<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum seitlichen Versetzen von am Boden liegendem Gut
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum seitlichen Versetzen von am Boden liegendem Gut, z. B. zum Rechen, Schwadenwenden und Wenden von Heu, die ein Gestell mit an ihm drehbar gelagerten Rechenrädern besitzt und zwei Arbeitslagen einnehmen kann, wobei die Vorrichtung zum Überführen von einer Arbeitslage in eine andere eingerichtet ist.
Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Damit sie für verschiedene Zwecke verwendbar sind, müssen gewisse Teile lösbar oder verschiebbar angeordnet sein. Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die auf einfache Weise den verschiedenen Zwecken und Arbeitslagen angepasst werden kann.
Gemäss der vorliegenden Erfindung ist ein wenigstens ein Rechenrad tragender Gestellteil durch Drehung desselben in bezug auf einen zweiten Gestellteil umkehrbar, wobei beide Gestellteile während dieser Drehung miteinander gekuppelt sind und nach der Umkehrung aus der Arbeitslage als Seitenrechen eine Arbeitslage als Wender ergeben.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen : Fig. 1 die Draufsicht einer, mit einem Schlepper verbundenen Vorrichtung, die sich in einer einen Seitenrechen bildenden Arbeitslage befindet, Fig. 2 diese Vorrichtung in Seitenansicht, gesehen in Richtung des Pfeiles n der Fig. 1, wobei ein Teil der Vorrichtung vereinfacht gezeichnet ist, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in der Arbeitslage eines Wenders, Fig. 4 die Seitenansicht eines Einzelteiles der Vorrichtung nach Fig. 1, in Richtung der Pfeile IV, Fig. 5 eine Verbindung der Vorrichtung mit dem Schlepper in Seitenansicht, gesehen in Richtung des Pfeiles Il der Fig. 1, ohne Abstützteil hinter den Rechenrädern, Fig. 6 die Vorrichtung nach Fig. 5 in der Transportlage, Fig.
7 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung in Seitenansicht nach Fig. 5, Fig. 8 die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Einzelteiles der Vorrichtung nach Fig. 1, in Richtung der Pfeile IV und Fig. 9 schematisch eine schaubildliche Ansicht einer Abart eines Einzelteiles der Vorrichtung nach Fig. 1.
In den Fig. 1, 2,3 und 5 ist ein Schlepper 100 dargestellt, der mit einer Dreipunkthebevorrichtung, mit den Aufhängestellen 101,102 und 103 versehen ist. Zwei Stifte 104, welche die Enden einer Achse 105 bilden, sind gelenkartig in den Aufhängestellen 101 und 102 angeordnet. Die Enden zweier schräg aufwärts gerichteter Stützstäbe 106, 107 sind gelenkartig einerseits mit der Achse 105, anderseits mit der Aufhängestelle 103 verbunden. Ein waagrecht liegender, bogenartiger Balken 108, welcher über einen Teil Öffnungen 109 aufweist, ist an der Achse 105 befestigt. Eine Büchse 112 ruht mit ihrem einen Ende 111 auf dem Balken 108 auf und lässt sich über den mit den Öffnungen 109 versehenen Bereich desselben verschwenken.
Als Drehpunkt dient hiezu ein an der Achse 105 vorgesehenes senkrechtes Gelenk, mit dem das andere Ende 113 der Büchse 112 zusammenwirkt. Das Büchsenende 111 trägt einen Verriegelungsstift 110, der in die Öffnungen 109 eingeführt werden kann und so die Büchse 112 gegen Verschwenkung sichert. Eine Kette 114 verbindet die Aufhängestelle 103 mittels eines auf dem Balken 108 vorgesehenen Hakens 115 mit ersterem.
Eine Achse 116 wird drehbar in die Büchse 112 abgestützt und kann in mindestens einer Lage hierin mittels eines Stiftes 117 gegen Verdrehung gesichert werden. Dieser Stift kann durch eine Öffnung in der Büchse 112 und durch entsprechende Öffnungen in der Achse geführt werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Ein Ende der Achse 116 ist mit der Mitte eines Rohres 118 des Gestelles der Vorrichtung verbunden, welche Verbindung mittels Streben 119 und 120 versteift wird. Vier Achsstummel 125, die sich parallel zur Achse 116 erstrecken, sind an dem Rohr 118 in den Punkten 121,122, 123 und 124 befestigt. Auf den Achsstummeln ist je ein Rechenrad 126 frei drehbar angeordnet. Das Gestell der Vorrichtung kann mit Stützgliedern versehen werden, die mittels Büchsen 41 auf den Achsstummeln 125 der Rechenräder befestigbar sind. Ein Schuh 127 hat ein aufgebogenes Vorderende 47 und kann dadurch leicht vorwärts über den Boden gleiten ; mit dem Arm 43, dem Teil 44, dem Bolzen 45 und der Büchse 41 bildet er das Stützglied. Diese Stützglieder sind je auf einem der an den Punkten 122 und 124 befestigten Achsstummel 125 angeordnet.
