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Verfahren zur Herstellung von Sulfonamiden
Es ist bekannt, dass die Jodierung von 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidin zum entsprechenden Jodderivat mit elementarem Jod möglich ist, wenn man die Jodierung in Gegenwart von 1 Mol Mercuriacetat als Katalysator vornimmt, wobei in der Literatur mehrfach die Ansicht vertreten wird, dass die Gegenwart des Mercuriacetats die Voraussetzung für die Durchführbarkeit der Jodierung darstellt. Die Verwendung von Mercuriacetat hat aber neben der damit verbundenen erheblichen wirtschaftlichen Belastung auch den Nachteil, dass die resultierenden Reaktionsprodukte, wegen der Giftigkeit des Quecksilbers, einer besonders peinlichen Reinigung unterzogen werden müssen, um eine Verwendung derselben für pharmazeutische Zwecke verantworten zu können.
Im völligen Gegensatz zu der in der Literatur mehrfach geäusserten Meinung konnte nun gefunden werden, dass bei der Jodierung von 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidin auf die Anwesenheit von Mercuriacetat verzichtet werden und das gewünschte 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-5-jodpy- rimidin durch Jodierung in wässerig-alkalischer Lösung in Ausbeuten bis zu 79% der Theorie erhalten werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von Sulfonamiden der Formel :
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in der R ein Wasserstoffatom oder eine Acetlygruppe bedeutet, durch Jodierung von 2- (Acetylamino-ben- zolsulfonamido) -pyrimidin mittels elementarem Jod bei erhöhter Temperatur, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Jodierung ein Alkalisalz des 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido) -pyrimidins verwendet wird, wobei in vorwiegend oder völlig wässerigem Medium, in Gegenwart von Alkalihydroxyden und gegebenenfalls von Alkalijodiden gearbeitet und die Acetylgruppe gewünschtenfalls anschliessend abgespalten wird.
Die Jodierung erfolgt bei Temperaturen von 50 bis 100 C, vorzugsweise von 90 bis 95 C. Die Reihenfolge der Zugabe der Reaktionspartner ist nicht kritisch. Es kann beispielsweise zunächst eine Lösung des Sulfonamidalkalisalzes hergestellt werden, wobei neben Wasser auch eine geringe Menge eines organischen Lösungsmittels, wie z. B. Eisessig, verwendet werden kann, in dieser Lösung das Jod suspendiert und die Alkalihydroxydlösung anschliessend auf einmal oder allmählich zugesetzt werden. Es ist aber ebenso gut möglich, aus dem Sulfonamid mit überschüssiger Alkalilauge. beispielsweise Kalilauge oder Natronlauge, das entsprechende Alkalisalz herzustellen und anschliessend das Jod zuzusetzen. Durch die gleichzeitige Anwesenheit von Alkalijodiden wird die Reaktion noch gefördert.
Die Isolierung des gebildeten 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-5-jodpyrimidin gestaltet sich sehr einfach, da es aus der Reaktionslösung ausfällt und einfach abgesaugt werden kann. Aus den Mutterlaugen kann dann durch Ansäuern mitMineralsäuren oder organischen Säuren nichtumgesetztes Ausgangsmaterial zurückgewonnen werden, das sofort für einen neuen Ansatz verwendet werden kann.
Bei der Jodierung fällt als unmittelbares Reaktionsprodukt das 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)- - 5-jod-pyrimidin an. Dieses kann, falls gewünscht, auf übliche Weise durch Abspaltung der Acetylgrup-
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pe in das 2-Sulfanilamido-5-jodpyrimidin übergeführt werden. Beide Sulfonamide sind wertvolle Therapeutika und finden in der Bekämpfung von Infektionen Verwendung. Sie stellen ferner wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung anderer Chemotherapeutika aus der Sulfonamidreihe dar.
