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Zünder, insbesondere für Hohlladungsgeschosse
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zum Stillstand gebracht wird und nicht abgleitet, also verzögerungslos die Zündvorrichtung zum Ansprechen und damit die Hohlladung zur Explosion bringt.
Der Ring der Schlagvorrichtung besteht vorzugsweise aus gehärtetem Stahl. Er wird am besten in eine Ringnut des Trägers eingepresst, eingeschraubt, eingeklebt oder eingebördelt.
Die nachgiebige Lagerung der Schlagvorrichtung am Geschosskörper wird vorzugsweise im Bereich des Ringes durch ein verformbares Element bewirkt, das beim Aufprall des Geschosses sofort entsprechend nachgibt, so dass die Schlagvorrichtung die erforderlichen Relativbewegungen zu dem Geschosskörper ausführen, z. B. völlig zum Stillstand kommen kann, während sich der Geschosskörper noch weiterbewegt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des Zünders nach der Erfindung kann man der von der Schlagvorrichtung betätigten Zündvorrichtung eine zusätzliche Zündladung zuordnen, die axial hinter der Zündvorrichtung an einem unabhängig von der Schlagvorrichtung und der Zündvorrichtung an dem Geschosskörper vorgesehenen Träger angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass, selbst wenn beim Aufprall die Zündvorrichtung schräg zur Längsachse des Geschosses gestellt wird, die Zündung der Hauptzündladung der Hohlladung ordnungsgemäss durch einen axial gerichteten Zündstrahl bewirkt wird, der von der zusätzlichen, durch die Zündpille gezündeten und nicht verlagerten Zündladung erzeugt wird.
Die aus einem oder zwei Teilen bestehende ballistische Haube des Hohlladungsgeschosses kann zur nachgiebigen Verbindung der Schlagvorrichtung mit dem Geschosskörper verwendet werden. Sie wird in diesem Fall von hinten nach vorn gesehen zuerst zylindrisch und dann kalottenförmig ausgebildet, wobei der zylindrische Teil die erwähnte Verbindung herstellt und zur Erzielung der gewünschten Nachgiebigkeit vorzugsweise ringförmige Wellungen aufweist. Die Haube sichert die Zündvorrichtung ausserdem gegen Stösse von aussen und schliesst überhaupt den Zünder dicht nach aussen ab.
Die Befestigung der Schlagvorrichtung innerhalb der Haube erfolgt in vorteilhafter Weise durch punkt- oder ringförmige Eindrückungen in eine Ringnut der Schlagvorrichtung. Diese Eindrückungen können auch die nachgiebigen Elemente bilden, die beim Aufprall des Geschosses auf das Ziel die Relativbewegung der Schlagvorrichtung gegenüber dem Geschosskörper ermöglichen.
Der Zünder kann vollständig in dem zylindrischen Teil der ballistischen Haube untergebracht sein, so dass der davorliegende kalottenförmige Teil zur Sicherung gegen Stösse von aussen dient. Selbst eine beträchtliche Verformung dieses Teils bewirkt kein Ansprechen der Zündvorrichtung. Dieser kalottenförmige Teil bildet nämuch, wie Versuche ergeben haben, eine Sicherheitskammer, deren Wand nicht nachgibt, wenn unter der Wirkung eines harten Schlages die Zündpille vorzeitig zündet. Diese'Eigenschaft kombiniert mit dem Merkmal, dass das Hohlladungsgeschoss eine zusätzliche Sicherheitsvorrichtung hinter der Blechauskleidung der Hohlladung aufweist, ermöglicht es, dass die Haube durch Zündung der Zündpille allein nicht birst und dabei den Schützen und den sonst mit dem Geschoss Umgehenden verletzt.
Die Schlagvorrichtung kann unabhängig von den Teilen der Zündvorrichtung angeordnet sein. Dabei wird die Anordnung so getroffen, dass die beim Aufprall erfolgende Bewegung in jedem Falle bewirkt, dass die Zündvorrichtung, deren Teile sich in axialer Richtung bewegen, in Tätigkeit tritt. Die Zündvorrichtung wird in diesem Falle am besten in einer zentralen Öffnung eines unabhängig von der Schlagvorrichtung am Geschosskörper befestigten Trägers angeordnet, der z. B. als Blechkonus ausgebildet sein kann der mit seinem äusseren, nach hinten gerichteten Rand auf dem vorderen Rand der Blechauskleidung der Hohlladung befestigt ist. Wenn ein in dieser Weise ausgebildetes Geschoss schräg auf ein Ziel auftrifft, so wird die Schlagvorrichtung eine Schwenkbewegung um einen Punkt ausführen, der dem mit dem Ziel in Berührung gekommenen Punkt gegenüberliegt.
