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Wärme empfindliche Kopierfolieneinheit
Die Erfindung betrifft eine wärmeempfindliche Kopierfolieneinheit für die gleichzeitige Herstellung positiver und negativer Projektionsfolien nach unterschiedlich strahlungsabsorbierenden graphischen Origi- nalen durch thermographische Kopierverfahren.
Gemäss der Erfindung ist diese Kopierfolieneinheit dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einer Aufnahmefolie und einer Abgabefolie besteht, die in gegenseitigem Schicht-auf-Schicht-Kon- takt liegen, wobei die Abgabefolie aus einem dünnen durchsichtigen Trägerfilm, z. B. einem Film aus orientiertem Polyäthylenterephthalat, besteht, dessen eine Seite mit einem Überzug aus einem insbeson- dere öllöslichen Farbstoff und einem polymeren, für den Farbstoff nicht aufnahmefähigen Bindemittel, beispielsweise Äthylcellulose, versehen ist, während die Aufnahmefolie aus einem dünnen durchsichti- gen, für den Farbstoff aufnahmefähigen Film aus polymerem Material, wie weichgemachtem Vinylfilm, besteht, wobei mindestens entweder der Überzug oder der Aufnahmefilm einen kleinen Anteil eines Weichmachers, z. B.
Dioctylphthalat, enthält, in welchem der Farbstoff löslich ist.
Es ist häufig wünschenswert, Lichtbilder von Druckwerken, Skizzen oder Zeichnungen, Tabellen oder andern graphischen Originalen auf Bildschirme als visuelle Hilfe zu projizieren. Vortragende und Lehrer verwenden für diese Zwecke allgemein"Epidiaskop-Projektoren". Die erforderlichen Projektionsfolien können durch Bedrucken oder Beschriften eines geeigneten durchsichtigen Film-d. dgl. Folienmaterials hergestellt werden. Kopien von gedruckten Buchseiten, Tabellenangaben oder andern graphischen Originalen können durch photographische Mittel in Form von Projektionsdiapositiven erzeugt werden, wofür die Herstellung von Mikrofilmpositiven ein Beispiel ist.
Die Erfindung schafft weitere und viel einfachere Mittel und Verfahrensweisen für die Herstellung von Projektionsdiapositiven nach graphischen Originalen, wie gedruckten oder maschingeschriebenen Büchern oder Dokumenten. Die Diapositive werden als Kopien der Originale in voller Grösse erzeugt und eignen sich für die üblichen Epidiaskop-Projektoren. Auf diese Projektionsfolien kann während des Projektionsvorganges mit geeigneten Bleistiften geschrieben werden ; der Vortragende kann auch Markierungen anbringen oder auf Teile in der Kopierfolie zeigen, während sie sich im Projektor befindet. Die Projektionsfolien können direkt nach den Originalen hergestellt und sofort, ohne Zuhilfenahme irgendeiner chemischen Behandlung, in den Projektor eingesetzt werden. Der ganze Vorgang kann innerhalb weniger Sekunden ausgeführt werden.
Gewünschtenfalls können Teile des Originals in kontrastierenden Farben reproduziert werden, beispielsweise zur Hervorhebung besonderer Textabsätze oder Ausschnitte. Die verwendeten Materialien können praktisch unbegrenzt lang ohne jegliche Zersetzung aufbewahrt werden und sind bei Bedarf sofort verfügbar.
Geeignete Vorgangsweisen und Geräte zur Herstellung von Projektionsdiapositiven mit Kopierfolienmaterial sind schon früher beschrieben worden, beispielsweise in der USA-Patentschrift Nr. 2, 891, 165.
Das Verfahren umfasst eine kurze intensive Bestrahlung der bedruckten Fläche des Originals und die Verwendung des entstehenden unterschiedlichen Wärmemusters zur Erzeugung der gewünschten sichtbaren Veränderung, in diesem Falle der Reproduktion des gedruckten Bildes als ein farbiges Bild auf einem durchsichtigen Filmhintergrund bzw. einer solchen Kopierfolie.
