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Das Verlegen bzw. Auswechseln der Leiterseile von Freileitungsnetzen ist äusserst arbeitsintensiv und bedarf eines beträchtlichen Personalaufwandes, da bisher das Ausziehen der neuen Leiterseile bzw. das Aufhaspeln der alten, ausgewechselten Leiterseile zumindest in unwegsamem Gelände händisch erfolgen muss.
Bekannte Geräte zum Verlegen von Freileitungen, die aus einer antreibbaren Seilhaspel,
Seilführungseinrichtungen und einem Montagekran bestehen, haben sich vor allem bei schlechteren Bodenverhältnissen und im verbauten Gebiet wenig bewährt, da sie, bedingt durch ihren grossen
Konstruktionsaufwand und den zum Antrieb erforderlichen Stationärmotor, auf schweren Fahrzeugen, sei es direkt auf einem LKW oder auf einem eigenen Zweiachsanhänger, aufgebaut sein müssen. Ausserdem sind diese Geräte ziemlich teuer, ihre Handhabung umständlich und ihr Einsatz auf kleineren Baustellen vollkommen unrentabel.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Seilhaspel zu schaffen, die das Auswechseln der Leiterseile von Freileitungsnetzen wesentlich erleichtert, die praktisch in jedem Gelände eingesetzt werden kann, die einfach und billig herzustellen ist und deren Handhabung keinerlei Schwierigkeiten mit sich bringt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, dass das Gestell der Seilhaspel mit drei Befestigungsstellen zum Ankuppeln an der hydraulischen Hubeinrichtung eines Schleppers versehen ist, dass eine mit der Zapfwelle des Schleppers verbindbare, über eine schaltbare Kupplung antreibbare Antriebsvorrichtung für die Haspel und eine Haltevorrichtung für eine ebenfalls antreibbare Seiltrommel vorgesehen sind. Da die erfindungsgemässe Seilhaspel von der Hubeinrichtung eines üblichen Traktors aufgenommen und von dessen Zapfwelle angetrieben werden kann, ist ihre Verwendung überall dort möglich, wo auch der Einsatz eines Traktors möglich ist.
Bedingt durch die bekannte Wendigkeit und Geländegängigkeit eines derartigen Schleppers kann die Haspel daher praktisch zu jeder Baustelle gebracht werden, wo sie auf Grund ihrer einfachen und leichten Bauweise handlich zu bedienen ist. Sie bietet ausserdem den Vorteil, dass neben der eigentlichen Haspel noch eine Normseiltrommel aufsteckbar und antreibbar ist, mit der ausgewechselte, noch brauchbare Leiterseile aufgewickelt und wieder verwendungsfähig gemacht werden können. Ist nun mit Hilfe der erfindungsgemässen Seilhaspel ein Leiterseil auszuwechseln, wird das verlegte alte Seil vorerst ausgebunden und in entsprechende Montage-Seilrollen gelegt.
Dann werden die beidseitigen Abspannstellen gelöst, das eine Ende des alten Seiles mittels Seilstrumpf mit dem vorbereiteten, auf einer Seiltrommel aufgewickelten, neuen Leiterseil verbunden und das andere Ende an der Haspel befestigt. Nun kann in schneller, einfacher Weise mit dem Taktorantrieb über die Haspel das alte Seil aufgehaspelt und gleichzeitig das neue Leiterseil aufgezogen werden. Nach dem Aufziehen des neuen Seiles sind nur mehr die Abspannklemmen zu setzen und das Seil zu spannen. Ist das auszuwechselnde Leiterseil noch gut genug, wird es statt auf die Haspel auf die zusätzlich vorhandene Seiltrommel aufgewickelt. Beim Einsatz der erfindungsgemässen Seilhaspel kommt weder das alte noch das neue Leiterseil mit dem Boden in Berührung und es gibt keine herumliegenden alten Leiterseile.
Es tritt keinerlei Verschmutzung oder Beschädigung der Seile einerseits bzw. der Fluren, Bäume, Dächer usw. anderseits auf. Die Seilhaspel erlaubt ein müheloses, sauberes und materialschonendes Arbeiten.
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Leiterseil noch auf der Haspel zusammengebunden und nach Abnahme des äusseren Flansches einfach von der Haspel, die möglicherweise noch einen konischen Boden aufweist, entfernt werden.
Besonders günstig ist es, wenn erfindungsgemäss der Antrieb der Haspel über eine von Hand einschaltbare Konuskupplung erfolgt, welche ein Gleitlager für die äussere Kupplungsscheibe umfasst, an deren Umfang eine Bandbremse angebracht ist. Die Konuskupplung erlaubt ein gefühlvolles und ruckfreies Anfahren der Haspel und die Bandbremse gestattet jederzeit das Anhalten des Gerätes, so dass einerseits bei zu grosser Zugbelastung die Konuskupplung durchrutschen und anderseits auf eintretende Pannen oder Schwierigkeiten sofort reagiert werden kann, wodurch Gefahrenmomente und Beschädigungsgefahren auf ein Minimum herabgesetzt sind.
