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Pneumatischer Pulsator
Aus der schwedischen Patentschrift Nr. 101671 ist es bekannt geworden, einen Pulsator so auszufUhren, dass er Druckperioden von anderer Dauer als jener der Vakuumperioden erzeugt. Diese Pulsatorart, die man in Melkmaschinen verwendet, hat jedoch eine Unzukömmlichkeit, indem alle Melkbecher im gleichen Zeitpunkt entweder der Druck- oder der Saugwirkung ausgesetzt werden. Dies bedingt, dass alle Zitzen gleichzeitig der Melkwirkung (der Saugperiode) und anschliessend gleichzeitig der Massagewirkung (der Druckperiode) ausgesetzt sind. Dies ist jedoch dem Euter nicht zuträglich, weil die gleichförmigere Belastung desselben, die man erhält, wenn ein Zitzenpaar sich in der Melkperiode befindet, wenn das andere Zitzenpaar der Massagewirkung ausgesetzt ist, dem Euter und indirekt dem Herzen des Tieres zuträglicher ist.
Pulsatoren, die das Euter in der letztgenannten Art behandeln, sind an sich bekannt, bringen aber Vakuum- und Massageperioden von gleicher Länge hervor. Die letztgenannte Wirkungsart scheint jene Wirkungsweise auszuschliessen, wonach dieVakuum-und Druckperioden unterschiedliche Längen be- sitzen.
Es hat sich nun als wünschenswert und sogar bei pneumatischen Pulsatoren der letztgenannten Art, mit zwei Kanälen, von denen jeder Vakuum- und Druckschwankungen unterwerfbar ist, wobei der eine unter Vakuum steht, wenn der andere unter Druck steht und umgekehrt, als durchführbar herausgestellt, Vakuum-und Druckperioden verschiedener Länge hervorzubringen. Die Erfindung löst dieses Problem bei einem pneumatischen Pulsator der eben genannten Art dadurch, dass zur Erzeugung von Vakuum- bzw. Druckperioden verschiedener Länge in jedem Kanal ein an sich bekanntes Ventil angeordnet ist, das in einer Strömungsrichtung einen grösseren Strömungswiderstand gibt, als in der andern Strömungsrichtung.
Der unterschiedliche Strömungswiderstand kann dadurch erreicht werden, dass der Durchflusskanal fUr die eine
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wird man jedoch eine solche Anordnung anwenden, dass der Durchflussquerschnitt in einem Punkte des Durchflusskanals für die eine Fliessrichtung grösser wird als fUr die andere.
Der vorliegende Pulsator ist natürlich auch auf andern Gebieten als bei Melkmaschinen brauchbar.
Indes kennzeichnet sich ein Pulsator für den letztgenannten Zweck dadurch, dass das in jedem der Kanä- le angeordnete Ventil pulsatorseitig unter Einwirkung des Vakuums öffnet, wobei es in der Offenstellung einen grösseren Querschnitt freigibt, als in der Schliessstellung. Der Vorteil, den ein Pulsator dieser Art bietet, besteht darin, dass er ein schnelleres Ausmelken des Euters gewährleistet, weil die Milch gerade dann ausfliesst, wenn das Vakuum auf die Zitzen wirkt. Zufolge der gleichförmigeren Belastung wird das Euter auch durch den Melkvorgang weniger ermüdet, wenn den Euterhälften abwechslungsweise eine Ruhepause verschafft wird, die während der Druckperiode besteht, wie wenn man alle Zitzen gleichzeitig ausmelkt.
Die Erfindung wird nun im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung beschrieben, in der schema- tisch und beispielsweise eine Ausführungsform des vorliegendenPulsators dargestellt ist. DioFig. l zeigt einen Pulsator in Seitenansicht, teilweise geschnitten nach Linie I - I der Fig. 2, die ihrerseits den Pulsator in Draufsicht darstellt, wogegen die Fig. 3 in vergrössertem Massstabe einen Längsschnitt durch einen Rohrnippel zeigt, der zum Pulsator gehört und in seinem Inneren ein Ventil enthält.
