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Verfahren zur Herstellung von Handschuhstoff
Handschuhstoffe feiner und feinster Qualität werden vorzugsweise auf dem Doppelkettenstuhl herge- stellt, nachdem durch die vollsynthetischen Garne statt auf der Raschelmaschine mit grösserer Haltbarkeit solche fester und feiner herstellbar sind.
Derartige Handschuhstoffe aus sogenannter Doppelware auf dem Doppelkettenstuhl aus vollsyntheti- schemFadenmaterial hergestellt, werden für bestimmte Handsch. lhqualitäten auf der Seite, die am Hand- schuh die Aussenseite ist, geprägt, wodurch sie einen lederartigen Oberflächencharakter haben und auf der Seite, die am Handschuh die Innenseite ist, gerauht.
Bei den bekannten gerauhten oder geschliffenen Handschuhstoffen aus Doppelware ist es nicht möglich, die gerauhte bzw. die geschliffene Seite andersfarbig zu machen, weil dieser Effekt auf dem Doppelkettenstuhl aus technischen Gründen nicht erzielt werden kann. Diese technische Möglichkeit mit einfachen Kettenstahlen zu erzielen ist nicht versucht worden, wahrscheinlich deshalb nicht, weil die auf dem einfachen Kettenstuhl hergestellte Ware nicht so fest und ausserdem leichter ist als die Doppelware.
Die Erfindung geht aber von dem Gedanken aus, dass sich auch der einfàche Kettenstuhl für auf der Aussenseite geprägte Handschuhstoffe aus vollsynthetischem Material eignen müsste und dass, wenn der Stoff mit Futter gearbeitet wird, dieser fülliger als der Handschuhstoff aus Doppelware und trotzdem leichter, also billiger ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Handschuhstoff auf der Kettenwirkmaschine mit drei Legeschienen und ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei Legeschienen (I und III) einen Faden aus vollsynthetischer Faser, der sich leicht färben lässt, verarbeiten, während die weitere Legeschiene (II) mittels Futterlegung einen Schussfaden einwirkt, der beim Färben keine Farbe annimmt und sich rauhen lässt, worauf der Stoff vor dem Konfektionieren gefärbt und ausgerüste : und anschliessend in mehreren Passagen gerauht wird, wobei der Futterfaden auf der rechten Warenseite verschwindet und auf der linken Seite eine Futterdecke bildet.
Um die Wirkung der erhöhten Fülligkeit auch optisch zu unterstützen, wird erfindungsgemäss die Futterseite andersfarbig, vorzugsweise weiss, gearbeitet, was, wie schon erwähnt, am einfachen Kettenstuhl technisch möglich ist, aber nur dadurch, dass jetzt Fadenmaterial zur Verfügung steht, das im Färbeprozess unterschiedlich wirkt.
Diese Verwendung von zweierlei einfärbendem Fadenmaterial ist an sich bekannt, wobei es sich aber nicht um die Herstellung eines gefütterten Handschuhstoffes mit weisser Futterseite handelt, sondern nach diesem bekannten Vorschlag werden verschiedenartig einfärbende synthetische Garne, die vorzugsweise in Körperbindung gestrickt oder gewirkt sind, wobei das eine Garn zwischen den beiden Warenflächen mindestens über eine Nadel flott liegt und nur auf der Rückseite der Ware erscheint, auf der andem Seite der Ware gerauht, dann geschrumpft, dann liberfärbt und nochmals gerauht und geschoren. Sinn und Zweck
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schaften für Handschuhstoffe der in Rede stehenden Art nicht geeignet ist.
Von dieser an sich bekannten Lehre macht die Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung von Handschuhstoffen auf dem einfachen Kettenstuhl Gebrauch, u. zw. derart, dass zwei Legeschienen einen Faden aus vollsynthetischer Faser, der
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sich leicht färben lässt, verarbeiten, während die weitere Legeschiene mittels Futterlegung einen Schuss- faden einwirkt, der beim Färben keine Farben annimmt und sich auch rauhen lässt, worauf der Stoff vor dem Konfektionieren gefärbt und ausgerüstet und anschliessend in mehreren Passagen gerauht wird, wobei der Futterfaden auf der rechten Warenseite verschwindet und auf der linken Seite eine Futterdecke bil- det.
Ein derartiger Handschuhstoff ist leichter, wärmer und billiger und hat den optisch ansprechenden weiss-wolligen Futtereffekt auf der Innenseite. Um einen derartigen Effekt bei Handschuhen aus Doppelkettenstuhlware zu erzielen, mussten zwei Stoffe, nämlich der eigentliche Handschuhstoff und der Futterstoff, platt aufeinanderliegend verarbeitet werden. Gegenüber einem derartigen Handschuh braucht der, welcher aus dem nach dem Verfahren hergestellten Stoff konfektioniert ist, nur die Hälfte der Konfektionskosten. Durch die Prägung des Stoffes auf der Aussenseite erhält der Handschuh den Charakter eines gefütterten leichten Lederhandschuhes.
Es hat sich herausgestellt, dass bei der Verwendung eines Fadens für die Futterseite, also desjenigen Fadens, der von der. Legeschiene II geführt wird, aus gewissen Reyon-Fasern beim Färben in bestimmten tiefen Farbtönen diese Futterseite einen Schimmer des Farbtones der Aussenseite annimmt. So erhält bei den in Rede stehenden Reyon-Fäden, z. B. ein schwarzer Handschuh, ein leicht silbergraues Futter. Die Erfindung betrifft demzufolge nicht nur nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Handschuhstoffe, bei denen bei gefärbter Aussenseite die Futterseite rein weiss ist, sondern auch solche, bei denen die Futterseite einen leichten pastellartigen Ton der Aussenfarbe angenommen hat.