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Gymnastik-Sandale
Die Erfindung betrifft eine Gymnastik-Sandale, die aus einem starren, an seiner Oberseite nach orthopädischen Gesichtspunkten gestalteten Sohlenkörper, aus einer an der Unterseite des Sohlenkörpers befestigten dünnen Laufsohle aus elastischem Material, wie Gummi oder Kunststoff besteht und die im vorderen Teil an den Seiten des Sohlenkörpers befestigte Riemen od. dgl. als Haltemittel für den Fuss auf- weist, wobei der starre Sohlenkörper, der aus Holz, Kork, Kunststoff od. dgl. besteht, an seiner Oberseite und an seinen seitlichen umlaufenden Randflächen mit einem Überzug versehen ist, dessen Rand auf die
Unterseite des Sohlenkörpers umgeschlagen und durch die aufgeklebte Laufsohle abgedeckt ist.
Die Erfindung liegt darin, dass der Überzug aus einer thermoplastischen Kunststoffolie besteht.
Eine thermoplastische Kunststoffolie ist deshalb als Überzug besonders vorteilhaft, weil man bei ihr leicht völlige Faltenfreiheit erreichen kann ; denn der Überzug aus thermoplastischem Kunststoff schmiegt sich allen Erhebungen und Vertiefungen der Sohlenoberseite ohne störende Falten an. Weiter bildet die
Kunststoffolie eine glatte äussere Haut der nicht von der Laufsohle abgedeckten OberflÅache des Sohlenkörpers. Die Stärke dieser Überzugshaut ist wesentlich grösser als eine übliche Lackschicht ; sie ist also in der Lage, Rauhigkeiten des Sohlenkörpers auszugleichen. Mankann daher den Sohlenkorper - wenn er aus Holz hergestellt wird-durch Fräsen auf einer Kopier-Fräsmaschine profilieren und dann ohne weitere Nachbearbeitung mit der Folie überziehen.
Es fallen also das bisher vor dem Lackieren erforderliche, relativ hohe Kosten verursachende Glattschleifen und gegebenenfalls ein zusätzliches Beizen des Holzes fort.
Um der Folienhaut an der Oberseite des Sohlenkörpers eine gewisse Griffigkeit zu geben, erweist es sich als zweckmässig, eine auf ihrer Aussenseite genarbte Kunststoffolie zu verwenden, auf der der Fuss des Benutzers der Sandale nicht so leicht seitlich weggleiten kann, wie auf einer polierten und lackierten Holzsohle. Dieses seitliche Weggleiten führt leicht dazu, dass sich der Fuss beim Auftreten auf die verhältnismässig scharfen seitlichen Kanten des Sohlenkörpers auflegt und sich an diesen Kanten schmerzhaft drückt.
Weitere Eigenschaften der erfindungsgemässen Gymnastik-Sandale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung veranschaulicht ist ; es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der Gymnastik-Sandale ; Fig. 2 und 3 Querschnitte durch die Sandale nach den Schnittlinien II-II und III-III der Fig. 1 ; Fig. 4 eine Ansicht auf die Unterseite des Holzsohlenkörpers der Sandale, vor dem Aufkleben der Gummi-Laufsohle.
Die in Fig. 1 teilweise aufgeschnitten dargestellte Gymnastik-Sandale besteht aus dem relativ starken, starren Holzsohlenkörper l, der auf seiner nach orthopädischen Gesichtspunkten gestalteten Oberseite la und seinen seitlichen Randflächen Ib mit einem faltenlosen Überzug 2 aus einer thermoplastischen, vorzugsweise genarbten Kunststoffolie überzogen ist. An dem vorderen Teil des Sohlenkörpers 1 sind über dem Folien- Überzug 2 mittels der Schrauben 3 zwei Lederlaschen 4 und 5 befestigt, von denen die eine eine Schnalle 6 trägt und die andere mit einer gelochten Zunge 7 versehen ist.
An der Unterseite des Holzsohlenkörpers 1 ist eine elastische Gummi-Laufsohle 8 angeklebt, die den aus der Fig. 4 ersichtlichen, um die untere Holzsohlenkante nach innen eingeschlagenen Rand 9 des Überzuges 2 abdeckt.
Der faltenlose Überzug 2 des Holzsohlenkörpers 1 wird nach einem Vakuum-Formverfahren in der Weise hergestellt, dass man die thermoplastische Kunststoffolie in einen Rahmen einspannt und bis auf
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ihre Verformungstemperatur erwärmt. Unter dem Rahmen befindet sich ein Formentisch, durch den ein dornförmiger Träger hindurchragt, auf dem der Sohlenkörper 1 mit seiner Mitte aufgesteckt wird. Durch
Hochfahren des Formentisches und des dornförmigen Trägers wird der Sohlenkörper dicht unter die Folie gebracht, während der Formentisch am Spannrahmen abdichtet.
