<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Wirrfaservliesstoff aus molekular orientierten Endlosfasern eines thermoplastischen Polymeren, etwa Polypropylen, wobei das Vlies in einem im wesentlichen regelmässigen Muster von diskontinuierlichen Bindebereichen gebunden ist.
Während viele verschiedene Methoden zur Herstellung des ursprünglichen Vlieses beschrieben werden, haben die üblichen Verfahren im allgemeinen mindestens drei gemeinsame Kennzeichen.
Erstens umfassen die Herstellungsverfahren das kontinuierliche Auspressen eines thermoplastischen Polymeren (entweder aus der Schmelze oder aus einer Lösung durch eine Spinndüse-Schmelzspinnen), um einzelne, voneinander getrennte Fasern zu erzeugen. Zweitens werden die Fasern dann mechanisch oder pneumatisch gereckt, um die polymeren Fasern molekular zu orientieren und um die Zähigkeit der Fasern zu erhöhen. Schliesslich - drittens - werden die Fasern auf eine im wesentlichen willkürliche Art auf einem tragenden Band oder etwas ähnlichem abgelegt, um ein Vlies mit im wesentlichen isotropen physikalischen Eigenschaften zu bilden.
Wirrfaservliese sind jedoch gewöhnlicherweise ohne weitere Verarbeitung sehr wenig stabil ; es fehlt ihnen die ausreichende Festigkeit, um ihre restlos erfolgreiche Verwendung in Anwendungen wie als Bettzeug, zu Kleidungsstücken, Dekorstoffen und ähnlichem zu erlauben. Es ist daher üblich, die Wirrfaservliese durch Verbindungen der darin enthaltenen Fasern zu Vliesstoffen zu verfestigen.
Die bekannten Bindungsmethoden (vgl. Krcma, Textil-Verbundstoffe, VEB Fachbücherei) beinhalten das Warmpressen der Wirrfaservliese, bei dem das Vlies unter dem Einfluss von Druck und Wärme verfestigt wird. Ohne weitere Vorkehrungen sind diese Methoden jedoch unbefriedigend, so dass man üblicherweise den thermoplastischen Fasern (Grundfasern) andersgeartete Bindefasern mit meist niedrigerem Schmelzpunkt hinzufügt, um den Bindungsvorgang zu ermöglichen, oder man setzt die thermoplastischen Fasern Lösungsmitteln bzw. Lösungsmitteldämpfen aus, um bessere Adhäsion und Ausnutzung der thermoplastischen Fasern zu erzielen (DE-OS 819396). Auch das Beifügen künstlicher und natürlicher Harzbinder ist üblich, was jedoch bei der im allgemeinen unregelmässigen Verteilung des Harzes zu Vliesstoffen mit veränderlicher Zugfestigkeit führt.
Der Bindungsvorgang kann auch durch dielektrische Schweissung (DE-OS 1560660, British Nylon Spinners Ltd) erzielt werden, doch muss das Vlies dann einen gewissen minimalen Gehalt an Fasern besitzen, die einen dielektrischen Verlust bei der während des Schweissens verwendeten Frequenz aufweisen und es muss eine aufwendige Hochfrequenzapparatur verwendet werden.
Es ist zwar bekannt, dass die genannten Bindungsmethoden die Stabilität der Wirrfaservliesstoffe vergrössern, doch besteht das Problem, diese vergrösserte Stabilität zu erreichen ohne andere wünschenswerte Eigenschaften des Vliesstoffes wie seine Stoffähnlichkeit in Bezug auf Faltenwurf, Weichheit und Griff ungünstig zu beeinflussen. Die Methoden zur Fertigung der Vliese, bei denen das Vlies an praktisch allen Faserüberkreuzungen gebunden wird, erzeugen rauhe und steife Vliesstoffe.
Es stimmt zwar, dass der anfänglich steife und rauhe Griff dieser überall gebundenen Vliesstoffe häufig durch die Benützung des Vliesstoffes verringert wird (wahrscheinlich wegen des Aufbrechens einiger dieser Verbindungen), doch ist dieser Prozess des Weichwerdens im allgemeinen von andern unerwünschten Eigenschaften, z. B. Abnahme der Abriebfestigkeit und Abnahme der Festigkeit und Stabilität des Vliesstoffes überhaupt, begleitet.
Um eine Verbesserung im Griff und im Fall solcher Wirrfaservliesstoffe zu erreichen, ist es bereits vorgeschlagen worden, die Fasern nur in ausgewählten Bereichen zu binden ; diese Bereiche werden als"Bindebereiche"bezeichnet. Diese Bindungsart wird allgemein als intermittierende, gemusterte oder diskontinuierliche Bindung bezeichnet.
Diese Methoden der Festigung sind ebenso nicht vollkommen befriedigend. Das Problem, das beim Festigen der Vliese durch diskontinuierliche Bindung entsteht, ist die Erreichung eines geeigneten Masses der Bindung, um genügend Abriebfestigkeit und andere wünschenswerte Festigkeitseigenschaften zu gewährleisten, aber dennoch die stoffähnlichen Eigenschaften des Wirrfaservliesstoffes zu erhalten.
Es war bisher besonders schwierig, einen diskontinuierliche gebundenen Wirrfaservliesstoff zu erzielen, der einem Stoff in Faltenwurf, Griff und Weichheit ähnlich ist sowie gute Abriebfestigkeit und gute Festigkeitseigenschaften hat, besonders im Hinblick auf die Fähigkeit des Vlies-
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
äthylen, Polybuten, Polyisobutylen, Polybutadien, Polyvinylchlorid, Polyurethan, Polyamide und Ester, z. B. Polyäthylenterephthalat, sowie Mischungen von thermoplastischen Polymeren und Copolymeren in Frage, obwohl die Erfindung an Hand von Vliesen beschrieben wird, die Endlosfasern aus Polypropylen enthalten.
Fig. 1 zeigt schematisch, wie das Vlies-22-, das nach herkömmlichen Methoden hergestellt und gegebenenfalls geringfügig vorverdichtet wurde, gebunden wird. Durch Laufen über die Hilfsrolle-38-und den erzwungenen Kontakt mit einer glatten, beheizten Walze --30-- wird das Vlies -22- vorgewärmt. Hierauf wird die Bindung dadurch bewirkt, dass das vorgeheizte Vlies durch den Pressspalt gefördert wird, der von der Walze --30-- und einer beheizten Walze --32--, welche auf der Oberfläche eine Vielzahl von Erhebungen besitzt, gebildet wird. Nach dem Durchgang durch den Spalt bleibt das Vlies in erzwungenem Kontakt mit der Walze --30--, bis das
EMI3.1
über die zweite Hilfsrolle-40-abgehoben wird.
