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Kennzeichnung von Sortiergut
Es ist bekannt, zur Mechanisierung des Postbetriebs oder ähnlicher Anlagen das zu sortierende Gut mit einemKennzeichen zu versehen, welches in Verbindung mit automatischen Verteilanlage eine Steuerung des Verteilvorgangs in der Weise bewirkt, dass das Sortiergut einem Kennzeichen entsprechend in ein bestimmte Fach oder einen bestimmten Behälter transportiert wird, ohne dass es hiezu menschlicher Hilfe bedarf. Diese sogenannte Zielkennzeichnung erfolgt zweckmässig mittels eines bei normalem Licht unsichtbaren, bei Bestrahlung mit z. B. ultraviolettem Licht jedoch fluoreszierenden Farbstoffes, so dass die Aufschriften und Aufdrucke auf den Schriftstücken in ihrer Lesbarkeit nicht beeinträchtigt werden.
Für Postsendungen und andere Schriftstücke wird jedoch gelegentlich Papier verwendet, welches bereits eine im UV-Bereich fluoreszierende Wirkung besitzt. Wenn solches Papier den Umschlag bildet, wird die Kennzeichnung durch Aufbringen eines zusätzlichen fluoreszierenden Stoffes beeinträchtigt bzw. sogar gestört. Bei der Sortierung und Verteilung einheitlicher Schriftstücke, beispielsweise von Schecks, ist es an sich möglich, ein bestimmtes einheitliches Papier zu verwenden, im Postbetrieb ist diese Massnahme jedoch nicht durchführbar.
Es ist darum Zweck der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei welchem die Wirkung der fluorszierenden Stoffe durch die Eigenschaften des den Kennzeichenträger bildenden Papiers nicht beeinflusst wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine maschinell lesbare Kennzeichnung von Sortiergut od. dgl. zum Zwecke des maschinellen Sortierens hinsichtlich bestimmter Merkmale, insbesondere zum Sortieren von Postgut nach dem Bestimmungsort, unter Benutzung eines Codes mit Ja- Nein- Code-Elementen. Zum Beispiel kann man, wenn nur Ziffern dargestellt werden sollen, den ( )-Code verwenden. Die Kennzeichnung befindet sich in einem hiefür vorgesehenen besonderen Feld des Sortierguts. Erfindungsgemäss
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Codezeichen aus Kombinationen vonSchwarz-weiss-undweiligen Abtastart. So können unter schwarz und weiss zwei Substanzen verstanden werden, von denen die eine Licht bestimmter Wellenlänge absorbiert und die andere das Licht der gleichen Wellenlänge diffus reflektiert bzw. bei diesem Licht fluoresziert.
Bei der Kennzeichnung auf Briefen kann man z. B. che- mische Substanzen verwenden, von denen die eine bei UV-Bestrahlung fluoresziert, während die andere diese Strahlung absorbiert. Bei Tageslicht dürfen diese Substanzen keine, oder nur geringe Eigenfärbung aufweisen und müssen für die durch sie eventuell bedeckten Schriftzeichen ausreichend durchsichtig sein.
Da bei der neuen Kennzeichnung in jeder Position eines Codezeichens beide Markierungsarten, also jeweils eine Kombination von Schwarz-Weiss bzw. Weiss-Schwarz, vorgesehen sind, ist die Abtastung der Codemarkierungen von der Unterlage,'d. h. dem Träger, unabhängig, da in jedem Falle in jeder
Codeposition ein Farbsprung feststellbar ist.
Die Kombinationen der Code-Elemente können nun verschieden gewählt werden. So ist es z. B. möglich, jede Code-Element-Position zu markieren. Die Ja- bzw. Nein-Aussagen können dabei dadurch unterschieden werden, dass ein Schwarz-weiss-Feld "Ja" und ein Weiss-schwarz-Feld "Nein" bedeutet.
Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit besteht darin, einen Wechsel in der Farbenfolge als Ja-Aussage zu werten, während die Nein-Aussagen dadurch bestimmt sind, dass sie gleich der vorausgehenden Ja-Aussage sind. Dabei muss man noch festlegen, mit welcher Farbkombination man beginnt, d. h. man
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kann z. B. festlegen, dass bei der ersten Ja-Aussage immer ein Weiss-schwarz-Feld vorhanden sein muss.
Es ist nun anderseits auch möglich, nur die Positionen mit Ja-Aussagen zu markieren, dann ist es ebenfalls zweckmässig, wenn die Ja-Aussagen innerhalb eines Codezeichens fortschreitend eine Umkehrung in der Farbenfolge erfahren.