Bei dem Vorgang, der in der Technik als "Frontdruck" (Auflicht) bezeichnet wird, wirkt die Strahlung durch die strahlungsdurchlässige, mit dem Original in Kontakt befindliche Kopierfolie hindurch auf die bedruckte Oberfläche des Originals ein.
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<tb> strahlungsabsorbierendenGewichtsverhältnisse
<tb> Binde-Farbstoff <SEP> Lösungs-Überzugsgewicht <SEP>
<tb> Farbe <SEP> Farbstoff <SEP> mittel <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> mittel <SEP> g/m2 <SEP>
<tb> blau <SEP> "Calco <SEP> Oil <SEP> Blue" <SEP> (C. <SEP> I."Solvent <SEP> Blue <SEP> 36"
<tb> [1-4 <SEP> Diisopropylaminoanthrachinon]) <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 36 <SEP> 0,75
<tb> rot <SEP> "Ca1co <SEP> on <SEP> Red" <SEP> (C. <SEP> I.
<SEP> 26120) <SEP> 2 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 38 <SEP> 0,92
<tb> orange <SEP> "Ca1co <SEP> on <SEP> Scarlet" <SEP> (C. <SEP> I. <SEP> 12140) <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 36 <SEP> 1, <SEP> 01 <SEP>
<tb> braun"Caico <SEP> Oil <SEP> Scarlet" <SEP> (C. <SEP> I. <SEP> 12140)
<tb> "Calco <SEP> Oil <SEP> Blue" <SEP> (C. <SEP> Insolvent <SEP> Blue <SEP> 36"
<tb> [1-4 <SEP> Diisopropylaminoanthrachinon]) <SEP> 3 <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 36 <SEP> 0, <SEP> 80
<tb> grün <SEP> "Calco <SEP> Oil <SEP> Blue" <SEP> (C.I. <SEP> "Solvent <SEP> Blue <SEP> 36"
<tb> [1-4 <SEP> Diisopropylaminoanthrachinon]) <SEP>
<tb> "du <SEP> Pont <SEP> Oil <SEP> Yellow <SEP> N"*) <SEP> (C. <SEP> I. <SEP> 11020) <SEP> 3 <SEP> 0,8 <SEP> 0,2 <SEP> 36 <SEP> 1, <SEP> 18 <SEP>
<tb>
*) im Handel erhältlich von E. I. Du Pont de Nemours & Co., Inc.
Diese Abgabefolien ergeben beim thermographischen Kopierprozess auf einem "VBA-9925"-VinylAufnahmefilm Bilder der angegebenen Farbe ; die Farbdichte und der Kontrast sind in allen Fällen im wesentlichen identisch. Die Farbe wird von den Bildflächenteilen der Abgabefolie im wesentlichen zur Gänze entfernt, ohne dabei den Bindemittelfilm aus Äthylcellulose zu beseitigen, der auf den PolyesterTrägerfilm fixiert bleibt. Mit Hilfe eines Epidiaskop-Projektors werden Projektionen hoher Qualität sowohl mit der Aufnahmefolie als auch der Abgabefolie erzielt. Geeignete Abgabefolien lassen sich auch mit Überzügen aus Äthylcellulose und Toluol herstellen, die einen oder mehrere der folgenden Farbstoffe enthalten : "Ca1co Oil Blue ZA" (C. L "Solvent Blue 36" [1-4 Diisopropylaminoanthrachinon]), "Calco Oil Red N-1700" (C. I.
Nr. 26120), "Calco Oil Orange Z-7078" (C. L Nr. 12055), "Calco Oil Scarlet ZBL" (C. I. Nr. 12140),"Calco Oil Red ZD (C. I. Nr. 26105) und"CalcoChinoline Yellow ZSS" (C. I. Nr. 47000),
Beispiel 3 : Ein 0,0025 cm starker orientierter"Mylar"-Polyesterfilm wird mit Lösungenvonver- schiedenen Farbstoffen überzogen, wobei Toluol als Lösungsmittel und ein Vinyltoluolpolymerisat (im Handel von The Goodyear Tire & Rubber Co. unter der Bezeichnung"Pliolite VT"erhältlich) als Bindemittel in einer Mischung verwendet wird, die 0,5 Gew.-Teile Bindemittel, 1, 5 Gew.-Teile Farbstoff und 34 Gew.-Teile Toluol enthält. Die Lösungen werden mit Hilfe eines an ein: Düse von 0,00254 cm angesetzten Messers bzw.