Dabei ist es wichtig, dass das Vlies-22-beim Durchgang durch den Walzenspalt gespannt ist und in diesem Zustand von der beheizten Walze --30-- vorgewärmt wird. Dadurch wird die sonst so lästige und unerwünschte Schrumpfung des Vliesstoffes --24-- durch den Bindungsvorgang vermieden. Das Ausmass der Erwärmung wird durch das Ausmass der Auflage auf der Walze --30-vor dem Spalt, durch die Temperatur der Walze-30-und durch die Arbeitsgeschwindigkeit bestimmt. Insbesondere werden die Oberflächen der Fasern des Vlieses --22-- etwas erweicht und treten in diesem Zustand in den Spalt zwischen Walze-30-- und Walze-32--. Das erlaubt eine Bindung unter massvollen Bedingungen und vermeidet die Notwendigkeit, das Vlies längere Zeit im Spalt verweilen zu lassen.
Ausserdem kann die Hilfsrolle-38-, wie aus Fig. 1 ersichtlich
EMI3.2
gefördert und eine Spannung auf das Vlies während der Vorwärmung zur Minimalisierung der Schrumpfung übertragen wird. Ein Aufliegen des Vliesstoffes auf der Walze --30-- nach der Bindung erscheint wünschenswert, weil dies hilft, ein Losreissen der Fasern aus den Bindebereichen unmittelbar nach Ausbildung der Bindung zu verhindern.
Die Temperatur der beheizten Walzen-30 und 32-und der im Spalt herrschende Druck sollen selbstverständlich so gewählt werden, dass die Bindung ohne unerwünschte Nebeneffekte, wie übermässige Schrumpfung oder Qualitätsminderung des Vlieses, bewirkt wird. Während die besonders geeigneten Walzentemperaturen und Spaltdrücke im allgemeinen bis zu einem gewissen Grad von andern Parametern, wie Arbeitsgeschwindigkeit, Grundgewicht des Vlieses, Polymereigenschaften usw. beeinflusst werden, wurde gefunden, dass Walzentemperaturen um den kristallinen Schmelzpunkt der Polymerfasern (z. B. etwa 135 bis 1770C für Polypropylen) in Kombination mit Spaltdrücken von etwa 20x10Pa bis 350x10. Pa verwendet werden können.
Um die Vorteile des hier beschriebenen Bindungsprozesses ausnützen zu können, ist es wichtig, das Vlies nur in diskontinuierlicher Weise zu binden, wie in der Ausführungsform der Erfindung gezeigt wird. Das kann in an sich bekannter Weise durch die Verwendung einer Walze --32-erreicht werden, die eine Vielzahl von Erhebungen auf ihrer Oberfläche besitzt (Bossierwalze). Das Muster der Erhebungen ist im allgemeinen regelmässig und wird so ausgewählt, dass eine ausreichende Gesamtfläche der Verbindungen vorhanden ist, um ein Vlies mit hinreichender Stabilität und Zugfestigkeit zu ergeben. Der Bindebereich sollte jedoch nicht so gross sein, dass ein steifes Vlies mit einem unattraktiven Fall und einer nicht ausreichenden Weichheit entsteht.
Das Muster der Erhebungen auf der Walze-32-soll so beschaffen sein, dass die gesamte Fläche der Bindebereiche auf dem Vlies ungefähr 5 bis 50% der gesamten Fläche des Vlieses ausmacht. Ausserdem ist die Zahl der Bindebereiche in dem Vlies, d. h. die Bindungsdichte, ebenfalls sehr wichtig.
Bis zu einem gewissen Grad beeinflusst der Titer der Fasern, die im Vlies enthalten sind, die Auswahl einer geeigneten Bindungsdichte, wobei gilt, dass höhere Bindungsdichten für Vliese vorzuziehen sind, die Fasern eines geringen Titers enthalten. Im allgemeinen sind Bindungsdichten einer Grössenordnung von etwa 8 bis 500 Bindungen/cm2 für Polymerfasern mit einem Titer von etwa 0, 5 bis 10 denier brauchbar. (Die in der Textiltechnik übliche Einheit "denier" bedeutet
<Desc/Clms Page number 4>
1 g pro 9000 m Faserlänge.) Besonders günstige Vliesstoffe, die gemäss'der Erfindung hergestellt werden, sind solche, bei denen die gesamte Fläche der Bindebereiche etwa 10 bis 25%, die Bin- dungsdichte etwa 16 bis 78 Bindungen/cm2 und der Titer der Polymerfasern etwa 0, 8 bis 2, 5 denier beträgt.
Wie schon festgestellt wurde, ist der Bindungsvorgang gemäss der Erfindung allgemein anwend- bar auf die Herstellung weicher, fliessend fallender Wirrfaservliese, bei denen eine Bindung ohne die nachteilige Begleiterscheinung der Schrumpfung erzielt werden soll. Es wurde jedoch über- raschenderweise gefunden, dass durch die Einstellung der Stärke der Bindungen in einer bestimmten
Art ein Wirrfaservlies hergestellt werden kann, welches nicht nur weich ist und fliessend fällt, sondern welches zusätzlich besondere Festigkeitseigenschaften besitzt, u. zw. im besonderen in
Bezug auf die Abriebfestigkeit des Vlieses und seine Fähigkeit, Energie bei Dehnung zu absorbie- ren.
Fig. 2a zeigt einen Bindungsbereich eines erfindungsgemässen Wirrfaservliesstoffes, u. zw. von jener Seite, die im Spalt der Bossierwalze -32-- zugewendet war. Man sieht, dass die Mehrzahl der Faserverbindungen verschmolzen ist, was eine bekannte Art von Verbindungen darstellt. Bei Vliesstoffen, die vorwiegend auf diese Art gebunden sind, reissen die Fasern bei Dehnung und der Vliesstoff fühlt sich hart und brettartig an. Fig. 2b hingegen, die vom selben Bindebereich, jedoch von der der glatten Walze-30-zugewendeten Seite stammt, zeigt, dass die einzelnen Fasern im wesentlichen ihre Identität beibehalten haben, obwohl sie an den Faserkreuzungen kohäsiv miteinander verbunden sind. Es zeigte sich, dass die Fasern sich bei Dehnung des Vliesstoffes eher aus den Bindebereichen lösen als reissen.
