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Faden, welcher aus einer Vielzahl von einzelnen Fasern, Fäden,
Strängen oder Lunten-vorzugsweise aus Glas-besteht und
Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines neuen Fadens, welcher aus einer Vielzahl von einzelnen Fasern, Fäden, Strängen oder Lunten geringen Durchmessers mit feinem Gefüge besteht, die zu einem Strangprodukt zusammengefasst sind, welches zwar groben Charakter aufweist, aber die Feinheit des Gefüges der Fäden oder Stränge mit geringem Durchmesser beibehält.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines neuen Strangproduktes mit besten Verstärkungseigenschaften und mit einer Vielzahl von Einzelfäden oder Strängen. Dieses Produkt soll zwar in seinem Gefüge sehr fein sein und die Eigenschaften eines aus dispergierten Fäden bestehenden Körpers erreichen, sich aber trotzdem leicht handhaben lassen, beispielsweise gut zerschneiden und zu Verstärkungsmatten verarbeiten lassen ; Eigenschaften, die an sich nur vereinigte Strangprodukte aufweisen.
Die vorliegende Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die Einzelfasem od. dgl. an im Abstand voneinander liegenden Stellen durch ein Klebemittel miteinander verbunden sind.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von kontinuierlichen Strängen unter Verwendung eines besonderen Schlichtmaterials besteht darin, dass einzelne Stränge oder Fäden miteinander verzwirnt werden.
Solche Fäden stellen sich zufolge der komplizierten Herstellung und des erforderlichen Aufwandes an Material relativ teuer.
Demgegenüber kennzeichnet sich das erfindungsgemässe Verfahren dadurch, dass parallel laufende und im Abstand voneinander liegende Fasern in bekannter Weise mit einem Klebemittel (Schlichte) überzogen und sodann, solange dieses Mittel noch klebrig ist, an über die Faserlänge verteilten, voneinander im Ab- stand liegenden Stellen zusammen- (gegeneinander-) gedrückt und so untereinander verbunden werden.
Die wesentlichen Eigenschaften des Fadens nach der Erfindung sind die Leichtigkeit seiner Herstellung und seine Handlichkeit ohne Rücksicht darauf, dass das Produkt aus einer Vielzahl von locker zusammengestellten Strängen mit feinem Gefüge besteht.
Darüber hinaus liegt ein weiteres Merkmal in der guten Verpackbarkeit des Produktes, da eine Vielzahl von geringen Durchmesser aufweisenden Strängen zu einem Verbundprodukt vereinigt ist, welches nur an im Abstand angeordneten Punkten verbunden ist und leicht zu einer Packung üblicher Art aufgewickelt bzw. von einer solchen Packung abgezogen werden kann.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass das Produkt leicht von einer Packung abziehbar ist, obwohl es eine Vielzahl von Strängen oder Lunten enthält. Es lässt sich dabei zerschneiden oder in fortlaufender Form verwenden. Die entstehende Ansammlung, beispielsweise in Form einer Matte für Ver- stärkungszwecke, hat eine ausserordentlich feine Struktur, die abhängig ist von dem Durchmesser der ein- zelnen im Produkt enthaltenen Stränge oder Lunten.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt in ihrer Anpassbarkeit an den jeweiligen Herstellungsprozess mit nur geringen Änderungen bei vorhandenen Strangherstellungsvorrichtungen.
Diese und andere Merkmale und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen. Fig. 1 zeigt ein Strangprodukt nach dem erfindungsgemässen Prinzip ; Fig. 2 ist eine etwas schematische Seitenansicht einer Strang- oder Fadenherstellungsvorrichtung, mit der das
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Verfahren nach der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden kann ; Fig. 3 ist eine vergrösserte, schaubildliche Darstellung des dazwischenliegenden Querführungs- und Aufwickelteiles der Wickelvorrichtung nach Fig. 2 ; Fig. 4 ist eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht, wobei die Querführungsvorrichtung sich in einem späteren Stadium ihres Bewegungsablaufes befindet ;
Fig. 5 und 6 sind vergrösserte Front- und Rückansich- ten der Querführungsvorrichtung nach den Fig. 2-4, wobei eine grössere Anzahl von Strängen oder Lunten geführt wird und die Lage der Stränge bezüglich der Querführungsvorrichtung in der Betriebsstellung nach Fig. 3 dargestellt sind ; Fig. 7 und 8 sind Rück- und Frontansichten der Querführungsvorrichtung nach den Fig. 5 und 6 in einer Stellung der Lunten entsprechend dem Stadium nach Fig. 4 im Betriebsablauf ; Fig. 9 ist eine schematische Ansicht mit teilweisem Schnitt einer andern Querführungsvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ;
Fig. 10 ist eine schaubildliche Ansicht einer Zuführungsvorrichtung zur Erzeugung von Glasfasern und zur Herstellung eines Strangproduktes nach der vorliegendenErfindung und Fig. 11 ist eine Draufsicht auf eine Schmelzanlage, in die die Zuführungsvorrichtungen nach Fig. 10 eingebaut sind.
