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Verfahren zur Herstellung von schrumpffesten und nähbaren Einlagestoffen
In letzter Zeit sind die sogenannten "Curing"-Verfahren entwickelt worden, die das Ziel haben, die Oberfläche von Stoffen aus Polyesterfasern einerseits und Baumwolle, Zellwolle oder Synthesefasern anderseits so zu verändern, dass der Stoff weitgehend knitterresistent, vollwaschbar und bügelfrei ist und einfixierte Falten ohne späteres Bügeln oder Pressen behält. Das fertige Kleidungsstück soll nach der Wäsche ohne Bügeln seine ursprüngliche Form zurückerhalten, die Oberfläche des Stoffes und die Nähte sollen glatt, die Kanten flach und Bügelfalten unverändert sein.
In grossen Zügen verläuft das Verfahren folgendermassen : Zunächst wird der Stoff mit Syntheseharzen getränkt und bei relativ niedrigen Temperaturen getrocknet Danach wird das Kleidungsstück soweit konfektioniert, dass Nähte und Kanten flach gepresst werden können. Man verwendet dazu Spezialnahtpressen, die mit sehr hohem Schliessdruck arbeiten und oft höhere Temperaturen erreichen als normale Fixierpressen. Danach wird das Kleidungsstück fertiggestellt und in einen Spezialofen gehängt Hier wird es einige Minuten stark erhitzt und dabei werden die in der Ausrüstung eingelagerten Harze auskondensiert. Durch diesen Prozess erreicht man die gewünschte Stabilisierung der Einzelfaser und damit der Warenoberfläche.
Es wurde beobachtet, dass die nach dem Curing-Verfahren hergestellten Bekleidungsstücke überraschenderweise auch mit den üblichen Versteifungseinlagen, wie z. B. Vlieseline (R), versteift sein können. Da die üblichen Versteifungseinlagen jedoch beim Waschen stärker eingehen als der Oberstoff, eignen sich die handelsüblichen Typen beim Curing-Verfahren nur in geringem Masse.
Gemäss der Erfindung wird nun vorgeschlagen, die Herstellung von schrumpffesten und auch nähbaren Einlagestoffen in der Weise vorzunehmen, dass ein Faservlies aus synthetischen Fasern mit einer Polyacrylatdispersion so imprägniert wird, dass das Verhältnis Faser : Bindemittel 60 : 40 bis 40 : 60 beträgt, wonach man auskondensiert, dann mit einer Silikonemulsion nachimprägniert und anschliessend so lange trocknet, bis ein schrumpfstabiles Material entsteht.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Versteifungseinlagen haben gegenüber den handelsüblichen Einlagen den Vorteil, dass sie beim Waschen nicht mehr als 1, 50/0 einlaufen und sich daher hervorragend zur Verwendung beim Curing-Verfahren eignen.
Die erfindungsgemäss hergestellten Versteifungseinlagen bestehen demnach aus einem vollsynthetischen Faservlies, das mit Polyacrylaten gebunden ist. Nach dem Aushärten wird dieser Vliesstoff mit einer z. B. 1% i n Silikondispersion imprägniert und dann im Spannrahmen getrocknet.
Das folgende Beispiel schildert eine Ausführungsform der Erfindung, ohne sie hierauf zu beschränken.
Beispiel : Man bereitet eine Faservliesmischung aus gleichen Teilen von Polyamid- und Polyacrylnitrilfasern von je 3 den. Dieses Vlies wird mit folgender Mischung imprägniert :
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EMI2.1
<tb>
<tb> Gew.-Teile
<tb> Polyacrylatdispersion <SEP> 46' <SEP> ig <SEP> 208
<tb> Polyvinylalkohol <SEP> 1, <SEP> 5
<tb> Aminoplastvorkondensat <SEP> 50% <SEP> ig <SEP> 6
<tb> Katalysator <SEP> 1
<tb> Wasser <SEP> 119. <SEP> 5 <SEP>
<tb> 336, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
Nach dem Imprägnieren des Vlieses beträgt das Gewicht 85 g/m2. Das Verhältnis Faser : Bindemittel ist 50 : 50.
Zum Nachimprägnieren wird nun folgende Mischung verwendet :
EMI2.2
<tb>
<tb> Gew.-Teile
<tb> Silikonemulsion <SEP> 20% <SEP> ig <SEP> 100
<tb> Wasser <SEP> 900
<tb> 1000
<tb>
Man quetscht anschliessend so ab, dass die verbleibende Feuchtigkeitsmengedem Gewicht des trockenenAusgangsmaterials entspricht, wonach man so trocknet, dass die Ware die Möglichkeit hat, während der Trockenzeit zu schrumpfen. Dies geschieht z. B. durch ein genügend langes Nachbügeln, bei welchem das Vliesmaterial nicht nur geglättet, sondern auch ausgeschrumpft wird.
Ein derart schrumpffest gemachtes Material, das beispielsweise als Einlagestoff in ein Kleidungsstück eingearbeitet ist, bleibt dann auch im Verlauf einer Hitze- und Druckbehandlung, der das fertige Kleidungsstück später unterworfen sein mag, praktisch unverändert und lässt damit die durch nachträgliches Schrumpfen des Einlagestoffes in Kleidungsstücken sonst auftretenden Schwierigkeiten vermeiden.