<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Trocknen von Zellstoff
Die Erfindung bezieht sich auf die Zurichtung von Zellstoff.
In der Viskoseindustrie wird gewöhnlich Zellstoff in Form von Blättern oder Platten als zellu1osehäl- tiges Ausgangsmaterial verwendet. Hiefür wird Holz durch das Sulfit-, Sulfat-oderS.odaverfahren chemisch in Zellstoff umgewandelt. Nach Abzug des überschüssigen Aufschliessungsmittels wird der wässerige Zellstoffbrei durch Abziehen von soviel Wasser auf einem Drahtsieb, dass ein feuchtes, selbsttragendes Blatt entsteht, in Blatt- oder Plattenfonn umgewandelt, worauf dÅas Trocknen dadurch vervollständigt wird, dass das Blatt durch eine Anzahl beheizter Walzen hindurchgeführt wird. Bei der Herstellung von Viskose werden diese Blätter vor oder nach der Umwandlung der. Zellulose in alkalische Zellulose zerrissen.
Zur Trocknung von Zellstoff hat man auch heisse Luft vorgeschlagen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet die Herstellung von Zellstoff in einer Art, die für die Herstellung von Viskose besonders geeignet ist. Das erfindungsgemässe Verfahren verwendet zum Trocknen von Zellstoff in zerkleinerter Form mit nicht mehr als 75 % Wasser, berechnet auf das Trockengewicht des Zellstoffes, ebenfalls heisse Luft und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffteilchen durch die heisse Luft in fliessbaren Zustand gebracht werden, welche unter einem fluktuierenden, zum Vibrieren der fli. ass- fähigen Stoffteilchen ausreichenden Druck zugeführt wird.
Wenn die Stoffaufschlämmung ausgeführt wurde, kann der Abzug des Wassers bis zu 15 - 75 % in einer Schlammpresse bewerkstelligt werden, etwa in einer Schraubenpresse oder einer kontinuierlich laufenden Zentrifuge. Nach Entfernung des überschüssigen Wassers in dieser Weise wird vorzugsweise dem Stoff heisses Wasser zur Bildung einer neuen Aufschlämmung zugesetzt, die dann in gleicher Weise auf einen Wassergehalt von 15 - 75 % entwässert wird.
Das Trocknen des im fliessbaren Zustand befindlichen Stoffes kann durch heisse Luft erfolgen, die mit einer Geschwindigkeit von 30 - 60 cm/sec strömt und die Teilchen infolge Schwankungen ihres Druckes in einer Frequenz von einigen Zyklen pro Sekunde zum Vibrieren bringt.
Die Zeichnung zeigt das Schema der Erfindungsdurchführung : die Prozentverhältnisse sind sämtliche auf das Gewicht des trockenen Stoffes berechnet und sind daher Gewichtsprozente. Eine 1 % ige Stoffaufschlämmung wird in das Verfahren über ein umlaufendes Filter eingeführt, in welchem der Feuchtigkeitsgehalt zuerst herabgesetzt und durch Zusatz von heissem Wasser nahezu augenblicklich auf etwa 90-95'%' erhöht wird. Dann passiert die Aufschlämmung die Pumpe 1 und einen Vorratsbehälter und wird einer Presse zugeführt, in der der Wassergehalt auf 15-75 Ja, vorzugsweise 45 - 50 % herabgesetzt wird. Das abgepresste Wasser wird zum Filter zurückgeleitet, nachdem es zwei nachstehend beschriebene Stufen durchschritten hat. Der feuchte Stoff aus der Presse wird nun zu einem Reisswolf gebracht, der ihn aufbricht.
Der feuchte, zerfaserte Stoff gelangt über einen Zyklon A zu einer Trockenvorrichtung. Dortselbst wird er zur Form eines fliessbaren Bettes getrocknet, und hiefür ein pulsierender Heissluftstrom verwendet, der ein Zusammenschliessen, ein Zusammenballen der Teilchen während des Trocknens hintanhält. Der trockene Stoff gelangt zu einer Packvorrichtung.
Die Luft, welche gewisse Mengen an staubförmigem Stoff und Wasser enthält, legt Nebenkreisläufe zurück. Die heisse Luft aus der Trockenvorrichtung wird zum Zyklon B geschickt. Hier wird ein Teil des mitgerissenen Stoffstaubes abgeschieden und zur Packvorrichtung gefördert. Die Luft aus dem Zyklon B passiert einen Wärmeaustauscher, durch den auch die Luft zur Schaffung des fliessbaren Bettes strömt. Das
<Desc/Clms Page number 2>
abströmende Gas wird dann mit Wasser gewaschen, welches von der vorerwähnten Presse kommt und vereinigt sich schliesslich mit der zuströmenden Luft. Letztere wird über einen Ventilator zum Wanneaustauscher, dann zu einer Heizvorrichtung und hierauf zu einer Trockenvorrichtung geschickt.
Der Kreislauf des Wassers ist folgender : zusammen mit dem Schlamm gelangt es zur Pumpe l, zum Behälter und zur Presse, sodann über einen Sumpf zu einer Pumpe 2, die in den Reinigungsvorrichtungen für die abströmende Luft verwendet wird, und kehrt über einen Behälter zum Filter zurück.
Ausführungsbeispiel :
Zellstoff mit einem Wassergehalt von 47,5 Gel.-%, gerechnet auf das Trockengewicht des Zellstoffes, wurde der Trockenvorrichtung zugeführt, in welcher pulsierende Luft bei einer Temperatur von 900 C und einer durchschnittlichen Gescnwindigkeit von 36, 6 cm/sec den Stoff zu einem Bett von 10 cm Tiefe fliessbar macht. Das Zusammenballen der Stoffteilchen wurde durch die Pulsation des Luftstromes verhindert, der eine Frequenz von 4 Zyklen/sec hatte. Nach einer Behandlung von 2 Minuten hatte der Stoff einen Wassergehalt von 11,7 % und nach weiteren 2 Minuten war dieser Gehalt auf 0,06 % gefallen.