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Spannbarer, gummi-elastischer Lochsiebboden aus Vollmaterial
Die Erfindung bezieht sich auf einen spannbaren, gummi-elastischen Lochsiebboden für schleissende Güter, wobei nach Patent Nr. 264414 in ihm nach Art einer Bewehrung eingebettete Metalldraht-oder Metallitzeneinlagen vorgesehen sind, die zwischen sich gummi-elastische schwingfähige Bereiche belassen und deren Enden mindestens in einer Richtung zum regelbaren Spannen des Gesamtbodens dienen.
Bekannt ist eine Bauart, bei welcher die Bewehrung aus dem elastischen Vollmaterial heraustritt und dann hakenförmig zu Spannkanten umgebogen wird. Sie kann durch aus Formblechstücken bestehende Hakenbleche oder Falze verstärkt sein. Das elastische Vollmaterial dient bei dieser Bauart nicht zur Bildung der Spannkanten.
Bekannt ist ferner die Versteifung der Übergangsstelle vom Siebboden zu den hakenblechförmigen Spannkanten und ebenso die gelenkige Ausbildung dieser Übergangsstelle nach Art eines Scharniers. Bei beiden Ausführungen endet das den Siebboden bildende elastische Vollmaterial an den Spannkanten. Die Bewehrung wird mit gleicher Querschnittsform angeschlossen, wie sie in den Stegen des Siebbodens vorhanden ist. Auch werden bei diesen beiden Ausführungen die Spannkanten durch hakenförmig abgebogene Vollbleche gebildet, die bei dem gelenkigen Anschluss der Bewehrung durch Aufkleben von Verschleissmaterial geschützt sein können.
Bei allen bekannten Ausführungen wie auch nach dem Stammpatent werden Spannkräfte in die Spannkanten punktförmig immer dort eingeleitet, wo die Bewehrung aus dem elastischen Vollmaterial des Lochsiebbodens heraustritt.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass spannbare Lochsiebböden aus elastischem Vollmaterial mit eingebetteter Bewehrung in der Ausführung nach den beschriebenen Bauarten sich nicht wirtschaftlich genug herstellen lassen. Obwohl ihre vielen Vorteile und eine verhältnismässig komplizierte Konstruktion einen relativ hohen Preis durchaus rechtfertigen, konnten die genannten Ausführungen keine allgemeine Anwendung finden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, als besonders vorteilhafte Weiterbildung des Gegenstandes des Stammpatentes einen spannbaren Siebboden aus elastischem Vollmaterial zu schaffen, dessen Vollmaterial besonders im Bereich der Sieböffnungen gummielastisch und dessen Verspannung metallelastisch oder nach Art eines Giverbundes schwingt. Unter Giverbund ist hiebei eine innige flächenhafte Verbindung von Metall und Gummi zu verstehen. Die neue Bauart soll auch die Vorteile der bekannten Ausführungen besitzen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die in den Stegen zwischen den Sieböffnungen eingebettete Bewehrung gebündelt ist und am Übergang zu den Spannkanten in Einzelstrahlen fächerartig auseinanderläuft, wobei in an sich bekannter Weise die Spannkanten von elastischem Vollmaterial umgeben und durch zusätzliche Versteifungen verstärkt sind. Ein solcher Siebboden, der sich auf jeder Siebmaschine mit Spannvorrichtungen und überhöhten
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Unterstützungen für Längs-oder Querspannung ohne Umbauten einsetzen lässt, erlaubt eine nicht unbeträchtliche Senkung der Herstellungskosten je Raum-oder Gewichtseinheit.
Verfahrenstechnische Vorteile, wie eine Vermeidung der Verstopfung der Sieböffnungen durch Grenzkorn bzw. des Verschmierens der Sieböffnungen durch feines feuchtes Korn lassen sich mit dem neuen preisgünstigen Siebboden erzielen.
Der erfindungsgemässen Ausführung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich mittels der in anderem Zusammenhang und mit anderer Wirkung bekannten fächerartig auseinanderlaufenden Einzelstrahlen, z. B. Spanndrähte, in eine geringe Anzahl von Bewehrungen dennoch eine genügend grosse Schwingungsenergie einleiten lässt, die im ganzen Körper des Siebbodens gleichförmig verteilte metallelastische Schwingungen auslöst. Die grosse Anzahl der Einzelstrahlen und ihr gleichmässig längs des Siebrahmens verteilter Angriff sichern ferner die planebene Lage des Bodens und daher die Gleichartigkeit der Schwingungsverteilung. Bezeichnet man diese metallelastischen Schwingungen als solche ersten Grades, so lassen sich in eine einzige Bewehrung z.
B. sechs Schwingungen ersten von sechs Spanndrähten her einleiten, die ausserdem den Boden genau planeben spannen und tragen. Diese ausgeglichenen metallelastischen Schwingungen ersten Grades erregen ebenso gleichmässig durch den ganzen Körper des Siebbodens hindurch die gummielastischen schnelleren Schwingungen zweiten Grades in den Kanten der Sieböffnungen.
Die zusätzlichen Versteifungen, beispielsweise Versteifungsbleche, werden bevorzugt an der Spannkanteninnenseite angeordnet, damit bei Einleitung der Spannkräfte aus der Spannvorrichtung der Siebmaschine über einzelne Spannklauen eine gleichmässige Kraftverteilung erreicht wird. Bei durchgehenden Spannschienen der Siebmaschine ist die Anordnung von Versteifungsdrähten oder Versteifungsprofilen ausreichend.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung empfiehlt es sich, die auseinanderlaufende Bewehrung am Strahlenmittelpunkt gegen Aufspleissen beispielsweise durch einen Ring zu sichern. Dieser Ring nimmt die Querverlaufenden Kraftkomponenten der Bewehrung auf.
