<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von profilierten
Laufstreifen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vulkanisieren von profilierten, vorvulkanisierten Laufstreifen auf Luft- und Vollgummireifen aller Art, insbesondere solchen mit hohen Profilen, wobei der Laufstreifen mit einer unvulkanisierten Bindeplatte auf einen Reifen aufgelegt wird und Laufstreifen und Bindeplatte mit dem Reifen in einem luftdicht verschliessbaren, elastischen Sack oder in einer ebensolchen Hülle oder mit nur Teilen des Reifens mit einer ringförmigen, elastischen Gummi- oder Kunststoffdecke bedeckt und abgedichtet werden, worauf die Luft und die sonstigen gasförmigen Bestandteile aus dem abgedichteten Raum abgesaugt oder herausgepresst werden,
wobei sich die elastische Umhüllung eng an alle bedeckten Flächen anlegt und dann alles gemeinsam in einen Druckkessel mit einem erwärmten Medium, z. B. Wasser, eingeführt, unter Druck gesetzt und auf die für die Vulkanisation notwendige Temperatur erwärmt wird. Die Höhe der Temperatur richtet sich nach der Zusammensetzung oder Art des Gummis der Binde- oder Zwischenplatte.
Bei der Ausführung des Vulkanisationsverfahrens in der Umhüllung kann der Fall eintreten, dass die Profilierung des Laufstreifens einen ungleichmässigen Druck auf die Zwischenplatte ausübt. Dieser ungleichmässige Druck entsteht dadurch, dass die Umhüllung über den Profilausnehmungen eine Brücke bildet und der auf dieser Brücke lastende Druck sich nur auf die Profilkanten überträgt. Letztere übertragen diesen konzentrischen Druck auf den Profilfuss, der auf einer plastischen unvulkanisierten Gummischicht ruht, welche dadurch ungleichmässig belastet wird. Diese Belastung bewirkt ein Ausweichen der plastischen Gummischicht auf solche Flächenstellen, die keinen Druck aufweisen. Der Hauptanteil des plastischen, verfliessbaren Materials verschiebt sich unter den Profilgrund, andere Teile verschieben sich nach beiden Seiten neben den Profilgrund.
Damit wird die gesamte Profilierung geändert. Um solche Verän- derungen zu vermeiden, musste bisher der Profilgrund sehr stark gewählt werden. Ausser dem Kantendruck erfolgt bei Verwendung der Umhüllung auch ein Druck auf die Seitenflächen der profilierten, in den Profilausnehmungen drucklosen Laufstreifen. Dieser Druck unterstützt die Verformung der Profile. Je grösser der Druckunterschied zwischen den drucklosen Profilausnehmungen und dem Druck auf der Hülle ist, je stärker treten diese Verformungen in Erscheinung.
Diese sich nachteilig auf die Güte der mit Laufstreifen versehenen Reifen auswirkenden Einflüsse beseitigt die Erfindung.
Zu diesem Zweck werden während des Vulkanisiervorganges, zumindest bis zur Herstellung einer festen Verbindung der Randteile des Laufstreifens mit dem Reifen, die von der elastischen Umhüllung überbrücken Profilvertiefungen unter Einwirkung eines Druckes gehalten, der um etwa 1 kg/cnr'niedriger ist als der auf die Aussenseite der Umhüllung ausgeübte Druck. Nach einer einstellbaren Zeit z. B. 20 min, wird die Druckdifferenz aufgehoben, z. B. durch Erniedrigen des Aussendruckes oder Erhöhen des Innendruckes. In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist die Absaugleitung, die aus der Umhüllung durch die Kesselwand führt an einem mit einer Druckleitung und einer Saugleitung verbundenen Zweiweghahn angeschlossen. Zur Erleichterung der Luftab- bzw.
- zuführung ist unter der Umhüllung ein Netz von Verbindungswegen, z. B. ein Drahtgewebe, eingelegt.
Infolge der geringen Druckdifferenz wird der bis in die Bindeplatte sich auswirkende erhöhte Profil-
<Desc/Clms Page number 2>
kantendruck vermieden, so dass die Bindeplatte unterhalb dieser Profilkanten nicht mehr das Bestreben hat, seitlich auszuweichen. Dabei wird auch in den Profilhohlräumen ein Druck hergestellt, der nur in gerll1gem Masse unterhalb des Druckes liegt, der ausserhalb der Umhüllung herrscht. Es wird dadurch auf die gesamte Laufstreifenfläche ein etwa gleichmässiger Druck erzeugt, der sich als gleichförmige Bela- stung auf die Bindeplatte auswirkt, so dass im Fliessprozess die Bindeplatte eine gleichmässige Dicke beibehält und der Warmedurchgang gleichmässig erfolgt.