Die Vorrichtung wirkt dann als Hebel, dessen mittlerer Teil auf den Schlagbolzen einwirkt, der seinerseits aber wegen seiner unabhängigen Lagerung eine genau axiale Bewegung ausführt und dabei die Zündpille ordnungsgemäss anschlägt.
Um eine möglichst geringe seitliche Komponente durch die Schwenkbewegung der Schlagvorrichtung zu erhalten, wird zwischen dem zentralen Teil der Schlagvorrichtung und dem Schlagbolzen der Zündvorrichtung nur ein sehr geringer Abstand vorgesehen, der etwa in der Grössenordnung von 1 bis 2 mm liegt.
Es ist im Gegensatz zu Vorstehendem aber auch möglich, die Schlagvorrichtung mit einem der beiden Teile der Zündvorrichtung fest zu verbinden. z. B. mit dem Zündpillenhalter und dem in diesem fest angeordneten Schlagbolzen, wobei ein plastisches oder elastisches Element zwischen Schlagbolzen und Zündpille vorzusehen ist, das diese beiden Teile normalerweise in Abstand voneinander hält. Diese An- ) rdnung ermöglicht eine sehr grosse Empfindlichkeit, denn beim Aufprall kommt zu der Schlagwirkung auf den Schlagbolzen auch noch die Trägheitswirkung bei der Zündpille, durch die sie dem Schlagbol- en entgegengeschleudert wird. Die hiebei vorgesehene zusätzliche und unabhängig gelagerte Zündla-
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dung sorgt für eine axiale Weiterleitung des Feuers zur Hauptzündladung der Hohlladung.
Ein Zünder gemäss der Erfindung hat gegenüber den bekannten mechanischen Zündern erhebliche
Vorteile : Er spricht bei Berührung des Ziels mit jeder Stelle der Oberfläche der ballistischen Haube des
Geschosses an, auch bei sehr grossem Auftreffwinkel. Dies wird einerseits dadurch erreicht, dass die
Schlagvorrichtung einen Durchmesser hat, der etwa dem Kaliber des Geschosses entspricht, und ander- seits dadurch, dass sie sich in jedem Falle in das Ziel eingräbt und nicht an ihm abgleitet oder abprallt.
Ausserdem ist die Anordnung der mechanisch-pyrotechnischen Einrichtungen durch die vorbeschriebenen
Ausbildungen so getroffen, dass gleichgültig von der Art der Verlagerung der Schlagvorrichtung beim Auf- prall stets eine axiale Weiterleitung des Feuers zur Hauptzündladung der Hohlladung erfolgt. Dabei ist die Sicherheit des Zünders beim Transport und bei der Handhabung durch die ballistische Haube gewähr- leistet, die, wenn das Geschoss auf den Kopf fällt, sich mit einem genügend grossen Geschossweg ver- formt, ohne mit der Zündvorrichtung in Berührung zu kommen, so dass die dabei auftretende Verzöge- rung nicht ausreicht, um die Zündvorrichtung zum Ansprechen zu bringen. Im übrigen kann noch eine zusätzliche Sicherung vorgesehen werden, die erst beim Abschuss durch die dabei auftretende Beschleu- nigung ausgelöst wird.
Die Schlagvorrichtung kann gemäss einer Ausführungsform der Erfindung statt durch die ballistische
Haube auch durch einen innerhalb der Haube vorgesehenen dünnen und daher nachgiebigen Träger ge- halten werden. In diesem Falle sieht man zwischen der Schlagvorrichtung und der Haube allseitig einen gewissen Mindestabstand vor, so dass die Haube eine Sicherheitsvorrichtung bildet.
Der Schlagbolzen, der vorzugsweise eine sehr geringe Masse hat, kann mit der Schlagvorrichtung entweder fest verbunden oder unabhängig von ihr sein. Im letzteren Fall wird er, vorzugsweise in dem Zundpillenhalter, vor der Zündpille mittels eines nachgiebigen Elementes, z. B. eines Ringscheibchens zentral mit geringem Abstand hinter einem Teil der Schlagvorrichtung gehalten, so dass bei geringem Ausschlag dieser Vorrichtung aus der normalen Lage von vorn ein Schlag auf den Schlagbolzen ausgeübt wird, der ihn gegen die Zündpille stösst. Innerhalb des Zündpillenhalters ist rings um den Schlagbolzen ein Spiel vorgesehen, damit keinerlei Reibung die Wirkung des Schlagbolzens verzögern kann.