Streichstange aufgebracht, wonach das Lösungsmittel bei mässig erhöhten Temperaturen verdampft wird. In jedem Falle dient der überzogene Film als wirksame Abgabefolie für die Übertragung von Farbstoff an Bildflächenteile durch thermographische Kopierverfahren auf "VBA-9925" Vinyl-Aufnahmefilme, wobei positive und negative Projektionsfolien von hoher Qualität entstehen.
Die jeweils verwendeten Farbstoffe sind "Sudan Green 4B" (C. L Nr. 61565) (im Handel von General Dyestuff Corp. als Farbstoff einer Reihe von öllöslichen Farbstoffen der Handelsbezeichnung "Sudan" er-
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stoff einer Reihe von öllöslichen Farbstoffen der Bezeichnung "Cibacit" erhältlich), "Oracet Red B" (C. I. "Solvent Red 16 [monoazol]") (im Handel von Ciba Co., Inc. als Farbstoff einer Reihe von öllöslichen Farbstoffen der HÅandelsbezeichnung "Oracet" erhältlich), "Orange Red 2G" (C. I."Solvent Red 12 (monoazol]"),"Plasto Orange RS" (C. I. "Solvent Orange 22") (im Handel von National Aniline Div., Allied Chemical Corp. als Farbstoff einer Reihe von öllöslichenFarbstoffen der Bezeichnung"Plasto"erhältlich),
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Pont[Aminoanthrachinon]).
Beispiel 4 : Abschnitte der Abgabefolie mit rotem Farbstoff gemäss Beispiel 2 werden mit einer Anzahl von verschiedenen Aufnahmefilmen in Kontakt gebracht, wonach diese Einheit jedesmal auf ein graphisches Original in "Frontdruck"-Stellung aufgelegt und in einer thermographischen Kopiermaschine bestrahlt wird, wobei man folgende Ergebnisse erhält :
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<tb> Aufnahmefolie <SEP> Resultate <SEP> :
<SEP>
<tb> Papier <SEP> kein <SEP> Bild <SEP>
<tb> VBA-3300 <SEP> Vinylfilm, <SEP> ohne <SEP> Weichmacher <SEP> sehr <SEP> flaues <SEP> Bild
<tb> VBA-9020 <SEP> Vinylfilm, <SEP> 200/0 <SEP> Dioctylphthalat <SEP> gutes <SEP> Bild
<tb> VBA-9925 <SEP> Vinylfilm, <SEP> 25% <SEP> Dioctylphthalat <SEP> ausgezeichnetes <SEP> Bild
<tb> VBA-9930 <SEP> Vinylfilm, <SEP> 301o <SEP> Dioctylphthalat <SEP> übermässig <SEP> starker
<tb> Hintergrund
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Der Vinylfilm wird in jedem Falle aus einem Copolymer von etwa 970/0 Vinylchlorid und etwa 3%
Vinylacetat hergestellt und hat 0,005 cm Dicke.
Beispiel 5 : Eine Abgabefolie wird hergestellt durch Überziehen eines"Mylar"-Polyesterfilms mit einertoluollösung von 65 Teilen. Calco Oil Blue"-Farbstoff (C. insolvent Blue 36" [Diisopropylamino- anthrachinon]), 130 Teilen Äthylcellulose-Bindemittel und 43 Teilen Triphenylphosphat als Weichma- cher. Die Abgabefolie wird in Verbindung mit einem weichmacherlosen "VBA-3300"-Vinylfilm als Auf- nahmefolie erfolgreich zur Herstellung von positiven und negativen Projektionsfolien nach graphischen
Originalen mittels des thermographischen Kopierprozesses benutzt.
