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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung mit an einem umlaufenden Seil od. dgl. befestigten Halterungen, an denen sich mit der Hand festhaltende Personen insbesondere zur Einsteigstelle eines Liftes oder von der Aussteigstelle desselben weg gezogen werden.
Schon im Jahre 1937 ist in CH-PS Nr. 196857 eine Einrichtung beschrieben worden, welche den Zweck verfolgte, die Geschwindigkeit der Fahrgäste im Zusteigebereich eines Schleppliftes für Skifahrer so weit zu erhöhen, dass die Geschwindigkeitsdifferenz zu dem sehr schnell umlaufenden Schlepplift in erträglichen Grenzen gehalten werden konnte. Dabei waren an einem umlaufenden Seil Schlaufen vorgesehen, an welchen sich die Fahrgäste mit einer Hand festhalten sollten, um der Geschwindigkeit des Schleppliftes angenähert zu werden, dessen Förderseil nach Art heute üblicher Kinderlifte in Handhöhe der Benützer vorgesehen war. An diesem Förderseil war die Anordnung gleichartiger Schlaufen vorgesehen, die vom Fahrgast praktisch im selben Moment erfasst werden sollten, in dem er sich von der Zubringereinrichtung löste.
Diese Einrichtung hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt, was zwei Gründe haben dürfte.
Zunächst ist von allen bekannten Arten von Skiliften jene mit in Hüfthöhe verlaufendem Förderseil wohl am schlechtesten für diese Zubringereinrichtung geeignet. Solche Lifte sind praktisch nur dort anwendbar, wo das Gelände eine gleichmässig geringe Steigung aufweist, und die Länge der Förderstrecke ist dadurch beschränkt, dass keine Unterstützungen für das Seil zwischen den Umkehrpunkten vorgesehen werden können. Derartige Lifte werden also nur auf Übungswiesen für Anfänger eingesetzt, denen ein kompliziertes Umsteigemanöver von einer Zubringereinrichtung zum eigentlichen Lift von vorneherein nicht zumutbar ist.
Die Tatsache, dass das Zubringerseil und das Förderseil des Liftes selbst in geringem Abstand auf gleicher Höhe nebeneinander verlaufen, wäre für die zwischen zwei bewegten Seilen eingesperrten Fahrgäste besonders im Falle eines Sturzes auch ausgesprochen gefährlich.
Ein weiterer Grund dafür, dass sich die Einrichtung nach CH-PS Nr. 196857 nicht durchgesetzt hat, liegt wohl darin, dass es auch bei grosser Geschicklichkeit kaum möglich sein dürfte, sich mit einer Hand in der Schlaufe der Zubringeinrichtung festzuhalten und gleichzeitig die Schlaufe des eigentlichen Liftes mit der andern Hand zu erfassen, wenn man gleichzeitig auch noch irgendwie die Skistöcke festhalten soll.
Weitere Vorschläge zum Angleichen der Geschwindigkeit von Fahrgästen an jene von in Fahrt befindlichen Sesselliften gingen daher von Förderbändern aus, wie sie auch bei Flughäfen und Fussgängerunterführungen eingesetzt werden. Hier erwies es sich jedoch als nachteilig, dass die beschleunigende Kraft an den Füssen der Fahrgäste angreift, wodurch deren Standsicherheit, insbesondere unter winterlichen Verhältnissen, verringert wird. Derartige Einrichtungen sind überdies in Errichtung und Betrieb sehr teuer, wenn man bedenkt, dass der ganze Aufwand durch die verbesserte Wirtschaftlichkeit eines einfachen Skiliftes gerechtfertigt sein muss.
Die Erfindung geht nun von einer Einrichtung gemäss CH-PS Nr. 196857 aus, wobei jedoch von vorneherein angenommen wird, dass eine Anwendung nur bei Seilbahnanlagen mit oberhalb der Greifhöhe der Benützer über Stützen laufendem Förderseil und an diesem in Abständen angeklemmten Sesseln oder Schleppbügeln in Frage kommt.
