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Anlage zur Herstellung eines Tabakproduktes
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Herstellung eines Tabakproduktes aus Tabakbestand- teilen mit einer Vorrichtung zum Vermischen dieser Bestandteile mit einer Flüssigkeit zur Herstellung einer Pulpe, eine an diese Vorrichtung angeschlossene Vorrichtung zum Formen dieser Pulpe in eine Schicht und einer Einrichtung zum Überführen dieser Schicht auf ein Transportband.
Bei der Herstellung von Tabakwaren, wie Zigaretten, Zigarren, Zigaretten-, pfeifen- oder Schnupf- tabak od. dgl. enthält jedes Enderzeugnis Tabakbestandteile wie in Streifen geschnittene Blatteile und Stengel, Stengelsplitter, kleine Blatteile sowie Tabakstaub, wobei im folgenden alle diese Teile als"Ta- bakbestandteile"bezeichnet werden.
Es wurden bereits Vorschläge gemacht, um Tabakbestandteile, z. B. Tabakabfälle, derart zu behandeln, so dass ein bearbeitbares Tabakprodukt für die Verarbeitung in Tabakwaren entsteht. Die Grundideen einiger dieser Vorschläge zielen darauf ab, Verfahren zu benützen, welche den bei der Papiererzeugung ähnlich sind. Dementsprechend wird aus den Tabakbestandteilen eine Pulpe geformt, die anschliessend in bekannter Weise zerhackt oder zerkleinert, in eine fortlaufende Pulpenschicht gebracht, in einer fortlaufenden papierartigen Bahn getrocknet und aufgehaspelt wird. Abschliessend werden mit den Bahnen die Tabakschneidemaschinen gespeist.
Ein Nachteil solcher von der Papiererzeugung übernommenen Verfahren liegt in der Notwendigkeit, eine fortlaufende Bahn von hinreichender Festigkeit zu erzeugen, welche imstande ist, durch den Trokkenendteil einer Papiererzeugungsmaschine zu laufen. Dieses Fehlen der Festigkeit der fertiggestellten Bahn, infolge der von Natur aus gegebenen Unzulänglichkeit der Tabakfasern für den Papiererzeugungsvorgang, wird bei bekanntgewordenen Anlagen durch den Zusatz von Bindemitteln, wie z. B. Carboxymethylcellulose kompensiert.
Allerdings ist in einigen Ländern die Verwendung solcher Bindemittel gesetzlich verboten, und die Forderung nach ausreichender Festigkeit führt daher zu Schwierigkeiten bei der Herstellung der Pulpe, da die Fasern von jenen Teilen der Tabakpflanzen, welche bei der Erzeugung von Tabakwaren verwendet werden, nicht genügend fest oder ausreichend zahlreich sind, um im grossen und ganzen für die Papiererzeugung zu entsprechen.
Wenn es sich jedoch erübrigt, die Bahn des wiederverwendbaren Tabakproduktes durch den Trockenendteil einer Papiererzeugungsmaschine laufen zu lassen, so ist das Fehlen der Festigkeit dieser Bahn gegenstandslos geworden.
Ein Ziel dieser Erfindung ist es, aus dem wiederverwendbaren Tabakprodukt kleine Blätter zu erzeugen, welche eine geeignete Grösse für die folgenden Erzeugungsschritte der Tabakwaren aufweisen und bei denen die für die Papiererzeugung geforderte Faserfestigkeit nicht notwendig ist. Dieses Ziel wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass dem Transportband eine Abstreifvorrichtung zum Abnehmen und Zerbrechen der noch feuchten Schicht in unregelmässige Stücke unter dem Einfluss ihres Eigengewichtes zugeordnet, und zum Trocknen dieser Stücke in an sich bekannter Weise eine Trockenkammer nachgeschaltet ist.
Die erfindungsgemässe Anlage wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung diagrammartig dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Ein Holländer l, welcher mit einer Mischung von einem oder mehreren Tabakbestandteilen und einer
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Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, beschickt wird, ist so eingerichtet, dass sein Inhalt, nachdem er eine gewisse Zeitdauer abgearbeitet wurde, durch eine Rohrleitung 2 in einen der beiden Behälter 5, 6 ent- leert werden kann. Die Wahl der Behälter wird durch die Stellung der Ventile 3 und 4 bestimmt. Die In- halte der Behälter 5,6 können mit Hilfe der wahlweise betätigten Ventile 7 und 8 in einen Abscheider
9 entleert und im weiteren Verlauf bei entsprechender Stellung der Ventile 10,11 in einen der Behälter 12 und 13 weitergeleitet werden.
