zwangsführung auf der in den Spinnzwickel drehenden Spinntrommel liessen zwar eine gute und gleichmässige Umwindung der Kernlunte mit den Hüllfasern erwarten, doch blieb der erreichbare
Effekt hinter den Erwartungen zurück, so dass man dazu übergegangen ist, die Hüllfasern frei- fliegend in den Spinnzwickel einzutragen, was zufolge der Strömungsverhältnisse im Spinnzwickel wieder andere Probleme schafft.
Um ein Vorgarn gleichmässig verstrecken zu können, ist es bekannt (DE-OS 1510272), das
Vorgarn in zwei parallelen Bahnen eines Streckwerkes zu verziehen, bevor es wieder zusammenge- führt und anschliessend in einer einzigen Bahn einem weiteren Verzugsfeld zugeleitet wird. Eine solche Vorrichtung ist allerdings ungeeignet eine verstreckte Kernlunte mit Hüllfasern zu umwinden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und das Eindrehen und Umwinden einer verstreckten Kernlunte mit Hüllfasern unter Einhaltung eines vorgebbaren Steigungswinkels ermöglicht.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Eindreh- und Umwindeeinrichtung aus wenigstens einem Eindrehkörper besteht, auf dessen Mantel das zu bildende Garn zumindest abschnittsweise im wesentlichen entlang einer im Drehsinn des Eindrehkörpers gewundenen Schraubenlinie verläuft, dass für die Verstreckung der Kernlunte und der Hüllfasern ein gemeinsames Streckwerk vorgesehen ist, das in an sich bekannter Weise parallele Bahnen für die Kernlunte und die Hüllfasern aufweist, und dass eine der beiden gegenüber dem Eindrehkörper achsparallelen Austrittswalzen des gemeinsamen Streckwerkes dem Eindrehkörper stirnseitig unmittelbar vorgeordnet ist und zumindest im Bereich des Garnverlaufes mit ihrem Mantel in axialer Richtung an den Mantel des Eindrehkörpers anschliesst.
Um eine gute Eindrehung der Kernlunte und eine vorteilhafte Umwindung der Kernlunte mit Hüllfasern sicherzustellen, muss das zu bildende Garn unabhängig von Dickenschwankungen satt an wenigstens einem Eindrehkörper anliegen. Dies wird nach der Erfindung im Gegensatz zu der bekannten Luntenführung im Spinnzwickel zwischen zwei gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln dadurch erreicht, dass das zu bildende Garn nicht achsparallel, sondern entlang einer Schraubenlinie über die Oberfläche des Eindrehkörpers gezogen wird. Da das Garn gegenüber der Faserzuführung winkelversetzt von dem Eindrehkörper abgezogen wird, wirken auf das zu bildende Garn auf Grund des Umschlingungswinkels Zugspannungen, die eine radiale Resultierende bilden, so dass das zu bildende Garn an die Oberfläche des Eindrehkörpers angedrückt wird.
Die in Umfangsrichtung des Eindrehkörpers wirksam werdenden Reibungskräfte bilden mit ihrer zur Garnachse senkrechten Komponente ein Eindrehmoment für das Garn und mit ihrer Komponente in Richtung der Garnachse eine Förderkraft. Die Kernlunte kann folglich durch ihre Führung entlang einer im Drehsinn des Eindrehkörpers verlaufenden Schraubenlinie od. dgl. an der Oberfläche des Eindrehkörpers gleichmässig eingedreht und mit Hüllfasern umwunden werden, ohne diesen Eindrehkörper besaugen zu müssen, was nicht nur den Energiebedarf herabsetzt, sondern auch die Vorrichtung zum Herstellen des Garnes erheblich vereinfacht.
Da ausserdem eine der Austrittswalzen des gemeinsamen Streckwerkes für die Kernlunte und die Hüllfasern dem Eindrehkörper stirnseitig unmittelbar vorgeordnet ist, verläuft die
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verstreckte Kernlunte unter Vermeidung eines störenden Zwischenraumes unmittelbar vom Mantel der einen Austrittswalze des Streckwerkes zum Mantel des Eindrehkörpers, so dass auf Grund der Anlage der verstreckten Lunte zuerst an der Austrittswalze und dann am Eindrehkörper eine Zwangsführung für die Kernlunte gegeben ist.