Bei allen diesen Kombinationen der Code-Elemente muss bei der Abtastung darauf geachtet werden, dass jeweils nur ein Farbsprung innerhalb eines Code-Feldes berücksichtigt wird. Dies lässt sich allerdings sehr einfach erreichen. Man kann z. B. auf dem Sortiergut eine besondere Taktspur aufbringen, mittels der Torimpulse erzeugt werden, welche die Auswerteschaltung nur im Bereich der Feldermitte wirksam machen. In vielen Fällen ist eine besondere Taktspur unerwünscht, dann können die Torimpulse auch dank der Tatsache, dass die einzelnen Positionen im Codezeichen stets gleichen Abstand voneinander haben, dadurch erzeugt werden, dass ein Taktgeber bei der Abtastung einer Bezugskante angestossen wird und eine der Anzahl der Positionen entsprechende Anzahl von Torimpulsen liefert.
Bei der zweiten Art der Codierung, bei der die Ja-Aussagen jeweils durch einen Wechsel in der Farbenfolge gekennzeichnet sind, muss man bei der Abtastung noch dafü. sorgen, dass auch jeweils nur dieser Wechsel erfasst wird und die andern Farbsprünge innerhalb eines Feldes keine Aussagen liefern,
Die Erfindung, sowie deren weitere Merkmale werden an Hand der Fig. 1 - 3 beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen : Fig. l ein erstes Beispiel, Fig. 2 ein zweites Beispiel und Fig. 3 ein drittes Beispiel für die maschinelle Kennzeichnung.
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Markierungen Fluoreszenzstoffe verwendet werden, Demnach ergeben sich z. B. die in Fig. 1 dargestellten fünf waagrechten Reihen a - e, von denen jede ein Zeichen darstellt.
Von den fünf Code-Elementen jedes Zeichens sind jeweils zwei markiert, d. h. zwei tragen eine Jaund drei eine Nein-Aussage. Gemäss einem ersten Merkmal der Erfindung sind nun jeweils alle Code-Positionen eines Codezeichens mit einer Aussage belegt. Alle Code-Elemente bestehen aus einem Schwarz- weiss- bzw. Weiss-schwarz-Feld, wobei angenommen ist, dass die Kombination schwarz-weiss gleich einer Ja-Aussage und die Kombination weiss-schwarz gleich einer Nein-Aussage ist. In der ersten Zeile der Fig. 1 sind demnach das zweite und vierte Code-Element markiert. Bei der Abtastung der Codezeichen werden die Helligkeitssprünge innerhalb jedes Code-Elements ermittelt.
In den Reihen g-l sind die durch die Spannungssprünge der Abtastung erhaltenen Impulse dargestellt, bei denen den nach oben gerichteten Impulsen ein Ja-Element entspricht, während die Nein-Elemente den nach unten gezeichneten Impulsen entsprechen. Man erhält also durch die Polarität der abgeleiteten Impulse ein einwandfreies Kriterium für die Markierung der betreffenden Code-Elemente, so dass eine nachfolgende, unbequeme Gleichstiomverstärkung des Absolutwertes entfällt.
Durch bekannte Schaltungen kann man die entgegengesetzt gerichteten Impulse voneinander trennen und die Code-Information in Speicherschaltungen festhalten.
Da der geometrische Abstand der Code-Elemente voneinander konstant und bekannt ist, können von einem Startsignal Torimpulse so abgeleitet werden, dass die Auswerteschaltung nur in den Zeitintervallen wirksam ist, in denen die Helligkeitssprunge zu erwarten sind. Als Startzeichen für den Ablesevorgang kann entweder die Kante des Sortiergutes selbst oder eine ebenfalls mit Fluoreszenzsubstanz aufzubringende Bezugskante dienen. Zur Ableitung der Torimpulse könnte man auch auf dem Sortiergut eine zusätzliche Taktspur aufbringen, doch ist dies nicht in allen Fällen zweckmässig, weil dadurch sowohl Platzbedarf auf dem Sortiergut, als auch der Verbrauch an Fluoreszenzstoff steigen. Die Reihe f zeigt die nach irgend einer der genannten Arten erzeugten Torimpulse.
Die Torimpulse gewährleisten ferner, dass die Hellig- keitssprünge zwischen den einzelnen Code-Elementen bei der Abtastung nicht wirksam werden können.
Fig. 2 zeigt eine andere Art der Kennzeichnung. Das Markierungsfeld enthält auch in diesem Falle fünf Codezeichen. Der Grundgedanke dieser Kennzeichnung besteht darin, nur diejenigen Code-Elemente aufzubringen, die eine Ja-Aussage enthalten. Durch diese Massnahme lässt sich der Verbrauch an Floreszenzstoff wesentlich reduzieren, womit gleichzeitig auch die normale Lesbarkeit der Aufschriften auf dem Sortiergut weniger beeinflusst wird. Entgegen diesem Grundgedanken ist die erste Reihe des Markierungsfeldes jedoch an allen Code-Positionen markiert. Dies dient zur Vereinfachung der Synchronisierung bei der Abtastung ; es lassen sich dann nämlich durch die Helligkeitssprünge der Code-Elemente die Taktsignale direkt ableiten.