Die Erfindung wird zwar im folgenden im Zusammenhang mit der Herstellung von Lunten aus kontinuierlichen Glasfäden beispielsweise beschrieben ; sie ist jedoch darauf nicht beschränkt, sondern man kann auch Stränge aus andern, überhaupt den verschiedenartigsten Materialien, beispielsweise Mineralien, wie Glas, aber auch aus Kunstharzen, verwenden. So können beispielsweise Fäden aus Polyamiden, Polyglykolterephthalat, Polyacrylnitril, Vinylidenchlorid, Vinylchlorid, Vinylazetatmischpolymerisat, Vinyl- chloridacrylnitrilmischpolymerisat, Vinylchloridpolymerisaten und Mischpolymerisaten,"Nylon","Rayon", Polyäthylen, Vinylacryl zur Herstellung des erfindungsgemässen Produktes dienen.
Auch andere, nicht klebende Fasersubstanzen eignen sich für das erfindungsgemässe Produkt und selbst Naturfäden wie Zellulosefäden, Baumwollfäden, Flachs, Jute, Kapok, Wolle, Haare und Seide können Verwendung finden. Man kann auch synthetische Fäden, wie Zellulose- oder Zellulosederivatfäden einschliesslich Fäden aus Zellulosehydrat, Zelluloseester, Zelluloseäther, natürlichem und künstlichem Gummi und Derivaten davon verwenden. Fäden aus Alginsäure, Gelatine, Kasein, Mineralfäden, wie solehe aus Asbest, Gesteinswolle u. dgl. Fäden aus Naturharzen und Fäden, die durch Schlitzen, Schneiden oder Abscheren homogener Filme, beispielsweise Cellophan, hergestellt sind, eignen sich ebenfalls.
Während ausserdem nach der Beschreibung kontinuierliche Lunten Verwendung finden, kann man die Produkte nach der Erfindung auch mit kontinuierlichen Strängen aus Stapel- oder andern diskontinuierlichen Fasern herstellen.
In den Zeichnung ; n zeigt Fig. 1 ein Strangprodukt 30 nach der vorliegenden Erfindung, das aus einem Paar von Strängen 19 hergestellt ist, die jeweils verhältnismässig geringe Durchmesser aufweisen und aus mehreren Fäden bestehen. Die Vereinigung erfolgt Ri den im Abstand voneinanderliegenden Zonen 31.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung, mit der das Produkt nach Fig. 1 im Zuge der Herstellung von kontinuierlichen Glasfäden erzeugt werden kann. Die Vorrichtung besteht aus einer Zuführungsvorrichtung 10, in der Glas auf elektrischem Wege (die Anschlussklemmen sind mit 11 bezeichnet) geschmolzen wird.
Das geschmolzene Glas fliesst von der Zuführungsvorrichtung durch die mit Öffnungen versehenen Ausbuchtungen 12 und wird unter dem Einfluss der durch die Wickelvorrichtung 20 ausgeübten Kräfte zu Fäden 14 ausgezogen. Die Fäden 14 werden an einer Aufbringvorrichtung 15 vorbeigeführt, die die Schlichteflüssigkeit auf die einzelnen Fäden auf ihrem Weg über die Walze 16 aufbringt. Die Walze 16 taucht bei ihrem Umlauf teilweise in die Schlichteflüssigkeit in der Aufbringvorrichtung 15 ein und überträgt die Schlichte vom Vorrat auf die Fäden. Eine Schutzplatte 17 deckt den Grossteil der Walze ab, die sonst freiliegen würde, und begrenzt dadurch die Menge des an der Walze haftenden Schlichtmittels.
