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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zumischen bestimmter Volumina einer Flüssigkeit zu gewogenen Mengeneinheiten von Schüttgut, insbesondere von Beizmittel zu Saatgut, bei der das einzelne
Flüssigkeitsvolumen mittels eines Messbechers aus einem Entnahmebehälter mit ständig gleicher Flüssigkeitshöhe entnommen wird, wobei die Steuerung des Messbechers zur Entnahme sowie zur Abgabe in eine der Vorrichtung nachgeschaltete Mischeinrichtung, insbesondere eine Trommel zum Umwälzen des Saatgutes mittels einer durch die Waage im Zuge der einzelnen Wägevorgänge nach beiden Richtungen verdrehbaren Welle erfolgt.
Eine bekannte Vorrichtung dieser Art ist im Entnahmebehälter des flüssigen Beizmittels angeordnet. Ihr hülsenförmiger Messbecher ist in einem Gehäuse vertikal verschiebbar, wobei ein Dichtungsring den Messbecher in seinem oberen Bereich umfasst, der den unterhalb dieses Ringes vorgesehenen Abflussraum gegen die Flüssigkeit im Entnahmebehälter abdichtet. Zum Füllen befindet sich der Becher unterhalb des auf gleichem Niveau gehaltenen Flüssigkeitsspiegels und sitzt mit seinem unteren Ende auf einer Dichtung auf. Der Messbecher ist über eine Feder mit einer Achse verbunden, die durch das Kippen der Waagschale beim Füllen bzw. Entleeren des
Saatgutes in der einen bzw. andern Richtung verdreht wird.
Durch die Verdrehung der Achse beim Entleeren des gewogenen Saatgutes aus der Waagschale wird der Becher hochgezogen und damit von der Dichtung abgehoben und die im Becher befindliche Flüssigkeitsmenge strömt durch das offene untere Ende des Bechers in den
Abflussraum und im weiteren in die Mischtrommel. Zum Einfüllen des Saatgutes in die Waagschale dreht sich die
Achse zurück und der Becher wird mit Hilfe einer gegen den Dichtungsring und einem am unteren Becherrand vorgesehenen Flansch abgestützten Rückstellfeder wieder auf die untere Dichtung aufgesetzt. Zur Einstellung verschiedener zu messender Flüssigkeitsmengen sind zylindrische Verdrängungskörper mit verschieden grossen
Querschnitten vorgesehen, die im Boden des Gehäuses einzuschrauben sind.
Durch die Anordnung der Vorrichtung im Entnahmebehälter sind ihre Bauteile den Einwirkungen des
Beizmittels ausgesetzt, insbesondere ist durch Verkrustungen am Messbecher die Abdichtung des Abflussraumes der Vorrichtung gegen den Entnahmebehälter, aber auch die einwandfreie Bewegung des Messbechers in seine
Stellungen in Frage gestellt. So kann zufolge der durch die Verkrustungen verursachten Reibung zwischen dem
Messbecher und dem Dichtungsring der Messbecher bei der Bewegung in die Messstellung stecken bleiben, bevor er auf der unteren Dichtung aufsitzt, wenn die Kraft der Rückstellfeder nicht ausreicht, um die Reibung zu überwinden. Erfahrungsgemäss werden aber auch mit der Zeit die Metallteile der Vorrichtung durch das
Beizmittel angegriffen.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung zu schaffen, die die Nachteile der bekannten Vorrichtung nicht aufweist. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein mit dem Entnahmebehälter über einen flexiblen Schlauch in kommunizierender Verbindung stehendes und durch die Welle in beide Richtungen kippbares Gefäss mit einem vorzugsweise rechteckigen Querschnitt aufweist und mindestens an einer der zu der Welle senkrechten Gefässwände der in an sich bekannter Weise mit einem Verdrängungskörper zur Veränderung seines Volumens versehene Messbecher mit einer Ausgusstülle angebaut und in dieser Wand eine das Gefäss und den Messbecher verbindende Öffnung vorgesehen ist,
wobei die Öffnung an der einen Seite und die Ausgusstülle an der andern Seite der durch die Achse der Welle verlaufenden Längsmittelebene des Gefässes angeordnet sind.
Durch die Anordnung des flexiblen Schlauches ist die erfindungsgemässe Vorrichtung dem Einfluss der Beizflüssigkeit im Vorratsgefäss entzogen. Sie weist aber auch keine Dichtungen auf, die durch Verkrustungen und Verklebungen des Beizmittels unbrauchbar werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist an jeder der zur Welle senkrechten Gefässwände ein Messbecher angeordnet, wobei die Ausgusstüllen der Messbecher und die Öffnungen in den Wänden in bezug auf die Längsmittelebene des Gefässes spiegelsymmetrisch angeordnet sind. Zum Einstellen eines bestimmten Volumens des Beizmittels können die Verdrängungskörper nach weiteren Merkmalen der Erfindung in die Messbecher verschiebbar angeordnet und ihr Querschnitt dem der Messbecher angepasst sein.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert, in denen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist. Fig. 1 zeigt das Gehäuse, in dem die Vorrichtung und der Entnahmebehälter untergebracht sind, im Längsschnitt nach der Linie I-I in Fig. 2, Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie II-II in Fig. l, die Fig. 3 und 4 zeigen die Vorrichtung im Schnitt nach den Linien III-III bzw. IV-IV in Fig. 2 und die Fig. 5 und 6 Längsschnitte eines Messbechers in den zwei Kippstellungen.