Jedes derselben liegt auf der von dem Schlepper 100 abgewendeten Seite des zugehörigen Rechenrades. Die Rechenräder 126 bestehen aus einer Nabe 33 (s. Fig. 2), einer Felge 34 und Stahldrähten 35, wobei jeder Draht an einem Ende mit der Nabe 33 verbunden ist und durch Öffnungen in der Felge 34 hindurchragt. Innerhalb der Felge 34 liegen die Stahldrähte 35 in der Ebene der Felge und unter einem Winkel mit den gedachten Radien des Rechenrades. Auf der Aussenseite der Felge ist jeder Stahldraht an einem Punkt 36 abgebogen zur Bildung einer Zinke 38 und einer Stütze 37 für diese. Jede Zinke ist nahezu parallel zu dem innerhalb der Felge liegenden Teil des Stahldrahtes 35.
Bei der Bauart nach den Fig. 1 und 2 kann das Gestell der Vorrichtung leicht um die Achse der Büchse 112 verschwenkt werden. Dazu braucht das Gestell nur mittels der Hebevorrichtung des Schleppers auf eine bestimmte Höhe vom Boden 129 gehoben und hierauf die Achse 116 in der Büchse 112 um 1800 gedreht werden. Die Stützglieder mit den Schuhen 127 werden über 1800 in bezug auf das Gestell gedreht, und wenn die Vorrichtung darauf heruntergelassen wird, nimmt sie auf dem Boden 129 die in Fig. 3 dargestellte Lage ein.
In der Arbeitslage nach der Fig. 1 bildet die Vorrichtung einen Seitenrechen und in der Arbeitslage nach Fig. 2 einen Wender. Vorzugsweise wird die Achse 116 in den Arbeitslagen nicht in der Büchse 112 starr befestigt, sondern kann sich über einen kleinen Winkel drehen, so dass Unebenheiten des Bodens aufgefangen werden können, wobei das Gewicht des Gestelles und der Rechenräder 126 von jedem der Stützglieder bzw. Schuhe 127 und/oder von der Hebevorrichtung aufgenommen werden kann.
Es hat sich als vorteilhaft gezeigt (Fig. 4), das an Hand der Fig. 1 beschriebene Rohr 118 im Falle eines Seitenrechens höher als die Achsstummel der Rechenräder anzuordnen, nämlich in der Lage 118A.
Zu diesem Zwecke werden die Teile 125A schräg aufwärts gerichtet gestaltet und die Bewegung des Gutes wird nicht von dem Rohr 118A gestört. In der Arbeitslage der Vorrichtung als Wender liegt dann das Rohr 118A niedriger als die Achsstummel der Rechenräder, jedoch wird das Gut in dieser Stellung beim Wenden nicht so hoch aufgestapelt.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass die Stützglieder samt den Schuhen 127 in den Vorrichtungen nach den Fig. 1 und 3 durch eine Feder 128 ersetzt werden können, die sich zwischen der Aufhängestelle 103 und dem Haken 115 erstreckt ; in diesem Falle wird das Gewicht der Vorrichtung von der Hebevorrichtung aufgenommen. Die Feder 128 kann mit einem Spannungseinstellglied versehen sein. Das obere Ende der Feder 128 kann auch an einem benachbarten Punkt des Befestigungsgliedes, z. B. an dem Stützstab 106 oder an einem Punkt des Schleppers 100, befestigt werden. Einer der Vorteile dieser Bauart ist der, dass das Gestell leichter wird und die Rechenräder der Bodenfläche genau folgen können.
Die Vorrichtung nach Fig. 5 kann-um den Transport zu erleichtern-in die Lage nach Fig. 6 gehoben werden. In dieser Lage beansprucht die Vorrichtung weniger Querraum als in einer der Arbeitslagen. Durch die Hebevorrichtung des Schleppers kann die Transportlage bequem dadurch erreicht werden, dass die Achse 116 gehoben und darauf in der gewünschten Lage in der Büchse 112 festgesetzt wird.
