<Desc/Clms Page number 1>
Presse mit mindestens einer Matrize zum Pressen von Gegenständen aus keramischem Material
Die Erfindungbezieht sich auf eine Presse mit mindestens einer Matrize zum Pressen von Gegenständen aus keramischem Material, mit einer Leitung, durch die hindurch das in einer Flüssigkeit suspendierte keramische Material zugeführt wird, wobei die Matrize während des Pressvorganges auf einer Seite von einem Stempel, auf der andern Seite von einem aus einer gelochten Platte mit einer porösen Abdeckung bestehenden Filter abgeschlossen ist. Bei solchen Pressen ist der Transport des Materials und das Füllender Matrizen gegenüber den weiteren bekannten Pressen erheblich erleichtert, während ausserdem andere Nachteile, wie beispielsweise das Stäuben des meist in feinkörnigem oder pulvrigem Zustand befindlichen Materials, vermieden sind.
Da hiebei besondere Mittel zum Abführen der Flüssigkeit während des Pressvorganges vorgesehen sind, können die Stempel gegebenenfalls genau in die Matrizen einpassend hergestellt sein.
Gemäss der Erfindung ist eine solche Presse der oben genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Matrize an beiden Enden offen ist, dass auch die gelochte Platte mit dem porösen Filter auf einem beweglichen Stempel angeordnet ist und dass die Leitung mindestens einen der Stempel und den dazugehörigen Presskolben durchsetzt. Durch diese erfindungsgemässe Ausbildung der Presse wird erreicht, dass die gepressten Gegenstände leicht herausgenommen werden können, weil sie nach oder gegebenenfalls gleichzeitig mit der Entfernung der Filter durch eine Weiterbewegung der Stempel aus den Matrizen herausgedrückt werden können. Weiters kann manchmal durch diese erfindungsgemässe Ausbildung die Abfuhr der Suspensionsflüssigkeit erleichtert und beschleunigt werden.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die gelochte Platte und die Matrize mit je einer ebenen Sitzfläche ausgestaltet und das poröse Filter zwischen den beiden Sitzflächen eingespannt.
Die Presse gemäss dieser Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass das Filter leicht auswechselbar ist, wenn es verstopft ist, und auf einfache Weise eine Abdichtung an einer Seite der Matrizen erzielt wird, während ausserdem die gepressten Gegenstände leicht zugänglich sind.
Vorzugsweise ist gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Presse so ausgebildet, dass sich zwischen der der Kolbenabdichtung zugewendeten Seite der Matrizen und dieser Abdichtung ein Raum befindet, in dem die Stempel völlig untergebracht werden können, wobei die auf eine sich senkrecht zur Kolbenmittellinie erstreckende Ebene projizierten Oberflächen der Stempeloberseiten insgesamt etwa gleich dem Kolbenquerschnitt sind. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist einerseits der, dass die Matrizen besser gefüllt werden, während anderseits die Suspension nicht zwischen den Stempeln und der Matrizenwand hindurchleckt, weil das Volumen der Suspension im Raum praktisch gleich bleibt.
Es ist bekannt, keramisches Material während des Pressvorganges der Einwirkung eines Magnetfeldes auszusetzen. Die Presse gemäss der Erfindung eignet sich hiezu insbesondere, wenn gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Matrizen aus einem nicht magnetisierbaren Material hergestellt sind und um die Matrize bzw. die Matrizen ein Hohlraum vorgesehen ist, in dem von einem elektrischen Strom durchflossene Spulen angeordnet sind. Diese die Matrizen umgebenden und im Setrieb von einem elektrischen Strom durchflossenen Spulen sind so angeordnet, dass das keramische Material während des Pressvorganges der Einwirkung eines Magnetfeldes unterworfen wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen längs einer senkrechten Ebene geführten Schnitt durch eine hydraulische Presse nach der Erfindung und Fig. 2 einen längs der Linie U-II der Fig. 1 geführten Schnitt, in Pfeilrichtung gesehen.
Fig. 3 stellt schematisch eine andere Ausführungsform eines Teiles der Presse nach Fig. 1 dar.
In den Figuren bezeichnet 1 einen Zylinder, in dem sich ein Presskolben 2 bewegen kann. Der Zylinder 1 bildet einen Teil eines Gestelles, auf dem Zylinder 3 mit Kolben 4 angeordnet sind. Der Hauptkolben 2 ist mit einem zylindrischen Teil 5 versehen, an dem zwei Stempel 6 befestigt sind. Die Kolben 4 sind fest mit einer zylindrischen Pressplatte 7 verbunden, in der sich ein ringförmiger Körper 8 befindet.
Dieser ringförmige Körper 8 umschliesst mit seinem vorstehenden Rand 9 die Matrizen 10 und einen weiteren zylindrischen Körper 11, der einen Gummiring 12 zur Abdichtung des Kolbenteiles 5 aufweist. Zwischen der Unterseite der Matrizen 10 und der Abdichtung 12 ist ein Raum 13 freigelassen. An der Oberseite der Presse befinden sich zwei Presszylinder 14 mit Kolben 15. Diese Kolben 15 sind mit einem Ab- schlusskörper 16 verbunden, der ein zweites ringförmiges Glied 17 enthält. Dieses ringförmige Glied 17 umschliesst eine, - mit Bohrungen 18 versehene Platte 19, während der Abschlusskörper 16 selber eine Bohrung 20 aufweist. Zwischen dem Abschlusskörper 16 und der Pressplatte 7 befindet sich eine in der Mitte gelochte Metallplatte 21 und ein Filter 22.