Die von der Zuführungsvorrichtung 10 abgezogenen Fäden werden nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel in zwei Gruppen unter Bildung von zwei Einzelsträngen mit im Verhältnis zum Endprodukt geringem Durchmesser unterteilt. Dazu werden die beiden Fadengruppe über zwei Sammelvorrichtun- gen17 gesammelt, die beispielsweise aus Graphit bestehen, so dass sie von den darübergezogenen Glasfäden nicht zu stark abgenutzt werden. Aus den beiden Fadengruppen entstehen also im Verhältnis zum Endprodukt geringeren Durchmesser aufweisende Stränge 19, die im allgemeinen parallel nebeneinander bis zu einer Führungsvorrichtung 24 laufen und auf eine umlaufende Spule 21 aufgewickelt werden, die auf einem von der Wickelvorrichtung 20 angetriebenen Spulenkern 22 sitzt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen, wie das Strangpaar nach Fig. 2 aufgewickelt und über die Stranglänge zwi- sehen den Umkehrpunkten bei der Hin- und Herbewegung über die Spule im Abstand gehalten wird und wie die Stränge durch Vereinigung an den Umkehrpunkten bei der Hin- und Herbewegung zu dem vereinigten, erfindungsgemässen Produkt zusammengefasst werden. Das erzeugte Strangprodukt enthält also ein
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Paar geringeren Durchmesser aufweisende Stränge, die über eine Strecke ihrer Länge locker gruppiert und in Abständen vereinigt oder zusammengefasst sind, u. zw. zweckmässig an den Stellen, die den Umkehrpunkten bei der Hin- und Herbewegung des Stranges bei seinem Aufwickeln auf die Spule entsprechen.
Die Querführungsvorrichtung, die die absatzweise Vereinigung der Lunten bewirkt, entspricht bekannten Anordnungen, bei denen die Querbewegung der durch die Vorrichtung hin-und herbewegten Lunte unter der unmittelbaren Kontrolle eines Paares von im wesentlichen spiralförmig gebogenen Führungsglie-
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der 27 und 28 können aus Stahldraht oder einem andern geeigneten Material bestehen, welches dem Verschleiss zufolge der ständigen Reibung der Lunte widersteht. Jedes dieser spiralförmigen Führungsglie- der 27, 28, erstreckt sich über etwas mehr als den halben Umfang der Welle 26, auf der sie axial versetzt angeordnet sind.
Infolge der gegenseitigen Lage der Enden der Führungsglieder in Achsrichtung befinden sich die Lunten bei Beendigung der Querbewegung an dem geringeren Durchmesser aufweisenden Ende des Führungsgliedes in einer solchen Lage, dass sie von dem den grösseren Durchmesser aufweisenden Teil der Ergänzungsnocke erfasst werden können. Wenn sich die gegenüberliegenden Enden der Necke überlappen, wie man aus den Zeichnungen erkennt, erfolgt das Erfassen durch das den grösseren Durchmesser aufweisende Nockenende unmittelbar am Ende jeder Querbewegung der Lunten, wobei die Lunten ihre Bewegungsrichtung auf der Spule umkehren und gleichzeitig unter Verbindung durch die Schlichte innig miteinander vereinigt werden.
Während die Lunten durch die Führungsglieder 27 und 28 hin- und hergeführt werden, wird auch die Führungsvorrichtung24 hin- und herbewegt, d. h. sie bewegt sich in Richtung der Spulenachse und verteilt das Produkt über die Länge des Spulenrohres, so dass ein Wickel entsteht, der in der Mitte wesentlich dicker als an den Enden ist.
Diese Querführungsvorrichtung kann mit hoher Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden, die die Laufgeschwindigkeit der Lunte erreicht und ihr häufig im wesentlichen gleichkommt. Man erhält deshalb bei der Hin- und Herbewegung nur geringe Unterschiede in der Luntenspannung. Dies führt dazu, dass die Lunten längs der Spule mit einem minimalen Winkel zur Achse der Spule hin-und herbewegt werden können.