Diese Art der Bindung ("lösbare Bindung") wird nun näher beschrieben und Vliesstoffe, die neben den Verschmelzungen auch eine Vielzahl solcher lösbarer Verbindungen enthalten, werden hiemit"lösbar gebundene Vliese" genannt. Sie weisen eine überraschend grosse Fähigkeit auf, Energie zu absorbieren, und haben dennoch eine wünschenswerte Stoffähnlichkeit im Bezug auf Faltenwurf und Weichheit. Die Feststellung, dass sich eine Faser aus einem Bindebereich löst, bedeutet, dass sich die Faser entweder allein oder zusammen mit andern Fasern von dem Bindebereich trennt, wobei ihre Identität als individuelle Faser erhalten bleibt. Eine aus dem Bindebreich gelöste Faser kann zwar verformt (z. B. ausgestreckt) werden, kann aber nicht reissen und ist noch immer als solche zu erkennen.
Die tatsächliche Intensität der Bindung, d. h. der Grad der Bindung innerhalb eines einzelnen Bindebereiches eines Vliesstoffes, der verbesserte Energieabsorption aufweist, hängt von der Zähigkeit der Polymerfasern ab. Man ist gegenwärtig der Ansicht, dass die theoretisch optimale Bindung dann erreicht wird, wenn sich die Fasern des Vlieses bei Dehnung aus den einzelnen Bindebereichen lösen, wenn eine Zugspannung von einer Grösse gerade unterhalb der Zugfestigkeit der Faser in der Nähe des Bindebereiches auf die Faser ausgeübt wird. Durch ein derartiges Verhalten ist eine Faser in der Lage, eine aufgebrachte Dehnung bis zu einer gegebenen Spannungsbelastung auszuhalten.
Wenn dann eine zusätzliche Dehnung ausgeübt wird, so reisst die Faser nicht, sondern löst sich aus der Verbindung und, dank der krummlinigen Konfiguration der Faser im Vliesstoff, wird die Spannung auf die Faser vermindert und die Faser steht hierauf wieder zur Aufnahme von zusätzlicher Dehnung zur Verfügung, sollte sie wieder Spannungen ausgesetzt werden. Dieses Verhalten der lösbaren Verbindungen ist, obwohl es wahrscheinlich allgemein auf fasrige, nicht verwebte Materialien anwendbar ist, besonders wünschenswert bei einem Wirrfaservliesstoff. Durch das Sich-Lösen unter Dehnung kann eine gegebene Endlosfaser auch weiterhin ein funktioneller, lasttragender Bestandteil des Vliesstoffes selbst dann bleiben, wenn der Vliesstoff wesentliche Ausdehnung gezeigt hat und die Faser sich wiederholt aus einer grossen Zahl von Verbindungen gelöst hat.
Würde sich hingegen die Faser bei Dehnung nicht lösen, so entstünde Faserbruch, wenn die auf die Faser ausgeübte Spannung ihre Festigkeit überschreitet. Die effektive Länge, auf der die Faser einer aufgebrachten Dehnung standhält, wird somit verkürzt. Während die Vliesstoffe, die solche ausschliesslich überstark gebundene Fasern (nach Fig. 2a) enthalten, durchaus eine hohe Zugfestigkeit aufweisen können, ist die Energieabsorption im allgemeinen schlecht, weil sich der Vliesstoff wegen der verkürzten effektiven Faserlänge als Folge des Faserbruchs nicht verlängern und der Dehnung über eine grössere Distanz nicht standhalten kann.
Auch kann die über-
<Desc/Clms Page number 5>
starke Bindung in einer Qualitätsverminderung der Faser resultieren, die von einer Abnahme der Faserfestigkeit begleitet wird, wobei die Faser geschwächt oder zerrissen wird und dadurch ihre Spannungsaufnahmefähigkeit verringert wird. In zu stark gebundenen Vliesstoffen ist eine solche Qualitätsminderung der Fasern besonders an den Rändern der Bindebereiche evident, wo die Fasern in sie hineinlaufen. Wenn sich anderseits die Fasern frühzeitig aus den Bindebereichen lösen,
EMI5.1
brachte Dehnung in im wesentlichen intakten Zustand aufzunehmen.
Während sich die bisherige Diskussion mit den Energieabsorptions- und Reisseigenschaften eines Vliesstoffes mit lösbaren Verbindungen im theoretisch optimalen Bindungszustand befasst hat, ist es im praktischen Fall äusserst schwierig, gleichförmige Bindung in einem gegebenen Vlies zustandezubringen. Ein Grund für diese Tatsache ist, dass in üblicher Weise hergestellte Vliese selten vollkommen gleichförmig in Bezug auf ihr Grundgewicht sind. Bei gegebenen äusseren Bedingungen des Bindungsvorgangs, d. h. Walzentemperaturen und Spaltdruck, werden daher verschiedene Teile eines Vlieses eine verschiedene tatsächliche Intensität der Bindung erfahren. Zum Beispiel werden Regionen grösserer Faserdichte (höheren lokalen Grundgewichts) viel stärker gebunden als Regionen, in denen die Faserdichte geringer ist.
Ein weiterer Faktor, der zu den Schwierigkeiten beim Erreichen vollkommen gleichförmiger Bindung beiträgt, ist der üblicherweise bestehende Temperaturgradient quer zur Vliesdicke während der Bindung. Wenn also verschiedene Teile des Vlieses, d. h. etwa ein einzelner Bindebereich, durchaus optimal lösbar gebunden sein kann, können andere Teile zu stark oder zu schwach gebunden sein.
Die zur Herstellung eines richtig lösbar gebundenen Vliesstoffes notwendigen Bindungsbedingungen in einer Apparatur, wie sie z. B. in Fig. 1 gezeigt wird, können festgelegt werden, indem man eine Anzahl von Vliesstoffen mit verschiedenen Walzentemperaturen und Spaltdrücken behandelt und jene Bedingungen festgestellt, unter denen die Energieabsorption ein Maximum wird. Bei Polypropylen-Vliesen, die ein Grundgewicht von etwa 10 bis 34 g/m2 (in besonderen etwa 10 bis 24 g/m2) besitzen, sind Temperaturen der Walze-30-von etwa 82 bis 163 C, insbesondere aber 116 bis 160oye, und Temperaturen der Walze -32-- von etwa 135 bis 171 C, insbesondere aber 149 bis 165 C, für Arbeitsgeschwindigkeiten von etwa 1, 4 bis 1, 8 m/s brauchbar.
Spaltdrücke (gemessen an den erhabenen Stellen) von 20 x 106 Pa bis 350x 106 Pa, vorzugsweise 138 x 106 Pa bis 311 x 106 Pa, können verwendet werden. Bei einem höheren Grundgewicht des Vlieses, z. B. 34 bis 100 g/m2, ist es im allgemeinen wünschenswert, beide beheizten Walzen auf einer Temperatur von etwa 154 bis 176 C zu halten.
