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Verfahren zur Herstellung von Harnstoff
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Dieses Verfahren bildet eine entscheidende Verbesserung gegenüber den bekannten Methoden, die von flüssigem Ammoniak und Kohlendioxydgas als Rohstoff ausgehen und verschiedene NH/CO-Verhält- nisse und Wassermengen beim Eintritt in den Reaktor aufweisen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht die Verwertung von kohlendioxydhaltigen Ammoniakdämpfen zur Herstellung von Harnstoff. Im besonderen besteht auch die Möglichkeit, wasserfreie NH/ C02 -Gemische zu verwenden, was einen grossen Vorteil im Hinblick auf die Harnstoffausbeuten darstellt.
Falls das NH/CO-Mischungsverhältnis höher ist als der stöchiometrische Wert, welcher für dieHarnstoffsynthese erforderlich ist, besteht überhaupt keine Notwendigkeit, den Reaktor mit frischen Reaktionsteilnehmern zu beschicken (d. h. CO. bzw. NH). Überschüssiges NH wird als reines Gas wiedergewonnen.
Wenn das NH/CO-Mischungsverhältnis niedriger als der stöchiometrische Wert ist, kann die Zugabe von frischem Ammoniak - entweder in den Reaktor oder in den Mischer - erforderlich werden, bis das gewünschte Mischungsverhältnis erreicht ist.
Wie vorstehend ausgeführt, werden in dem erfindungsgemässen Verfahren die kohlendioxydhaltigen Ammoniakdämpfe in einen Mischabsorptionsapparat geleitet, worin die Absorption gemeinsam mit den aus der Harnstoffsynthese zurückgeführten Ammoniakrestdämpfen durchgeführt wird.
Die Rücklaufgeschwindigkeit der wasserhaltigen, wieder zugeführten Ammoniakrestdämpfe kann zweckmässig variiert werden, um eine Lösung zu erhalten, die für die Harnstoffsynthese geeignet ist,
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Wege gegangen wird.
Die im Mischabsorptionsapparat erhaltene Lösung wird dann ohne Wasserzusatz, der für die Umsetzung nachteilig wäre, in den Reaktor gepumpt. Wenn der Ammoniakgehalt der Ausgangsgase höher ist als der stöchiometrisch für die Harnstoffsynthese benötigte, wird die den Reaktor verlassende Harnstofflösung auf einen geeigneten Druck entspannt, um das überschüssige Ammoniak zu entfernen. Die Harnstofflösung wird nachfolgend mit Dampf in einem Austauscher (erster Erhitzer oder Verdampfer) erhitzt, wobei unter mittlerem Druck gearbeitet wird und die aus der Zersetzung des darin enthaltenen, in einem ersten Abscheiden abgetrennten, Ammoniumcarbamats herstammenden Ammoniakdämpfe werden dem Mischabsorptionsapparat wieder zugeführt.
Die so erhaltene Harnstofflösung, welche jedoch noch Anteile von nicht umgesetztem Carbamat enthält, wird in einen zweiten Abscheider (zweiter Erhitzer oder Verdampfer) geleitet, der unter nahezu atmosphärischem Druck arbeitet, um die vollständige Zersetzung des Carbamats zu erreichen. Ammoniakdämpfe, welche dabei freiwerden,
können entweder kondensiert und zusammen mit der vom Misch-
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<tb>
<tb> Stufe <SEP> Druck <SEP> ata <SEP> Temperatur <SEP> C <SEP>
<tb> 1 <SEP> 10- <SEP> 50 <SEP> 35 <SEP> - <SEP> 120
<tb> II <SEP> 170 <SEP> - <SEP> 250 <SEP> 160 <SEP> - <SEP> 250
<tb> III <SEP> 10 <SEP> - <SEP> 50 <SEP> - <SEP> 50 <SEP> 100 <SEP> - <SEP> 150 <SEP>
<tb> IV <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 10 <SEP> 20 <SEP> - <SEP> 130
<tb> V <SEP> 1 <SEP> 20 <SEP> - <SEP> 80
<tb>
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Vermischen dieser Dämpfe mit rückgeführten Dämpfen der Harnstoffsynthese wird eine Mischung erhalten, deren Kristallisationstemperatur auf 750C erniedrigt ist. In Beispiel 2 werden C02 und Wasser enthaltende Ammoniakdämpfe verwendet. In diesem Fall wird die Kristallisationstemperatur auf 720C erniedrigt.