Nach dem Transport kann die Vorrichtung entweder in die Lage eines Seitenrechens oder in die Lage eines Wenders heruntergelassen werden, was von der Drehrichtung der Vorrichtung vor dem Herunterlassen abhängig ist.
Nach Fig. 7 sind die Feder 128 und die Kette 114 nach der Fig. 5 durch einen Verbindungsstab 135 ersetzt, wogegen eine Feder 136 zwischen einem Punkt nahe dem Gelenk eines Stabes 137 der Hebevorrichtung und einem Punkt der Achse 105 angeordnet ist.
Eine weitere Feder 138 erstreckt sich zwischen dem Schlepper 100 und einem Stab 139 der Hebevorrichtung. Der andere Stab der Hebevorrichtung, der auf gleicher Höhe mit dem Stab 139 liegt, kann auch mit dem Schlepper 100 mittels einer Feder verbunden werden. In der Taxis kann es genügen, nur eine oder zwei der drei vorerwähnten Federn anzuwenden. Bei dieser Ausführung wird das Gewicht des Gestelles und der Rechenräder zum grössten Teil von der Feder bzw. den Federn aufgenommen, wobei der Druck der Rechenräder auf den Boden gering ist. Statt der Schuhe zum Abstützen der Vorrichtung kann wenigstens ein Rad 150 (Fig. 8) vorgesehen werden. Das Rad 150 ist auf einer waagrechten Achse
<Desc/Clms Page number 3>
151 gelagert, die durch eine vorzugsweise schräge Stange 151A mit einer um einen senkrechten Zapfen
153 drehbaren Büchse 152 verbunden ist.
Der Zapfen 153 sitzt auf einer weiteren Büchse 154, die um den
Achsstummel 125 drehbar ist und mittels eines Stiftes 155 gegen Verdrehung gesichert werden kann. Obgleich in Fig. 8 ein selbsteinstellendes Laufrad dargestellt ist, kann auch ein nicht verschwepkbares Laufrad verwendet werden.
Nach Fig. 9 wird ein Rechenrad 126 von dem achsstummelartig ausgebildeten Zapfen 163 einer Kurbel 160 getragen, wogegen der Kurbelzapfen 161 mit einem am Gestellrohr befestigten Lager 162 schwenkbar gelagert ist. Auf der Kurbel 160 ist ein Arm 164 vorgesehen, dessen freies Ende vorzugweise zwei Öffnungen 165 aufweist, in die je ein Ende zweier Federn 166 und 167 eingehakt ist. Die andern Enden der Federn sind in Ösen 168 und 169 befestigt, welche am Gestellrohr zu beiden Seiten des Lagers 162 angeordnet sind. Die Federn 166 und 167 wirken somit einander entgegen. Demzufolge wird das Rechenrad 126 nach einer Abweichung von der Mittellage in diese Lage zurückgeführt. Die Bauart nach Fig. 9 hat den Vorteil, dass sie unverändert benutzt werden kann, wenn die Vorrichtung umgekehrt wird.
Ein Laufrad mit einem Zughaken kann an der Stelle der Vorrichtung vorgesehen werden, die mit dem Schlepper verbunden ist, so dass sich die Vorrichtung auch für Pferdezug eignet.
Es kann ein Führersitz auf derselben Büchse angebracht werden, welche einen Teil eines Stützgliedes darstellt und einen Schuh 127 oder ein Rad 150 trägt, wodurch sich der Sitz selbsttätig in der richtigen Lage befindet, wenn das Stützglied mit dem Schuh oder dem Rad über 1800 verschwenkt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum seitlichen Versetzen von am Boden liegendem Gut, z. B. zum Rechen, Schwadenwenden und Wenden von Heu, die ein Gestell mit an ihm drehbar gelagerten Rechenrädern besitzt und zwei Arbeitslagen einnehmen kann, wobei die Vorrichtung zum Überführen von einer Arbeitslage in eine andere eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein wenigstens ein Rechenrad (126) tragender Gestellteil (118) durch Drehung desselben in bezug auf einen zweiten Gestellteil (104-108) umkehrbar ist, wobei beide Gestellteile während dieser Drehung miteinander gekuppelt sind und nach der Umkehrung aus der Arbeitslage als Seitenrechen eine Arbeitslage als Wender ergeben.