Das geht so weit, dass es nunmehr möglich ist, Laufstreifen aufzulegen, die nur aus Profilrippen bestehen, so dass etwa 25ufo der gesamten Werkstoffmenge eingespart werden kann.
Neben den gasförmigen Druckmitteln können auch regulierbare flüssige Medien verwendet werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen im folgenden im einzelnen beschrieben.
Mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. l einen Querschnitt durch ein Reifenprofil, bei dem nur ein Teil des Reifens abgedeckt ist, Fig. 2 einen Querschnitt durch den oberen Teil eines Reifens in der Hülle mit zwei sich überlappenden Hüllenenden und dazwischen angeordnetem Hüllenverschluss mit einer Lippe, Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Hüllenende mit anvulkanisierter Lippe, Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Hüllenende, das in einer Lippe ausläuft, Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Doppellippe, Fig. 6-8 Querschnitte durch ein Profil eines Laufstreifens mit den eingezeichneten Druckverhältnissen, die auf die Zwischenplatte wirken, Fig. 9 einen schematischen Querschnitt durch einen Kessel, in welchen die Reifen in der Hülle zum Vulkanisieren eingebracht werden.
In den Figuren bezeichnet 1 den Reifen, der mit einem vorvulkanisierten Laufstreifen 2 und einer Zwischenplatte 3 in einer luftdicht abschliessbare, elastischen Hülle 4 ganz (Fig. 2) oder teilweise (Fig. 1) eingeschlossen ist. Zwischen der Hülle 4 und dem Laufstreifen 2 sowie dem Reifen 1 ist zum leichteren Abführen der Luft z. B. ein Drahtgewebe 5 eingelegt, das auch bis unter das Ventil 6 in der Hülle fortgesetzt ist. Die Hülle 4 schmiegt sich eng an den Reifen an, bei ganzer Hülle sowohl aussen wie innen im Reifen. Ein Ventil 6 oder auch mehrere solcher Ventile verbin- den das Innere der Hülle mit der äusseren Umgebung. Der luftdichte Abschluss der Hülle kann durch Überlappen der Hüllenhautenden erfolgen. Die Fig. 2-5 zeigen eine andere Ausführungsform des Verschlusses, der durch eine Lippe 9 hergestellt wird.
Diese Lippe kann aus der Hüllenhaut herausgebildet wer-
EMI2.1
den, wie in Fig. 5, in welcher sie als Doppellippe dargestellt ist.
Wird eine Hülle benutzt, die nur einen Teil des Reifens umhüllt, wie es z. B. bei schweren Ackerreifen vorkommt-wobei also keine Überlappung der Hüllenenden erfolgt-so bildet die Lippe den äusseren Rand der Huile und schmiegt sich gut an den Reifen. an, so dass ein leichterer und besserer Luftabschluss erzielt wird. Die Luft unter der Lippe kann durch eine Öffnung 10 abgesaugt werden. Ebenso kann das Innere der Hülle durch diese Öffnung oder Öffnungen luftleer gesaugt werden.
In Fig. 6 - 8 ist dargestellt, wie die Kräfte wirken, wenn die Profilierung des Laufstreifens einen ungleichmässigen Druck auf die Zwischenplatte 3 ausübt. Dieser ungleichmässige Druck entsteht dadurch, dass die Hülle über den Profilausnehmungen eine Brücke bildet, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist, und der auf dieser Brücke lastende Druck sich nur auf die Profilkanten 11 überträgt. Wie die Pfeile in Fig. 6 zeigen, überträgt sich der Druck auf den Profilfuss, der auf einer plastischen, unvulkanisierten Gummischicht aufsteht. Es erfolgt nunmehr ein Ausweichen dieser Schicht entsprechend den Pfeilen 12 in Fig. 7.
Ausser dem Kantendruck erfolgt auch ein Druck (Pfeil 13 in Fig. 8) auf die Seitenflächen der pro- filierten. in den Profilausnehmungen drucklosen Laufstreifen, der die Verformung der Profile unterstützt.
In Fig. 9 ist der Druckraum 14 schematisch dargestellt ; der Druck wird z. B. durch das Ventil 16 auf 4 aifi gebracht, während in den Hüllen 4, in welchen die Reifen 1 eingelegt sind, durch die Leitung 15 ein Druck von 3 atü gehalten wird. Die zur Vulkanisation notwendige Wärme wird durch die umgebende Flüssigkeit 17, die durch eine Wärmequelle 18 erhitzt wird, an die Hülle und den Reifen herangebracht.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.