Erfindungsgemäss wird dabei vorgesehen, dass mindestens eine der Halterungen als an einer Seilklemme od. dgl. schwenkbar gelagerter Haltebügel ausgebildet ist, der aus seiner Ruhelage, in welcher er im wesentlichen in einer zur Achse des Seiles äquidistanten Vertikalebene liegt, gegen die Rückstellkraft einer Feder in seine Gebrauchslage schwenkbar ist, in welcher er horizontal und normal zur Achse des Seiles verläuft, wobei der Schwenkwinkel des Haltebügels beidseitig durch Anschläge begrenzt ist.
Einerseits kann ein derartiger Haltebügel nicht nur von einer, sondern sogar von mehreren Personen gleichzeitig wesentlich leichter als eine Schlaufe ergriffen werden, anderseits wird eine Gefährdung von Personen oder Einrichtungen durch die abstehenden Haltebügel mit Sicherheit dadurch vermieden, dass diese unverzüglich in eine ungefährliche, neutrale Stellung zurückkehren, sobald sie vom Benützer freigelassen werden. Grundsätzlich wäre es möglich, die Haltebügel in dieser Stellung lotrecht nach oben verlaufen zu lassen, doch ist ein Verschwenken des Bügels unmittelbar vor dem Gesicht des Benützers nicht unbedingt zu empfehlen. Bevorzugt wird also die Verschwenkung des Haltebügels um eine vertikale Achse, wobei der Bügel in seiner Ruhestellung parallel zum Seil liegt.
Die ungewollte Verdrehung des Haltebügels um die Seilachse kann auf verschiedene Weise verhindert werden, wozu die bekannten Schlepplifte für Kinder Anregungen liefern können.
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Anschliessend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Fig. 1 und 2 stellen schematisch Draufsichten auf die Zusteigestelle und die Aussteigestelle eines Einsesselliftes dar, Fig. 3 bis 5 beziehen sich auf ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Halterung, wobei Fig. 3 eine Gesamtansicht von hinten, Fig. 4 ein Schaubild des dem Seil benachbarten Bereiches und Fig. 5 ein teilweise geschnittenes Detail nach Fig. 4 darstellen, Fig. 6 und 7 sind Querschnitt und Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen Halterung.
Fig. 1 und 2 zeigen die Erfindung in Anwendung auf einen Skilift bei dem Sessel --3-- in regelmässigen Abständen an einem um Umlenkrollen --4-- umlaufenden Seil --2-- angeordnet sind. Im Bereich der Einsteigestelle (Fig. 1) und der Aussteigestelle (Fig. 2) befindet sich jeweils eine Förder-
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miterfindungsgemässen Haltebügel--10-- sind.
Der Einstiegsvorgang geht nun so vor sich, dass im Bereich der in den Zeichnungen unteren Umlenkrolle --7-- der Fahrgast --9-- einen der im Ruhezustand am Seil --6-- anliegenden Haltebügel - -10-- erfasst, wodurch dieser bis zum Anschlag ausgeschwenkt wird. Er verläuft nun etwa horizontal quer vor dem Fahrgast --9--. Der Fahrgast wird nun in Pfeilrichtung weiter befördert, wobei seine Geschwindigkeit unter jener der Sessel --3-- des Skiliftes --1-- liegt.
Die Steuerung der Umlaufgeschwindigkeit des Seiles --6-- hat so zu erfolgen, dass der von einem Haltebügel--10--geschleppte Fahrgast gerade dann von dem sich schneller bewegenden freien Sessel --3-- eingeholt wird, wenn sich der Fahrgast in der zum Einsteigen richtigen Position befindet, in welcher er sich möglichst parallel zur Richtung des Seiles --2-- bewegt. Um diese Steuerung einfach durchführen zu können, sind vorzugsweise im Wege der Sessel --3-- sowie im Wege der Gehänge --8-- bzw. des beförderten Fahrgastes--9-- Lichtschranken angeordnet, welche die korrekte Zuordnung der einzelnen Elemente der Anlage zu überprüfen und zu steuern gestatten.