Obwohl das Verfahren zur Herstellung des in Abständen zusammengefassten Strangproduktes im Zusammenhang mit der Herstellung und Sammlung von nur zwei Strängen beschrieben wurde, können selbstverständlich auch drei, vier und sogar noch eine grössere Anzahl von Strängen gemäss der Erfindung aufgewickelt und in Abständen zusammengefasst und vereinigt werden. So zeigen beispielsweise die Fig. 5-8 eine Anordnung, bei der vier Lunten über eine Spiraldraht-Querführung geführt und zu einem solchen Produkt vereinigt werden. Die Lunten 19 werden über die Führungsglieder 27 und 28 gezogen, die gegen den Uhrzeigersinn mit der Welle 26 umlaufen.
Die Lunten werden durch den winkelig stehenden Eingriff der Führung mit den einzelnen Lunten und wegen ihresAbstandes beim Zuführen zu denDrahtgliedemimAb- stand gehalten. Beim Eingriff des den grösseren Durchmesser aufweisenden Endes jedes Führungsgliedes mit den Lunten werden jedoch die Lunten zusammengefasst und während dieser Zeit innig vereinigt gehalten, bis wieder eine Trennung durch die Bewegung des Wickelteiles des den grösseren Durchmesser aufweisenden Endes erfolgt, welches mit den die Spannung innerhalb der Lunte hervorrufenden Kräften zusammenwirkt.
Der für die Trennung der Lunte zwischen den Umkehrpunkten der Hin- und Herbewegung erforderliche Winkel der Drahtglieder hängt von der Wickelgeschwindigkeit, der Luntenspannung, der Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung und der Länge der Hin- und Herbewegung ab ; Werte, die sich leicht durch Versuche feststellen lassen. Die Fig. 5 und 6 zeigen, wie die Lunten zwischen den Umkehrpunkten der Querführung getrennt gehalten werden, während man aus Fig. 7 und 8 erkennt, wie die Lunten beim gegenseitigen Eingriff an den Enden der Hin- und Herbewegung innig vereinigt werden.
Fig. 9 zeigt eine andere Querführung, mit der sich ein Strangprodukt nach der Erfindung herstellen lässt. Bei dieser Anordnung werden die Lunten 39 durch eine Reihe von Fingern 32 getrennt gehalten, die sich aus einem seitlichen Schlitz in einem rohrförmigen Glied erstrecken, in dem eine Doppelgewindeschraube angeordnet ist, welche die Finger zuerst zum einen Ende des Gliedes und dann zu dessen anderem Ende hin-und herbewegen. Ein Paar von Begrenzungsgliedern 33 ist in kurzem Abstand von denEnden des Schlitzes 36 und an Punkten kurz vor dem Endpunkt angeordnet, zu dem sich die Finger 32 vor der Umkehr zu einem nachfolgenden Hub bei der Hin-und Herbewegung bewegen. Die Begrenzungsglieder 33 sind so angeordnet, dass sie die Lunten 39 am Ende jeder Hin- und Herbewegung erfassen und vereinigen. Beim Lösen der Lunte von den Begrenzungsgliedern 33 bei Beginn jeder neuen Hin- bzw.
Herbewegung werden die Lunten wieder getrennt. Somit sind am Ende jeder Hin- bzw. Herbewegung die Lunten vereinigt, wie es gestrichelt angedeutet ist, und zwischen den Enden der Hin- und Herbewegung, wie voll
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ausgezeichnet dargestellt, getrennt, so dass sie ein lockeres Faden- oder Faserprodukt in diesem Bereich bilden.
Bei der Verwendung dieser oder einer andern geeigneten Querführung ist die Herstellung des erfindungsgemässen Produktes nicht notwendig auf diejenige im Zuge der Faserherstellung selbst beschränkt. Das Verfahren lässt sich vielmehr auch zur Herstellung des Produktes aus Lunten oder kontinuierlichen Fäden verwenden, die bereits fertiggestellt sind, indem sie von einer Ausgangsstelle, beispielsweise einer Reihe von Spulen in einem Spulenrahmen, abgezogen werden. Nach der Bildung kann das Produkt unmittelbar auf eine Spule aufgewickelt, aber auch zerschnitten werden, zur Bildung einer Matte dienen oder in einen Schichtkörper eingearbeitet werden.
Die Bindung dieses Produktes in im Abstand liegenden Zonen lässt sich in einem Ofen unmittelbar vor der Verwendung durch Aushärtung verbessern oder man lässt das Produkt bei Raumtemperatur trocknen, je nachdem, welche Zeit zur Verfugung steht oder welche Art von Bindemitteln verwendet worden ist.
