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Zweieranschluss für Sprechstellen mit Ortsbatteriespeisung
Zweieranschlüsse bezwecken den Anschluss zweier Sprechstellen über eine gemeinsame
Stammleitung an eine Fernsprechanlage. Sie sind ein Sonderfall der Gesellschaftssysteme, bei welchen 4 und mehr Sprechstellen an eine
Leitung angeschlossen werden können, die gegen- einander abgeschlossen sind, so dass das Sprech- geheimnis gewahrt bleibt und keinerlei störende fremde Klingelzeichen auftreten, wie dies bei einfachen Parallelanschlüssen der Fall ist.
Die bisher bekanntgewordenen Systeme benötigen alle eine besondere Gleichspannung für die Steuerung des Selektivrufes, so dass sie nur für grössere Zentralen wirtschaftlich sind.
Auch die Stromversorgung über Transformator und Gleichrichter vom Starkstromnetz ist unbefriedigend, da für Netzausfall erst wieder Reservebatterien vorgesehen werden müssen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun den Anschluss von 2 gegeneinander abgeschlossenen Sprechstellen mit Ortsbatteriespeisung über eine Leitung ohne Verwendung irgendwelcher zusätzlicher Stromquellen. Sie besteht darin, dass die vorhandenen Mikrophonspeisebatterie einer Sprechstelle (Teilnehmer 1, Fig. l) von 2 bis 4 Volt und die normale Rufstromquelle so mitbenützt werden, dass trotz der geringen Spannung der Mikrophonbatterie keine Beschränkung des zulässigen Leitungswiderstandes zwischen der Zentrale und den Sprechstellen eintritt. Der wahlweise Anruf der Sprechstelle 1 oder 2 erfolgt durch ein und dieselbe Rufstromquelle, welche entweder einpolig an den Mittelpunkt des Sprech- übertragers Ü 1 (Fig. 1) (Simultanruf) oder normal an die beiden Adern der Sprechschleife angeschlossen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 dargestellt. Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile dargestellt. Links sind 2 Klinken (Kli1 und Kli2) eines Ortsbatterie-Umschalters (OB-Umschalter) gezeichnet. Jedem der beiden Teilnehmer der Stammleitung ist eine Klinke zugeordnet, über welche die Verbindung mittels Stöpsel und Schnüre in bekannter Weise hergestellt wird.
Durch Stecken eines Stöpsel in die Klinke Klil bzw. Kli2 kann die Teilnehmer-Sprechstelle 1 (Teilnehmer 1) bzw. Tn 2 mit einer beliebigen Sprechstelle der Fernleitung verbunden werden.
Die Klinken der Fernleitung und der Sprech- stellen des OB-Umschalters sind als für die
Erfindung unwesentlich weggelassen.
Die Teilnehmer-Sprechstelle Tn 2 ist ein normaler Apparat mit Ortsbatteriespeisung und
Rufinduktor während der Teilnehmerapparat
Teilnehmer 1 einen Weckerkurzschlusskontakt i besitzt, der bei Betätigung des Induktors J schliesst und das Ansprechen des Anschalte- relais U verhindert. Dieses U-Relais, welches ein Kennzeichen der Erfindung ist, trennt bei
Betätigung die Sprechstelle Tn 2 ab und schaltet die Sprechstelle 1 (Teilnehmer 1) an die Stammleitung Ltg 1. Es kann nur vom Amt durch Umlegen der besonderen Ruftaste RT, erregt werden.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist das für die Sprechverbindung der beiden Sprechstellen vorgesehene R-Relais, welches auf normalem Schleifenrufstrom anspricht und die gewünschte Verbindung herstellt.
Für die Erfindung sind auch die Gleichrichter Gi1 und G kennzeichnend, welche parallel zur Klinke Kii1 geschaltet sind und im Zusammenwirken mit dem Kondensator K01 unerwünschtes Rufsignal bei der Sprechstelle Tn 2 verhindern, wenn eine mit Teilnehmer 1 verbundene Sprech- stelle, chlutize1chen zum Amt sendet. Für die
Dämpfung sind die beiden Gleichrichter wegen der kleinen Spannungen der Sprechströme von geringem Einfluss. Auch der Rufstrom von der
Sprechstelle Tn 2 wird durch die Gleichrichter nur wenig beeinflusst und kann die Fallklappe FK2 zum Abfall bringen.
