<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 16930.
WILLIAM WARREN DEAN IN CIHCAGO.
Schaltungsanordnung zur Verbindung von Fernsprechvermittlungsämtern.
Die vorliegende Erfindung betrifft Einrichtungen zur Verbindung zweier Teilnehmer durch die Vermittlung einer Verbindungsleitung. In Telephonanlagen, die eine Anzahl von Ämtern besitzen, ist es notwendig, Verbindungsleitungen zu benutzen, um zwei Teilnehmer, deren Leitungen auf verschiedenen Ämtern endigen, zu verbinden.
Diese Verbindungleitungen endigen bei der jetzt üblichen Konstruktion an einem Ende in einer Klinke und am anderen Ende in einem Stöpsel oder einem beweglichen Kontaktstück, wobei die Klinke des anrufenden Teilnehmers mit der Klinke der Verbindungsloitung durch die gewöhnliche
EMI1.1
Signalapparat zur Absendung von Signalen an den anzurufenden Teilnehmer und zum Auf- nehmen von Signalen von demselben auf demjenigen Amt anzuordnen, auf welchem dip
Leitung des anzurufenden Teilnehmers endigt.
Der Deamte auf dem Amte des anrufenden
Teilnehmers verbindet hiel) ei seinen Schnurstromkreis mit der Leitung des anrufenden
Teilnehmers, erfährt von ihm die Nummer des anzurufenden Teilnehmers und verbindet darauf das andere Ende seines Schnurstromkreises mit der Verbindungsleitung, während der Beamte auf dem Amte des anzurufenden Teilnehmers die Verbindung mit diesem fertigstellt und Aufstrom an den anzurufenden Teilnehmer absendet. Ebenso signalisiert bei Beendigung des Gespräches der angerufene Teilnehmer dem Beamten auf demjenigen Amte, wo seine Leitung endigt, durch irgendeine dafür geeignete Vorrichtung.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Beamte auf dem Amte des anrufenden Teilnehmers direkt dem angerufenen Teilnehmer signalisieren kann, während anderseits der angerufene Teilnehmer gleichfalls dem Amte des anrufenden Teilnehmers zurück signalisieren kann, um eine Aufhebung der Verbindung zu bewirken. Die Verbindung der Signalapparate mit der Verbindungsleitung wird daher überflüssig und die bei den Schnurstromkreisen üblichen Signalapparate können sowohl benutzt werden, wenn eine Ver- bindung durch die Verbindungsleitung erforderlich ist, als auch bei einer direkten Ver- bindung zwischen zwei Fernsprechleitungen.
Dadurch wird die Verbindungsleitung wesentlich vereinfacht ; besonders ist es dadurch möglich, Verbindungen zwischen zwei Teilnehmern ) schneller zu bewirken, wobei das Amt des anzurufenden Teilnehmers, nachdem es die
Nummer erfahren hat, nur die Verbindungsleitung anzuschliessen braucht. In gleicher Weise vereinfacht sich auch die Aufhebung der Verbindung, da der Beamte des anzurufenden
Teilnehmers nur den Stöpsel der Verbindungsleitung nach Erhalt eines geeigneten Signales von dem Beamten des anrufenden Teilnehmers herauszuziehen hat und. nun nichts mehr mit dem von dem angerufenen Teilnehmer kommenden Signal zu tun hat.
Es sind ausser der erwähnten Konstruktion noch Verbindungsleitungen benutzt worden, in welchen Relais zum Schliessen eines Signalstromkreises von dem Schnurstromkreis des Beamten des an- rufenden Teilnehmers nach der Leitung des angerufenen Teilnehmers verwendet werden.
Nach vorliegender, obenerwähnter Erfindung wird dieses Resultat jedoch ohne Anwendung 3 von Relais oder anderen Hilfsapparaten erzielt, da das Signal direkt durch die Verbindung- leitung gegeben wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Einrichtungen, durch welche eine einzige Batterie oder Stromquelle zur Lieferung von Strom sowohl für die gewöhnlichen Schnurstromkreise als auch für die Verbindungsleitungen benutzt werden kann, dadurch, dass Mittel zur Anwendung. kommen, durch welche das Potential der stromliefernden Batterien entsprechend jeder Verbindungsleitung in Übereinstimmung mit'deren Länge und Widerstand eingestellt werden kann, so dass die Mikrophone auf den verschiedenen Stationen von gleich starken Strömen durchflossen werden, trotzdem die Länge oder der Widerstand der Leitungen, durch welche die Verbindung hergestellt worden ist, verschieden sind.