Das erzeugte Faserprodukt lässt sich in weitestgehend beliebigen Abmessungen und mit den verschiedensten Eigenschaften, herstellen. In einigen Fällen können beispielsweise die Lunten für jeweils 2, 5 cm in Abständen von 12, 5 bis 15 cm vereinigt werden, während bei andern ProduktendieVereinigungszonen 7-10 cm lang sind und Abstände von jeweils 30 cm aufweisen. Die Strangprodukte kann man auch durch Sammeln einzelner Fäden zu einem gemeinsamen Strang in getrennten Zonen längs der Produktlänge herstellen, während zwischen den vereinigten Zonen das Produkt eine fadenartige Form aufweist, in der die einzelnen Fäden mit den andern in lockerer Form vereinigt sind.
Die Fäden können dabei bei ihrer Führung getrennt gehalten und absatzweise zusammengefasst werden, um die im Abstand vorliegende Vereini - gung längs der Produktlänge in der gleichen Weise zu erzielen, wie bei den vorbeschriebenen Beispielen die Stränge getrennt gehalten und dann in Abständen zusammengefasst wurden, um das f einfädige Produkt zu erzielen. Es besteht auch die Möglichkeit, geringeren Durchmesser aufweisende, verdrillte Lunten als Ausgangsmaterial zu verwenden, wobei die Fäden oder Fasern in den Lunten selbst besser zusammengefasst sind, während das Produkt selbst nur in Abständen eine Zusammenfassung erfahren hat.
Die dargestellte Aufbringvorrichtung 15 überzieht die einzelnen Fäden mit einer geeigneten Überzugs-oder Bindemittelsubstanz, wie Öl, Wachs, Cellulosederivat, Gummi, natürlichem oder synthetischem Harz, Stärke, Gummi, Fett, Fettsäure oder andern Überzugssubstanzen oder mit einer Emulsion aus geeigneten Substanzen. Durch Aufbringen eines solchen Schlichte- oder Bindemittels werden Ungleichmässigkeiten in den Fäden weitgehend durch Ausebnung von Eindrückungen und scharfen Vorsprüngen beseitigt. Zusätzlich übernehmen die Schlichte- oder Überzugsmaterialien die Funktion einer Verbindung der Fasern oder Fäden bei deren Vereinigung.
Werden die Fasern oder Fäden einer Lunte in im Abstand befindlichen Zonen innig miteinander vereinigt, während das Schlichtematerial noch fliessfähig ist, dann zeigt sich, dass die innige Vereinigung der Fasern in der Lunte beim anschliessenden Trocknen der Lunte aufrechterhalten bleibt. Wenn in ähnlicher Weise Lunten geringeren Durchmessers in innigen Kontakt miteinander für kurze Strecken in Abständen längs der Produktlänge gebracht werden, dann bleibt die innige Vereinigung an den in Abständen angeordneten Punktenbeim anschliessenden Trocknen des Faserproduktes aufrechterhalten.
Handelt es sich beim Bindemittel um ein Schlichtematerial, dann ist die Vereinigung der Lunten in den in Abständen liegenden Zonen im allgemeinen so, dass die Lunten trennbar sind, d. h. die Lunten können nach dem Abnehmen von der Spule gegebenenfalls in ihre einzelnen Fäden getrennt werden. Das auf das Produkt zur Herstellung einer Bindung oder Vereinigung in Abständen aufgebrachte Material kann auch ein anderes Material ausser einem Schlichtematerial sein. Verschiedenste Arten von Bindematerial, beispielsweise Phenolharze, die beim anschliessenden Aushärten eine feste Vereinigung der Fasern in Abständen ergeben, können verwendet werden, um eine stärkere Bindung in diesen im Abstand liegenden Zonen zu erreichen.
Somit bedeuten die hier verwendeten Ausdrücke Schlichte- oder Bindematerial sowohl Schlichtematerial als auch andere Substanzen, beispielsweise harzige Klebemittel, welche die Fäden und Lunten vereinigt halten. Beispielsweise kann man für die Bindezwecke eine Vielzahl von Kunststoffen verwenden, wie "Plastisol", Asphalt, Polyesterharz usw. oder anorganische Materialien, beispielsweise eine Vielzahl von
Metallen, wie Blei, Zink, Aluminium, Kupfer usw. Die Bindung kann bei frisch geformten, sauberen oder gereinigten Fasern oder Lunten durch absatzweises Aufbringen des Bindemittels erfolgen, so dass es lediglich in sich periodisch wiederholenden Abständen aufgebracht wird.
