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Elektrische Lötvorrichtung
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Lötvorrichtung, die wesentlich leichter und einfacher zu handhaben ist als die bisher bekannten Geräte dieser Art und sich insbesondere für schwer zugängliche Lötstellen mit besonderem Vorteil eignet. Weitere wesentliche Vorzüge der Lötvorrichtung, die sowohl für Weich-als auch Hartlöten verwendbar ist, sind ihre grosse Einfachheit und der geringe Energieverbrauch. Wie an und für sich bekannt, besteht mindestens eine der Elektroden aus Widerstandsmaterial, insbesondere Kohle, wogegen die andere Elektrode vorzugsweise vom Lötmetall selbst gebildet wird.
Erfindungsgemäss ist jede der Elektroden für sich in einem vorteilhaft griffelartig gestalteten, je mit einer Zuleitung versehenen Halter gefasst, die beide als völlig getrennte Teile voneinander unabhängig zu handhaben sind, wodurch der Heizstromkreis durch frei wählbares Anlegen der Elektroden an das Arbeitsstück geschlossen werden kann. Die Unterbringung der Elektroden in getrennten Halteteilen, die als glatte, schlanke, stabförmige Körper ausgeführt sein können und die freie Wahl beim Aufsetzen der Elektroden auf das Werkstück ermöglichen, hat den Vorteil, dass man auch dort, wo es sich um schwer zugängliche Lötstellen handelt, mit den Elektroden in vorteilhaftester Art an die Lötstelle gelangen kann.
Die Zeichnung gibt eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Lötvorrichtung wieder.
Mit 1 ist der Halter der einen Elektrode 2 bezeichnet, die aus Widerstandsmaterial, z. B.
Kohle, Karborundum, einer Chrom-Nickellegierung usw. besteht. Der Halter 1 ist mit einem Griff 3 versehen, der die Anschlussmittel für die einpolig flexible Anschlussleitung 4 enthält. Die Kohlenelektrode 2 ist durch eine steckerartige Verbindung 5 mit dem Halter 1 verbunden, so dass sie leicht ausgewechselt werden kann, um wahlweise verschiedene Kohlenstärken verwenden zu können. Das die Elektrode 2 enthaltende Halterende ist mit dem übrigen Teil des Halters 1 durch ein Gelenk 6 verbunden, wodurch die Form des Halters 1 den jeweiligen Arbeitsbedingungen angepasst werden kann.
7 ist der Halter der zweiten Elektrode, die in diesem Fall durch das Lötmetall 8 selbst gebildet wird. Der Halter 7 besteht aus einem Stück Metallrohr, z. B. aus Stahl, an dem die Anschluss- leitung 9 befestigt ist. Mindestens das Austrittsende 10 des Rohres 7 soll jedoch zweckentsprechend aus einem Metall bestehen, das sich am Lötvorgang nicht beteiligt. Bei Verwendung von Zinn als Lötmetall kommt z. B. Aluminium für das Endstück 10 des Rohres 7 in Betracht. Das Rohr 7 hat ferner eine Ausnehmung 11, so dass darin ihrem Bereich freiliegend Lötmetallstab 8 mittels Fingerbewegung vorgeschoben werden kann.
Solange die Elektroden nicht miteinander oder über das Arbeitsstück leitend verbunden werden, fliesst kein Strom. Die Einschaltung des Stromes erfolgt unmittelbar erst bei Anlegen der Elektroden an das Arbeitsstück selbst, ohne dass zusätzliche Schalteinrichtungen nötig sind und dass während der übrigen Zeit Energie verbraucht wird. Die Energieerzeugung findet direkt im engsten Bereich der Arbeitsstelle im Widerstandsmaterial der Elektrode statt, es brauchen also nicht grosse Massen erwärmt werden, wie es bei den üblichen Lötkolben der Fall ist. Wegen der getrennten Halteteile können die Elektroden am Arbeitsstück jeweils vollkommen freizügig nach erwärmungstechnisch günstigsten Gesichtspunkten aufgesetzt werden, wodurch ein richtiges Niederschmelzen des Lötmetalls erzielt wird, ohne dieses zu überhitzen oder zu verbrennen.
Das Gerät arbeitet rasch und ist selbst für den Laien einfach zu handhaben. Die Teile der Vorrichtung haben geringes Gewicht, wobei sie infolge ihrer Form, als schlank glatte Griffel oder Stifte, auch an sonst schwer zugänglichen Lötstellen leicht und bequem benützt werden können.
Durch Verwendung eines Führungsrohres für das Lötzinn, dessen Ende aus Material besteht, das am Lötvorgang unbeteiligt bleibt, kann durch Wahl der Länge des vorragenden Lötmetalls dessen Menge eingestellt werden, die für die Lötung jeweils gewünscht wird. Nach Abschmelzen dieses Lötmetallstückes kann das Führungsrohrende zum Verstreichen und Glätten des Lötauftrages benützt werden. Es ist auch möglich, als zweite Elektrode ein einfaches Metallstück zu verwenden, das sich beim Löten neutral verhält und nur als stromleitende Elektrode dient. Desgleichen ist es möglich, einen Lötmetallstab unmittelbar, z. B. durch einfaches Aufsetzen einer Klemme, als zweite Elektrode zu verwenden,
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wobei ein besonderer Halter für das Lötmetall entfällt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrische Lötvorrichtung, bei der mindestens eine der Elektroden aus Widerstandsmaterial, insbesondere Kohle besteht, während die andere Elektrode vorzugsweise vom Lötmetall selbst gebildet ist und bei der der Heizstromkreis erst bei Anlegen der Elektroden an das Arbeitsstück geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Elektroden für sich in einem vorteilhaft griffelartig gestalteten, je mit einer Zuleitung versehenen Halter gefasst ist, die beide als völlig getrennte Teile voneinander unabhängig zu handhaben sind, wodurch der Heizstromkreis durch freie Wahl beim Anlegen der Elektroden an das Arbeitsstück geschlossen werden kann.