Die erwähnte, erst beim Abschuss unwirksam werdende Sicherheitsvorrichtung wird in diesem Fall zwischen der Schlagvorrichtung und dem Schlagbolzen angeordnet. Diese Vorrichtung besteht beispielsweise aus Segmenten, die durch federnde Zungen eines Ringkörpers in ihrer Sicherungslage gehalten werden und die beim Aufprall durch Trägheitswirkung des Ringkörpers freigegeben und durch ein weiteres federndes Glied aus ihrer Sicherungslage gedrückt werden.
Bei verschiedenen Varianten der Erfindung umschliesst die ballistische Haube des Geschosses den Zünder. Zur Vergrösserung des wirksamen Auftreffwinkels erhält die Haube vor dem Ring der Schlagvorrichtung eine Ringzone geringerer Dicke und Widerstandsfähigkeit. Dadurch wird der vordere Teil der Haube beim Aufprall leichter zerstört oder entfernt, so dass sich der Ring der Schlagvorrichtung besser in das Ziel eingraben kann.
Man kann den Ring übrigens auch ausserhalb der ballistischen Haube vorsehen, damit er unmittelbar mit dem Ziel in Berührung kommen kann.
Damit die der Zündung dienenden Teile leicht entfernt und wieder eingebaut werden können, ist die Schlagvorrichtung nach einer weiteren Ausgestaltung gemäss der Erfindung mit einem abnehmbaren Behälter verbunden, der die Zündvorrichtung enthält und mit seinem vorderen Ende in einer Öffnung der ballistischen Haube geführt ist. Ist das Geschoss dabei mit einer zusätzlichen Übertragungszündladung versehen, so kann auch diese mit dem Behälter verbunden und infolgedessen mit diesem zusammen ausbaubar sein, allerdings unter Zwischenschaltung eines leicht verformbaren Elementes, das gewährleistet, dass diese zusätzliche Zündladung ihre zentrale und axiale Lage beibehält, wenn die Zündvorrichtung beim Aufprall verlagert wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Hohlladungsgeschoss mit einem Zünder gemäss der Erfindung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch das vordere Ende eines ähnlichen Geschosses, Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 in grösserem Massstab, Fig. 4 einen Längsschnitt durch das vordere Ende einer weiteren Geschossausbildung, Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform. Fig. 6 einen Ausschnitt aus Fig. 5 in grösserem Massstab, Fig. 7-10 die Wirkungsweise der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform bei verschiedenen Auftreffmöglichkeiten.
Das in Fig. 1 gezeigte Hohlladungsgeschoss weist im Innern des Geschossmantels 1 die Hohlladung 2 auf, die mit einer konischen Blechauskleidung 3 versehen ist. Auf den vorderen Ringflansch dieser Blechauskleidung ist ein sich nach vorn verjüngender Blechkonus 4 mittels eines entsprechenden Ringflansches 5 aufgesetzt. Er trägt an seinem vorderen Ende den Halter 6 für die Zündpille 8, die in ein Innengewin-
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de 7 des Halters eingeschraubt ist. In dem vorderen Ende des Halters 6 ist mittels eines Ringscheib- chens 9 ein Schlagbolzen 10 nachgiebig gehalten, der eine sehr geringe Masse hat und dessen nach hin- ten gerichtete Spitze sich in geringem Abstand von der Zündpille 8 befindet. Der Schlagbolzen 10 ist innerhalb des Halters 6 von einem Ringraum 11 umgeben.
Vor dem Schlagbolzen 10 befindet sich eine etwa dem Kaliber des Geschosses entsprechende Schei- be 12 aus Leichtmetall, die am Rande eine nach vorn gerichtete Ringnut aufweist, in der ein Ring 13 befestigt, z. B. eingepresst oder eingeschrumpft ist, der vorzugsweise aus gehärtetem Stahl besteht und mit einer nach vorn gerichteten Schneide 14 versehen ist, mit der er sich in das Ziel eingraben soll, wenn das Geschoss schräg auftrifft.