Tabelle I zeigt einige Eigenschaften eines Vlieses aus fortlaufenden Propylenfasern, das unter verschiedenen Bedingungsbedingungen erfindungsgemäss gebunden wurde, so dass einerseits löslbare, anderseits untrennbar verschmolzene Faserverbindungen im resultierenden Vliesstoff enthalten sind.
Vor der Bindung hatte das Vlies folgende Eigenschaften : Grundgewicht = 17 g/m2 Breite = 25, 4 cm Einzeltiter = 1, 62 denier Faserfestigkeit = 4, 4 g/denier Bruchdehnung= 142% Kristalliner Schmelzpunkt des Polymeren = 162OC.
Die Vliesbindung wurde mit einer Apparatur ähnlich der in Fig. 1 gezeigten erzielt, wobei die Walze-30-eine glatte Walze aus rostfreiem Stahl mit 15, 2 cm Durchmesser und mit einer Heizvorrichtung war und die Walze -32-- eine Stahlbossierwalze war, die ebenso eine Heizvorrichtung enthielt. Die Erhebungen auf der Walze-32-waren etwa 1 mm hoch und so angeordnet,
<Desc/Clms Page number 6>
dass der gebundene Vliesstoff Bindungen gleichen Abstands in einem Diamantmuster mit einer Dichte von etwa 30/cm2 enthielt. Jede Verbindungsfläche war ein Quadrat von etwa 0,72 cm Seitenlänge und so angeordnet, dass die Diagonale eines Quadrats in Maschinenrichtung verlief. Etwa 17,5% des Vlieses waren gebunden. Die Bindung wurde bei einer Geschwindigkeit von 1,67 m/s durchgeführt.
Die Rollen-38 und 40- waren so angeordnet, dass 22, 9 cm des Vlieses auf der Oberfläche der Walze-30-vor und 20, 3 cm nach dem Spalt, in dem die Bindung erzielt wurde, auflagen.
Tabelle I
EMI6.1
<tb>
<tb> *) <SEP> **) <SEP> ***)
<tb> Beispiel <SEP> Temperatur <SEP> (OC) <SEP> Spaltdruck <SEP> Bruchdehnung <SEP> Energieabsorption <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Griff
<tb> Walze <SEP> 30 <SEP> Walze <SEP> 32 <SEP> (x <SEP> 106 <SEP> Pa) <SEP> #****) <SEP> #****) <SEP> # <SEP> # <SEP> # <SEP> # <SEP> # <SEP> #
<tb> 1 <SEP> "82 <SEP> 149 <SEP> 38 <SEP> 45 <SEP> 36 <SEP> 2, <SEP> 9 <SEP> 2, <SEP> 9 <SEP> 3, <SEP> 7 <SEP> 4, <SEP> 4 <SEP> 0, <SEP> 04 <SEP> 0, <SEP> 045 <SEP>
<tb> 2 <SEP> 116 <SEP> 149 <SEP> 38 <SEP> 34 <SEP> 31 <SEP> 2, <SEP> 05 <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP> 3, <SEP> 7 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP>
<tb> 3 <SEP> 82 <SEP> 160 <SEP> 38 <SEP> 41 <SEP> 35 <SEP> 2, <SEP> 7 <SEP> 3, <SEP> 9 <SEP> 4, <SEP> 2 <SEP> 6, <SEP> 7---- <SEP>
<tb> 4 <SEP> 116 <SEP> 160 <SEP> 38 <SEP> 33 <SEP> 31 <SEP> 1, <SEP> 8 <SEP> 4, <SEP> 2 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> 7, <SEP> 7 <SEP> 0,
<SEP> 03 <SEP> 0, <SEP> 06 <SEP>
<tb> 5 <SEP> 82 <SEP> 149 <SEP> 193 <SEP> 50 <SEP> 42 <SEP> 4, <SEP> 3 <SEP> 5, <SEP> 3 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP> 7, <SEP> 9 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP> 0, <SEP> 04 <SEP>
<tb> 6 <SEP> 116 <SEP> 149 <SEP> 193 <SEP> 41 <SEP> 40 <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP> 6, <SEP> 3 <SEP> 4, <SEP> 7 <SEP> 9, <SEP> 6 <SEP>
<tb> 7 <SEP> B2 <SEP> 160 <SEP> 193 <SEP> 43 <SEP> 34 <SEP> 2, <SEP> 95 <SEP> 3, <SEP> 7 <SEP> 4, <SEP> 4 <SEP> 6, <SEP> 8 <SEP>
<tb> 8 <SEP> 116 <SEP> 160 <SEP> 193 <SEP> 28 <SEP> 22 <SEP> 1, <SEP> 6 <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 3, <SEP> 7 <SEP> 5, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 05 <SEP> 0, <SEP> 07 <SEP>
<tb>
Vergleichsbeispiel *) Diese Grösse kann mit einer konventionellen"Instron"-Zugversuchsmaschlne, ausgerüstet mit einem automatischen Integrator, gemssen werden, wie unter Punkt Nr.
10-1-lc der"Instron"-Bedienungs- anleitung beschrieben ist. Wie dort erklärt ist, hängt die Energieabsorption zu maximaler
Spannung mit der Integratorablesung gemäss der folgenden Formel zusammen (die Messung wird an
Proben 12, 7x 20, 3 cm durchgeführt ; alle angeführten Werte beziehen sich auf diese Proben- grösse) :
EMI6.2
5000 x L x SES= Energieabsorption (J) I-Ablesung am Integrator
L = Last bei Endausschlag (N)
S = Klemmkopfgeschwindigkeit (cm/min) **) Die Zugfestigkeit wurde an einer Probe 12, 7x20, 3 cm mit Hilfe einer "Instron"-Maschine mit einer Klemmkopfgeschwindigkeit von 50, 8 cm/min gemssen. Die angegebenen Werte sind in N/cm angegeben.
***) Gibt die Biegefestigkeit des Vliesstoffes an. Angeführte Werte sind die Kraft in Newton, die aufgewendet werden muss, um Proben der Grösse 22, 86x 11, 43 cm, die über einem Spalt der
Breite 6, 35 mm liegen, in diesen Spalt hineinzubiegen (TAPPI Test Procedure T-498-SU-66 unter Verwendung eines "Handle-O-Meter"-Apparates der Fa. Thwing-Albert Instrumente
Company) ****) 1 bedeutet senkrecht zur Arbeitsrichtung 11 bedeutet parallel zur Arbeitsrichtung.