Im Folgenden werden nun die Vorgänge für die verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten beschrieben.
1. Teilnehmer 1 ruft das Amt : der Teilnehmer 1 betätigt die Induktorkurbel. Der Kontakt i wird umgelegt und die Wicklung des Induktors gibt Wechselstrom ab, welcher die dem Teilnehmer 1 zugeordnete Fallklappe FKi im Stromkreis 1 zum Abfall bringt. Stromkreis 1 : Erde, Induktor J, i, ÜBI-Mitte1punkt über beide
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2. Abfragen des Teilnehmers 1 : Die Beamtin im Amt steckt einen Stöpsel in die Klinke Kli1 und betätigt die Ruftaste RT, wodurch der Teil- nehmer 1 im Stromkreis rudkgeruten und U-Relais erregt wird.
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Stromkreis 2 : Erde, RT, Wechselstromquelle E, RT1I, Ui beide Trennkontakte der
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mässige (Wellenstrom) Erregung des U-Relais. Der Teilnehmer 1 hebt seinen Hörer ab, wodurch der Gabelkontakt HU II umgelegt wird und URelais im Stromkreis 3 gehalten bleibt.
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an die Leitung geschaltet.
Stromkreis 4 : uI, Ko4, HU I, Telephon T,
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J8 II, HU II, # B. Die Sprechverbindung des Teilnehmers 1 mit dem Amt ist hergestellt.
3. Schlusszeichen : Gibt der Teilnehmer 1 Schlusszeichen-Wechselstrom, so erhält die Fallklappe FKI in Stromkreis 1 Strom und fällt ab. Gibt der Gesprächspartner des Teilnehmer 1 Schlusszeichen, so wird der aus Klii kommende
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Rest, der über Ko, auf die Leitung gelangt, ist zu schwach, um den Wecker der Sprechstelle Tn 2 zu erregen.
4. Teilnehmer 2 ruft das Amt : Der Teilnehmer 2
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5. Abfragen des Teilnehmer 2 : Die Beamtin steckt einen Stöpsel in die Klinke Kli2 und die Verbindung ist hergestellt.
6. Schlusszeichen : Gibt Teilnehmer 2 oder der Gesprächspartner, dessen Sprechstelle an der zweiten Seite der nicht gezeichneten Verbindungsschnur angeschaltet ist, Schlusszeichen, so kommt das in der Verbindungsschnur liegende Schlusszeichenorgan zum Ansprechen.
7. Das Amt ruft Teilnehmer 1 : Die Beamtin steckt einen Stöpsel in die Klinke Kli1 und ruft mittels der Taste 2 ? ? i in Stromkreis 2 die Sprechstelle Teilnehmer 1.
8. Das Amt ruft Teilnehmer 2 : Die Beamtin steckt einen'Stöpsel in die Klinke Kli2 und sendet von der nicht gezeichneten Verbindungsschnur Wechselstrom über Stromkreis 7 zu dem Relais R
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Teilnehmer 2 : Die Beamtin steckt einen Stöpsel eines Schnurpaares in die Klinke Klil, den zweiten Stöpsel des Schnurpaares in die Klinke Klig und ruft mittels der Taste RT1 über Stromkreis 2 die Sprechstelle Teilnehmer 1 und anschliessend von der Schnur über Stromkreis 7 den Apparat des Teilnehmer 2. Nach dem Melden des Teilnehmer 1 wird U-Relais in Stromkreis 3 und R-Relais in Stromkreis 8 gehalten ; Stromkreis 8 : +B, rIY, R II, HU II, # B.
Nach Gesprächsschluss geben beide Teilnehmer Schlusszeichen, doch wird nur der Schlusszeichen-Wechselstrom der Sprechstelle Tn 2 auf das Schlussorgan der Schnur wirksam.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zweieranschluss für gegeneinander abgeschlossene Sprechstellen mit Ortsbatteriespeisung, bei welchen eine Sprechstelle durch Schleifenruf und die zweite Sprechstelle simultan gegen Erde gerufen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprechstelle 1 (Teilnehmer 1) durch die Kon-
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erregt und über die lokale Mikrophonbatterie (B) und den Gabelumschalter (HU) bis Gesprächsschluss gehalten bleibt, an die Leitung geschaltet wird, wobei gleichzeitig mit den gleichen Kontakten (uI, uV) die Sprechstelle 2 (Teilnehmer 2) abgetrennt wird.