Die Scheibe 12 ist mit einem nach hinten gerichteten Ringflansch auf einer zylindrischen Hülse 16 zentriert gehalten, die auf den vorderen Rand 17 einer schwachkonischen Trägerhülse 15 aufgebördelt ist und nach aussen gebogene Klauen 18 aufweist. Diese Klauen, die unter eine Ringschulter des Ringflan- sches greifen, sind dünn und daher leicht nachgebend, so dass sie beim Auftreffen des Geschosses auf das
Ziel eine Bewegung der Scheibe 12 relativ zu dem Geschosskörper ermöglichen. In der Mitte der Scheibe 12 ist eine nach hinten gerichtete Eindrückung 19 vorgesehen, die bis nahe (1-2mm) an den Schlagbolzen 10 heranreicht, so dass bei einer solchen Bewegung der Scheibe der Schlagbolzen durch die Eindrückung 19 sofort gegen die Zündpille 8 gestossen wird.
Die. auf das vordere Ende des Geschosskörpers 1 aufgesetzte Schlag- und Zündvorrichtung 4-19 ist von einer ballistischen Haube 20 umschlossen, deren hinterer Teil zylindrisch und deren vorderer Teil kalottenförmig ist. Die Haube 20 ist sehr dünnwandig und kann in ähnlicher Weise wie der Blechkonus 4 und die konische Trägerhülse 15 auf dem vorderen Ringflansch der Blechauskleidung 3 befestigt sein, z. B. durch Einbördeln des vorderen Randes 21 des Geschosskörpers 1 um nach aussen gerichtete Ringflanschen dieser drei Teile. Die Haube 20 hat, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, rundum einen gewissen Abstand von der Schlag-und Zündvorrichtung 4-19, insbesondere von der Scheibe 12 und dem Ring 13, damit diese bei der Handhabung des Geschosses vor Stössen bewahrt wird.
Bei der abgewandelten Ausführungsform gemäss Fig. 2 und 3 ist die mit dem Stahlring versehene Scheibe 25, die wiederum über eine zentrale-Eindrückung 27 auf den. in gleicher Weise mittels eines Ringscheibchens in dem Zündpillenhalter 32 angeordneten Schlagbolzen 26 einwirkt, mittels ring-oder punktförmiger Einbördelungen 24 in der ballistischen Haube befestigt, die aus einem zylindrischen Teil 23 und einem kalottenförmigen Teil 22 zusammengesetzt ist. In dieser Bauart bilden die Bördelungsstellen 24 die nachgiebigen Teile, die eine Berührung des Schlagbolzens 26 durch die zentrale Eindrückung 27 der Scheibe 25 und dadurch ein Anschlagen der Zündpille ermöglichen.
Diese Zündvorrichtung kann darüber hinaus noch eine Sicherheitsvorrichtung aufweisen, die bis zum Abschuss zwischen der zentralen Eindrückung 27 und dem Schlagbolzen 26 angeordnet ist. Diese Vorrichtung besteht, wie Fig. 3 zeigt, aus mehreren Segmenten 28, die durch einen auf dem Zündpillenhalter 32 angeordneten Ringkörper 29 mittels federnder Zungen 30 in ihrer Sicherungslage gehalten sind. Die Segmente 28 liegen mit ihrer hinteren Fläche auf dem vorderen Rand 31 des Zündpillenhalters 32 auf und stehen unter der Wirkung eines ringförmigen Federelementes 33, das sie nach aussen zu drücken sucht. Beim Abschuss gleitet der Ringkörper 29 unter der Trägheitswirkung auf dem Zündpillenhalter nach hinten und gibt die Segmente 28 frei, so dass diese durch das Federelement 33 nach aussen gedrückt werden können und dadurch den Schlagbolzen 26 freigeben.
Die Eindrückung 27 der Scheibe 25 kann ihn daher später gegen die Zündpille stossen.
Bei der Bauart nach Fig. 4 sind der Schlagbolzen 55 und der Zündpillenhalter 56 in der Mitte der an der ballistischen Haube 61,64 befestigten Scheibe 58 angeordnet, die an ihrem Rande wiederum mit einem Stahlring 57 versehen ist. Die in dem hohlen Zündpillenhalter lose angeordnete Zündpille 60 wird durch eine Feder 59 im Abstand von dem Schlagbolzen 55 gehalten. Die ballistische Haube besteht wieder aus zwei Teilen, einem hinteren zylindrischen Teil 64, der gegebenenfalls mit Wellungen 65 versehen ist, und einem kalottenförmigen Teil 61, der mit einer Sicke 63 in eine Ringnut eines sich nach vorn erstreckenden Ringflansches 62 der Scheibe 58 eingreift.
