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Die Erfindung betrifft einen Quecksilberdampf-
Doppelgleichrichter für die Speisung der beiden
Bogenlampen zweier im Überblendbetrieb arbeitender Kinoprojektoren. Bei Überblend- betrieb"werden bekanntlich durch Filmwechsel bedingte Unterbrechungen der Vorführung ver- mieden, indem rechtzeitig vor Ablauf der Film- rolle ein zweiter Projektor mit der nächsten
Filmrolle betriebsbereit gemacht wird. Dazu ist es auch erforderlich, die Bogenlampe des zweiten Projektors einzubrennen, so dass kurz- zeitig die Bogenlampen beider Projektoren zu- gleich brennen. Zur Speisung der beiden Bogen- lampen werden zweckmässig zwei voneinander unabhängige Stromquellen verwendet, damit das
Ein-oder Ausschalten einer Bogenlampe den
Betrieb der anderen nicht stört.
Erfolgt die
Speisung durch Quecksilberdampfgleichrichter, so kann man die beiden Gleichrichter zu einem "Doppelgleichrichter"mit gemeinsamen Gleich- richtergefäss vereinigen. Die eine Hälfte der Arbeitsanoden dieses Gefässes gehört dem einen, die andere Hälfte dem anderen Gleichrichtersystem an. Während des Betriebes arbeitet also den überwiegenden Teil der Zeit hindurch nur die Hälfte der vorhandenen Arbeitsanoden, da die Zeiten des Zugleichbrennens beider Bogenlampen nur verhältnismässig kurz sind.
Die Erfindung befasst sich mit der Beseitigung des Übelstandes, dass bei dieser Art des Betriebes Quecksilberdampf, statt ausschliesslich auf den dazu bestimmten kühlen Flächen (Gefässdom) zu kondensieren, sich auch im Gebiete der gerade nicht brennenden Anoden (in den Anodenarmen) niederschlagen kann, da dort ebenfalls eine verhältnismässig niedrige Temperatur herrscht. Ein solcher Quecksilberniederschlag wird bei Kinoglasgleichrichtergefässen dadurch begünstigt, dass diese Gefässe meist geradlinige, d. h. ungeknickte Anodenarme geringer Länge besitzen, wodurch trotz der geringen Gleichrichtergleichspannung leichte Zündbarkeit und guter Wirkungsgrad' (niedriger Lichtbogenspannungsabfall) erzielt werden.
Bei Quecksilberkondensation in den nicht benützten Anodenarmen können aber bei darauffolgender Inbetriebnahme der betreffenden Anoden Rück- zündungen auftreten, die oft eine Beschädigung oder auch völlige Zerstörung des Gefässes herbei- führen.
Durch die Erfindung wird dieser Nachteil beseitigt und gleichzeitig eine wesentliche Vereinfachung der Gleichrichteranordnung erzielt. Er- findungsgemäss wird nämlich zur Vermeidung eines Quecksilberniederschlages in dem gerade nicht zur Speisung eines Verbrauchers benützten Anodensystem des vorher besprochenen Doppelgleichrichters dieses System jeweils mit einem Hilfsstrom weiter betrieben, der gleichzeitig die Aufgaben des Erregerstromes des Gefässes erfüllt, so dass ein besonderer Erregerkreis und besondere Erregeranoden entbehrlich sind.
Zu diesem Zwecke kann eine von Hand bediente oder gegebenenfalls auch selbsttätig in Abhängigkeit von dem jeweiligen Betriebszustand des Doppelgleichrichters gesteuerte Umschalteinrichtung vorgesehen werden, welche einen entsprechend bemessenen oder einstellbaren Widerstand an die Gleichstromklemmen des jeweils nicht benützten Gleichrichtersystems anschaltet.
Der eine Pol dieses Widerstandes kann vorteilhafterweise dauernd mit der den beiden Gleichrichtersystemen gemeinsamen Kathode (Pluspol) des Entladungsgefässes verbunden sein, so dass lediglich der andere Pol an den Transformatornullpunkt (Minuspol) des einen oder des anderen Gleichrichtersystems angeschlossen zu werden braucht.
In vorteilhafter weiterer Ausführung der Erfindung kann man insbesondere bei Doppelgleichrichtersystemen mit sehr stark fallender Stromspannungscharakteristik, wie sie bei Bogenlampenbetrieb üblich sind, vorteilhafterweise jedem der beiden Systeme einen eigenen Widerstand zuordnen, der auch bei Inbetriebnahme des betreffenden Systems weiter eingeschaltet bleibt, so dass sowohl Umschalter als auch Ausschalter für die Widerstände entbehrlich sind.