<Desc/Clms Page number 7>
Bei Betrachtung der Tabelle I kann man feststellen, dass Energieabsorption und Zugfestigkeit ihren maximalen Wert bei mittleren Bindungsbedingungen erreichen, d. h. bei Bedingungen die weniger streng als jene für das Vergleichsbeispiel sind, wo beide Walzentemperaturen und der Spaltdruck maximal eingestellt waren. Ausserdem kann man durch Vergleich von Beispiel 7 mit dem Vergleichsbeispiel 8 sehen, dass bei hohem Druck und bei einer hohen Temperatur der Bossierwalze die Temperatur der glatten Walze die Energieabsorption und Zugfestigkeit entscheidend beeinflusst. Das ist bei niedrigem Druck nicht der Fall, wie durch die Beispiele 1 und 2 sowie 3 und 4 veranschaulicht wird. Bei niedrigem Druck scheint die Temperatur der Bossierwalze das Entscheidende für eine Optimierung der Eigenschaften zu sein.
Tabelle I zeigt also, wie Energieabsorption und Zugfestigkeit für ein bestimmtes Vlies durch geeignete Wahl der Bindungsbedingungen optimiert werden können.
Die Lösbarkeit der autogenen kohäsiven Verbindungen, die bei den Beispielen 1 bis 7 gegeben ist, kann durch Beobachtung der Vliesverbindungen bei Dehnung des Vlieses verfolgt werden.
Während der Dehnung verschwinden die ursprünglich vorhandenen Verbindungen sukzessive aus dem Gesichtsfeld, wenn Fasern aus den Bindebereichen losgerissen werden. Ausserdem ist das Lösen der Fasern aus den Bindebereichen von einem höhrbaren knisternden Geräusch begleitet.
Die Fig. 2a bis 6 zeigen einzelne Bindebereiche, die in den Vliesstoffen (Beispiele 1 bis 8) vorhanden sind. Die Photographien wurden mit Hilfe eines Raster-Elektronenmikroskops aufgenommen ; die Fig. 2 und 3 sind hundertfache, die Fig. 4 bis 6 dreihunderfache Vergrösserungen. Der Zusammenhang zwischen den Figuren und den Beispielen der Tabelle I ist in der folgenden Tabelle II angeführt :
Tabelle II
EMI7.1
<tb>
<tb> Beispiel <SEP> Die <SEP> der <SEP> Bossierwalze <SEP> 32 <SEP> Der <SEP> glatten <SEP> Walze <SEP> 30
<tb> zugewendete <SEP> Seite <SEP> des <SEP> zugewendete <SEP> Seite <SEP> des
<tb> Vliesstoffes <SEP> Vliesstoffes
<tb> 1 <SEP> Fig. <SEP> 2a <SEP> Fig. <SEP> 2b <SEP>
<tb> 3 <SEP> Fig. <SEP> 4
<tb> 4 <SEP> Fig. <SEP> 3a <SEP> Fig. <SEP> 3b <SEP>
<tb> 5 <SEP> Fig. <SEP> 5 <SEP>
<tb> 8 <SEP> Fig. <SEP> 6
<tb> (Vergleichsbeispiel)
<tb>
Wie aus Fig. 2 erkennt man auch aus Fig.
3, dass auf der der Bossierwalze-32-zugewende- ten Seite des Vliesstoffes (Figuren die mit a gekennzeichnet sind), die Zahl der verschmolzenen Faserverbindungen die Zahl der autogen-kohäsiven, lösbaren Verbindungen überwiegt, während auf der der glatten Walze-30-zugewendeten Seite des Vliesstoffes die lösbaren Faserverbindungen überwiegen. Die höhere Temperatur beider Walzen im Beispiel 4 (Fig. 3) führt zu einem grösseren Prozentsatz der verschmolzenen Faserverbindungen gegenüber den autogenen kohäsiven, wie besonders durch Vergleich von Fig. 2b mit Fig. 3b deutlich wird.
Fig. 4 zeigt das Extrem fast nur verschmolzener Faserverbindungen, Fig. 5 im Gegensatz dazu fast nur lösbare Verbindungen. Fig. 6 zeigt den allgemeinen Zustand, dass beide Verbindungsarten miteinander auftreten, stark vergrössert.
Es wurde festgestellt, dass ein zu wenig gebundener Vliesstoff, d. h. ein Vliesstoff mit geringer Abriebfestigkeit und Energieabsorption, im allgemeinen durch ein Erscheinungsbild der Verbindungen gekennzeichnet ist, das bei Betrachtung in einem optischen Mikroskop nur einen sehr kleinen Grad von Faserverschmelzung aufweist. Ein zu stark gebundener Vliesstoff, d. h. mit einer ungenügenden Reissfestigkeit, zeigt hingegen einen sehr hohen Grad an verschmolzenen Faserverbindungen. Zusätzlich macht sich die zu starke Bindung durch verringerte Vliesstoffdehnung bei maximaler Zugfestigkeit bemerkbar.
<Desc/Clms Page number 8>
Es folgt eine Anweisung, wie die Reiss-, Dehnungs- und visuellen Techniken zur Beurteilung der optimalen Bindung eines Vliesstoffes herangezogen werden können. Als Mass dafür dient der "Prozentsatz der unverschmolzenen kohäsiven Verbindungen".'
Der Prozentsatz der unverschmolzenen kohäsiven Verbindungen eines gegebenen Vlieses wird festgestellt, indem man wahllos zehn Stück quadratische 6, 45 cm2 grosse Proben aus dem Vlies herausschneidet und dann jeden der Bindebereiche in jeder der zehn Proben einer der folgenden drei Kategorien zuteilt : 1. 0 bis 33% Verschmelzung ; 2.33 bis 66% Verschmelzung ; 3.66 bis 100%
Verschmelzung. Der Prozentsatz der Verschmelzung in einem vorgegebenen Bindebereich wird bei der Beobachtung des Bindebereiches unter einem Stereomikroskop mit hundertfacher Vergrösserung festgestellt.
Ein zu wenig gebundenes Vlies ist durch einen Prozentsatz der unverschmolzenen kohäsiven Verbindungen von mehr als 65% gekennzeichnet. Umgekehrt hat ein Vlies mit einem ausrei- chenden Grad an Bindung einen Prozentsatz an unverschmolzenen kohäsiven Verbindungen von weniger als 65%.