Die Erfindung ist auf beifolgender Zeichnung zur Veranschaulichung gekommen, u. zw. ist Fig. 1 ein Stromschema zweier Fernsprechleitungen und der auf dem Amte vorhandenen Apparate zur Verbindung derselben ; Fig. 2 ist ein Stromschema zur Verbindung der Verbindungsleitungen und Schuurstromkreise mit der stromgebenden Elektrizitätsquelle.
Die Fernsprechleitung A geht in zwei Abzweigungen a und al nach dem Amte, wo dieselbe mit Federn a2 a3 verbunden ist, von denen die erstere normal gegen den Kontakt 1 und die letztere normal gegen den Kontakt 2 anliegt, während zwischen den Kontakten das Relais c und die Batterie r2 eingeschaltet ist. Die Wicklung eines Relais b ist zwischen Kontakt 5 und Erde eingeschaltet. Die Federn a2 und a3 dienen dazu, mit den Kontakten 4 und 5 in Berührung zu kommen, wenn das Relais erregt wird. Diese Kontakte sind mit den Kontakten dl und d2 der Klinke d verbunden. Auf der Teilnelimerstelle A sind ein
Mikrophon f und ein Hörer j1 angeordnet, die mit dem Kontakt 8 verbunden sind, der mit dem Schalthaken 12 Kontakt schliesst, wenn der Hörer vom Haken abgenommen wird.
Die Glocke 13 und der Kondensator l liegen in Brücke zwischen den beiden Leitungs- zweigen a und al. Die Leitung des Teilnehmers B, die auf der rechten Seite der Zeichnung zur Darstellung gekommen ist, entspricht derjenigen des Teilnehmers A und ist mit den- selben Teilen und Apparaten versehen. Der Abfragestöpsel p ist mit einer Spitze p1 und mit einer Hülse p2 versehen, während der Rufstöpsel o mit einer Spitze ol und einer
Hülse o2 versehen ist. Die Spitzen der Stöpsel sind durch die Leitungen t tl und die
Hülsen durch die Leitungen s sl verbunden.
Die Batterie r liegt in Brücke zwischen den Leitungen t t1 und s sI. Die Wicklungen wl und w3 der Wiederholnngsspule M'liegen zwischen der Batterie r und der Stöpselspitzenleitung t tl, während die Wicklungen w2 und M* zwischen der Batterie und den Stöpselhülsenleitungen s s1 liegen. Ein Pol der
Batterie r ist geerdet. Die Fernsprecheinrichtung i des Beamten kann zwischen die
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
Erde und zurück zur Lliutestromquelle zu senden. Die Glocke des angerufenen Teilnehmers wird dadurch betätigt.
Infolge der niedrigen Frequenz des Läutestromes geht dieser nicht in bemerkenswertem Grade durch den Kondensator l1, dagegen sollen Sprechströme denselben passieren, zu welchem Zweck derselbe entsprechend der Kapazität der Telephonströme, jedoch nicht für Läuteströme, hergestellt ist. Wenn der angerufene Teilnehmer antwortet und seinen Hörer vom Haken abhebt, wird der Stromkreis der Batterie 1 durch das Mikrophon auf der Teilnehmerstelle B geschlossen. Dieser Stromkreis der Batterie r1
EMI3.2
und Erde. Das Mikrophon des Teilnehmers A wird durch Strom von der Batterie r erregt.
Die Batterie r sendet gleichfalls Strom zur Erde und darauf von Erde durch die Wicklung fOG, Relais x5, Leitungen 1 ; 2 und 81 und Wicklung w4 zurück zur Batterie. Die Sprecbströme jeder Fernsprechstelle werden durch die Wicklungen der verschiedenen Wiederholungsspulen nach der anderen Teilnehmerstelle fortgepnanzt.
Wie aus vorstehendem ersichtlich ist, ist während des Gespräches der Stromkreis der Batterie rl durch das Schlusssignal kl geschlossen, u. zw. wird dieser Stromkreis durch den Hörerhaken des angerufenen Teilnehmers kontrolliert. Wenn daher der angerufene Teilnehmer das Gespräch beendigt hat und seinen Hörer auf den Haken hängt, öffnet er den Stromkreis der Batterie 1 über das Schlusssignal k1, bringt dieses also zur Tätigkeit und setzt das Amt des anrufenden Teilnehmers zwecks Aufhebung der Verbindung von dom Schluss des Gespräches in Kenntnis. Darauf werden von dem Beamten des anrufenden Amtes die Stöpsel p und o aus den Klinken entfernt. Während des Gespräches sendet Batterie r Strom durch die Wicklung des Relais razz so dass dieses während des Gespräches erregt ist.