Beispiel 1 : 100 g 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidin werden in einer Mischung von 71, 7 g Kaliumhydroxyd in 300 ml Wasser und 28 ml Eisessig gelöst. Sobald das Sulfonamid gelöst ist, setzt man dann 106 g Jod und 10 g Kaliumjodid zu und erwärmt auf 95 C. Nach 3stündiger Reaktionszeit wird heiss von dem ausgefallenen Niederschlag abgesaugt. Der Niederschlag wird in 500 ml siedendem Wasser aufgeschlämmt, erneut abgesaugt und in 100 ml konzentrierter wässeriger Ammoniaklösung und 1, 5 1 Wasser gelöst. Die Lösung wird nach Zusatz von Tierkohle von Unlöslichem filtriert und aus derselben mit NaCl (10 g/100 ml Lösung) das Natriumsalz des 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido) -5-jod- pyrimidin ausgefällt.
Das Natriumsalz wird in siedendem Wasser gelöst und aus der Lösung wird durch Zusatz von Salzsäure 1 : 1 bis zu einem PH = 4 das freie jodierte Sulfonamid ausgefällt. Es wird noch heiss abgesaugt, mit Wasser säurefrei gewaschen und getrocknet. Es besitzt einen Schmelzpunkt von 2850C. Ausbeute : 65, 8 g, das sind 46, 0% der Theorie.
AusderjodidhaltigenMutterlaugeundderMutterlauge derNa-Salzfallung lassen sich insgesamt 42, 1 g 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidin zurückgewinnen, so dass die Ausbeute an jodiertem bulfonamid unter Berücksichtigung des zurückgewonnenen Materials 79,2% beträgt.
Beispiel 2 : 500g 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidinwerdenineinerKaliumhydro- xydlösung aus 110 g Kaliumhydroxyd und 800 ml Wasser unter Erwärmung auf 950C fast gelöst. Anschlie- ssend werden 50 g KJ und 530 g Jod eingetragen. Zu dieser Suspension lässt man langsam bei 950C eine Lösung von 112, 5 g Kaliumhydroxyd in 130 ml Wasser zutropfen. Nach 3stündiger Reaktionszeit bei 95 C wird heiss abgesaugt, der Rückstand in. 2, 5 1 siedendem Wasser suspendiert, erneut abgesaugt und in 150 ml konzentrierter wässeriger Ammoniaklösung und 4, 0 1 Wasser gelöst.
Die Lösung wird nach Zusatz von Tierkohle filtriert und daraus durch Zusatz von 400 g Natriumchlorid das Natriumsalz des 2- (Acetyl- amino-benzol-sulfonamido)-5-jod-pyrimidins gefâllt. Der abgesaugte Niederschlag wird in siedendem Wasser gelöst und aus der Lösung durch Zusatz von Eisessig bis zu einem PH = 4 das freie jodierte Sulfonamid ausgefällt. Es wird heiss abgesaugt und mit Wasser säurefrei gewaschen und getrocknet. Ausbeute : 325, 3 g, das sind 45, 5% der Theorie. Fp : 286 C.
Aus der jodidhaltigen Mutterlauge und der Mutterlauge der Na-Salzfällung lassen sich insgesamt 143, 3 g 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidin zurückgewinnen, so dass sich unter Berücksich- tigung dieser Menge eine Ausbeute von 63, 5% der Theorie ergibt.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Sulfonamiden der Formel :
EMI2.1
in der Rein'Wasserstoffatom oder einen Acetylrest darstellt, durch Jodierung von 2- (Acetylamino-ben- zol-sulfonamido)-pyrimidin mittele elementarem Jod bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, dass zur Jodierung ein Alkalisalz des 2- (Acetylamino-benzol-sulfonamido)-pyrimidins verwendet wird, wobei in vorwiegend oder völlig wässerigem Medium, in Gegenwart von Alkalihydroxyden und gegebenenfalls von Alkalijodiden gearbeitet und die Acetylgruppe gewünschtenfalls anschliessend abgespalten wird.