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Maschine zur Herstellung von gewellten Asbestzementplatten
DieErfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung von gewellten Asbestzementplatten mit einer gewellten Matrize, bei der die Asbestzementplatte nacheinander in jeweils anschliessende Vertie - fungen hinein geformt wird.
Es sind bereits Einrichtungen zur Herstellung von gewellten Asbestzementplatten bekannt, bei denen die Wellenform dadurch erzeugt wird, dass die Asbestzementplatte durch Stäbe, von der Plattenmitte aus- gehend, nacheinander in die Vertiefungen einer gewellten Matrize eingeformt wird. Dies hat jedoch den
Nachteil, dass die Rohplatte an den Druckstellen geschwächt wird, was die Festigkeitseigenschaft der fer- tigen Wellplatte nachteilig beeinflusst und die Rissbildung fördert.
Es ist ferner bekannt, bei der Herstellung von Wellplatten durch Unterdruck in perforierten Matrizen ein nicht luftdurchlässiges, flexibles Band anzusaugen, um ein Verziehen des Fertigquerschnittes zu ver- meiden.
Demgegenüber ist die erfindungsgemässe Maschine dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Matri- ze ein luftdurchlässiges, flexibles Band an den parallel zu den Wellen verlaufenden Rändern durch Halteorgane festgehalten ist, wobei der relative Abstand dieser Halteorgane zueinander veränderlich ist und die Matrize mit Perforationen versehen ist und dass unterhalb der Matrize eine Reihe von parallel zu den Wellen verlaufenden Absaugkanälen angeordnet sind, durch die nacheinander, vorzugsweise beginnend an der Plattenmitte, Luft absaugbar ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Maschine, Fig. 2 ist eine perspektivische Teilansicht der Matrize, Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung des Absaugkanals, Fig. 4 ist ein mit dem Absaugkanal zusammenwirkender Verstellschieber, die Fig. 5-8 zeigen verschiedene Stadien bei der Herstellung einer Wellplatte und Fig. 9 ist eine Darstellung der elektrischen Schaltung zusammen mit den pneumatischen Verstellorganen.
Die Maschine weist ein Gestell 1 aus miteinander verbundenen Profilschienen, insbesondere U-Schienen, auf. Mit diesen ist eine Matrize 2 starr verbunden und liegt etwa imMittelteil desGestelles 1. Diese Matrize 2 weist auf ihrer Oberseite die Form der herzustellenden Wellplatte auf und ist mit parallelen Längswellen versehen. Beidseitig der Matrize sind Führungsplatten 3 festgemacht, die genau die gleiche Wellenform aufweisen wie die Matrize. Oberhalb der Matrize befindet sich ein flexibles, luftdurchlässiges Gewebeband 4 aus Textilstoff, das in Fig. l der besseren Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt ist, hingegen aus Fig. 5-9 ersichtlich ist und das als Transportband für die Rohplatte dient. Dieses Gewebeband 4 ist mit den beiden seitlichen Ketten 5 verbunden und als endloses Band ausgebildet.
Die Kette läuft um die Umlenkräder 6,7 herum, die ihrerseits auf den Wellen 8,9 axial verschiebbar gelagert sind. Damit die obereSchlaufe der Kette 5 nicht durchhängen kann, ist sie in einer Winkelschiene 10 geführt. Unterhalb der Matrize 2 befindet sich ein Absaugkanal 11, der mit einem Ventilator 12 zusammenwirkt, welcher von einem Antriebsmotor 13 angetrieben wird. Der Ventilator 12 kann durch eine verstellbare Klappe 42 abgeschlossen werden (Fig. 9).
Wie aus den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann, weist die Matrize eine Reihe von verhältnismässig kleinen Vertikallöchern auf, die sich praktisch über die ganze Wellenoberfläche erstrecken. Auf den Wellenbergen befinden sich Rollen 28 bzw. werden die Wellenberge direkt durch diese Rollen 28 gebildet (Fig. 5). Diese sind auf Kugellagern gelagert und dienen dazu, die Reibung des Gewebebandes 4 auf
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der Matrize 2 bei der Herstellung der Wellplatte zu verringern. Die Matrize ist in die Sektoren a, b, c unterteilt, wobei der mittlere Sektor a in den Teilkanal a'des Absaugkanals 11 einmündet (Fig. 2,3).
