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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 19620. FIRMA K. I. SCHULTZ SÖHNE IN MARBURG r. HESSEN.
Verfahren zur Herstellung eines Ersatzes für Glasmosaik.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, für die kostspielige echte Mosaik einen billigen Ersatz zu schaffen. Während bei der echten Mosaikarbeit die Bildwerke aus der planmässigen Aneinanderreihung der unzähligen verschieden gefärbten Mosaiksteine hervorgehen, werden bei dem vorliegenden Mosaikersatz die Bildwerke aus grösseren Flachglasstücken unter teilweiser Zuhilfenahme der Handmalerei hergestellt.
Bisher kannte man schon zwei verschiedene Arten eines Mosaikersatzes.
Die erste Art besteht darin. dass die Mosaikbilder aus kleinen meist viereckig geschnittenen vielfarbigen FlachglasstUcken auf einer Vorlage zu dem herzustellenden Bilde
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druck und harte Formen.
I ! ci dem zweiten Herstellungsverfahren werden die Mosaikbildcr aus Flachglasstücken derartig geschnitten, dass die einzelnen Glasstücke in Farbe, Umriss und Grösse den einheitlichen Tonflächen des Bildes entsprechen. Die so geschnittenen Glasstücke, welche auf der Rückseite mit Farbe schattiert werden können, werden mit Zwischenräumen derartig einer Vorlage entsprechend verlegt, dass der durch die Zwischenräume durchtretende Mörtel Linien bildet, welche die einzelnen Farbenfelder umrahmen, wodurch die Formen des Bildes hervortreten, da die einzelnen Farbenfelder den Bildformen in Grösse und Umriss
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Dieses Verfahren erfordert nun,
dass die betreffenden Glasstücke mit der grössten Genauigkeit in Grösse und Umriss den Bildformcn entsprechend geschnitten und ebensogenau der Vorlage entsprechend verlegt werden müssen, da sonst eine Verzerrung des
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wendbarkeit auch noch eine beschränkte, da nicht ein jedes Bildwerk durch dieses Verfahren hergestellt worden kann.
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eines Bildwerkes in Farbe entsprechend geschnitten.
Die hier vorliegende Neuerung ist nun die, dass die Tonnächen, anch bei nicht ver- wickelten, d. h. leicht auszuschneidenden Bi1dformeu in Grösse und Umriss diesen Formen des Bildes nicht entsprechen, die Flachglasstlicke werden also den Bildformen in Grösse und Umriss nicht entsprechend zugeschnitten. Aus den zugeschnittenen Glasstücken werden die genauen Bildformen durch Handmalerei hergestellt. Die Verlegung der Glasstücke
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unregelmässig verlegt werden, was dadurch möglich ist, dass die Fugen nicht den Zweck der Formenbildung haben. Zur Erhöhung des Mosaikcharakters können die einzelne Farbennächen beliebig geteilt werden.
Beispielsweise zeigt Fig. 1 einen nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Frauenkopf mit drei Blumen im Haar auf einen. nnden Hintergrund. Fig. 2 zeigt das Zuschneiden der erforderlichen Flachglasstücke. Das fleischfarbige Glasstück a ergibt eiltsprechend bemalt das Gesicht, die Glasstücke b, b1, b2... in entsprechender Farbe gleichfalls bemalt die Haare und die Glasstücke c, c1, c2... die gemalten Blumen. Die Glas-
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Glasstl1cke so aneinander gefügt, dass die Fugen ungleichmässig und unregelmässig verlegt erscheinen, während das Ganze doch eine hervorragende malerische Wirkung bildet, wie es
Fig. 1 andeutet. Das zusammengestellte Werk e, Fig. 3, ist dann in bekannter Weise mit der Schicht aus Kunststeinmasse f hintergossen.
Durch diese Neuerung wird die Herstellung eines Mosaikersatzes gegenüber den bisher bekannten Verfahren ausserordentlich erleichtert, sowie erreicht, dass, in Verbindung mit ungemalten Gläsern, sich nach diesem Verfahren jedes nur denkbare Bildwerk her- stellen lässt.
Das Aufmalen wird auf der Rückseite der Gläser vorgenommen, also auf der Seite, welche bei Herstellung der Mosaikarbeit auf die Unterlage zu liegen kommt. Die Unter- lage wird durch Hintergiessen von Mörtel, Zement u. dgl. in Form von Platten gebildet.
Diese Platten lassen sich überall leicht anbringen.
Bei Mosaikbildwerken, weichen eine unverwüstliche Haltbarkeit gegeben worden soll, wird die Aufmalung eingebrannt. Der Anwendung der neuen Technik sind keine Grenzen gezogen. Es lassen sich äussere Wandbekleidungen für Gebäude und Monumente ebensogut herstellen, wie auch Innenräume ausschmücken. Auch können Möbel mit Mosaikwerken ausgelegt werden. Die Herstellungskosten dieses Mosaikersatzes stellen sich höchstens auf ein Drittel derjenigen für echte Mosaik.