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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16537. FRITZ GROSZ IN SCHÖNEBERG BEI BERLIN.
Tiefbohrvorrichtung.
Für die vorliegende Einrichtung ist charakteristisch, dass gewissermassen zwei Bohrsysteme miteinander kombiniert sind, nämlich erstens das Schwengel-und zweitens das Trommelsystem. Beide Systeme haben gewisse Vorzüge und auch gewisse Nachteile, wobei die ersteren durch die vorliegende Kombination vereinigt sind, während die letzteren vermieden werden.
Der Schwongelapparat ist bekanntlich vorzüglich geeignet, beim Bohren die für den Fortschritt der Arbeit günstigen Prollschläge herbeizuführen, andererseits ist es aber bekannt, dass die Führung des Bohrseiles, zumal bei tiefen Bohrlöchern, immer Schwierig- keiten macht und dass man bereits zu recht komplizierten Konstruktionen gegriffen hat, die aber wieder die Sicherheit des Betriebes gefährden. Für den Bohrbetrieb mit einer Seil- trommel entfallen diese komplizierten Führungen etc. für das Seil, da der gesamte Seilvorrat auf der Trommel enthalten sein kann.
Bei den bisherigen Versuchen, direkt mit der Seiltrommel zu bohren, hat man die Trommel festgelagert und man hat nun. um Prellschläge zu erzielen, die durch die Trommel gebotene Vereinfachung in der Seilführung wieder aufgegeben und man hat das Seil nicht von der Trommel direkt zum Bohrloch laufen lassen, sondern man liess dasselbe noch besodnere - umgekehrten Flaschenzügen vergleichbare - Rollen-
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und dabei durch Anordnung elastischer Halte- oder Tragvorrichtungen die Erzeugung von i'rellschlägen ermöglichen sollen.
Diese beiden Systeme sind nun in der Erindung vereinigt, u. zw. derart, dass der eine Arm des Schwengels durch den Radius der Trommel, der zweite Arm hingegen durch den an der Trommel angreifenden Hebel gebildet wird. Dabei ist die Trommel'1 selbst elastisch gelagert und wenn diese durch den angreifenden Hebel in Schwingungen versetzt wird, so kann die Trommel in derselben Weise wie ein elastisch aufgehängter Schwengel nachgeben, so dass die Prellschliige in der bekannten Weise entstehen, mit anderen Worten, die Einrichtung bietet die Möglichkeit, die bekannte gute Wirkung des Schwengelapparates zu erhalten und dabei gleichzeitig das Bohrseil ohne alle Führungseinrichtungen u. dgl.
unmittelbar vom Schwengel, der hier zum Teil aus der dour- rolle besteht, zum Bohrloch laufen zu lassen.
Ein solche Bohreinrichtung ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt. Die Fig. 1 bis 8 zeigen Seitenansicht, Vorderansicht und Grundriss.
Das Seil a, an welchem unten das Werkzeug hängt, ist auf eine Trommel b aufgewickelt. Diese Trommel wird bei dem gezeichneten Beispiel von einem Kolben c mit zwei zu beiden Seiten der Trommel hochgeführton Kolbenstangen d getragen. Der Kolben c befindet sich in einem Zylinder, in welchem unter dem Kolben im Raum e'ein Luftkissen angeordnet ist, welches den Kolben und mithin die Trommal elastisch trägt. An der Trommelachse greift ein Hebe 1 f an, welcher durch einen Schneckentrieb g mit der Trommel b so in Verbindung steht, dass die Trommel gegenüber dem Hebelf. zwecks Nach- lassens des Seiles a gedreht werden kann.
Eine Dampfmaschine h oder dgl. mit Kurbeltrieb i setzt durch die Pleuelstange. k denHebel f in Schwingung. Die Spannung bezw. die Tragfähigkeit des Puffers muss je nach den Betriebsverhältnissen häufig sich verändern. Bei der Verwendung von Federpuffern ist das in einfacher Weise durch Veränderung der Anzahl der benutzten Federn zu erreichen. Bei Luftkissen wird man am besten eine Pumpe
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benutzen, um das Luftquantum entsprechend vergrössern, bezw. die durch den Zylinder ent- weichende Luft wieder ersetzen zu können. Unter dem Zylinder e ist ein Luftpumpezylinder I angedeutet mit einer Verbindung m zum Pufferraum e'.
Diese Luftpumpe kann ständig etwa durch eine Schubstange M mit dem Kurbeltrieb i verbunden sein und man kann dann die Luftpumpe durch Einstellung von Ventilen oder Hähnen regeln.