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Verfahren und Vorrichtung zum Sortieren von knolligen Produkten, insbesondere von Kartoffeln
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sortieren von knolligen Produkten, insbesondere Kartoffeln, unter Verwendung von Schüttelsieben oder umlaufenden Sortiertrommeln. Bei bekannten Kartoffelsortiermaschinen der ersteren Art weisen die Siebe parallele, nachspannbare Drähte auf. Je nach dem Grad ihrer Spannung bilden diesen Drähte eine elastische, schwingungsfähige Unterlage für die Kartoffeln. Dies hat aber den Nachteil, dass die Kartoffeln bei ihrer Bewegung über das Sieb in Springbewegungen geraten und Stösse erleiden, wobei sie sehr leicht durch die gespannten harten Drähte beschädigt werden.
Anderseits ermöglicht aber die Elastizität der Drähte infolge deren seitlicher Ausbiegung auch die Verklemmung der Kartoffeln zwischen diesen Drähten. Dadurch wird der Siebvorgang gestört und werden Betriebsunterbrechungen verursacht. Auch bei einer anderen bekannten Ausführungsart von Sieben mit einander kreuzenden Stäben oder Drähten, die jeweils nur im Abstand mehrerer Maschen miteinander verbunden sind, treten die gleichen unerwünschten Erscheinungen auf.
Bei zylindrischen, rotierenden Sortiertrommel erfolgt das Sortieren ebenfalls unter lebhaften Fall- und Hüpfbcwegungcn der Kartoffeln über die harten Drahtmaschengewebc, so dass auch bei diesen die Kartoffeln Springbewegungen aus- führen und durch ihr ständiges Anprallen an die harten Drähte oder auch Querstäbe Verletzungen erleiden, die den Anlass für Schimmelansatz, Zersetzung und Fäulnis bilden.
Während der darauffolgenden Lagerung werden weitere gesund geblieben Kartoffeln angesteckt, so dass grosse Verluste-bis zu 20".,- eintreten.
Ein weiterer grosser Nachteil der bisherigen Sortierverfahren für Kartoffeln und sonstige knollige Produkte besteht in der ganz mangelhaften Sortierschärfe, also darin, dass jeweils durch Sieborgane nur ein Teil der entsprechenden Grössenklassen durchtritt, wodurch das angestrebte Ziel der Sortierung, z. B. bei Kartoffeln in Speise-, Pflanz-und Futterkartoffeln, nur zum geringen Grade erreicht wird. Die Ursache hiefür liegt darin, dass die Produkte durch Springbewegungen, also ohne dauernd Beibehaltung des
Kontaktes zwischen Sieborgan und Produkt, über die Siebvorrichtung geführt werden.
Selbst eine Herabsetzung der Mengenleistung vermag die Sortiergüte nicht zu steigern, sondern verschlechtert sie eher, da ein locker aufgebrachtes
Sichtgut die Springbewegungen sowie das An- schlagen und Abprallen von den harten ; flechten eher noch begünstigt.
Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Ver- fahren der geschilderten Art der Sortierung von
Kartoffeln, insbesondere mit geschüttelten Sieben, liegt darin, dass die grosse Beanspruchung der
Sichtorgane durch das stete Abstossen und An- prallen der mehr oder weniger springend über die
Sichtorgane geführten Kartoffelmassen eine sehr starke Dimensionierung der Konstruktions- elemente und somit, angesichts der mangelhaften und mit Beschädigungen verbundenen Wirkung, teure Ausführung bedingt.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung beseitigt. Das Verfahren nach derselben besteht in seinem Wesen darin, dass das Sichtgut unter
Vermeidung starker Stoss-und Springbewegungen und unter möglichst ununterbrochener Berührung mit dem Sichtorgan über dieses geführt wird, das in Richtung der Bewegung des Sichtgutes parallel verlaufende, eine nachgiebige, das Sichtgut nicht beschädigende Oberfläche aufweisende Stäbe,
Bänder od. dgl., z. B. aus Gummi, Kunststoff oder Holz, in der Querrichtung dagegen keine
Verbindungsglieder oder nur solche mit nach- giebiger Oberfläche aufweist, die wie erstere z. B. aus Gummi, Kunststoff, Holz od. dgl. bestehen.