Um für den Einsatz der Seiltrommel einen einfachen und guten Antrieb zur Verfügung zu haben und um dabei die Massungenauigkeiten der meist aus Holz hergestellten Seiltrommeln ausgleichen zu können, ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung für den Antrieb einer Seiltrommel eine auf einem Kreuzgelenk befestigte Mitnehmerscheibe mit zwei verstellbar angebrachten Mitnehmerarmen vorhanden, an welche die Seiltrommel anschraubbar ist.
Zum schnellen und schwierigkeitslosen Aufstecken der Seiltrommel selbst ist erfindungsgemäss die am Gestell angebrachte Haltevorrichtung für die Seiltrommel mit einem Schnellverschluss versehen, welcher durch einen Vorsteckbolzen fixiert ist.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand schematisch in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Seilhaspel in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnellverschluss für den Haspelflansch im Längsschnitt, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie lU-In der Fig. l, Fig. 4 das vom Antrieb abgewandte Stützlager für die Seiltrommel im Teilschnitt, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 1 und Fig. 6 und 7 die Mitnehmervorrichtung für die Seiltrommel im Axialschnitt bzw. in Stirnansicht, wobei für die einzelnen Darstellungen unterschiedliche Massstäbe gewählt sind.
Auf einem Gestell--l--lagern eine Seilhaspel--2--und eine Seiltrommel--3--, die über ein im
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Ölbad laufendes Winkelgetriebe --4-- antreibbar sind. Das Winkelgetriebe steht über einen eine Untersetzungsstufe darstellenden Kettentrieb --5-- mit der äusseren Kupplungsscheibe --6-- einer schaltbaren Konuskupplung in Verbindung, deren innerer Teil--7--drehfest auf der Antriebswelle--8-sitzt, die an die Zapfwelle eines Schleppers anschliessbar ist. Die äussere Kupplungsscheibe--6--, die mit dem Gleitlager--9--frei drehbar auf der Antriebswelly--8--lagert, dient gleichzeitig als Bremsscheibe einer Bandbremse--10--.
Zur Betätigung dieser Bandbremse --10-- ist ein federbelasteter Handhebel--11-- und zur Kupplungsschaltung der ebenfalls federbelastete Handhebel --12-- vorgesehen.
Das Gestell--l--der Seilhaspel weist drei Befestigungsstellen --13-- für das Anhängen an der hydraulischen Hubeinrichtung eines Schleppers auf und besitzt für einen Bedienungsmann entsprechende Standflächen--14--, der von hier aus bequem die Betätigungshebel--11 und 12--erreichen kann und sowohl Seilhaspel bzw. Seiltrommel als auch die Seilführung gut im Blickfeld hat.
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--2-- ist- 16-- verschweissten Befestigungsring --21-- andrückt und festhält. Zur Lagerung des Verschlusshebels --19-- ist in den Befestigungsring-21-eine Schraube --22-- eingeschraubt, mit der ein Nachstellen des Schnellverschlusses möglich ist. Eine Schraubenfeder--23--verhindert ein loses Hin- und Herdrehen des Verschlusshebels in Offenstellung.
Bei Verwendung der Seiltrommel--3--wird an das Winkelgetriebe --4-- gegenüber der Seilhaspel
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mittels--l-- über einen Schnellverschluss --34-- fixierbaren Tragarm --35--. Das Führungsrohr--33--ist einerseits an der Kreuzgelenkwelle--25--anschliessbar und wird anderseits von einem Lager--36--des Tragarmes --35-- gestützt. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, besteht der Schnellverschluss --34-- aus einem anschlussrohr --37-- des Tragarmes --35--, das auf einen Verbindungszapfen --38-- des Gestells - l-aufsteckbar und mit dem Vorsteckbolzen --39-- fixierbar ist.
Am Ende des Anschlussrohres-37- ist ein Flansch--40--vorgesehen, der mit einem entsprechenden Flansch --41-- des Gestells --1-- zur Anlage kommt und an diesem über Verbindungsschrauben--42--befestigt ist. Dies ergibt eine leicht lösbare, doch stabile Verbindung zwischen der Haltevorrichtung-32--für die Seiltrommel--3--und dem Gestell - l-für die Seilhaspel-2-.
Die erfindungsgemässe Seilhaspel zeichnet sich vor allem durch ihr geringes Gewicht, ihre einfache Konstruktion, ihre übersichtliche und sichere Handhabung und ihre praktische Anwendbarkeit aus. Durch die Möglichkeit des Anschlusses an ein Schlepperhubwerk bzw. an die Zapfwelle eines Schleppers ist ihr Einsatz fast bei jeden Geländeverhältnissen möglich und sie gestattet ein müheloses und schnelles Arbeiten ohne Beschädigungs-undVerschmutzungsgefahr.
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Ankuppeln an der hydraulischen Hubeinrichtung eines Schleppers versehen ist, dass eine mit der Zapfwelle des Schleppers verbindbare, über eine schaltbare Kupplung (6,7, 12) antreibbare Antriebsvorrichtung (4) für die Haspel (2) und eine Haltevorrichtung (32) für eine ebenfalls antreibbare Seiltrommel (3) vorgesehen sind.
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