In gleicher Weise unterliegen auch die ver- strecken Hüllfasern, die parallel zur Kernlunte verstreckt werden, einer Zwangsführung vom
Austritt aus dem Klemmspalt des Austrittswalzenpaares des Streckwerkes bis zu ihrer Einbindung in den Faserverband der Kernlunte, weil auch die Hüllfasern auf der Oberfläche der einen
Austrittswalze des Streckwerkes bis zur Kernlunte geführt werden, u. zw. in Abzugsrichtung seitlich versetzt. Dabei werden die Hüllfasern unter einem bestimmten Neigungswinkel der verstreck- ten Kernlunte zugeführt, was das Einhalten eines bestimmten Steigungswinkels für die Hüllfasern sicherstellt und eine gleichmässige Fixierung des Zusammenhaltes der Fasern der Kernlunte durch die Hüllfasern erlaubt.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn die dem Eindrehkörper unmittelbar vorgeordnete Austrittswalze des gemeinsamen Streckwerkes koaxial zum Eindrehkörper angeordnet ist und mit dem Eindrehkörper gleichen Durchmesser aufweist, weil sich in diesem
Fall der Mantel des Eindrehkörpers unmittelbar im Mantel der Austrittswalze des Streckwerkes fortsetzt.
Bildet in weiterer Ausbildung der Erfindung der Eindrehkörper im Anschluss an den Abschnitt der schraubenlinienförmigen Garnführung mit einem zusätzlichen, achsparallelen, gleichsinnig angetriebenen Eindrehkörper einen besaugten Spinnzwickel, so ergeben sich besonders vorteilhafte
Verhältnisse bezüglich der Umwindung der Kernlunte mit Hüllfasern, weil die entlang des schrauben- linienförmigen Verlaufes des zu bildenden Garnes auf dem Eindrehkörper eingeleitete Umwindung der Kernlunte im besaugten Spinnzwickel vollendet werden kann.
Zum Eindrehen und Umwinden der Kernlunte mit Hüllfasern muss der Eindrehkörper eine Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, die die Eindrehgeschwindigkeit des zu bildenden Garnes wesentlich übersteigt. Die Umfangsgeschwindigkeit der dem Eindrehkörper unmittelbar vorgeordneten Austrittswalze des Streckwerkes soll an die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Fasern angepasst sein, die sich aus der Eindrehgeschwindigkeit des zu bildenden Garnes und dessen Abzugsgeschwindigkeit ergibt. Aus diesem Grunde wird die Austrittswalze des Streckwerkes im allgemeinen eine von der Umfangsgeschwindigkeit des Eindrehkörpers unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeit aufweisen müssen, was einen gesonderten Antrieb verlangt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Draufsicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie III-III der Fig. l.
Die dargestellte Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes-l-besteht im wesentlichen aus einem Streckwerk--2--, das einem Eindrehkörper --3-- axial unmittelbar vorgeordnet ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass die eine Walze --4a-- des aus den Walzen --4a und 4b-- bestehenden Austrittswalzenpaares des Streckwerkes --2-- kaoxial zum Eindrehkörper --3-- gelagert ist und mit diesem den gleichen Durchmesser aufweist, so dass der Mantel der Walze --4a-- und der Mantel des Eindrehkörpers --3-- einen gemeinsamen Hüllzylinder besitzen.
Das Streckwerk --2-- ist mit zwei nebeneinanderliegenden Streckbahnen einerseits für eine Kernlunte --la-- und anderseits für Hüllfasern-Ib-versehen, so dass die Kernlunte --la--
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spalt zwischen den Austrittswalzen --4a und 4b-- austritt und zumindest angenähert entlang einer Schraubenlinie über die Austrittswalze --4a-- auf einen Mantelabschnitt --3a-- des Eindreh- körpers --3-- geführt wird, der in diesem Mantelabschnitt --3a-- zur Erhöhung des Eindrehmomentes eine rauhe Oberfläche aufweist, wird die Kernlunte --la-- nicht nur eingedreht, sondern auch mit den Hüllfasern-Ib-umwunden, die auf der Oberfläche der Austrittswalze --4a-der Kernlunte-Ib-zugeführt werden, u. zw.
unter einem bestimmten Neigungswinkel, der einen gleichmässigen Steigungswinkel beim Umwinden der Kernlunte --la-- mit den Hüllfasern-Ib-
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sicherstellt. In diesem Zusammenhang muss zusätzlich bedacht werden, dass ja die Hüllfasern auf Grund ihrer Verstreckung eine entsprechende Ausrichtung erfahren.