Ausführungsbeispiele einer zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geeigneten
Vorrichtung sind in der Zeichnung dargestellt.
Fig. I zeigt in schaubildlicher Darstellung einen
Schüttelkasten mit einem Sortierrahmen aus parallelen Stäben und Fig. 2 einen Teil des
Sortierrahmens nach Fig. l,) jedoch unter gleich- zeitiger Anwendung von Querverbindungen mit nachgiebiger Oberfläche.
Die Sortiervorrichtung nach Fig. 1 besteht im
Wesen aus dem Schüttelkasten 1 mit Aufschütt- trichter 2 und dem Sortierrahmen 3, der aus in der Längsrichtung parallel verlaufenden Stäben 4 gebildet wird. Die Stäbe 4 bestehen aus Material der bereits genannten Art mit nachgiebiger Ober-
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Hache, z. B. Eisen mit Gummiüberzug. Die Kartoffeln wandern in Richtung der Pfeile ruhig, ohne wesentliche Springbewegungen und harte Stösse über den Sortierrahmen, wobei diejenigen, welche kleiner oder schmäler als der Abstand der Stäbe 4 sind, in den unter dem Rahmen befindlichen Auffangraum fallen und die übrigen grösseren Kartoffeln über das Rahmenende abgeführt werden. Es können natürlich auch mehrere Sortierrahmen neben-oder hintereinander angeordnet werden, z.
B. zwei untereinander zur Sortierung in Speise-, Saat-und Futterkartoffeln. Die Sortierung ergibt eine grössere Trennschärfe und damit einen besseren Wirkungsgrad als bei den bisher gebräuchlichen Vorrichtungen, ohne dass eine die Haltbarkeit der Kartoffeln beeinträchtigende Beschädigung auftritt.
Nach Fig. 2 weist der Sortierrahmen auch Querverbindungen auf, die aus Material mit nachgiebiger Oberfläche bestehen, um die nach der Erfindung angestrebte Wirkung zu erzielen. Die nach der Darstellung verwendeten Textilschnüre haben keine wesentlichen Springbewegungen und auch keine Beschädigungen der Kartoffeln zur Folge.
Das Sichtorgan kann beliebige Form aufweisen, beispielsweise die Form einer Trommel für Sortierzylinder, wesentlich ist, dass keine harten, die Kartoffeln bei Bewegung über das Sieb beschädigenden Querverbindungen vorgesehen sind, diese also entweder ganz entfallen oder aus Material mit nachgiebiger Oberfläche, wie Gummi, Gewebe, Kunststoffe oder Holz, bestehen. Das aus Längs-und Querverbindungen bestehende
Sortierorgan kann auch als zusammenhängendes
Ganzes, beispielsweise als ein aus gepresstem
Gummi gefertigtes Netz oder eine Lochplatte, hergestellt sein. In diesem Falle bilden die Stege zwischen den Löchern in der Längsrichtung die erwähnten parallelen Stäbe und die Querstege die Verbindungsglieder mit nachgiebiger Oberfläche.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Sortieren von knolligen Produkten, insbesondere Kartoffeln, unter Verwendung von bewegten Sichtorganen, z. B. geschüttelten Sichtflächen oder umlaufenden Sortiertrommeln, dadurch gekennzeichnet, dass das Sichtgut unter Vermeidung starker Stoss-und Springbewegungen und unter möglichst ununterbrochener Berührung mit dem Sichtorgan über dieses geführt wird, das in der Bewegungsrichtung des Sichtgutes parallel verlaufende, eine nachgiebige Oberfläche aufweisende Stäbe, Bänder od. dgl. aus Gummi, Kunststoff, Holz od. dgl., in der Querrichtung dagegen keine Verbindungsglieder der Stäbe oder nur solche mit nachgiebiger Oberfläche aufweist, die wie die ersteren z. B. aus Gummi, Kunststoff oder Holz bestehen.
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