Der in Fig. 3a gezeigte Bindebereich weist beispielsweise einen sehr hohen Grad der Faser- verschmelzung auf, wie durch die Tatsache, dass es äusserst schwierig ist, einer einzelnen Faser innerhalb des Bindebereiches ununterbrochen zu folgen, beweisen wird. Diese Verbindung ist min- destens zu 90% verschmolzen, würde daher in die Kategorie"66 bis 100% Verschmelzung" eingeteilt werden. Fig. 3b zeigt einen Bindebereich, der etwa 50% Verschmelzung aufweist ; diese Bindung würde daher in die Kategorie "33 bis 66% verschmolzen" eingeteilt werden. Die Fig. 2b wird zur Veranschaulichung von Bindebereichen herangezogen, die richtigerweise der Kategorie "0 bis 33% verschmolzen" zugeordnet wurden.
Die Tatsache, dass die Fäden in einem überwiegenden Teil der Fläche diese Verbindungen leicht als einzelne individuelle Fasern zu identifizieren sind, tritt deutlich zutage.
Der Prozentsatz der unverschmolzenen kohäsiven Verbindungen in den Bindebereichen ist ein guter Indikator dafür, ob eine ausreichend starke Bindung des Vliesstoffes erreicht wurde, um hohe Abriebfestigkeit und Energieabsorption zu erzielen. Wie in Tabelle III gezeigt wird, hat der Vliesstoff, der unter den Bedingungen des Beispiels 1 hergestellt wurde, den höchsten Prozentsatz an kohäsiven unverschmolzenen Verbindungen in den Bindebereichen. Während dieser Vliesstoff annehmbare Abriebfestigkeit und Energieabsorption besitzt, wird die Ansicht vertreten, dass Vliesstoffe mit höherem Prozentsatz an unverschmolzenen Verbindungen in den Bindebereichen als 65% nicht besonders erwünscht wären.
Wie durch die Beispiele 4 und 6 veranschaulicht wird, werden besonders Vliesstoffe mit einem Prozentsatz der kohäsiven unverschmolzenen Verbindungen in den Bindebereichen von weniger als 60% bevorzugt. Diese Beispiele (besonders Vliesstoff Beispiel Nr. 6) besitzen eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit.
Die Verwendung des Masses "Prozentsatz der unverschmolzenen kohäsiven Verbindungen in den Bindebereichen" zur Feststellung eines Vliesstoffes mit dem geringsten noch vertretbaren Bindungsgrad ist besonders für Vliese angebracht, die ein Grundgewicht von weniger als etwa 34 g/m2 besitzen. Bei Vliesen mit einem so niedrigen Grundgewicht ergeben die Messwerte des Prozentsatzes der kohäsiven unverschmolzenen Verbindungen in den Bindebereichen für beide Seiten des Vliesstoffes im wesentlichen dasselbe. Bei höherem Grundgewicht, z. B. 34 bis 100 g/m2, kann der Prozentsatz der kohäsiven Verbindungen in den Bindebereichen an den beiden Oberflächen verschieden sein. Dort, wo es wichtig ist, dass beide Oberflächen abriebfest sind, soll der Prozentsatz der unverschmolzenen Verbindungen an beiden Oberflächen kleiner als 65% sein.
Tabelle III fasst die Reissfestigkeitseigenschaften der Beispiele 1, 4, 6 und 8 zusammen. Die Reissfestigkeitsmessung wurde mit einer konventionellen Zugversuchsmaschine mit automatischem Integrator an Proben der Abmessungen 7, 5 x 20 cm durchgeführt, wobei unter Reisstfestigkeit die zum Vertiefen eines bereits vorhandenen Risses notwendige Kraft verstanden wird. Die Proben wurden in der Mitte einer Schmalseite 8 cm tief eingeschnitten, die beiden entstehenden Zungen eingespannt und der Klemmkopf mit 5 cm/min bewegt, wobei der anfängliche Schnitt senkrecht zur Laufrichtung des Vliesstoffes gemacht wurde. Sowohl die maximale Reisslast als auch die Reissenergie steigen mit intensiver werdender Bindung.
Wie jedoch das Vergleichsbeispiel 8 veranschaulicht, führt zu starke Bindung zu einer bedeutenden Verringerung der Reisslast und der Reissenergie.
Auf Grund der Beobachtung des Verhaltens der Vliesstoffe im Reissversuch kann man sagen, dass
<Desc/Clms Page number 9>
ein Vliesstoff, bei dem der Grad der Bindung nicht so gross ist, als dass er die Energieabsorption in bedeutender Weise ungünstig beeinflussen würde, Reisseigenschaften (sowohl maximale Last als auch Energie) etwa innerhalb 50%, vorzugsweise aber etwa 25%, der maximal erreichbaren Reisslast dieses speziellen Vlieses zeigen wird. In Bezug auf die Dehnung der Vliesstoffe wird die Ansicht verteten, dass lösbar gebundene Vliesstoffe eine Dehnung bei maximaler Zugfestigkeit von mindestens etwa 25% und vorzugsweise mindestens 30% sowohl in Laufrichtung als auch senkrecht dazu aufweisen.
Bei Erhöhung des Grundgewichts des Vlieses scheint die erreichbare Dehnung abzunehmen, obwohl Vliesstoffe, die lösabare Verbindungen enthalten, noch immer grössere Dehnungen als ihre zu stark gebundenen Gegenstücke aufweisen. Es wird die Ansicht vertreten, dass lösbar gebundene Vliesstoffe eines Grundgewichtes von etwa 34 bis 68 g/m2 eine Dehnung bei maximaler Zugfestigkeit von mindestens 20% haben werden, während die Dehnung von Vliesstoffen mit lösbaren Verbindungen, die ein Grundgewicht von 68 bis 100 g/m2 besitzen, mindestens 15% sein wird.
Tabelle 111
EMI9.1
<tb>
<tb> Beispiel <SEP> Prozentsatz <SEP> der <SEP> Reisseigenschaften
<tb> kohäsiven <SEP> Verbin- <SEP> Maximale <SEP> Last <SEP> Reissenergie
<tb> dungen <SEP> in <SEP> den <SEP> Bin- <SEP> (N) <SEP> (J) <SEP>
<tb> debereichen
<tb> 1 <SEP> 63 <SEP> 13, <SEP> 1 <SEP> 1, <SEP> 26 <SEP>
<tb> 4 <SEP> 55 <SEP> 22, <SEP> 5 <SEP> 1, <SEP> 15 <SEP>
<tb> 6 <SEP> 20 <SEP> 24, <SEP> 0 <SEP> 1, <SEP> 29 <SEP>
<tb> 8 <SEP> 35 <SEP> 11, <SEP> 4 <SEP> 0, <SEP> 41 <SEP>
<tb> Vergleichs
<tb> beispiel
<tb>
Geeignete Bedingungsbedingungen zur Herstellung weiterer Vliese gemäss der Erfindung sind in Tabelle IV gemeinsam mit Reiss- und Dehnungseigenschaften der gebundenen Vliese angeführt. Die Vliese wurden aus Polypropylenfasern (Titer = 1, 7 denier, Bruchdehnung = 160%, Festigkeit =3, 55 g/denier) hergestellt.
