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Verfahren zur Herstellung von neuen Monoalkylaminoalkyloxybenzolen
In der deutschen Patentschrift Nr. 1022581 werden y-Dimethylaminopropyloxybenzole beschrieben, die in 2-Stellung des Benzolringes einen Alkoxy- oder Aralkoxyrest und ausserdem in 4-, 5- oder 6-Stellung einen ungesättigten, gegebenenfalls halogenierten, Alkylrest enthalten. Diese Verbindungen zeigen eine zentraldämpfende Wirksamkeit.
Es wurde nun gefunden, dass man zu neuen, zentraldämpfend wirkenden Stoffen gelangt, die ausserdem noch eine starke und langanhaltende blutdrucksenkende Wirksamkeit besitzen, wenn man sekundäre Amine der Formel
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nach an sich bekannten Arbeitsweisen herstellt. Hiebei bedeuten R einen Methyl- oder Äthylrest, R' eine Allyl-oder Propenylgruppe in 4- oder 5-Stellung, R" eine gerade oder verzweigte Alkylengruppe von 2 bis 4 S-Atomen und Reinen normalen Alkylrest von l bis 3 C-Atomen, einen Allyl-oder einen 2-Bicyclo[2, 2, l]-heptyl-oder-heptenylrest.
Das Auftreten einer blutdrucksenkenden Wirkung ist bei den erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen besonders überraschend, da die entsprechenden, in der deutschen Patentschrift Nr. 1022581 beschriebenen tertiären Amine keinen für die therapeutische Auswertung hinreichenden Einfluss auf den Blutdruck zeigen. Im Gegensatz zu vielen bekannten, hypotensiv wirkenden Verbindungen besitzen die erfindungsgemäss hergestellten Stoffe auch bei Anwendung per os eine gute und anhaltende Wirkung.
Das ist von grossem Vorteil für die Behandlung der Hochdruckkrankheit, bei der eine Dauerbehandlung notwendig ist. Ein weiterer Vorzug der neuen Amine ist das gleichzeitige Vorhandensein einer entspannend und zentraldämpfend wirkenden Komponente, da dadurch die zusätzliche Gabe von Sedativa überflussig wird.
Gegenüber den in der deutschen Patentschrift Nr. 563259 beschriebenen basisch substituierten Phenyl- äthyläthern mit sekaleartiger Wirksamkeit zeichnen sich die erfindungsgemäss herstellbaren Stoffe dadurch aus, dass ihnen die unerwünschte Uteruswirksamkeit fehlt.
Die Herstellung der neuen Monoalkylaminoalkyloxybenzole erfolgt dadurch, dass man mit Hilfe reaktionsfähiger Ester, wie z. B. Halogenwasserstoffsäure-, Alkyl- oder Arylsulfonsäureester von l- (Hydroxy- alkyloxy)-benzolen, die in 2-Stellung eine Methoxy- oder Äthoxygruppe und in 4- oder 5-Stellung eine Allyl- oder Propenylgruppe tragen, geeignete gesättigte oder ungesättigte Alkylamine oder 2-Bicyclo- [2, 2, l]-heptylamin bzw. daraus erhältliche Arylsulfonamide oder Schiff'sche Basen in an sich bekannter Arbeitsweise am Stickstoff alkyliert und die entstandenen Reaktionsprodukte gegebenenfalls zu den sekundären Aminen hydrolysiert\.
Die genannten sekundären Amine stellen ölige oder kristallisierte Verbindungen dar, die sich bei vermindertem Druck destillieren lassen und die mit nichttoxischen anorganischen oder organischen Säuren in ihre Salze übergeführt werden können.
Beispiel l : Zu einem Gemisch von 400 ml Wasser und 100 ml Alkohol gibt man 250 g Dibromäthan und 175 g 2-Äthoxy-5-propenylphenol. Zu dieser Mischung, die mit einem hochtourigen Rührer gerührt wird, tropft man in der Siedehitze im Verlauf von 1 h eine Lösung von 30 g Natriumhydroxyd in 150 ml Wasser und kocht anschliessend noch 5 h am Rückflusskühler. Nach dem Erkalten trennt man die untere Schicht ab, nimmt sie in Chloroform auf und wäscht mehrmals mit 5% iger Natronlauge und anschliessend mit Wasser. Nach dem Trocknen und Verjagen des Lösungsmittels destilliert man den Rückstand im Vakuum und erhält 130 g l- (ss-Bromäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol vom Kp 10 170-180 C.