Bei Nutzstromabgabe sinkt nämlich mit der Gleichrichtergleichspannung die in dem Widerstand vernichtete Leistung in erwünschter Weise sehr beträchtlich ab. Dieser Effekt kann noch durch Verwendung von Widerständen mit negativem Temperaturkoeffizienten gesteigert werden.
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Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es bedeutet 1 ein Gleichrichtergefäss mit einer Quecksilberkathode 2, einer Zündeinrichtung 3 und sechs Arbeitsanoden 4, die in Anodenarmen untergebracht zu denken sind.
Der mit 5 bezeichnete dreiphasige Gleichrichtertransformator weist eine zwecks Spannungsregelung mit einem Stufenschalter 6 versehene Primärwicklung sowie zwei dreiphasige, untereinander gleiche, an je drei Anoden angeschlossene Sekundärwicklungen auf. In den Kreis jeder einzelnen Anode ist noch je eine gegebenenfalls einstellbare Drosselspule 7 eingeschaltet. Diese Drosselspulen ergeben die für Bogenlampenspeisung erforderliche fallende Stromspannungscharakteristik, u. zw. im Gegensatz zu den sonst vielfach in den Gleichstromkreis eingeschalteten Beruhigungswiderständen, auf praktisch verlustlosem Wege. Die drei Phasen jedes Systems sind zu einem den Minuspol darstellenden Nullpunkt zusammengefasst. Der Pluspol, der durch die Kathode gebildet wird, ist den beiden Systemen gemeinsam.
In die Plusleitung kann eine beiden Systemen angehörende
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beiden Systeme je eine eigene, etwa in die Minusleitung eingeschaltete Glättungsdrossel zuordnen.
Die beiden Bogenlampen sind bei 9 angedeutet.
Gemäss der Erfindung wird nun zwecks Vermeidung eines Quecksilberniederschlages in den in der Zeichnung nicht angedeuteten Anodenarmen an beide Gleichrichtersysteme noch je ein Widerstand 10 angeschaltet. Diese Widerstände bewirken das Weiterbrennen des jeweils nicht benützten Anodensystems und machen einen Erregerkreis für das Entladungsgefäss entbehrlich. Bei Vorhandensein einer selbsttätigen Zündeinrichtung wird, wie in der Figur gezeigt, mangels eines eigenen Erregerkreises der Strom beider oder eines dieser Widerstände durch die Spule des Zündrelais 11 geleitet. Dieses dient dazu, den von der Hilfswicklung 12 gelieferten Zündstrom nach erfolgter Zündung, d. h., sobald der Gleichstrom in den Widerständen 10 zu fliessen beginnt, zu unterbrechen.
Die Erfindung ist auch anwendbar bei Queck- silberdampf-Doppelgleichrichtern, die nicht für Kinobogenlampenspeisung sondern für die Speisung zweier anderer zu verschiedenen, sich jedoch überlappenden Zeiten arbeitender Gleichstromverbraucher bestimmt sind.
Es sei noch erwähnt, dass es natürlich schon bekannt ist, statt eines Erregerkreises eine konstante Vorbelastung des vom Gleichrichter gespeisten Gleichstromkreises selbst vorzunehmen.
Bei einem Gleichrichter mit zwei Anodensystemen und diesen gemeinsamer Kathode würde es dabei aber zur Aufrechthaltung des Kathoden-
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Anodensystem mittels eines einzigen, nichtumschaltbaren Widerstandes vorzubelasten, während nach der Erfindung zumindest das jeweils unbenützte Anodensystem mit einem die Quecksilberkondensation an den Anoden verhindernden Hilfsstrom weiterbetrieben wird.
Es ist ferner bei Gleichrichtern mit nur einem Anodensystem auch schon bekannt, zwecks Verhinderung der Quecksilberkondensation an den Anoden diese mit einer elektrischen Heizung zu versehen und den Heizkreis aus dem Gleichrichter selbst zu speisen, wobei die sich so ergebende Vorbelastung des Gleichstromkreises einen Erregerkreis entbehrlich macht.
PATENTANSPRÜCHE : l. Quecksilberdampf-Doppelgleichrichter für die
Speisung der beiden Bogenlampen zweier im Überblendbetrieb arbeitender Kinoprojektoren oder zweier anderer zu verschiedenen, einander jedoch überlappenden Zeiten arbeitender Gleichstromverbraucher mittels jeweils der einen oder der anderen Hälfte der in einem gemeinsamen Gleichrichtergefäss vorhandenen Arbeitsanoden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung eines Quecksilberniederschlages in dem gerade nicht benützten Anodensystem jeweils dieses System durch Schalterbetätigung mit einem Widerstand belastbar oder jedes der beiden Systeme mittels eines eigenen dauernd angeschlossenen Widerstandes vorbelastet ist.