Die beiden seitlich anschliessenden Sektoren b münden in den Teilkanal b'und die beiden Sektoren c münden in den Teilkanal c'des Absaugkanals ein.
Zwischen dem Ventilator und dem stirnseitigen äusse- renEnde des Absaugkanals befindet sich ein Verstellschieber 14 (Fig. 1, 4), der horizontal verschiebbar ist und alle oder nur einzelne der Kanäle a', b', c'abschliessen bzw. freigeben kann. Die Betätigung dieses
Verstellschiebers 14 erfolgt über ein Hebelgestänge 15 von der Verstellwelle 16 her. Diese Welle 16, die in Lagern im Gestell drehbar gehalten ist, wirkt mit einem zweiarmigen Hebel 17 zusammen, auf dessen kürzeren Hebelarm ein hydraulisch oder pneumatisch betätigbarer Kolbenzylinder 18 einwirkt. Das Ende des längeren Hebelarmes greift in eineMuffe desUmlenkrades 6 ein, ebenso der auf der gegenüberliegen- den Seite der Welle angeordnete Hebel 19, welcher über eine Stange 20 mit dem Hebel 17 in Verbindung steht.
Bei einer Betätigung des Kolbenzylinders 18 verschwenken sich somit die beiden Hebel 17 und 19 gleichzeitig in zueinander gegenläufigem Drehsinn. Eine gleiche Einrichtung ist auf der gegenüberliegenden Seite des Gestelles vorgesehen und wirkt mit den Umlenkrädern 7 zusammen (Fig. 5). Zur sicheren Führung des Gewebebandes 4 dient eine auf der Welle 8 angeordnete, umlaufende Scheibe 21.
Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende : Durch ein Transportband 22 werden die seitlich zuge- schnittenen Rohplatten 23 aus Asbestzement heranbefördert und gelangen auf das Gewebeband, das sich infolge der Drehung des Antriebsrades 24 in Pfeilrichtung gemäss Fig. 9 bewegt, wenn der Betätigungs- knopf 29 gedrückt wird. Sobald sich die Rohplatte 23 genau über der Matrize befindet, wird der Antrieb ausgeschaltet. Dies erfolgt durch den Hebel 45, der beim Herunterfallen von der Rohplatte 23 den Schal- ter 34 öffnet, wodurch das Relais 31 abfällt und als Folge hievon die Kontakte 32 und 33 öffnet. Dies be- wirkt eine Unterbrechung der Stromzufuhr zum Antriebsmotor 38. Das Gewebeband ist dabei durch die beiden seitlichen Ketten 5 gespannt, so dass die Verhältnisse denjenigen in Fig. 5 entsprechen.
Nach Ablauf einer gewissen, an der Schaltuhr 30 einstellbaren Zeit wird das Relais 36 erregt und verursacht eine Umschaltung des Kontaktes 37. Dadurch werden die elektromagnetischen Ventile 40 umgeschaltet, was bewirkt, dass der Kolbenzylinder 18 so gesteuert wird, dass seine Kolbenstange aus dem Zylinder heraustritt, sich also nach oben bewegt. Dadurch werden einerseits die beiden zweiarmigen Hebel 17 und 19 gegeneinander geschwenkt und anderseits wird über die Welle 16 und das Hebelgestänge 15 der Verstellschieber 14 so verschoben, dass derTeilkanal a'freigegeben wird. AlsFolge davon saugt der Ventilator 12 Luft aus diesem Teilkanal a'an und bewirkt ein Vakuum in den Hohlräumen 26 bzw. 27 zwischen der Matrize und dem Gewebeband 4 bzw. der Rohplatte 23 (Fig. 5).
Da sich die Rohplatte 23 noch im weichen Zustand befindet, wird diese nun infolge des Vakuums angesogen und nimmt die in Fig. 6 gezeigte Lage ein. Durch das Verschwenken der Hebel 17 und 19 hat sich der gegenseitige Abstand der beiden Umlenkräder 6 bzw. 7 verkürzt, wodurch dem Gewebeband 4 ermöglicht ist, die Wellenform einzunehmen.