Beispiel l : Dämpfe (va) mit 25 ata und folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> NH <SEP> 1196 <SEP> kg/h <SEP> (62 <SEP> Gew.-%)
<tb> C02 <SEP> 734 <SEP> kg/h <SEP> (38 <SEP> Gew.-%)
<tb>
werden direkt in den Mischabsorptionsapparat (I, Fig. 1 ; 1 Fig. 2) eingeleitet, wo sie sich mit den rückgeführten Dämpfen mischen, die aus den beiden Stufen (bei mittlerem und niedrigem Druck) der Zersetzung und Abscheidung des Carbamats aus der erzeugten Harnstofflösung stammen.
Die Carbamatlosung, welche durch Absorption der genannten Dämpfe und der rückgeführten Dämpfe aus der Harnstoffsynthese durch Abkühlung im Wärmeaustauscher l'erhalten wurde und welche die folgende Zusammensetzung hat (mezzo
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<tb>
<tb> NH3 <SEP> 1780 <SEP> kg/h <SEP> (47, <SEP> 4 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> C02 <SEP> 1220 <SEP> kg/h <SEP> (32,6 <SEP> Gew.-%)
<tb> H2O <SEP> 750 <SEP> kg/h <SEP> (20 <SEP> Gew.-%)
<tb>
kann so bei 85uC gehalten werden, ohne dass die Gefahr einer Kristallisation besteht ;
ihr Dampfdruck ist bei 850C 18 ata.
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EMI3.6
<tb>
<tb> Harnstoff <SEP> 1000 <SEP> kg/h <SEP> (21, <SEP> 4 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> NH3 <SEP> 2144 <SEP> kg/h <SEP> (45, <SEP> 8 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> C02 <SEP> 486 <SEP> kg/h <SEP> (10, <SEP> 4 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> H20 <SEP> 1050 <SEP> kg/h <SEP> (22,4 <SEP> Gew.-%
<tb>
verlässt, wird auf einen passenden Druck (10 - 50 ata) expandiert (in el), um die Trennung des überschüssigen Ammoniaks (in sa) zu bewirken. welcher teilweise in den Synthesereaktor rückgeführt wird (ar, verflüssigt in f und gepumpt mittels Pumpe P2).
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einem Wärmeaustauscher 3d und einem darauffolgenden Abscheider 3s, der unter mittlerem Druck arbeitet (10-50 ata, Stufe III, Fig. 1) zugeführt, wo sie zerlegt und die Hauptmenge Carbamat abgeschieden wird.
Dieses Carbamat, das im Dampfzustand NH3 + CO. + H20 (rmp), folgende Zusammensetzung aufweist :
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<tb>
<tb> NH3 <SEP> 330 <SEP> kg/h <SEP> (33, <SEP> 2 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> CO2 <SEP> 290 <SEP> kg/h <SEP> (29, <SEP> 1 <SEP> Gew. <SEP> -%) <SEP>
<tb> H20 <SEP> 375 <SEP> kg/h <SEP> (37.7 <SEP> Gew.-%)
<tb>
wird in den Mischabsorptionsapparat rückgeführt.
Die in der Harnstofflösung u (mit der Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Harnstoff <SEP> 1000 <SEP> kg/h <SEP> (47.1 <SEP> Gew.-%)
<tb> NHg <SEP> 254 <SEP> kg/h <SEP> (11. <SEP> 9 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> CO2 <SEP> 196 <SEP> kg/h <SEP> ( <SEP> 9,2 <SEP> Gew.-%)
<tb> H2O <SEP> 675 <SEP> kg/h <SEP> (31, <SEP> 8 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb>
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und welche in e3 expandieren kann) enthaltene Restmenge Carbamat wird zersetzt und in einer weiteren Stufe abgeschieden (IV, Fig. 1; 4d - 4s, Fig. 2), wobei unter niedrigem Druck (1 - 10 ata) gearbeitet wird.