Sobald der Fahrgast --9-- vom Sessel --3-- aufgenommen ist, übt der Haltebügel --10-- auf ihn keinen weiteren Zug mehr aus, da, wie erwähnt, das Seil --6-- langsamer umläuft als das Seil --2--. Der Fahrgast --9-- lässt nun den Haltebügel --10-- aus und dieser bewegt sich selbsttätig in Richtung des Pfeiles --20'-- in seine Ruhelage.
Die Geschwindigkeit der Gehänge --8-- in der Einsteigestelle beträgt beispielsweise 1, 5 m/s, das sind 5, 4 km/h, und entspricht somit der Geschwindigkeit eines Fussgängers. Das Seil --2-- wird mit 3 m/s bewegt, so dass sich beim Einsteigen des Fahrgastes --9-- ein Geschwindigkeitsunterschied von nur 1, 5 m/s ergibt. Erfahrungsgemäss werden Geschwindigkeitsunterschiede von Fahrgästen mit Skiern bis 2, 5 m/s und von solchen ohne Skier bis etwa 2 m/s meist bewältigt.
Lichtschranken oder gleichwertige Schalteinrichtungen sind für den Zweck vorgesehen, dass ein Fahrgast während seiner Bewegung in Schwierigkeiten kommt, z. B. stürzen sollte. Wenn die programmierte Folge der Lichtstrahlunterbrechungen durch den Vorbeifahrenden nicht ordnungsgemäss abläuft, wird in bekannter Weise der Lift stillgesetzt.
Fig. 2 zeigt den Vorgang beim Aussteigen. Bei der Aussteigestelle des Sesselliftes ist eine Fördereinrichtung --5'-- vorgesehen. Deren Gehänge--8-werden z. B. von einer Lichtschranke beim Vorbeifahren des Sessels --3-- in Bewegung gesetzt. Die Geschwindigkeit des Seiles --61-- ist so bemessen, dass die Haltebügel --10-- den Sessel --3-- einholen. Bei der Aussteigestelle ergreifen die Fahrgäste --9-- den schneller laufenden Haltebügel--10--, werden von ihm mitgezogen und auf kurzem Weg aus dem Gefahrenbereich des Sessels herausgeführt.
Man muss hiebei unterscheiden zwischen Fahrgästen mit Skiern und solchen zu Fuss. Davon hängt ab, welche Geschwindigkeit das Förderseil --2-- haben kann. Setzt man den Fall, dass es sich um Skifahrer handelt, kann eine Seilgeschwindigkeit für das Förderseil --2-- von etwa 3 m/s zugelassen werden. Bei den heute üblichen Absteigestellen müssen steile Rampen vorgesehen werden, damit die Skifahrer eine grössere Geschwindigkeit als 3 m/s erreichen, um dem Sessel vorauszufahren. Die Steilheit solcher Rampen ist grösser als die der normalen Abfahrtsstrecken und daher für viele Skifahrer zu steil. Dieser Nachteil wird gemäss Fig. 2 vermieden, weil die Fahrgäste auf kurzem Wege in einen vom Sessel nicht beanspruchten Bereich bewegt werden.
Die Verwendung der erfindungsgemässen Fordereinrichtung gerade in der Bergstation von Liftanlagen wird dadurch erleichtert, dass es ohnedies üblich ist, dem Fahrgast beim Verlassen des Sessels --3--
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dadurch zu helfen, dass der Sessel --3-- vom Bedienungspersonal kurz angehalten und dadurch zurückgeschwenkt wird. Es bereitet geübtem Personal keine besonderen Schwierigkeiten, gleichzeitig dem Fahrgast einen Haltebügel --10-- in Griffweite zu schwenken.