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34 g 1-(ss-Bromäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol und 15 g Methylamin werden mit 200 ml Trichloräthylen 6 h im Autoklaven auf 150 C erhitzt. Nach dem Erkalten wäscht man mit Wasser und schüttelt anschliessend die Lösung mit verdünnter Salzsäure aus. Man fällt die Base aus der salzsauren Lösung mit Kaliumcarbonatlösung, nimmt in Äther auf und trocknet mit Kaliumcarbonat. Nach Verjagen des Äthers liefert die Destillation des Rückstandes 13, 5 g 1-(ss-Methylaminoäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol vom Kp 6 163-168 C, Hydrochlorid Fp. 134-135 C.
Beispiel 2 : 33 g 1-(ss-Bromäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol und 10 g Äthylamin in 200 ml Trichloräthylen werden 5 h auf 130 C erhitzt. Nach dem Erkalten wäscht man mit Wasser und schüttelt anschliessend mit verdünnter Salzsäure aus. Aus der salzsauren Lösung fällt man die Base mit Kaliumcarbonatlösung, nimmt in Äther auf und trocknet mit Kaliumcarbonat. Nach Verjagen des Äthers destilliert man den Rückstand im Vakuum und erhält 8, 3 g 1-(ss-Äthylamino)-2-äthoxy-5-propenylbenzol vom
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bis zum Verschwinden der alkalischen Reaktion.
Man arbeitet nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise auf und erhält 113 g 1-(ss-Chloräthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol von Kp 7 160-166 C.
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2-äthoxy-5-propenylphenol und 25 g 2-Bicyclo- [2, 2, 1]-heptylamin 12 g 1- (P-2-Bicyclo [2, 2, l]heptyl- amino)-2-äthoxy-5-propenylbenzol vom Kp 6"230-235'C. Das Monophosphat hat einen Fp. 142 bis 142, 5 C.
Beispiel 5 : 12 g Natrium werden in 400 ml Alkohol gelöst. Nach Zugabe von 90 g 1-Hydroxy-2-ätho- xy-5-propenylbenzol, 41 g Chloralkohol und 1 g Natriumjodid erhitzt man 8 h am Rückflusskühler. Nach dem Erkalten wird abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird in Äther aufgenommen, die ätherische Lösung mehrmals mit 5%iger Natronlauge und anschliessend mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen und Verjagen des Lösungsmittels destilliert man im Vakuum und erhält 86, 5 g 1-(ss-Hydroxyäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol, das nach kurzem Stehen kristallisiert. Kp 5 165-170 C; Fp. 39-40 C.
72, 5 g p- Toluolsulfochlorid werden unter Kühlung und Rühren in 200 ml Pyridin eingetragen. Unter guter Kühlung gibt man 86, 5 g 1-(ss-Hydroxyäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzol zu und rührt noch 2 h bei Raumtemperatur. Darauf wird das Pyridin im Vakuum weitgehend entfernt, der Rückstand mit wenig Eis zersetzt und in Wasser gerührt. Nach 24stündigem Rühren saugt man ab, wäscht mit viel Wasser und trocknet an der Luft. Man erhält 247, 5 g, die nach dem Umlösen aus Methanol bei 73-74 C schmelzen.
37, 6 g roher Toluolsulfosäureester des 1-(ss-Hydroxyäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzols und 15 g n-Propylamin werden mit 200 ml Trichloräthylen 8 h am Rückflusskühler gekocht. Nach dem Erkalten arbeitet man nach der in Beispiel 2 angegebenen Arbeitsweise auf und erhält 13 g des in Beispiel 3 beschriebenen 1-(ss-n-Propylaminoäthoxy)-2-äthoxy-5-propenylbenzols. Kp7 180-182 C; Hydrochlorid Fp. 970 C.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von neuen Monoalkylaminoalkyloxybenzolen der allgemeinen Formel
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inderReinenMethyl-oderÄthylrest, R'eineAllyl-oderPropenylgruppein4-oder5-Stellung,R" einen geraden oder verzweigten Alkylenrest von 2 bis 4 C-Atomen und Reinen normalen Alkylrest von 1 bis 3 C-Atomen, einen Allyl-oder einen 2-Bicyclo-[2, 2, 1]-heptyl- oder -heptenylrest bedeuten, und deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, dass man reaktionsfähige Ester, wie z. B.
Halogenwasserstoffsäure-, Alkyl- oder Arylsulfonäureester von 1- (Hydroxyalkoxy) -benzolen, die in 2-Stellung eine Methoxy-oder Äthoxygruppe und ausserdem in 4- oder 5-Stellung eine Allyl-oder Propenylgruppe tragen, mit n-Alkylaminen von 1 bis 3 C- Atomen, mit Allyl- oder mit 2-Bicyclo[2, 2, l]heptylamin, zweckmässig in Anwesenheit säurebindender Mittel, umsetzt.