Bei der Weiterbewegung der Kolbenstange des Kolbenzylinders 18 wird durch den Schieber 14 auch der Kanal b'freigegeben, wodurch zusätzlich die Sektoren b der Matrize abgesaugt werden, so dass schliesslich die inFig. 7 dargestellteLage der Platte entsteht. Selbstverständlich hat sich in der Zwischenzeit die Distanz der beiden die Ketten 5 tragenden Umlenkräder 6 bzw. 7 weiter verkürzt und schliesslich wird vom Schieber 14 auch der Kanal c'freigegeben, was bewirkt, dass auch die Sektoren c der Matrize abgesaugt werden, wodurch schliesslich die in Fig. 8 dargestellte Lage der Wellplatte entsteht.
Anschliessend senkt sich die in Fig. 9 dargestellte, pneumatische Abhebplatte 27, hebt die auf diese Weise geformte Wellplatte nach Unterbrechung der Absaugung des Ventilators vom Gewebeband 4 ab und transportiert diese seitlich auf einen Abstellplatz. Bei der Abwärtsbewegung der Abhebplatte 27 wird durch den Hebel 44 eineumstellung der Kontakte 43 bewirkt, wodurch die elektromagnetischen Ventile 41 umgeschaltet werden, was sich auf den Kolbenzylindern 39 so auswirkt, dass die verstellbare Klappe 42 des Ventilators geschlossen wird, so dass also keine Absaugung von Luft mehr aus der Matrize erfolgen kann und sich die Wellplatte leicht von der Matrize abheben lässt.
Anschliessend erfolgt eine Unterbrechung des Stromkreises des Relais 36, was entweder durch die Schaltuhr 30 oder durch in Fig. 9 nicht dargestellte Schaltmittel, beispielsweise einen Handschalter, oder durch einen vom Hebel 44 betätigbarenSchalter erfolgen kann. Dadurch gelangt der Umschalter 37 wieder in seine in Fig. 9 dargestellte Lage und der Kolbenzylinder 18 geht samt den mit ihm verbundenen Teile in seine Ursprungslage gemäss Fig. 9 zurück, in welcher das Gewebeband 4 gestreckt ist, worauf sich der Vorgang wiederholen lässt.
An Stelle von Pressluft als Betriebsmedium für die Kolbenzylinder 18 und 39 könnte natürlich auch eineDruckflüssigkeit, insbesondere Öl treten. Ferner wäre es denkbar, an Stelle eines Gewebebandes 4 aus Textilstoff ein fein gelochtes Gummi- oder Kunststoffband zu verwenden.
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An Stelle einer regelmässigen Wellenform wäre auch die Herstellung anderer Formen mit unregel- mässiger Oberfläche denkbar. Ferner wäre es möglich, statt drei Absaugstufen eine beliebige, andere, grössere oder kleinere Anzahl von Absaugstufen vorzusehen, je nach der Art und Grösse der herzustellenden Platte.
EineHerstellungsvariante würde darin bestehen, mit dem Absaugen statt in der Plattenmitte an einem Plattenrand zu beginnen. Infolge der ungünstigen Reibungsverhältnisse beim Zusammenziehen der Platte und infolge der längeren Herstellungszeit ist diese Methode gegenüber der in der Zeichnung dargestellten in den meisten Anwendungsfällen ungünstiger.
Dadurch, dass die Plattenoberfläche nicht verletzt wird, gelingt es, die Druckfestigkeit der fertigen Wellplatte gegenüber den bekannten Herstellungsverfahren um zirka 25% zu erhöhen. Ausserdem lässt sich die Herstellung wesentlich beschleunigen. Die Herstellung einer Wellplatte nach dem beschriebenen Verfahren benötigt nämlich nur etwa 5-6 sec.
Ferner lassen sic Rohplatte verarbeiten, deren Dicke wesentlich über 7 mm hinausgeht, was mit den bisher bekannten Verfahren nicht möglich war, da sonst Risse entstanden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Maschine zur Herstellung von gewellten Asbestzementplatten mit einer gewellten Matrize, bei der die Asbestzementplatte nacheinander in jeweils anschliessende Vertiefungen hinein geformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Matrize (2) ein luftdurchlässiges, flexibles Band (4) an den parallel zu den Wellen verlaufenden Rändern durch Halteorgane (5) festgehalten ist, wobei der relative Abstand dieser Halteorgane zueinander veränderlich ist und die Matrize mit Perforationen versehen ist, und dass unterhalb
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