Durch geringe Einwärtsversetzung des Ringflansches 62 zu dem am Aussenrand der Scheibe 58 vorgesehenen Stahlring 57 und Anordnung der wirksamen Aussen- und Vorderfläche des Ringes unter einem Winkel von 900 ergibt sich eine wirksame Eingreifmöglichkeit für diesen Ring in das Ziel. Gegebenenfalls kann der Ring auch gezahnt sein, um die Eingreifmöglichkeit noch zu verbessern.
Beim Auftreffen des Geschosses auf das Ziel kann der beschriebene Zünder gleichzeitig als Aufschlag-und als Trägheitszünder wirken, indem einerseits der Schlagbolzen 55 beim Aufprall durch die Scheibe 58 nach hinten in Richtung auf die Zündpille und anderseits die Zündpille 60 durch Trägheitswirkung nach vorn gegen den Schlagbolzen geschleudert wird. Im Gegensatz zu den übrigen Ausfüh-
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rungsformen befindet sich der Stahlring 57 hiebei ausserhalb der Haube 61, so dass er beim Aufprall un- mittelbar mit dem Ziel in Berührung kommt. Der sich beim Aufprall verformende Teil ist in diesem Fall der zylindrische, mit Wellungen 65 versehene Teil 64 der ballistischen Haube.
Eine Übertragungszündladung 66 befindet sich bei diesem Geschoss mit einigem Abstand hinter der
Zündpille 60 in einer zentralen Öffnung eines auf den vorderen Rand der Blechauskleidung der Hohlla- dung aufgesetzten Blechkonus 67, der unabhängig von den vorbeschriebenen Teilen ist. Hiedurch wird erreicht, dass auch beim Auftreffen des Geschosses auf das Ziel derart, dass die Scheibe 58 mit der Ztind- pille 60 schräg zur Längsachse gedrückt wird, durch Übertragung des Feuers auf die in der Mitte des Ge- schosses bleibende Übertragungszündladung 66 die Weitergabe des Feuers an die Hohlladung in der Achse des Geschosses verbleibt. Über die Haube 64,61 dieses Geschosses kann noch eine zweite Haube 64a ge- schoben werden, die aus Kunststoff bestehen kann und einen zusätzlichen Schutz für die Zündvorrichtung bildet.
Sie ist strichpunktiert angedeutet.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 und 6 ist der Zündpillenhalter 71 in ähnlicher Weise wie bei der vor- beschriebenen Bauart gemäss Fig. 4 in der mit einem Stahlring versehenen Scheibe angeordnet, u. zw. innerhalb des hinteren Endes eines in ein zentrales, mit Innengewinde versehenes Loch 81 der Scheibe eingeschraubten Rohres 72, dessen vorderes Ende in einem zentralen Loch 74 der vorn auf der Scheibe befestigten Kappe 73 geführt ist und das nach vorn durch einen Stöpsel 75 verschlossen ist. Der Stöpsel besteht vorzugsweise aus Kunststoff und sein Rand greift über die vorderen Ränder des Rohres 72 und der
Kappe 73.
Der Schlagbolzen 68 ist fest in dem Zündpillenhalter 71 angeordnet, während die Zündpil- le 69 sich dahinter lose darin befindet und durch eine Feder 83 gegen eine Schulter des sich konisch ver- jüngenden hinteren Endes des Zündpillenhalters 71 gedrückt wird. Diese Feder stützt sich gegen einen gekröpften Ring 84 ab, der sich seinerseits auf den vorderen Rand der Zündpille 69 auflegt.
Das hintere Ende des Zündpillenhalters 71 ist durch ein mit Wellungen versehenes dünnes Rohr 76 nachgiebig mit einem ringförmigen Träger 79 für die Übertragungszündladung 70 verbunden. Hiezu ist der vordere Rand 77 dieses Rohres in eine Ringnut des Zündpillenhalters 71 eingepresst, während der hin- tere Rand 78 hinten um den Träger 79 herumgebördelt ist. Zusätzlich ist dieser ringförmige Träger in einer zentralen Öffnung eines auf den vorderen Rand der Blechauskleidung der Hohlladung aufgesetzten
Blechkonus 80 gehalten.
