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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen breiter Unterführungen in Verkehrswegkörpern, insbesondere Bahnkörpern, bei dem ausserhalb des Verkehrswegkörpers, auf dem der Verkehr weiterfliesst, vorgefertigte Widerlager erstellt und bei gleichzeitiger Beseitigung des Bodens im Bereich des jeweiligen
Widerlagerquerschnittes in den Verkehrwegkörper eingepresst werden und danach der Überbau unter Räumung des vor ihm befindlichen Materials eingebaut, vorzugsweise eingeschoben, und auf den Widerlagern abgelegt wird.
Unter breiten Unterführungen sind dabei solche zu verstehen, die nicht mehr mit einem einzuschiebenden
Tunnelrohr beherrschbar sind, d. h. Untertunnelungen, die breiter sind als etwa 15 bis 16 m. Ferner sind unter
Widerlagern in diesem Fall auch solche Elemente zu verstehen, die als beispielsweise mittlere Stützpfeiler für den Überbau zum Einbau kommen.
Die einleitend beschriebene Verfahrensweise zur Herstellung von Unterführungen ist beispielsweise aus der
Zeitschrift "Eisenbahntechnische Rundschau", 1960, S. 22 bis 28 bereits bekannt und in der dort beschriebenen
Weise durchgeführt worden. Hiebei wird die Brückenplatte bzw. werden die Brückenträger auf die Widerlager aufgelegt, nachdem diese unter den Bahnkörper geschoben worden sind. Zumindest für die zweite Phase der
Bauwerkerstellung, d. h. für das Einbringen der Platte oder der Träger ist es dabei erforderlich, den Betrieb auf mindestens einem Gleis für relativ lange Zeit zu behindern oder zu unterbrechen, da ja vor dem Auflegen und Einschieben der Brückenplatte die Brückenauflage angefertigt und eingebaut werden muss, so dass sich dadurch beträchtliche Verzögerungen bei der Gesamtherstellung ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und derartige Behinderungen wesentlich zu reduzieren und totale Unterbrechungen ganz zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art, nach der Erfindung dadurch gelöst, dass gleichzeitig mit den Widerlagern den späteren Auflagebereich für den Überbau auf den Widerlagern ausfüllende Teile eingeschoben werden und dass entsprechend dem Fortschreiten des sich anschliessenden Einschiebens des Überbaues in den Auflagebereich die diesen ausfüllenden Teile nacheinander ausgeschoben werden.
Da die Brückenauflagen vor dem Einschieben des Überbaues und bei vollem Fahrbetrieb bereits in exakter Sollhöhe erstellt werden können und durch den schrittweisen Ersatz der den Auflagebereich ausfüllenden Teile durch den Überbau keine Lücken entstehen, muss der Eisenbahnbetrieb beim Einschieben des Überbaues nur noch in geringem Umfange behindert werden.
Vorteilhaft ist es, wenn die Lager für den Überbau nach dem Instellungbringen der Widerlager und vor dem Entfernen der den späteren Auflagebereich für den Überbau ausfüllenden Teile im Schutz dieser Teile eingebaut werden. Im Schutz der Füllkörper, die nämlich hohl ausgebildet sind, können die Brückenauflager bei voller Aufrechterhaltung des Betriebes, also bei voller Zuggeschwindigkeit, in exakter Sollhöhe hergestellt werden, wodurch wieder das Einschieben des Überbaues wesentlich beschleunigt werden kann.
Die Erfindung betrifft ferner ein vorgefertigtes Widerlager zur Verwendung bei dem oben beschriebenen Verfahren, das aus einem im Querschnitt etwa rechteckigen, mit in Querrichtung durchgehenden Hohlräumen versehenen Baukörper besteht und dadurch gekennzeichnet ist, dass in dem mit den Lagern für den Überbau versehenen Bereich des Widerlagers ein von der einen bis zu der andern Längsseite des Widerlagers durchlaufendes, den Querschnitt des später vom Überbau im Bereich der Auflager eingenommenen Raumes umfassendes Füllstück angeordnet ist.
Vorteilhafterweise ist dabei das Füllstück im Querschnitt U-förmig ausgebildet und ruht mit seiner offenen Seite nach unten auf der Lagerfläche des Widerlagers. Dadurch wird erreicht, dass vor dem Abschieben oder Abheben der Füllstücke und nach Instellungbringen der Widerlager unter den Füllstücken die Auflager für die Brückenplatte bzw. die Brückenträger angeordnet werden können ; d. h. etwa beim Instellungbringen der Widerlager aufgetretene Differenzen bzw. Niveauunterschiede können durch entsprechende Bemessungen der unter den Füllstücken anzubringenden Auflager ausgeglichen bzw. berücksichtigt werden.
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Boden zwischen den Füllstücken unmittelbar vor deren freien Stirnflächen geräumt zu werden, wogegen die Stirnseiten ihrer Auflagerbereiche durch die Füllstücke freigehalten sind.
Bei den Mittelstützen bilden ein unterer Baukörper und ein als Pfeiler aufgesetztes Widerlager zunächst gewissermassen ein Rohr, das, wie beschrieben, an Ort und Stelle gebracht wird. Im freien Innenraum werden dann entsprechend bemessene Säulen erstellt, die als eigentliche Auflager für die Brückenplatte bzw. die Träger dienen. Nach dem Abschieben oder Abheben der Füllstücke werden die Seitenschenkel des Baukörpers ebenfalls entfernt.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 4 bis 6 und 8 bis 11.
