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Verfahren, zur Behandlung von durch längere Zeit gelagertem oder zu lagerndem gekräuselten Garn
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Die einzige Möglichkeit, diese Unregelmässigkeiten zu vermeiden, bestand bisher darin, dass nur gleich alte Garne, die nach ihrer Herstellung auch die gleiche Kräuselung und Elastizität aufwiesen, gemeinsam verarbeitet wurden. Reste von älteren Partien eigneten sich dagegen nicht zur gemeinsamen Verarbeitung mit jungeren Partien, wenn qualitativ hochwertige Gewebe oder Strickwaren verlangtwurden, und wurden dadurch Abfall.
Durch die Erfindung wurde nun ein einfaches Verfahren gefunden, mit dessen Hilfe die Elastizitätsverminderung von gekräuselten Garnen als Folge längerer Lagerung in gestrecktem Zustand vermieden werden kann. Es beruht auf der Erkenntnis, dass die Elastizitätsverminderung nicht permanent ist, sondern dass die Elastizität im Garn immer latent vorhanden bleibt und durch eine mechanische Behandlung wieder zum Vorschein gebracht werden kann.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Behandlung von durch längere Zeit gelagertem oder zu lagerndem gekräuseltem Garn, das durch Heissfixieren in vorübergehend hochgezwirntem Zustand hergestellt wurde, besteht im wesentlichen darin, dass das Garn zuerst auf mindestens 25 g, vorzugsweise 40-50 g pro 100 den, vorgespannt und kurz vor der Weiterverarbeitung entspannt wird.
Nach dem Entspannen zeigt es sich, dass das Garn die gleiche Elastizität besitzt wie sofort nach dem Kräuseln.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. In erster Linie können das Entspannen des Garnes und das Vorspannen auf die erforderliche Spannung unmittelbar nacheinander durchgeführt werden. Dies erfolgt am besten in einem kontinuierlichen Arbeitsgang z. B. in einer Vorrichtung. die mehrere Walzenpaare aufweist, zwischen welchen die zu behandelnden Garne hindurchgeführt werden und von denen zuerst einige mit einer von Walzenpaar zu Walzenpaar zunehmenden Umfangsgeschwindigkeit und die übrigen mit einer von Paar zu Paar abnehmenden Geschwindigkeit angetrieben sind. Im einfachsten Falle weist die Vorrichtung drei Walzenpaare auf, von denen das zweite mit einer grösseren Umfangsgeschwindigkeit-Als das erste und das dritte angetrieben ist.
Mit einer Vorrichtung, die eine grössere Anzahl von Walzenpaaren besitzt, kann das Spannen und Entspannen allmählich durchgeführt werden, doch ist eine Ausführungsform vorzuziehen, bei der das Entspannen plötzlich stattfindet. Dadurch kann eine optimale Regenerierung der Elastizität des gekräuselten Garnes erzielt werden.
Höhere oder niedrigere Umfangsgeschwindigkeiten der Walzenpaare können entweder durch höhere oder niedrigere Tourenzahlen oder durch Verwendung von Walzen mit grösseren oder kleineren Durchmes- sern erhalten werden.
Eine andere Methode, bei der eine plötzliche Entspannung auf einfache Weise erzielt wird, ist diskontinuierlich und besteht darin, dass das Garn von einem Garnpaket entspannt wird, auf dem es sich unter einer Spannung von 25 g, vorzugsweise von 40 bis 50 g pro 100 den befindet.
Bei der praktischen Durchführung dieser Methode muss das gekräuselte Garn, dessen Elastizität vermindert ist,. zunächst von seinem Wickel auf einen andem unter gleichzeitiger Erhöhung der Gamspannung bis über 25 g pro 100 den umgespult werden, was auf der konventionellen Aufwickel-oder Konemaschine erfolgen kann.
Das Entspannen kann z. B. dadurch bewirkt werden, dass das Garn vom Gampaket über Kopf abgezo- gen wird, was besonders leicht vor sich geht, da es unter der Wirkung der hohen Aufwickelspannung gleichsam von der Spule losspringt. Nach dem Entspannen ist sowohl bei dem nach der kontinuierlichen. als auch bei dem nach der diskontinuierlichen Methode behandelten Garn die Elastizitätsverminderung praktisch wieder aufgehoben. Bei der letzteren Methode kann das Spannen und Entspannen sowohl unmittelbar nacheinander als auch nach einem kürzeren odet längeren Zeitraum erfolgen. Es ist sogar möglich,
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fort beim Aufwickeln des gekräuselten Garnes oder in einer unmittelbar daran anschliessenden Behandlung.
Es hat sich nämlich herausgestellt, dass das Garn, auch wenn es geraume Zeit, nachdem es auf eine
Spannung von wenigstens 25 g pro 100 den. gebracht wurde, entspannt wird, eine Elastizität besitzt, die derjenigen entspricht, welche dasselbe Garn sofort nach der Herstellung in entspanntem Zustand aufweist.
Diese Methode gibt also dem Hersteller von gekräuselten Garnen die Möglichkeit, ein Gampaket ab- zuliefern, das ungeachtet der Zeit, die zwischen der Herstellung und der Verarbeitung verstreicht, bei der Entspannung immer die gleiche Elastizität aufweist. Bei dieser Methode wird also eine Verminderung der Elastizität nicht beseitigt, sondern vermieden.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch in der Weise durchgeführt werden, dass die Vorspannung dem Garn nach dem Abwickeln von der für die Lagerung bestimmten Vorratsspule und unmittelbar vor dem Entspannen verliehen wird.
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Beispiel : Ein 50 den Garn aus einem Polyamid auf der Basis von Caprolactam mit einer Bruchfestigkeit von etwa 500 g pro 100 den wurde unter Anwendung einerFalschdralleinrichtung einer üblichen Kräuselungsbehandlung unterworfen und sodann mit einer Spannung von 4 g zu einem Paket aufgewickelt. Nach einem Monat wurde das Garn abgewickelt, um assembliert und sodann zum Stricken verwendet zu werden. Es stellte sich heraus, dass das Garn eine häusliche Struktur mit groben Schlingen aufwies und viel von seiner Elastizität verloren hatte. passelbe Garn wurde sodann mit einer Aufwickelspannung von 25 g zu einem Paket aufgewickelt. Es zeigte sich, dass dieses Garn nach der gleichen Zeit die feine gekräuselte Struktur beibehalten und nichts an Lebendigkeit eingebüsst hatte.
Das gleiche Resultat wurde erhalten, als das Garn, dessen Elastizität vermindert war, unter einer Spannung von 25 g umgespult und von dem neuen Paket über Kopf abgezogen wurde.
- Naturgemäss sind auf Grund der durch die Erfindung offenbarten Lehre viele Methoden denkbar, die zum gleichen Resultat führen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung von durch längere Zeit gelagertem oder zu lagerndem gekräuseltem Garn, das durch Heissfixieren in vorübergehend hochgezwirntem Zustand hergestellt wurde, dadurch gekennzeichnet, dass das Garn zuerst auf mindestens 25 g, vorzugsweise 40-50 g pro 100 den.. vorgespannt und kurz vor der Weiterverarbeitung entspannt wird.