Bei dieser Bauart kann man durch Herausschrauben des Rohres 72 mittels des Stöpsels 75 sämtliche für die Zündung erforderlichen Teile aus dem Geschoss herausnehmen. Anderseits ist das Verbindungs- rohr 76 genügend weich und verformbar, dass die Verzögerungsladung 70 zentrisch und axial bleibt, wenn beim Auftreffen die Scheibe mit dem Rohr 72 und der Zündpille 69 schräg gedrückt wird.
Fig. 7-10 veranschaulichen die Wirkungsweise des in Fig. 4 dargestellten Zünders. Bei etwa senkrechtem Auftreffen des Geschosses auf das Ziel wird der vordere Teil 92 der ballistischen Haube zusam- mengedrückt und die Scheibe 93 auf dem Ziel festgehalten, während das Geschoss noch weiterfliegt und die Zündpille 94 unter der Wirkung ihrer Massenträgheit auf den Schlagbolzen 95 aufschlägt. Durch die Zündung dieser Zündpille wird auch die Übertragungszündladung 96 zur Entzündung gebracht, die sich infolge der Zusammendrückbarkeit des zylindrischen Teils 98 der ballistischen Haube der Zündpille genähert hat und die ihrerseits die nicht dargestellte Hauptzündladung der Hohlladung zur Entzündung bringt.
Trifft das Geschoss schräg auf das Ziel auf, wie dies Fig. 8 veranschaulicht, so gräbt sich der aus sehr hartem Werkstoff bestehende Ring 97 einseitig in das Ziel ein. Die hiedurch entstehende Verkantung der die Zündpille 94 und den Schlagbolzen 95 tragenden Scheibe 93 verhindert eine ordnungsgemässe Weiterleitung des Feuers zu der Hauptzündladung der Hohlladung nicht, weil die Cbertragungszündla- dung 96 von dieser Verkantung nicht betroffen wird, bevor sie gezündet wird und das Feuer an die Hauptzündladung der Hohlladung weitergibt. Denn die Übertragungszündladung ist in dem von der ballistischen Haube 92, 98 unabhängigen Blechkonus gehalten.
Der Zünder arbeitet auch bei Auftreffen auf weichen Boden, Schlamm od. dgl., wie dies Fig. 9 veranschaulicht. Denn die Masse der die Zündung bewirkenden Teile ist sehr gering, so dass sie beim Aufprall nur eine entsprechend geringe Massenträgheit haben, die auch von einem derartigen Ziel schnell absorbiert wird.
Anderseits ist der Zünder bei der Handhabung und beim Transport durch die ballistische Haube 92, 98 gut geschützt, die sich z. B. dann, wenn das Geschoss mit dem Kopf nach unten auf den Boden fällt, sich auf einem genügend langen Weg verformt (Fig. 10), dass eine geringe Verzögerung auftritt, die den Zünder nicht zum Ansprechen bringen kann. Dabei ist zu erwähnen, dass der zylindrische Teil 98 der Haube, an dem die den Zündpillenhalter tragende Scheibe 93 befestigt ist, widerstandsfähiger ist als der kalottenförmige Teil 92, so dass sich in diesem Falle nur der Teil 92 verformt.
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In allen Beispielen ist der erfindungsgemässe Zünder im Zusammenhang mit einem Hohlladungsgeschoss (Gewehrgranate, Selbstvortriebsgeschoss) dargestellt. Er kann aber ebensogut auch bei andern Geschossen, wie bei Infanteriegeschossen, Brandgeschossen usw. verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zünder, insbesondere zur Anordnung im Kopf von Hohlladungsgeschossen mit mindestens einer Schlagvorrichtung und einer Zündvorrichtung (Zündpille und ein dieser zugeordneter Schlagbolzen), dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagvorrichtung einen nachgiebig an dem Geschosskörper gelagerten Ring (13, 57) aufweist, dessen Durchmesser etwa dem Kaliber des Geschosses entspricht, dessen nach vorn gerichteter Rand sehr hart ist und der mit einem festen Träger (12,25, 58,93) verbunden ist, dessen zentraler Teil (19,27) auf einen der beiden Teile (10,26, 55, 68,95) der Zündvorrichtung einwirkt, wenn das Geschoss (1) auf ein Ziel auftrifft.