An Hand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine Stirnansicht der beiden Widerlager, Fig. 2 eine Stirnansicht der beiden Widerlager mit aufgelagerter Brückenplatte, Fig. 3 eine Stirnansicht des Auflagebereiches eines Widerlagers, Fig. 4 die innere Seitenansicht eines Widerlagers mit aufgesetzten Füllstücken und Fig. 5 die Stirnansicht dreier Widerlager für sehr breite Unterführungen.
In den Figuren sind mit--l--der als Brückenplatte ausgeführte Überbau mit --2-- dessen Bereich, in
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dem die Widerlager-3-für die Brückenplatte angeordnet sind, mit-4-die Füllstücke und mit--5- Aussparungen in den Widerlagern --3-- zur Aufnahme der Ränder des Überbaues bezeichnet.
Die Füllstücke --4--, die gemäss Fig. 4 zur Erleichterung der Handhabung aus einzelnen Abschnitten -. g- bestehen, haben U-förmigen Querschnitt und sind mit ihrer offenen Seite nach unten gegen die Lagerflächen Widerlager --3-- gerichtet.
Zwischen den Schenkeln der Füllstücke-4-und den Wandungen der Aussparungen --5-- sind Gleitmittel --10-- angeordnet, die das Abschieben der Füllstäcke --4-- erleichtern. Mit --7-- sind die Längsleisten der Widerlager --3-- bezeichnet.
Die sich zwischen den Füllstücken und den Widerlagern --3-- ergebenden vertikalen Schlitze werden vorteilhafterweise mit Schutzblechen --11-- abgedeckt, die im Widerlager verankert sind.
Die beiden Widerlager werden mit der entsprechenden Distanz (s. Fig. l) voneinander in den Bahnkörper eingeschoben, wofür in an sich bekannter Weise die Baukörper mit einem durchgehenden Kanal-12versehen sind, der mindestens so breit bemessen ist, dass gerade noch eine Vorrichtung zum Räumen eingebracht werden kann, mit der beim Einschieben des Widerlagers vorschubseitig der Boden weggeräumt wird.
Die Füllstücke-4-sind so bemessen, dass sie begehbar sind, d. h., wenn die Widerlager ihre gewünschte Stellung erreicht haben, werden im Schutz der Füllstücke die eigentlichen Lager --6-- erstellt, und dann kann der Überbau--l--von einer Seite auf die Aussparung --5-- der Widerlager --3-- geschoben werden, wobei gleichzeitig auf der andern Seite die Füllstücke-4--herausgedrückt werden. Bei Ausbildung der Füllstücke --4-- im Sinne der Fig. 4, d. h. in Form von mehreren Abschnitten-8--, werden die Abschnitte-8vor ihrem vollständigen Austritt an ein Hebezeug gehängt und nach ihrem vollständigen Austreten weggehoben. Ihrer Wiederverwendung an andern Widerlagern steht somit nichts im Wege.
Mit Rücksicht auf den dabei notwendigen Transport ist ihre Ausbildung in Form von relativ kurzen Abschnitten besonders vorteilhaft.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsvariante für Unterführungen dargestellt, bei denen die Anordnung von Mittelstützen erforderlich ist. Im Prinzip wird ein mittleres Widerlager --3'-- als pfeiler in gleicher Weise wie die beiden äusseren Widerlager --3-- in Stellung gebracht, wonach im Kanal--12'--nach Entfernung des
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eine entsprechend bemessene Mittelwand erstellt werden.
Die in den Figuren dargestellten U-förmigen Füllstücke-4 und 4'-- könnten selbstverständlich auch eine andere Querschnittsform haben, beispielsweise ein einfaches Winkelprofil, dessen horizontaler Schenkel in einer entsprechenden Aussparung am Widerlager --3-- oder in Fig. 5 auf einem der dann verlängerten Schenkel des Widerlagers --3'-- aufliegt.
Beim mittleren Widerlager --3'-- gemäss Fig.5 kann aber auch bei entsprechenden langen Schenkeln das Füllstück lediglich eine Platte sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen breiter Unterführungen in Verkehrswegkörpern, insbesondere Bahnkörpern, bei dem ausserhalb des Verkehrswegkörpers, auf dem der Verkehr weiterfliesst, vorgefertigte Widerlager erstellt und bei gleichzeitiger Beseitigung des Bodens im Bereich des jeweiligen Widerlagerquerschnittes in den Verkehrswegkörper eingepresst werden und danach der überbau unter Räumung des vor ihm befindlichen Materials eingebaut, vorzugsweise eingeschoben und auf den Widerlagern abgelegt wird, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass gleichzeitig mit den Widerlagern (3,3')
den späteren Auflagebereich für den Überbau auf den Widerlagern ausfüllende Teile eingeschoben werden und dass entsprechend dem Fortschreiten des sich anschliessenden Einschiebens des Überbaues in den Auflagebereich die diesen ausfüllenden Teile nacheinander ausgeschoben werden.
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