Dieselbe Abgabefolie in Kombination mit einem nicht orientierten, nicht plastifizierten durchsichtigen Polyvinylchloridfilm (im Handel durch die Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG. unter der Bezeichnung"Luvitherm"erhältlich) oder mit einem ähnlichen Film in hochorientiertem, wärmeschrumpfbarem Zustande ergibt ebenfalls wirksame Projek- tionsfolien. Die Verwendung von Aufnahmefolien, die gleichmässig, in hohem Grade in zwei Richtungen orientierte nicht plastifizierte Filme sind, ermöglicht es, eine nachfolgende Verkleinerung des Diapositivs durch ein Verfahren zu bewirken, das auf einer gleichmässigen Erhitzung des wärmeschrumpfbaren Films beruht.
Dieselben Farbstoff-, Bindemittel- und Weichmacherbestandteile können ebenfalls wirksam auf die
Filmunterlage aufgetragen werden, wenn man entweder Äthylalkohol oder Aceton als flüchtiges Vehikel verwendet. Beispielsweise werden zwei Teile "Ethocel N-100"-Äthylcellulose, 1 Teil "Calco Oil Red
N-1700" (C. L Nr. 26120) und 1 Teil Trikresylphosphat durch lang andauerndes Vermahlen in einer Kugelmühle gut vermischt, wonach das Gemisch auf einen Trägerfilm aufgetragen und getrocknet wird. Die' erhaltenen Abgabefolien sind vollkommen gleichwertig jenen, die mitToluol als flüchtigem Vehikel hergestellt wurden.
Gummihydrochloridfilme (im Handel von The Goodyear Tire & Rubber Co. unter der Bezeichnung "Pliofilm 80-N-2" erhältlich) von Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Copolymerfilme (im Handel von The Dow Chemical Co. unter der Bezeichnung"Saran"erhältlich) sind weitere Beispiele von Polymerfilmen, die sich wie die Vinylfilme"VBA-3300"und"Luvitherm"als Aufnahmefolien in Verbindung mit den Abgabefolien gemäss dem vorliegenden Beispiel eignen. Jedes der in diesen Aufnahmefolien vorhandenen Polymere enthält Chlor im Molekül, wogegen die in den Schichten der Abgabefolien verwendeten Bindemittel chlorfrei sind.
Die Weichmacher enthaltenden Abgabefolien sind auch in Verbindung mit Weichmacher enthaltenden Aufnahmefolien brauchbar.
Beispiel 6: Abgabefolien der in den Beispielen 2 und 3 beschriebenen Art werden in Verbindung mit einer Aufnahmefolie wirksam angewendet, die durch Überziehen eines"Mylar"-Polyesterfilms mit einer dünnen Schicht eines Gemisches aus 1 Teil Dioctylphthalat und 3 Teilen eines Copolymers von 95 Teilen Vinylchlorid und 5 Teilen Vinylacetat in Form einer Lösung in einem flüchtigen Lösungsmittel und Trocknen der Schicht bei erhöhter Temperatur hergestellt wird. Der Polyesterfilm allein wirkt nicht als Aufnahmefolie. Die Verwendung eines orientierten Polyesterfilms, welcher nicht hitzefixiert worden ist, erlaubt die nachfolgende Verkleinerung des Diapositivs, ein Resultat, das mit"VBA-9925"u. ähnl. weichgemachten Vinylfilmen als Aufnahmefolien nicht möglich ist.
Beispiel7 :EineAufnahmefoliewirdhergestelltdurchÜberzieheneines"Mylar"-Polyesterfilms mit einer dünnen Schicht eines Gemisches aus 2 Teilen chloriertem Polyphenyl (im Handel von Monsanto Chemical Co. unter der Bezeichnung" Aroclor 5442" erhältlich, welcher Film bei 50-61 C erweicht und zu 42 Gew. -0/0 chloriert ist) und aus 1 Teil "Ethocel N-200" Äthylcellulose, u. zw. durch Auftragen als Lösung in einem flüchtigen flüssigen Lösungsmittel und Trocknen in warmer Luft.
Eine Abgabefolie wird getrennt vorbereitet, wie in Beispiel 3 beschrieben, u. zw. unter Verwendung. eines Polystyrolharzes (im Handel von The Goodyear Tire & Rubber Co. unter der Bezeichnung"Pliolite S-7" erhältlich) als Bindemittel und "Calco Red N-1700" (C. L Nr. 26120) als Farbstoff.
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