Der Hauptkolben 2 und der Teil 5 dieses Kolbens weisen eine Bohrung 23 und ein Rückschlagventil 23a auf. Der Flächeninhalt des Querschnittes des zylindrischen Teiles 5 ist etwa gleich der Summe der mit A bezeichneten Oberflächen der Stempel 6.
Bei Beginn des Presszyklus wird die Pressplatte 7 von den als hydraulische Puffer wirksamen Kolben 4 und Zylindern 3 abgestützt. Zwischen der Pressplatte 7 und dem Ab schluss körper 16 ist ein freier Raum.
Die Matrizenhohlräume sind völlig offen. Dann wird der Abschlusskörper 16 mit dem Filter 22 von den Kolben 15 auf die Pressplatte 7 gedrückt und die Suspension den Matrizen zugeführt. Wenn genug Suspension zugeführt ist, werden von den Kolben 15 das Abschlussglied 16 und die Pressplatte 7 bei noch immer stillstehendem Kolben 2 weiter abwärtsgedrückt, wodurch die Stempel 6 in die Matrizenhohlräume gelangen und die Suspensionsflüssigkeit ausgetrieben wird. Wenn die Presslinge so gebildet sind, bewegt sich der Kolben 2 aufwärts ; durch diese Aufwärtsbewegung und durch Pufferwirkung der Kolben 4werden die Pressplatte 7 und das Abschlussglied 16 aufwärtsbewegt.
Bei einer bestimmten Lage wirken die Kolben 4 nicht mehr ; der Kolben 2 jedoch bewegt sich bei stillstehender Pressplatte 7 weiter und die Presslinge werden aus den Matrizenhohlräumen herausgedrückt, wobei das Abschlussglied 16 gleichfalls aufwärtsgedrückt wird. Wenn die Presslinge völlig aus den Matrizenhohlräumen herausgedrückt sind, steht der Kolben 2still ; das Abschlussglied 16 geht infolge der Kolben 15 noch etwas weiter aufwärts, wodurch die Presslinge entfernt werden können. Schliesslich bewegt sich der Kolben 2 abwärts, wonach sich der Presszyklus wiederholen kann.
Mit der geschilderten Presse können selbstverständlich auch Gegenstände mit einem andern beliebigen Querschnitt oder mit Ansätzen, Flanschen, Stümpfen u. ähnl. vorstehenden Teilen gepresst werden. Dabei müssen die Matrizen so ausgebildet sein, dass diese Gegenstände aus den Matrizen entfernt werden können, was beispielsweise mit unterteilten Matrizen oder auf andere bekannte Weise möglich ist.
Es ist auch möglich, die ganze Abschlussplatte 16 fortzulassen und sie durch eine zweite Pressplatte 26 zu ersetzen, wie dies schematisch in Fig. 3 angegeben ist. Hiebei ist ein zweiter Presskolben 27 vorhanden, der mit Bohrungen 28 versehen ist und auf der Pressseite der auf dem Presskolben 27 vorgesehene Gegenstempel 29 ein Filter 30 trägt. Dabei erfolgt somit von beiden Seiten eine Pressbewegung, wodurch der Presszyklus beschleunigt wird. Auch können die Stempel 6 und der Presskolben 5 mit Bohrungen versehen werden, wobei an der Oberseite der Stempel 6 ein weiteres Filter angeordnet wird.
Bei der dargestellten Presse befinden sich sowohl in der Pressplatte 7 als auch im Abschlusskörper 16 Hohlräume 24 und 25. In diesen Hohlräumen können, wenn dies im Hinblick auf das zu pressende Material erforderlich oder erwünscht ist, Heiz-oder Kühlelementeangebracht werden. Auch ist es möglich, in diesen Hohlräumen von einem elektrischen Strom durchflossene Spulen anzuordnen, wobei dann die Ränder der Pressplatte 7, der Abschlusskörper 16 und auch die Matrizen 10 aus einem nicht magnetisierbaren Material hergestellt sind, wodurch es möglich ist, das keramische Material auf bekannte Weise während des Pressvorganges der Einwirkung eines Magnetfeldes auszusetzen, so dass auf das suspendierte keramische Material eine Richtwirkung ausgeübt wird.
Die Stempel können auch auf einem Presskolben befestigt sein, der einen in der Längsrichtung verlaufenden und mit einem Rückschlagventil versehenen Kanal aufweist, durch den hindurch die Suspension periodisch den Matrizen zugeführt wird. Die Verwendung nachgiebiger Mittel zum Zufuhren der Suspen-
<Desc/Clms Page number 3>
sion an die Matrizen ist auf diese Weise auf ein Mindestmass beschränkt, während die Vorrichtung baulich einfacher wird.
Weiters könnte auch der hin-und herbewegbare und die Stempel tragende Presskolben flüssigkeitdicht durch die Pressplatte, welche mit mindestens einer vorzugsweise austauschbaren Matrize versehen ist, hindurchgeführt sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Presse mit mindestens einer Matrize zum Pressen von Gegenständen aus keramischem Material, mit einer Leitung, durch die hindurch das in einer Flüssigkeit suspendierte keramische Material zugeführt wird, wobei die Matrize während des Pressvorganges auf einer Seite von einem Stempel, auf der andern Seite von einem aus einer gelochten Platte mit einer porösen Abdeckung bestehenden Filter abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (10) an beiden Enden offen ist, dass auch die gelochte Platte (21) mit dem porösen Filter (22) auf einem beweglichen Stempel (16) angeordnet ist und dass die Leitung (23) mindestens einen der Stempel (5) und den dazugehörigen Presskolben (2) durchsetzt.