Dadurch werden die Kontakte x3 und des Relais getrennt und der Stromkreis der Batterie rl durch die Lampe x2 ist daher offen. Zieht aber der Beamte auf dem Amte des rufenden Teilnehmers den Stöpsel o aus der Klinke der Verbindungsleitung heraus, so wird der Stromkreis der Batterie'1 durch die Wicklung des Relais geöSnet, so dass dieses seine Erregung verliert und den Kontakten x3 und X4 gestattet, einander wieder zu
EMI3.3
Kontakte x4 x : 1 zur Erde und darauf zur Batterie zurück zu schliessen. Die Lampe x2 wird daher erhellt, so dass auch dem Beamten auf dem Amte des angerufenen Teilnehmers, der die Verbindungsteitung bedient hat, das Signal für die Aufhebung der Verbindung gegeben wird.
Dieser wird daher den Stöpsel n aus der Klinke des angerufenen Teilnehmers herausziehen ; er bringt diesen Stöpsel auf seinen Platz, wodurch die Kontakte x xl geöffnet werden, um ein Erlöschen der Lampe zu veranlassen. Die Apparate auf den Ämtern befinden sich nun für einen erneuten Anruf im geeigneten Zustande.
Aus vorstehendem ist ersichtlich. dass bei der vorliegenden Erfindung die Signalstromquelle und das Schlusssignal nicht mit den Leitungen der Verbindungsleitung sondern mit den Leitungen des Schnnrstromkreises des Anrnfamtes verbunden sind und dass Signalströme den anzurufenden Teilnehmern durch eine Leitung der Verbindungslinien gesandt werden, während der Signalstromkreis, durch welchen der angerufene Teilnehmer dem anrufenden Amte signalisiert, gleichfalls durch diesen Zweig der Verbindungsleitung geht.
In Fig. 2 ist die Art und Weise zur Darstellung gekommen, in weicher die verschiedenen Verbindungsleitungen und Schnurstromkreise der Beamten mit einer einzigen Elektrizitiitsquelle vereinigt werden können. Es tritt sehr häufig ein, dass die Verbindungsleitungen von sehr verschiedener Länge sind und dass ein Amt weiter entfernt liegt als ein anderes, wodurch auch Verbindungsleitungen von verschiedener Länge erforderlich werden. Wenn unter diesen Umständen die Verbindungsleitungen mit einer Batterie von einer gewissen Spannung verbunden werden, so wird der die Mikrophone einer Teilnehmerstelle durchfliessende Strom geringer sein, wenn eine lange Verbindungsleitung zur Anwendung kommt, und stärker sein, wenn eine kurze Verbindungsleitung benutzt wird.
Um diesen Übelstand zu vermeiden, werden Vorrichtungen benutzt, durch welche jeder Verbindungsleitung Strom von der erforderlichen, ganz bestimmten Spannung zugeführt wird.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass eine Spannung von ungefähr 40 Volt für Verbindungsleitungen von gewöhnlicher Länge genügt. Wenn Verbindungsleitungen von geringer Länge benutzt werden, werden dieselben derartig mit der Batterie verbunden, dass sie an eine geringere Spannung, z. B. nur 36 Volt, angeschlossen worden. Ist dagegen die Verbindungsleitung bedeutend länger, so kann sie von der ganzen Batterie, d. h. mit 40 Volt, gespeist werden. Auf diese Weise kann jede Verbindungsleitung entsprechend der Spannung, die der durchfliessende Strom bei der Verbindung haben soll, eingestellt werden.
Da 20 Volt
<Desc/Clms Page number 4>
im allgemeinen genügen, um die Mikrophone der Teilnehmerstellen zu erregen, wenn dieselben direkt durch die Beamtenschnurstromkreise verbunden werden, so können diese Schnurstromkreise mit der Batterie in solchen Punkten verbunden werden, dass nur Ströme von 20 Volt Spannung hindurchfliessen. Auf diese Weise kann eine einzige Batterie für die Erregung von Verbindungsleitungen verschiedener Länge und auch zur Erregung der Beamtenschnuratromkreise Verwendung finden. Die hiezu erforderliche Schaltung ist aus Fig. 2 ohneweiters verständlich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung zur Verbindung von Fernsprechvermittlungsämtern, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schluss des Gespräches durch Aufhängen des Hörers des angerufenen Teilnehmers ein die Verbindungsleitung durchfliessender Stromkreis einer im angerufenen Amte liegenden Batterie (1, unterbrochen wird, der die Wicklung eines Schlusszeichens auf dem Amt des anrufenden Teilnehmers enthält, so dass dieses zur Tätigkeit kommt (Fig. 1).