Die erhaltenen Dämpfe Vc (NH + CO + H2O), Zusammensetzung;
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<tb>
<tb> NH3 <SEP> 254 <SEP> kg/h <SEP> (30,8 <SEP> Gew.-%)
<tb> CO2 <SEP> 196 <SEP> kg/h <SEP> (23,8 <SEP> Gew.-%)
<tb> H20 <SEP> 375 <SEP> kg/h <SEP> (45,4 <SEP> Gew.-%)
<tb>
werden im Niederdruckabsorptionsapparat (V, Fig. 1 ; 5 Fig. 2) absorbiert und als Lösung rbp dem Mischabsorptionsapparat wieder zugeführt (Pumpe P3).
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gewonnen werden.
Die fertige Harnstofflösung u4 (Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Harnstoff <SEP> 1000 <SEP> kg/h <SEP> (77 <SEP> Gew.-%)
<tb> H20 <SEP> 300 <SEP> kg/h <SEP> (23 <SEP> Gew.-%) <SEP> )
<tb>
wird durch die Pumpe P4 einer weiteren Verarbeitung zugeführt.
Beispiel 2 : Die Ausgangsdämpfe, welche in diesem Fall die folgende Zusammensetzung haben (va) :
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<tb>
<tb> NH <SEP> 1231 <SEP> kg/h <SEP> (53,6 <SEP> Gew.-%)
<tb> C02 <SEP> 734 <SEP> kg/h <SEP> (32.9 <SEP> Gew.-%)
<tb> HO <SEP> 332 <SEP> kg/h <SEP> (14.5 <SEP> Gew.-%)
<tb>
werden ebenso wie in Beispiel 1 behandelt.
Nachstehend die Zusammensetzungen :
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<tb>
<tb> m <SEP> : <SEP> NH <SEP> 2230 <SEP> kg/h <SEP> (48,3 <SEP> Gew.-%)
<tb> CO2 <SEP> 1465 <SEP> kg/h <SEP> (32.7 <SEP> Gew.-%)
<tb> H20 <SEP> 925 <SEP> kg/h <SEP> (20 <SEP> Gew.-%)
<tb> u1 <SEP> : <SEP> Harnstoff <SEP> 1000 <SEP> kg/h <SEP> (17.3 <SEP> Gew.-%)
<tb> NH <SEP> 2825 <SEP> kg/h <SEP> (48,8 <SEP> Gew.-%)
<tb> C02 <SEP> 732 <SEP> kg/h <SEP> (12.8 <SEP> Gew.-%)
<tb> H2O <SEP> 1223 <SEP> kg/h <SEP> (21.1 <SEP> Gew.-%)
<tb> ar; <SEP> NH3 <SEP> 1160 <SEP> kg/h
<tb> ae: <SEP> NH3 <SEP> 665 <SEP> kg/h
<tb> Ug <SEP> : <SEP> Harnstoff <SEP> 1000 <SEP> kg/h <SEP> (36.7 <SEP> Gew.-%)
<tb> NH <SEP> 448 <SEP> kg/h <SEP> (16, <SEP> 4 <SEP> Gew. <SEP>
<tb>
CO2 <SEP> 348 <SEP> kg/h <SEP> (12, <SEP> 8 <SEP> Gew. <SEP>
<tb>
H20 <SEP> 932 <SEP> kg/h <SEP> (34.1 <SEP> Gew.-%))
<tb> rmp <SEP> : <SEP> NH <SEP> 553 <SEP> kg/h <SEP> (45 <SEP> Gew.-%)
<tb> CO2 <SEP> 383 <SEP> kg/h <SEP> (31.2 <SEP> Gew.-%)
<tb> H2O <SEP> 292 <SEP> kg/h <SEP> (23, <SEP> 8 <SEP> Gew.-%) <SEP>
<tb> Vc <SEP> : <SEP> NH <SEP> 448 <SEP> kg/h <SEP> (40, <SEP> 8 <SEP> Gew.-To) <SEP>
<tb> CO2 <SEP> 348 <SEP> kg/h <SEP> (31.8 <SEP> Gew.-%)
<tb> HO <SEP> 300 <SEP> kg/h <SEP> (27.4 <SEP> Gew.-%)
<tb> U4 <SEP> Harnstoff <SEP> 1000 <SEP> kg/h <SEP> (61,3 <SEP> Gew.-%)
<tb> HO <SEP> 632 <SEP> kg/h <SEP> (38.7 <SEP> Gew.-%)
<tb>
Es wird betont, dass die Zahlenangaben der Beispiele 1 und 2 keinesfalls einschrXnkend zu verstehen sind.