Die Rauhheit der Oberfläche des Eindrehkörpers --3-- darf keinen Formschluss mit Einzelfa- sern zulassen, damit keine Fasern aus dem Faserverband herausgezogen werden können. Wie
Fig. 1 zeigt, schliesst sich an den Mantelabschnitt --3a-- des Eindrehkörpers ein Mantelab- schnitt --3b-- an, der luftdurchlässig ausgebildet ist und einen Saugeinsatz --5-- aufweist, der eine axiale Saugzone --6-- bildet.
Zwischen diesen beiden Mantelabschnitten --3a und 3b-- ist dem Eindrehkörper --3-- ein radial vorragender Führungskörper --7-- zugeordnet, der beispielsweise auf einem Stellring --8-- angeordnet ist, um die Umlenkung des zu bildenden
Garnes-l-von seinem schraubenlinienförmigen Verlauf entlang des Mantelabschnittes --3a-- zu dem achsparallelen Verlauf im Bereich des Mantelabschnittes-3b-- konstruktiv sicherzu- stellen.
Dem Eindrehkörper --3-- ist im Bereich des Mantelabschnittes-3b-- ein zusätzlicher achsparalleler Eindrehkörper --9-- zugeordnet, der ebenfalls einen Saugeinsatz --10-- mit einer achsparallelen Saugzone --11-- aufweist, so dass zwischen den Eindrehkörpern --3 und 9-- ein besaugter Spinnzwickel entsteht. Zum gleichsinnigen Antrieb der beiden Eindrehkörper --3 und 9-- sind Riementriebe --12-- vorgesehen.
Auf Grund dieser Konstruktion wird die aus dem Streckwerk --2-- austretende und entlang des Mantels des Eindrehkörpers geführte Kernlunte --la-- eingedreht, wobei sich wegen der axialen Versetzung des Hüllfaseraustrittes aus dem Streckwerk --2-- die Hüllfasern --lb-- in einem Abstand vom Klemmspalt zwischen den Austrittswalzen --4a und 4b-- an der Kernlunte --la-- anlagern und um die Kernlunte winden. Durch die Anlage der Kernlunte --la-- und der Hüllfasern-Ib-zunächst an der Austrittswalze --4a-- und dann am Eindrehkörper --3-- ergibt sich eine Zwangsführung für die Fasern, so dass Ungleichmässigkeiten bei der Eindrehung der Kernlunte und beim Umwinden der Kernlunte mit Hüllfasern weitgehend ausgeschlossen werden können.
Da die Umfangsgeschwindigkeit des Eindrehkörpers --3-- auf die Eindrehung des zu bildenden Garnes-l-abgestimmt werden muss, während die Umfangsgeschwindigkeit der Austrittswalze --4a-- die Zuführungsgeschwindigkeit der Kernlunte --la-- und der Hüllfasern-Ib- bestimmt, wird die Austrittswalze --4a-- über einen gesonderten Antrieb --13-- unabhängig vom Eindrehkörper --3-- angetrieben. Es ist somit in einfacher Weise eine Zuführung der Fasern mit einer an deren Verarbeitungsgeschwindigkeit angepassten Geschwindigkeit möglich. Diese Verarbeitungsgeschwindigkeit wird durch die Eindrehgeschwindigkeit des zu bildenden Garnes--1- und dessen Abzugsgeschwindigkeit bestimmt.
Die Eindrehung und Umwindung der Kernlunte --la-- mit den Hüllfasern--Ib--wird entlang des Mantelabschnittes --3a-- des Eindrehkörpers --3-- durchgeführt und im Spinnzwickel zwischen dem Mantelabschnitt-3b-- und dem zusätzlichen Eindrehkörper --9-- vollendet, so dass das fertige Garn-l-mit Hilfe eines Walzenabzuges --14-- abgezogen werden kann.
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