Die Bindung der Vliesstoffe wurde, wie in Fig. 1 veranschaulicht, mit folgender Apparatur durchgeführt : Walzen-30 und 32- : 40, 6 cm Durchmesser ; Erhebungen auf Walze-32- : 0, 58 mm hoch, 0, 89 mm im Quadrat, Dichte etwa 30/cm2.
Tabelle IV
EMI9.2
<tb>
<tb> Reisseigenschaften <SEP> Dehnungseigenschaften
<tb> Beispiel <SEP> Grundgewicht <SEP> Arbeitsgeschwin-Temperatur <SEP> ( C) <SEP> Druck <SEP> im <SEP> Spalt <SEP> Max. <SEP> Last <SEP> Energie <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Dehnung
<tb> des <SEP> Vlieses <SEP> digkeit
<tb> (g/m') <SEP> (m/s) <SEP> Walze <SEP> 30 <SEP> Walze <SEP> 32 <SEP> (xlOPa) <SEP> (H) <SEP> (J) <SEP> (H/cm) <SEP> )
<tb> 8 <SEP> 50 <SEP> 0, <SEP> 45 <SEP> 160 <SEP> 154 <SEP> 32 <SEP> 31, <SEP> 9 <SEP> 0, <SEP> 76 <SEP> 13, <SEP> 5 <SEP> 23, <SEP> 6 <SEP>
<tb> 9 <SEP> 50 <SEP> 0, <SEP> 45 <SEP> 160 <SEP> 154 <SEP> 55 <SEP> 33, <SEP> 8 <SEP> 0, <SEP> 79 <SEP> 16, <SEP> 8 <SEP> 25
<tb> 10 <SEP> 50 <SEP> 0, <SEP> 45 <SEP> 160 <SEP> 154 <SEP> 90 <SEP> 30, <SEP> 2 <SEP> 0, <SEP> 66 <SEP> 16, <SEP> 6 <SEP> 28
<tb> 11 <SEP> 100 <SEP> 0, <SEP> 19 <SEP> 160 <SEP> 154 <SEP> 44 <SEP> 64,
<SEP> 4 <SEP> 2, <SEP> 86 <SEP> 22, <SEP> 0 <SEP> 15
<tb> 12 <SEP> 100 <SEP> 0, <SEP> 19 <SEP> 160 <SEP> 154 <SEP> 72 <SEP> 78, <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 89 <SEP> 23, <SEP> 3 <SEP> 17 <SEP>
<tb> 13 <SEP> 100 <SEP> 0, <SEP> 19 <SEP> 160 <SEP> 154 <SEP> 100 <SEP> 71, <SEP> 1 <SEP> 2, <SEP> 52 <SEP> 25, <SEP> 7 <SEP> 18 <SEP>
<tb>
<Desc/Clms Page number 10>
Die in Tabelle IV angeführten gebundenen Vliesstoffe vereinigen gute Abriebfestigkeit mit einer grossen Fähigkeit, Energie zu absorbieren, in sich. Es soll jedoch erwähnt werden, dass jene Vliesstoffe, die bei hohen Spaltdrücken gebunden wurden, etwas geringere Reissenergie als die unter mittleren Bedingungen gebundenen Vliesstoffe aufweisen. Die allgemeine Eignung der Vliesstoffe wird verringert, wenn sie unter zu hohem Druck und zu hoher Temperatur gebunden werden.
Ein zusätzliches Merkmal der Vliesstoffe mit hohem Grundgewicht, die in Tabelle IV angeführt werden, ist ihre bemerkenswert gute Weichheit und ihr fliessender Faltenwurf. Es wurde bisher nicht für möglich gehalten, dass gebundene Vliesstoffe so hohen Grundgewichtes mit dem Grad der Weichheit und des Faltenwurfs hergestellt werden können, wie ihn die erläuterten Vliesstoffe besitzen, auch nicht bei der Anwendung diskontinuierlicher Bindungsmethoden. Massvolle Bindungsbedingungen (bezüglich Temperatur und Druck), die bei der Herstellung dieser Vliesstoffe angewendet wurden, führen nicht zu vollständiger Verbindung des Vliesstoffes über dessen gesamte Dicke. Daher ist der innere Teil des Vliesstoffes nur sehr leicht gebunden und recht flexibel.
Diese Interpretation wird durch die Tatsache bestätigt, dass die allgemeine Weichheit und der fliessende Fall für Vliesstoffe aus Tabelle IV durch mechanische Bearbeitung, z. B. Waschen, verbessert wird. Man stellt sich vor, dass diese Bearbeitung die relativ schwachen Bindungen im Mittelteil des Vliesstoffes aufbricht, ohne die stärkeren Bindungen an der Vliesoberfläche ungünstig zu beeinflussen, welche zur Abriebfestigkeit und den wünschenswerten Energieabsorptionseigenschaften beitragen.
Wirrfaservliesstoffe, die gemäss der Erfindung hergestellt werden, haben ein weitgestreutes Anwendungsgebiet. Die schwereren Vliesstoffe, also solche mit einem Grundgewicht von etwa 34 bis 100 g/m2 oder mehr, eignen sich sehr gut als Kleidungsstoffe, Bettzeug usw. Zusätzlich zu den erwünschten, früher erwähnten Eigenschaften wie fliessender Fall, Weichheit, Abriebfestigkeit, allgemeine Festigkeit und Energieabsorption besitzen die Vliesstoffe auch eine gute Atmungsfähigkeit und zeigen ein gewisses Mass an flüssigkeitsabstossenden Eigenschaften.
Wenn auch der Grad der Flüssigkeitsabstossung wahrscheinlich nicht so gross ist, dass die Vliesstoffe ohne zusätzliche Behandlung als Ersatz für Gummiregenmäntel geeignet wären, machen die flüssigkeitsabstossenden Eigenschaften der Vliesstoffe im Zusammenhang mit ihrer Luftdurchlässigkeit diese geeignet für Anwendungen z. B. für Laboratoriumsmäntel, wo Spritzer und mässige Flüssigkeitsverschüttungen häufig vorgenommen. Im besonderen wurde gefunden, dass Vliesstoffe mit einem Grundgewicht von etwa 50 bis 85 g/m2, hergestellt nach der Erfindung, eine besonders wünschenswerte Vereinigung von Luftdurchlässigkeit und Wasserabstossung aufweisen, welche sie besonders geeignet für die Verwendung für Kleidungsstücke macht, bei denen eine mässige Exponierung gegenüber Flüssigkeiten zu erwarten ist.