Man kann jedoch die Fasern oder Lunten auch mit einem Material überziehen und an den Vereinigungspunkten durch ein anderes Material in innigen Kontakt bringen, so dass diese in diesen Bereichen fest miteinander verbunden werden. Solche Produkte lassen sich gemäss der Erfindung durch absatzweises Aufsprühen des Bindemittels in im Abstand liegenden Zonen auf das Produkt synchron mit der Wirkung der absatzweisen Vereinigung der Fasern erzielen.
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Die Fig. 10 und 11 zeigen eine Zuführungsvorricntung, die sich zur Herstellung von Lunten eignet, die zum erfindungsgemässen Produkt verarbeitet werden können. Die Zuführungsvorrichtung ergibt sich deutlich aus Fig. 10 und besteht aus einem Leitungsteil40 mit Flanschen 7 an jedem Ende und mit einer Ventilöffnung 41, die im unteren Teil zentral angeordnet ist. Die Öffnungsweise der Ventilöffnung wird durch ein stopfenartiges Element am Ende eines Schaftes 42 geregelt, der sich nach oben durch eine Öffnung im Oberteil des Leit'jngsteiles erstreckt. Somit können Flüssigkeiten, beispielsweise geschmolzenes Glas, durch den Leitungsteil fliessen und aus der Ventilöffnung 41, gesteuert durch den Ventilschaft 42, austreten.
Der Unterseite des Leitungsteiles 40 ist ein Behälter 43 zugeordnet, in den die Schmelzflüssigkeit aus dem Leitungsteil bei geöffneter Öffnung 41 austreten kann. Der Behälter 43 besitzt mit Öffnungen versehene Spitzen 44 an seiner Unterfläche, durch die das Schmelzgut strangförmig austritt und in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise zu Fäden ausgezogen wird. Ein innerhalb des Behälters 43 sitzendes Prallblech 45 verteilt die strömende Masse des Glases innerhalb des Behälters beim Austritt aus dem Leitungsteil. Das Prallblech verursacht eine Wirbelströmung, so dass das in den Behälter 43 eingeführte Material über eine grosse Wegstrecke und nicht unmittelbar vom Leitungsteil durch die Öffnungen 44 fliesst.
Auf diese Weise erhält man eine bessere Läuterung des Glases und Inhomogenitäten, wie Schlieren werden innerhalb der strömenden Glasmasse vor ihrem Austritt aus den Öffnungen 44 und damit vor der Herstellung der Fasern beseitigt. An jedem Flansch des Leitungsteiles 40 sitzt ein Kühlring 46, der die Strömung des geschmolzenen Glases durch den Leitungsteil 40 zufolge Abkühlung und Erstarrung blockiert, wenn eine der Vorrichtungen aus dem sie enthaltenden System ausgebaut werden soll.
Die Leitungsteile 40 werden miteinander verbunden, so dass ein vollständiger Kreis 48 entsteht, der an eine Schmelzgutquelle, beispielsweise einen Schmelztank 50, angeschlossen ist. Die Anlagen 40 können in Reihe angeordnet und mit einem Überbrückungs-Leitungsteil 49 an den Enden von zwei Vorher-
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den Kreis 48, wobei eine oder mehrere Zuführungsvorrichtungen durch Einregeln des entsprechenden Ventilschaftes 42 abgeschaltet werden können.
Jedes benachbarte Paar von Zuführungsvorrichtungen, die entweder mit ihren Enden zusammenstossen oder einander gegenüberliegend an verschiedenen Leitungszweige liegen, erzeugt je ein Paar von Lunten, die mit der oben beschriebenen Anordnung zum erfindungsgemässen Faserprodukt verarbeitet werden sollen. Man kann somit drei, vier oder mehrere Lunten benachbarter Zuführungsvorrichtungen zu einem Strangprodukt vereinigen und in getrennten Zonen gemäss der Erfindung vereinigen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Faden, welcher aus einer Vielzahl von einzelnen Fasern, Fäden, Strängen oder Lunten - vorzugs- weise aus Glas - besteht, die im wesentlichen parallel nebeneinander liegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelfasern od. dgl. an im Abstand voneinander liegenden Stellen durch ein Klebemittel miteinander verbunden sind.