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Durchs chreibemate rial
Gemäss einem an anderer Stelle erstatteten, nicht vorveröffentlichtem Vorschlag der Patentin- haberin wurde ein Durchschreibematerial zur Herstellung von Kopien ohne Verwendung von Kohlepapier beschrieben, das aus zwei oder mehreren aufeinander gelegten Blättern besteht, die auf ihrer Vorder- seite eine Beschichtung mit Wachs, wachsartigen Substanzen oder einem Harz tragen oder die eine dieser
Substanzen in der Papiermasse einverleibt enthalten und die auf der Rückseite eine Beschichtung mit einer Farbmasse tragen, die auf normales Papier nicht abschreibt, wohl aber auf das darunterliegende, in oben beschriebener Weise präparierte Blatt und das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Farbmasse
Zellulosederivate enthält,
die in an sich bekannter Weise aus einer Mischung von Lösungs-und Fällungs- mittel für das Zellulosederivat aufgebracht wurde, so dass das Zellulosederivat"angelaufen"ist.
Bei der Herstellung eines derartigen Durchschreibematerials in der beschriebenen Art und Weise hat es sich oft als Nachteil gezeigt, dass die Schicht bei dem notwendigen Gehalt an Zellulosederivat nicht genügend aufgehellt wurde, um den in der Schicht enthaltenen, meist schwarzen Farbstoff so zu überdecken, dass die Farbschicht hellgrau wurde. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Zellulosederivat zu spät auszuflocken beginnt und es daher zu keinem vollständigen "Anlaufen" der Schicht kommt.
Um ein möglichst vollständiges Anlaufen der Schicht zu erzielen, war es naheliegend, den Prozentsatz des Farbpigmentes, z. B. Graphit oder Russ, zu erhöhen, um dadurch die Zahl der Ausscheidungskeime möglichst zu steigern. Wenn man jedoch den Anteil an Farbpigmenten erhöht, wird die Schicht so dunkel, dass auch bei optimalem Anlaufen des Bindemittels keine befriedigende Aufhellung mehr erzielt werden kann. Überdies ist eine solche Schicht nicht mehr wischfest.
Ziel der Erfindung war deshalb die Herstellung eines Durchschreibematerials der beschriebenen Art, dessen Farbschicht durch das darin enthaltene Zellulosederivat stark aufgehellt wird und trotzdem Kopien mit dunkler Schrift und hoher Farbintensität liefert.
Um ein optimales feinkörniges Ausfällen des Zellulosederivates und damit das erfindungsgemässe Anlaufen der Schicht zu erzielen, wird vorgeschlagen, den Pigmentanteil zu erhöhen. Dies kann aber nicht einfach dadurch geschehen, dass man den Gehalt der Schicht an Farbpigment erhöht, weil dadurch, wie oben schon gesagt, diese zu dunkel würde und nicht mehr wischfest wäre. Es muss deshalb erfindungsgemäss ein bestimmter Anteil von nichtfärbenden Pigmenten zugesetzt werden. Dabei sind Pigmente zu verwenden, die zu der Farbe des färbenden Pigmentes in optisch klar erkennbarem Kontrast stehen, am besten also-bei Verwendung von schwarzen Farbpigmenten - Weisspigmente. Diese zusätzlichen kontrastierenden Pigmente können entweder deckend sein wie z. B. Titandioxyd oder nur schwach deckend wie z. B. Kaolin.
In jedem Fall ist die Menge der verschiedenen Pigmente so zu wählen, dass die Summe Farbpigment + Kontrastpigment den für ein optimales feinkörniges Ausfällen des Zellulosederivates notwendigen Pigmentgehalt ergibt. Es war zunächst nicht zu erwarten, dass trotz des Zusatzes z. B. an Weisspigment ein Durchschreibematerial hergestellt werden kann, das dunkle Kopien mit hoher Farbintensität liefert, da anzunehmen war, dass das Weisspigment die Farbkraft des Farbpigmentes derart herabmindern würde, dass auch die Kopien blass und grau aussehen würden. Entgegen allen Annahmen liefert ein erfindungsgemäss hergestelltes Durchschreibematerial Kopien hoher Farbkraft und Intensität.
Grundsätzlich sind zwei verschiedene Möglichkeiten zur Ausführung der Erfindung gegeben. Ent-
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weder man nimmt für die Herstellung der Farbmasse soviel Farbpigment wie notwendig ist, um schöne Kopien hoher Farbintensität zu erzielen und wie dies bereits in dem nicht vorveröffentlichten Vorschlag
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B.laufen der Schicht auf Grund des darin enthaltenen Zellulosederivates bewirkt.
Die andere Möglichkeit besteht darin, die erforderliche Pigmentmenge durch eine Mischung von Farbpigment und deckendem Kontrastpigment, z. B. Titanweiss, zu erreichen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Menge des Farbpigmentes höher zu wählen, da gleichzeitig ein deckendes Weisspigment verwendet wird, wodurch die Farbkraft des Farbpigmentes etwas herabgemindert wird.
Es ist auch möglich, beide Vorgangsweisen zu kombinieren, d. h. also eine Mischung von Farbpigment, einem deckenden Pigment und einem nicht deckenden Pigment anzuwenden.
Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele angegeben :
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<tb>
<tb> 1. <SEP> 5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Äthylzellulose
<tb> 15 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Graphit
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Kaolin
<tb> 60 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Azeton
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Wasser
<tb> 2. <SEP> 5 <SEP> Gew. <SEP> -Teile <SEP> Äthylzellulose <SEP>
<tb> 20 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Graphit
<tb> 5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Titanweiss
<tb> 60 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Wasser
<tb>
In beiden Fällen wird die Masse in einer Kugelmühle zirka 12 h gerieben und in an sich bekannter Weise auf die Rückseite eines Papierblattes aufgetragen. Der Trockenauftrag beträgt 5-6 g/m2.