In Fig. l ist 1 das eigentliche Pulsatorgehäuse und 2 einer der beiden in dieses geschraubten Nippel.
Die Anordnung der Rohrnippel ist auch aus Fig. 2 ersichtlich. Jeder der beiden Nippel steht in Verbindung mit einer Kammer 3 bzw. 4, die im Pulsatorgehäuse vorgesehen ist, und ausserdem mit je einem Paar von
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Melkbechern des Melkzeuges. Der Pulsator wirkt angenommenerweise so, dass sich eine Kammer unter
Vakuum befindet, wenn die andere Kammer unter Druck steht und umgekehrt, wobei, wenn keine be- sonderen Vorkehrungen getroffen wären, Vakuum-und Druckperioden gleiche Länge hätten.
In jedem Rohrnippel ist ein Ventil eingesetzt, das durch einen Kugel-oder Ballkörper 5 angedeutet ist. Der Deutlichkeit wegen ist der Nippel in grösserem Massstabe in Fig. 3 dargestellt. Wenn jene Kammer 3 und 4, an welche Nippel angeschlossen sind, sich unter Vakuum befinden, wird der Ball 5 in einen verbreiterten Teil 6 des Durchflusskanals 7 des Rohrnippels gezogen. Dadurch wird nun, im Sinne der Erfindung, ein grosser Durchflussquerschnitt für die nach rechts am Ball vorbeiströmende Luft freigesetzt, wie dies durch den Abstand 8 zwischen der Balloberseite und der Innenseite des mit grösserer lichter Weite ausgeführten Teiles 6 ersichtlich ist. Dies bedeutet, dass die Luft praktisch ungedrosselt zur Vakuumquelle strömen kann, so dass eine schnelle Entleerung des entsprechenden Melkbecherpaares über den Rohrnippel 2 eintreten kann.
Ein nach einwärts gebogener Flansch 9 verhindert, dass der Ball aus dem Teil 6 vergrösserten Durchmessers abgezogen werden kann.
Wenn daraufhin die an den Rohrnippel angeschlossene Kammer des Pulsatorgehäuses unter Druck gesetzt wird (Einströmen von atmosphärischer Luft), so wird der Ball unverzüglich in die durch den strichpunktierten Kreis angedeutete Stellung 10 geblasen, in der er durch einen Anschlag, der, in Übereinstim- mung mit der Zeichnung, durch einen den Kanal 7 durchquerenden Bolzen 11 gebildet werden kann, zum Stillstand kommt. In dieser Lage des Balles wird die nach links strömende Luft gezwungen, durch einen beträchtlich gedrosselten Querschnitt zu strömen, wie dies durch den Abstand 12, der zwischen der Oberseite des Balles und der Innenseite des Kanals 7 besteht, zum Ausdruck kommt. Durch dieses sich dem Einströmen atmosphärischer Luft entgegenstellende Hindernis ist der Abbau des Vakuums in dem betrachteten Melkbecherpaar verzögert.
Dies bedeutet, dass die Vakuumperiode auf Kosten der Druckperiode verlängert wird und dies wird zweckmässig so eingestellt, dass sie ein Drittel oder ein Viertel der Vakuumperiode ausmacht. Genauer gesagt werden sich die Vakuumperioden der beiden Melkbecherpaare auf diese Weise gegenseitig überlappen.
PATENT ANSPRÜCHE ;
1. Pneumatischer Pulsator zur-Hervorbringung von Vakuum- und Druckperioden und mit zwei Kanälen, von denen jeder Vakuum-und Druckschwankungen unterwerfbar ist, wobei der eine unter Vakuum steht, wenn der andere unter Druck steht und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung von Vakuum- bzw. Druckperioden verschiedener Länge in jedem Kanal ein an sich bekanntes Ventil angeordnet ist, das in einer Strömungsrichtung einen grösseren Strömungswiderstand gibt, als in der andern Strömungsrichtung.