Auch wenn in einer Bergstation, wie dies gelegentlich vorkommt, kein elektrischer Strom zur Verfügung steht, so kann doch auch die Einrichtung --5'-- elektrisch betrieben werden, wobei sogar in einfacher Weise für die Synchronisierung gesorgt ist. Man verwendet einfach die Umlenkrolle --4-- zum Antrieb eines Generators, der den Motor der Fördereinrichtung --5'-- speist, womit die Anlagen --1 und 5'-durch eine elektrische Welle gekoppelt sind.
Die Anordnung einer Fördereinrichtung --5'-- in der Bergstation eines Skiliftes ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn in der Talstation aufwendigere Vorkehrungen getroffen werden, um das Zusteigen der Fahrgäste zu erleichtern. So gibt es beispielsweise Anlagen, bei denen die Sessel --3-- in der Talstation abgekoppelt werden, dass sie beim Einsteigen der Fahrgäste mit ganz geringer Geschwindigkeit bewegt werden können. Die Erfindung erlaubt es nun, auf eine gleichartige, doch recht teure Einrichtung in der Bergstation zu verzichten.
In Fig. 1 und 2 ist ein Einsessellift als Ausführungsbeispiel für jene Anlage dargestellt, der die Fahrgäste zugeführt werden. Eine Anwendung ist aber ebenso bei Liften, die mehrere Personen in einem Gehänge befördern, möglich, da auch mehrere Fahrgäste gleichzeitig von einem Haltebügel --10-- befördert werden können. Die Erfindung ist auch keineswegs auf Sessellifte beschränkt, sondern es ist genauso gut die Zubringung der Fahrgäste zu Schleppliften mit kurzen oder langen Bügeln möglich. Auf kurzen Strecken ist auch die isolierte Anwendung der erfindungsgemässen Fördereinrichtung als Kinder-oder Anfängerlift denkbar.
Die konstruktive Ausbildung der erfindungsgemässen Fördereinrichtung kann in verschiedener Weise erfolgen. So zeigt Fig. 3 in Anwendung auf einen Doppelsessellift ein mit dem Seil --6-- verbundenes Gehänge --8--, das durch ein Gegengewicht --11-- in konstanter Winkellage relativ zur Achse des Seiles - gehalten wird. Dieses in Fig. 4 und 5 im Detail dargestellte Gehänge --8-- weist eine Klemmeinrichtung --12-- auf, mit der es am Seil --6-- befestigt ist. Der Haltebügel --10-- ist an einer vertikalen Achse gelagert und verläuft in Ruhestellung parallel zum Seil --6--, was durch eine Feder und zusammenwirkende Anschläge --14, 14'-- sichergestellt ist. Gegen die Wirkung der Feder kann der
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--10-- in RichtungSpiralfeder-17-- sein.
Der Haltebügel --10-- muss nicht als ganz einfache rohrförmige Stange ausgebildet sein, insbesondere können daran Haltegriffe vorgesehen werden, welche das Ausschwenken des Bügels oder das Festhalten der Fahrgäste erleichtern und darauf hinweisen, an welcher Stelle des Haltebügels --10-- sich die Fahrgäste festhalten sollen.
Bei dem in Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Fördereinrichtung - statt eines Seiles --6-- eine Kette --6'-- auf. Die Verdrehsicherung des Haltebügels --10-- wird hier also dadurch erreicht, dass das Gehänge --8-- von einem von vornherein unverdrehbaren Teil, eben der in einer Leitschiene-18-- geführten dargestellten Gall'sehen Kette, befestigt ist. Die Befestigung erfolgt dabei an einem Zwischenglied, das horizontal verlaufende obere und untere Platten --19-- auf-
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wohl nur für einfache und nicht sehr steile Anlagen. Immerhin ist es möglich, auch auf der Förderstrecke Winkeländerungen des Förderseiles in vertikaler und horizontaler Richtung vorzunehmen.
Die in Fig. 3 gestrichelt angedeuteten Rollen --711-- ermöglichen die vertikale Richtungsänderung, u. zw. ohne die geschleppten Fahrgäste zu gefährden, da letztere sich weit genug vom Seil --6-- entfernt befinden.