Nun wird die Luft durch unterhalb des Sohlenkörpers vorgesehene Öffnungen des Formentisches aus dem von der Folie einerseits und dem Formentisch anderseits begrenzten Hohlraum abgesaugt. Die von dem Spannrahmen gehaltene Folie legt sich dabei unter plastischer Verformung zunächst satt auf die Ober- fläche des Sohlenkörpers auf und schmiegt sich allen Vertiefungen und Wölbungen dicht an. Beim weiteren
Absaugen der Luft legt sich die Kunststoffolie auch vollkommen faltenlos an die seitlichen Randflächen des Sohlenkörpers an und wird schliesslich unter den unteren Randkanten des Sohlenkörpers bogenförmig in
Richtung auf den domförmigen Träger eingezogen.
Dann wird der Sohlenkörper mit seinem Träger nach unten auf den Formentisch gezogen, wobei die bogenförmige Einwölbung der Folie flachgedrückt und an die unterseitige Randzone des Sohlenkörpers angepresst wird. Nach dem Entnehmen des Sohlenkörpers aus der Vakuum-Ziehvorrichtung wird der überstehende Teil der Folie abgeschnitten.
Der Sohlenkörper wird zweckmässigerweise vor dem Überziehen mit einem Klebemittel eingestrichen, das die Kunststoffolie fest mit dem Werkstoff des Sohlenkörpers verbindet.
Die mit Kunststoff überzogene starre Holzsohle 1 sieht auf ihrer Unterseite 1c nach dem Überziehen so aus, wie es die Fig. 4 zeigt. Auf diese glatte Unterseite wird sodann Klebstoff aufgetragen und die Gummisohle 3 mit hohem Druck aufgeklebt.
Abschliessend werden die gegebenenfalls auf ihrer Innenseite gefütterten Laschen 4 und 5 in an sich bekannter Weise an den Seiten des mit Kunststoffolie überzogenen Holzsohlenkörpers 1 befestigt.
Da der Holzsohlenkörper 1 auf seiner Oberseite und an seinen Seitenflächen von dem Überzug 2 völlig abgedeckt ist, kann man als Werkstoff für diesen Sohlenkörper irgendein leichtes Holz verwenden. Es ist nicht notwendig, das Holz sorgfältig auf Astreinheit und besonders gute Polierbarkeit zu prüfen ; es können Äste und Verfärbungen vorhanden sein. Weiterhin kann der Holzkörper rauhe Oberflächenstellen haben, wie sie bei dem Fräsen der Oberflächenprofilierung leicht infolge der Holzstruktur auftreten. Die- se "äusserlichen" Fehler des Holzkörpers werden durch die Folie abgedeckt.
Für den Gebrauch der Sandale entstehen durch gegebenenfalls vorhandene Fehler im Holzkörper keine Nachteile ; die über noch vorhandene Rauhigkeitenliegende Folie verhindert, dass der Fuss des Benutzers der Sandale diese Rauhigkeiten speurt.
Die Kunststoffolie, die aus thermoplastischem, keinen schädlichen oder nachteiligen Einfluss auf die Fusshaut ausübenden Kunstharz besteht, wie es auch als "Kunstleder" verwendet wird, kann in einer Stärke von einem bis zu mehreren Zehntel Millimeter verwendet werden. Mit ihrer relativ hohen Materialfestigkeit bildet sie einen ausgezeichneten Kantenschutz für die oberen Randkanten des Holzsohlenkörpers 1. Selbst beim kräftigen Anschlagen der Kanten gegen scharfe Ecken od. dgl. wird die Folie - im Gegensatz zu einer Lackierung - nicht beschädigt. Es können höchstens leichte Eindrückungen des Holzsohlenkörpers 1 entstehen, die aber von der Folie abgedeckt bleiben.
Schliesslich mag noch erwähnt sein, dass man Folien beliebiger Färbung verwenden kann, so dass die Möglichkeit besteht, die Farbe der Sandale der jeweiligen Modefarbe anzupassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gymnastik-Sandale, die aus einem starren, an seiner Oberseite nach orthopädischen Gesichtspunkten gestalteten Sohlenkörper, aus einer an der Unterseite des Sohlenkörpers befestigten dünnen Laufsohle aus elastischem Material, wie Gummi oder Kunststoff besteht und die im vorderen Teil an den Seiten des Sohlenkörpers befestigte Riemen od. dgl. als Haltemittel für den Fuss aufweist, wobei der starre Sohlenkörper, der aus Holz, Kork, Kunststoff od. dgl. besteht, an seiner Oberseite und an seinen seitlichen umlaufenden Randflächen mit einem Überzug versehen ist, dessen Rand auf die Unterseite des Sohlenkörpers umgeschlagen und durch die aufgeklebte Laufsohle abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug (2) aus einer thermoplastischen Kunststoffolie besteht.