Nach den Fig. 1 bis 4 ist in einem Gehäuse--l--die Vorrichtung--2--und der Entnahmebehälter --3-- für das flüssige Beizmittel angeordnet. An einer unteren Kammer --4-- des Behälters, die durch eine Abstufung des Behälterbodens --5-- gebildet ist, ist eine Leitung --6-- angeschlossen, die das Beizmittel aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter mittels einer Pumpe dem Entnahmebehälter zuführt. Durch die Zuleitung des Beizmittels in die untere Kammer werden Verwirbelungen am Flüssigkeitsspiegel vermieden. Der Flüssigkeitsspiegel wird mittels einer mit dem Vorratsbehälter verbundenen Überlaufleitung --7-- auf einem bestimmten Niveau gehalten.
Die Vorrichtung--2--ist in dem Gehäuse--l--mittels waagrecht angeordneter Wellenzapfen --8, 9--gelagert, diy an den Schenkeln --10-- eines U-förmigen Bügels--11--angesetzt sind, auf den in
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der Folge noch näher eingegangen wird. An dem Zapfen--8--ist der eine Arm--12-eines nicht dargestellten, zweiarmigen Gestänges aufgekeilt, dessen zweiter Arm mit der Kippachse der Schale der nicht dargestellten Waage zum Wiegen des Saatgutes verbunden ist.
Die Vorrichtung weist ein prismatisches Gefäss --13-- auf, an dessen Boden ein flexibler Schlauch - befestigt ist, der, an die obere Kammer --15-- des Entnahmebehälters angeschlossen, die
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angebaut. In diesen Wänden sind auch Öffnungen--22, 23-vorgesehen, die das Gefäss mit den Messbechern verbinden., und deren Zentren in einer zu der durch die Achse der Welle verlaufenden Längsmittelebene - senkrechten Ebene liegen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besitzen die Öffnungen einen rechteckigen Umfang ; sie können aber auch einen andern, z. B. kreisförmigen Umfang aufweisen.
Die
Ausgusstüllen-18, 19--und die Öffnungen-22, 23--sind in bezug auf die Längsmittelebene --24-- spiegelbildlich angeordnet, wobei bei jedem Messbecher die Ausgusstülle auf der einen und die Öffnung auf der andern Seite der Längsmittelebene --24-- liegt (Fig. 5 und 6).
Beim Verschwenken der entleerten Waagschale in die Füllstellung verdreht sich ihre Achse, die über das zweiarmige Gestänge auch die Welle-8, 9--der Vorrichtung in einem bestimmten Ausmass verdreht. Dadurch werden das Gefäss-13--und die Messbecher--20, 21--z. B. in die in Fig. 5 dargestellte Stellung gekippt und der Messbecher --20-- nimmt die Füll- bzw. Messstellung ein, wobei durch die unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels kommende Öffnung--22--die vorbestimmte Flüssigkeitsmenge aus dem Gefäss in den
Messbecher strömt. Gleichzeitig fliesst aus dem andern Messbecher--21--die in ihm befindliche Flüssigkeit in das Gehäuse--l--und durch den Abflussstutzen--25--in die nicht dargestellte nachgeschaltete
Mischtrommel.
Da sich die Öffnung--23--oberhalb des Flüssigkeitsspiegels befindet, kann während der
Entleerung keine Flüssigkeit aus dem Gefäss in den Messbecher--21--einströmen. Sobald die Waagschale in die Entleerungsstellung verschwenkt wird, bewirkt sie das Kippen des Gefässes mit den Messbechern nach der andern Seite, wodurch der leere Messbecher--21--gefüllt und der volle Messbecher-20-entleert wird (Fig. 6).
Die Einstellung des Flüssigkeitsspiegels --F-- im Entnahmebehälter --3-- erfolgt durch Verdrehen einer Muffe-26-, die auf einem am Ende der in den Behälter ragenden Überlaufleitung-7vorgesehenen Gewinde aufgeschraubt ist.
Zur Einstellung verschiedener Flüssigkeitsmengen können in die Messbecher Verdrängungskörper --27-- eingeschoben werden.
Diese Körper besitzen den gleichen Querschnitt wie der innere Querschnitt der Messbecher, so dass sie, wie in den Fig. 2 bis 4 dargestellt ist, in ihrer untersten Stellung an den Wänden der Becher anliegen. Da sie aber nicht so breit wie die Becher sind, wird das Einströmen der Flüssigkeit in die Becher nicht behindert, weil zwischen ihnen und den Gefässwänden --16,17-- zur Aufnahme der kleinsten möglichen Flüssigkeitsmenge Zwischenräume --28-- vorgesehen sind. Die beiden Verdrängungskörper sind zur gemeinsamen Einstellung an einem das Gefäss --13-- überbrückenden Träger --29-- befestigt, an dem ein Gewindebolzen-30angesetzt ist.
Der Gewindebolzen ist durch den Steg--31--des bereits erwähnten, mit seinen Schenkeln an den Aussenwänden der Messbecher befestigten Bügels--11-geführt und durch die Muttern-32, 33--mit den Verdrängungskörpern in der gewünschten Stellung gehalten. Die Einstellung der Verdrängungskörper zur Erzielung einer gewünschen Flüssigkeitsmenge wird durch einen am freien Ende des Bolzens vorgesehenen Zeiger --34-- und eine am Bügelsteg --31-- angeordnete Skala --35-- erleichtert.