Die Pulpe, welche sich nun in einem geeigneten Zustand zur Verarbeitung in einer Büttenmaschine oder einem Konzentrator 16 befindet, kann durch Stellung der Ventile 14,15 in die Büttenmaschine 16 gebracht werden. Diese Maschine enthält als wesentliche Teile einen drehbaren Siebzylinder 17 mit La- gerzapfen 18, ein endloses Filzband 19, eine Gautschwalze 20 und einen Endzylinder 21. Die Pulpe wird in der Büttenmaschine mit Wasser verdünnt und auf dem in Pfeilrichtung gedrehten Zylinder in eine fort- laufende Schicht 22 geformt, welche durch die Gautschwalze 20 vom Zylinder 17 abgenommen und durch das Filzband 19 zum Endzylinder 21 gefördert wird. Von diesem wird sie mittels einer Abstreif- und
Brechvorrichtung 23 in unzusammenhängenden Blättern 24 entfernt.
Auf die Schicht 22, welche sich auf der Oberseite des Filzbandes 19 befindet, werden Tabakbestand- teile (z. B. Tabakstaub oder fein gemahlene'Tabakteilchen) aus einer Düse 25 gesprüht, die an eine Press- luftquelle und an einen Behälter für dieses Tabakprodukt in bekannter Weise angeschlossen ist, so dass die
Bestandteile gleichmässig und kontinuierlich über die ganze Breite der fortlaufenden Schicht 22 aufgetra- gen werden.
Die unzusammenhängenden Blätter 24 werden mittels einer Fördervorrichtung 26 in einen Trockner
27 vom Typ eines bekannten Teetrockners gebracht. Dieser Trockner 27 enthält eine Reihe von endlosen Bändern 28, die übereinander angeordnet sind und in den gezeigten Pfeilrichtungen umlaufen. Die Blätter
24 werden daher entlang der gesamten Länge jeder Förderstrecke getragen und vom Ende einer der Strekken auf den Anfang der nächsten abgegeben. Die Förderbänder 28 sind in einer Kammer 29 untergebracht, innerhalb welcher Beheizungsorgane (nicht gezeigt), wie z. B. Infrarotstrahler oder Dampfheizungsschlangen angeordnet sind. Die Bänder 28 werden von Motoren mit regelbarer Geschwindigkeit angetrieben, wodurch die Möglichkeit besteht, den Feuchtigkeitsgehalt der getrockneten Blätter innerhalb gewisser Grenzen zu regeln.
Die Arbeitsweise der dargestellten Anlage ist wie folgt :
Eine abgemessene Menge von Wasser und Abfalltabak, meistens im Gewichtsverhältnis zehn Teile Wasser zu einem Teil Tabak wird in den Holländer gebracht, worin eine Zerkleinerungswalze die Tabakbestandteile derart bearbeitet, dass die darin enthaltenen Fasern voneinander getrennt und an ihren Enden zerfasert werden. Wenn der Holländerinhalt genügend bearbeitet und damit für den folgenden Arbeitsgang fertig ist, wird ein Entleerungsventil geöffnet und der Inhalt fliesst unter dem Einfluss der Schwerkraft in den gewünschten der Behälter 5, 6. Während einer der Behälter 5,6 gefüllt wird, versorgt der andere den Abscheider 9, durch welchen die Fasern auf ihrem Weg in einen der beiden Behälter 12, 13 kommen. Die Arbeitsweise des Abscheiders ist ähnlich der des Holländers.
Seine Aufgabe jedoch ist, die Fasern in einen Zustand zu bringen, in welchem sie abschliessend in der Büttenmaschine 16 zu Schichten bzw. Bahnen geformt werden können. Die Behälter 12, 13 sind ebenfalls paarweise angeordnet, damit einer der beiden vom vorhergehenden Arbeitsgang des Erzeugungsprozesses gefüllt werden kann, während der andere den nächsten Arbeitsgang versorgt.
Die Büttenmaschine 16. erzeugt an der Aussenseite des Siebzylinders 17in bekannter Weise eine fortlaufende Schicht. Diese Schicht bzw. Bahn wird vom Zylinder auf die Gautschwalze 20 übertragen und mit Hilfe des Filzförderbandes 19 unter dem mit Luft betriebenen Staubsprüher 25 hindurchbewegt. Tabakstaub oder kleine Tabakteilchen werden auf die Bahn gesprüht, wo sie die Fugen zwischen den Fasern ausfüllen. Vom Filzband 19 wird die Bahn auf den Zylinder 21 übertragen. Der Abstreifer 23 streift die Bahn von der Oberfläche des Zylinders 21 und infolge der Zylinderrotation staut sich die Bahn ziehharmonikaartig gegen den Abstreifer 23, bis sie infolge ihres Eigengewichtes in Blätter 24 bricht, welche auf die Fördervorrichtung 26 fallen.
Die einzelnen Blätter 24 werden in den Trockner 29 gebracht, worin der Trocknungsprozess derart durchgeführt wird, dass die den Trockner verlassenden Blätter einen gewünschten Feuchtigkeitsgehalt aufweisen. Die Blätter sind dann für den Schneidearbeitsgang der Tabakerzeugung richtig vorbereitet.