In Bezug auf Vliesstoffe geringen Grundgewicht, z. B. 10 bis 34 g/m2, sind auch viele andere Verwendungsmöglichkeiten denkbar, bei denen Vorteil aus den genannten wünschenswerten Eigenschaften gezogen werden kann. Solche Vliesstoffe sind hervorragend als Umhüllungen von hygienischen Binden geeignet, besonders dann, wenn das Vlies aus Polypropylen hergestellt ist. Die äusserst geringe Neigung der Vliesstoffe Wasser aufzunehmen erlaubt, in Verbindung mit dem diskontinuierlichen Bindungsmuster, das ungehinderte Durchtreten von Flüssigkeiten durch den Vliesstoff zu dem inneren, absorbierenden Kern der Binde bei normalem Körperdruck, während eine im wesentlichen trockene Oberfläche der Vliesstoffe abriebfest ist.
Dass die Vliesstoffe eine grosse Fähigkeit haben Energie zu absorbieren, trägt ebenso zu ihrer hervorragenden allgemeinen Eignung als Umhüllungen für hygienische Binden bei.
Schichtstoffe, die aus Wirrfaservliesstoffen mit geringem Grundgewicht gemäss der Erfindung hergestellt werden, sind ebenfalls sehr brauchbar. Zum Beispiel können Schichtstoffe aus Wirrfaservliesstoffen und mit einer oder mit mehreren Lagen eines Gewebes mit einem Grundgewicht von etwa 8, 5 bis 25, 4 g/m2 in der Bekleidungsindustrie oder als Wischtücher verwendet werden.
Der Gewebeanteil hilft, dem Schichtstoff eine funktionell notwendige Undurchsichtigkeit zu verleihen und vergrössert die Saugfähigkeit, während der Wirrfaservliesstoff die erwünschten Festigkeitseigenschaften beisteuert. Besonders wünschenswerte Schichtstoffe für Bekleidungszwecke werden dadurch hergestellt, dass eine innere Gewebelage zwischen zwei äusseren Lagen eines Wirrfaservliesstoffes vorgesehen wird. Das Endprodukt ist durch ausgezeichnete Knitterfreiheit, gute Abriebfestigkeit,
<Desc/Clms Page number 11>
ein hübsches Aussehen, einen angenehmen Griff und eine sehr gute allgemeine Festigkeit gekenn- zeichnet.
Im allgemeinen werden zur Erhaltung des stoffähnlichen Faltenwurfs und der Weichheit des Schichtstoffes die einzelnen Lagen mittels musterförmig in Abständen aufgebrachter Klebstoffe zusammengefügt, wobei dieses Muster typischerweise nicht mehr als etwa 25% der gesamten Ober- fläche des Schichtstoffes ausmacht.
Schichtstoffe, die eine Lage aus Wirrfaservliesstoffen gemäss der Erfindung enthalten, sind auch für Anwendungen in Spitälern sehr gut geeignet. Zum Beispiel kann ein dreilagiger Schicht- stoff, der als äussere Lagen je ein Wirrfaservlies und einen flüssigkeitsdurchlässigen aber atemfähigen Vliesstoff und als innere Lage einen Vliesstoff aus saugfähigem Material enthält, als
Brandbinde und als Operationstuch Verwendung finden. Bei der Verwendung als Brandbinde wird die Fläche des Laminats, die den Wirrfaservliesstoff enthält, in direkten Kontakt mit der Brandwunde gebracht. Obwohl der Vliesstoff den Durchgang der Wundsekrete durch den Vliesstoff zum inneren saugfähigen Material erlaubt, wird ein Ankleben der Binde auf der Wunde wegen der wasserabstossenden Eigenschaften des Vliesstoffes vermieden.
Da der Schichtstoff eine äussere, von der Brandwunde abgekehrte Seite besitzt, welche im wesentlichen wasserundurchlässig ist und das Eindringen von Bakterien verhindert, also eine Verunreinigung der Brandwunde unmöglich macht, unterstützt die gesamte Atmungsfähigkeit des Schichtstoffes den Heilprozess.
Bei der Verwendung als Operationstuch, insbesondere in der Nähe des Teiles, der den Ausschnitt enthält, wird der Schichtstoff so auf den Patienten aufgelegt, dass die Oberfläche mit dem Wirrfaservliesstoff weg vom Körper des Patienten zu liegen kommt. Der normale Druck während einer Operation presst Blut oder andere Flüssigkeiten, welche sich an der oberen Oberfläche des Tuches sammeln, durch den Wirrfaservliesstoff in die saugfähige innere Lage, wodurch das Ablaufen der Flüssigkeiten auf den Fussboden des Operationssaals und die Kleidung der an der Operation beteiligten Personen verhindert wird. Die äussere Oberfläche des Operationstuches bleibt jedoch wegen der wasserabstossenden Eigenschaften des Wirrfaservliesstoffes im wesentlichen trocken.
Für die Herstellung der beschriebenen Schichtstoffe für Spitals- und ähnliche Zwecke kann das Wirrfaservlies typischerweise ein Grundgewicht von etwa 10 bis 34 g/m2 besitzen. Das wasserundurchlässige, atmungsfähige Material kann ein verstärktes Gewebe mit einem Grundgewicht von etwa 34 bis 85 g/m2 sein, das in geeigneter Weise wasserabstossend gemacht wurde. Das innere saugfähige Material kann entweder ebenso ein Gewebe oder eine Zellstoffüllung mit einem Grundgewicht von etwa 17 bis 85 g/m2 sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wirrfaservliesstoff aus molekular orientierten Endlosfasern eines thermoplastischen Polymeren, etwa Polypropylen, wobei das Vlies in einem im wesentlichen regelmässigen Muster von diskontinuierlichen Bindebereichen gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich in den Bindebereichen autogene Verbindungen zweierlei Art befinden, von denen die eine aus einer in an sich bekannter Weise untrennbare Verschmelzung einzelner Fasern besteht und die andere eine autogene kohäsive Verbindung einzelner Fasern ist, aus denen sich die einzelnen Fasern, wenn der Vliesstoff einer Dehnung ausgesetzt wird, knapp vor ihrem Reissen lösen, wobei sie ihre Identität als individuelle Faser beibehalten.