Erfindungsgemäss kann weiters das die Spannkanten verstärkende Versteifungsmaterial gegebenenfalls bis in den eigentlichen Siebboden hineinragen. Darüber hinaus ist es erfindungsgemäss von Vorteil, wenn die in den Spannkanten eingebetteten und strahlenförmig auseinanderlaufenden Bewehrungen in an sich bekannter Weise gewellt, gerippt od. dgl. geformt sind. Man erzielt dadurch eine noch sicherere Verbindung zwischen dem elastischen Vollmaterial und seinen Bewehrungen.
Gemäss einem weiteren Ausbildungsvorschlag der Erfindung können aber auch die Oberflächen der Bewehrungsbleche zur Erhöhung ihrer Haftung im Gummi rauh und bzw. oder verdickt ausgeführt sein.
Auch diese Ausbildung trägt zu einer ausgeprägten Verbundwirkung der Teile des Siebbodens bei.
Weiterhin kann nach der Erfindung die Dicke des Siebbodenteiles mit den Sieböffnungen grösser sein als die Dicke der Spannkanten. Dabei ist ein allmählicher übergang vom grösseren zum kleineren Querschnitt vorteilhaft.
Schliesslich erweist es sich auch vielfach als günstig, wenn nach der Erfindung die Shore-Härte der Spannkanten grösser ist als die des elastischen Vollmaterial des Siebbodenteiles.
Der neue, spannbare elastische Lochsiebboden aus Vollmaterial kann auch für Siebmaschinen mit planer Decke Verwendung finden, wenn der Boden auf einem auswechselbaren Spannrahmen mit überhöhten Traversen aufgespannt wird, so dass beide Bauteile als eine Einheit in die Maschine einlegbar sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines bevorzugten in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen Fig. l die Draufsicht auf eine Ausführung des Lochsiebbodens für schleissende Güter nach der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 1-1 in Fig. l und Fig. 3 eine Einzelheit der Fig. l in vergrössertem Massstab.
In Fig. l bezeichnet--l--einen Lochsiebboden mit einem gummi-elastischen Bereich--2- und einer Bewehrung --3-- in Gestalt von in den Boden eingebetteten metallischen Drähten, Seilen und Litzen oder textilem Fasermaterial, die an den Spannkanten-4-fächerartig auseinanderläuft.
Die Sieböffnungen --5-- enden an den Spannkanten-4--, die ein Spannen des gesamten Siebbodens über die Bewehrung --3-- in Richtung des Doppelpfeiles --6-- ermöglichen. Wegen der unterschiedlichen Anforderungen an die Klassierung können die Sieb öffnungen --5-- beliebig geformt sein, z. B. quadratisch, rund oder rechteckig.
Aus Fig. 2 ist das mit den Sieböffnungen versehene elastische Vollmaterial7- ersichtlich, das
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noch nicht abgebogenen Spannkanten-Endes eines planen Siebfeldes dargestellt. An der Siebgutseite - des beispielsweise in Fig. 2 gezeigten Siebfeldes für einen Längsspanner können die Sieböffhungen-5-kleiner sein, so dass in Siebdurchgangsrichtung-14-sich die Öffnungen konisch erweitern. Die Dicke-15-des Siebbodenteiles mit den Sieböffnungen kann je nach den Erfordernissen auf die Dicke --16-- der Spannkanten verringert oder vergrössert werden.
Die dem Ausschnitt A der Fig. l entsprechende Fig. 3 zeigt die Sieböffnungen--5--, die am
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--8-- zumVersteifungsdrähte oder Versteifungsprofile-18--, die bei Anordnung eines Versteifungsbleches - 11-nach Fig. 2 entfallen können. Am Strahlenmittelpunkt wird die Bewehrung-3beispielsweise durch einen Drahtring-19-gegen Aufspleissen gesichert.
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Bewehrung zu rippen und insbesondere ihre Enden zu verdicken. Übliche Drahtseilbewehrungen bekannter Siebböden dieser Art sind in der Lage, eine Bruchlast von maximal 1000 kp aufzunehmen.
Die Zugbelastung je Drahtbündel bei dem Lochsiebboden nach der Erfindung beläuft sich auf etwa 300 kp, so dass gegenüber der tatsächlichen Bruchlast eine mindestens 4- bis 5fache Sicherheit erreicht worden ist. Diese Bruchsicherheit lässt sich durch Verwendung von gewellten und gerippten, insbesondere mit versickten Enden versehenen Bewehrungen --17 -- noch weiter um ein Mehrfaches steigern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spannbarer, gummi-elastischer Lochsiebboden für schleissende Güter mit nach Art einer Bewehrung in ihn eingebettete Metalldraht-oder Metallitzeneinlagen, die zwischen sich gummi-elastische schwingfähige Bereiche belassen und deren Enden mindestens in einer Richtung zum regelbaren Spannen des Gesamtbodens dienen, nach Patent Nr.264414, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Stegen zwischen den Sieböffnungen (5) eingebettete Bewehrung (3) gebündelt ist und am Übergang zu den Spannkanten (4) in Einzelstrahlen (17) fächerartig auseinanderläuft, wobei in an sich bekannter Weise die Spannkanten (4) von elastischem Vollmaterial (9) umgeben und durch zusätzliche Versteifungen (11) verstärkt sind.
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