Die Markierung der Ja- und der Nein-Aussagen ist bei diesem Beispiel gegenüber dem erstenBeispiel abgewandelt, u. zw. erfolgt die Markierung der Ja-Elemente jeweils durch Umkehrung der Schwarz-weIss-Folge. Dabei muss festgelegt werden, welche Farbfolge der ersten Ja-Aussage entspricht.
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Gemäss der Fig. 2 ist das erste Element mit einer Ja-Aussage durch eine Weiss-schwarz-Folge gekennzeichnet. Aus diesem Grunde muss das erste Element weiss-schwarz markiert sein. Nach dem eisten Ja- Element bleibt die betreffende Farbfolge bei den folgenden Code-Elementen bestehen bis zum zweiten Ja-Element. Da die Kennzeichnung der Ja-Elemente durch Umkehrung der Farbfolge festgelegt ist, muss also In dem gewählten Beispiel das zweite Ja-Element die Farbfolge schwarz-weiss besitzen. Die nachfolgenden nicht markierten Code-Elemente tragen dann wieder diese Farbfolge. In Reihe a sind also das zweite und vierte Code-Element mit Ja-Aussagen versehen. Das erste Ja-Element kann durch seinen Weiss- schwarz-Übergang als Startzeichen und das zweite Ja-Element mit seinem Schwarz-weiss-Übergang als.
Stopzeichen dienen. Bei den Reihen b-e sind, wie. oben gesagt, nur diejenigen Code-Positionen markiert, die eine Ja-Aussage tragen. Die Kennzeichnung erfolgt auch hier durch jeweilige Umkehr der Farbfolge.
Die Reihe f enthält die aus der Reihe a abgeleiteten Taktsignale, von denen wieder die in Reihe g dargestellten Torimpulse abgeleitet werden. Die Reihen h - m enthalten die sich bei der Abtastung der Reihen a - e ergebenden Signale.
Fig. 2 lässt ferner erkennen, dass die Reihe a etwas gegenüber den Reihen b - e nach links verschoben ist. Dies dient zur Erfassung kleiner unvermeidbarer Verschiebungen der Kanten der unteren Reihe gegen- über der Reihe a.
Die von den Taktsignalen gebildeten Torimpulse sind so bestimmt, dass die kleinen zeitlichen Schwankungen der Kantensignale der verschiedenen Codezeichen mit Sicherheit erfasst werden. In den Code-Reihen, in denen jeweils nur 2 Code-Elemente markiert sind, können nun durch Eigenschaften des Untergrundes, z. B. durch Schrift oder Aufdrucke auf fluoreszierendem Papier Helligkeitsübergänge vorgetäuscht werden. Dies kann dadurch vermieden werden, dass die Kanten der Code-Schwarz-weiss-Felder nicht senkrecht zur Förderrichtung aufgebracht werden, sondern schräg von links oben nach rechts unten.
Empfangsseitig wird dementsprechend der optische Abtastspalt in der gleichen Schräglage angeordnet. Da die Linienzüge bei Hand-und Maschinenschrift sowie bei Aufdrucken vorwiegend senkrecht oder von rechts oben nach links unten verlaufen, wird durch dieseAnordnung der Markierungsfelder die Wahrscheinlichkeit einer Fehlansprache der Abtasteinrichtung verringert.
Fig. 3 zeigt das gleiche Markierungsfeld wie Fig. 2 unter Berücksichtigung der Schrägstellung der Schwarz-weiR- bzw. Weiss-schwarz-Felder.
Das Aufbringen der Fluoreszenzsubstanz kann mit den herkömmlichen Mitteln erfolgen. Da jedoch z. B. Postsendungen verschiedene Oberflächen und unter Umständen auch eine verschiedene Elastizität an der Oberfläche besitzen, ist das Auftragen der Fluoreszenzfarbe durch Stempel oder Pinsel unzweckmässig, sondern erfolgt am besten durch Spritz- oder Sprühdüsen, deren Tätigkeit durch gesteuerte Ventile geregelt wird. Die Farbbehälter liegen an einer Pressluftquelle und münden in mehrere Düsen, beispielsweise in je eine Düse für fluoreszierende und eine für absorbierende Farbe in jederZeile. Es kann aber auch eine blockartige Zusammenfassung von Düsen verwendet werden, deren entsprechend eingestellte Ventile das Kennzeichen auf das vorgehaltene Schriftstück aufsprühen.
Die Steuerung der Düsen erfolgt über eine Speichereinrichtung, welche das Codesignal von einem Zuordner erhält. Die Eingabe des Bestimmungsortes wird über ein Tastensystem am Bedienungsplatz vorgenommen, an dem der Kennzeichenträger vor- übergeführt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Maschinell lesbare Kennzeichnung von Sortiergut od. dgl. zum Zwecke des maschinellen Sortierens hinsichtlich bestimmter Merkmale, insbesondere von Postsendungen zum Sortieren nach dem Be-
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tragenden Feldern aufgebaut sind.