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Verfahren zur Durehführung der alkoholischen Gärung.
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schwächt aufzunehmen vermag, so dass die Dauer der eigentlichen Gärung durch die eingeschaltete Reinigungsbehandlung nicht fiihlbar verlängert wird. Durch dieses Verfahren wird auch der Rest von bakteriellen Schädlingen, der beim Zentrifugieren in der Hefemilch verblieben ist, beseitigt, so dass die Gärung unter ähnlichen Bedingungen vor sich geht, als ob das Gärgut sterilisiert worden wäre, welche Behandlungsweise im Betrieb nicht angewendet wird, weil sie zu kostspielig ist und obendrein bisweilen technische Schwierigkeiten hervorruft.
Zur Durchführung des Verfahrens kann man die Hefemileh, nachdem sie durch Zentrifugieren aus der fertig vergorenen Lösung abgesondert wurde, im unveränderten Zustand behandeln oder in einer Wassermenge, die das Vier-bis Fiinffache des Rauminhaltes der Hefemilch ausmacht, auf- schlämmen. Ein Zusatz von vergärbarem Zucker kann sich empfehlen, um die Lebenskraft der Hefezellen während der Dauer der Behandlung zu steigern, wobei aber dieser Zusatz so geregelt werden soll, dass die Menge des während der Vorbehandlung gebildeten Alkohols höchstens ein Gewichtsprozent der Masse beträgt.
Die Menge der Säure kann das Fünf-bis Zehnfache des für die nachfolgende eigentliche Gärung üblichen Wertes betragen, so dass die Wasserstoffionenkonzentration das Zehn-bis Hundertfache des üblichen Wertes bei der eigentlichen Gärung erreichen oder sogar auch darüber noch hinausgehen kann. Ein Mehrverbrauch an Säure wird dadurch nicht hervorgerufen, weil die zur üblichen Ansäuerung des gesamten Gärgutes erforderliche Menge von Säure jedenfalls ausreicht, um die Hefemileh oder ihre Aufschlämmung auf die für die Vorbehandlung erforderte Wasserstoffionenkonzentration zu bringen, und das Gärgut hernach mit der vorbehandelten Hefe ohne vorherige Ansäuerung vermischt werden kann.
Das Kohlensäuregas wird unter Atmosphärendruck oder unter erhöhtem Druck (wobei der Überdruck mindestens Vjo Atm. betragen soll) durch die Flüssigkeit hindurchgeleitet. Es wurde festgestellt, dass die Bakterien gegen die Wirkung einer hohen Wasserstoffionenkonzentration viel empfindlicher sind, wenn diese sich in einer Kohlendioxydatmosphäre äussert, während die Hefe dadurch nicht den geringsten Schaden erleidet.
Ausführungsbeispiele :
1. Melassemaische, welche in einem Bottich Ci der in der Zeichnung dargestellten Anlage bei einer Wasserstoffionenkonzentration von 1. 10-5 (pH-Wert = 5) vergoren wurde, wird mit Hilfe der Pumpe P aus diesem Bottich einer Zentrifuge S zugebracht, in der die Hefe von der vergorenen Maische getrennt wird.
Aus diesem Hefeseparator fliesst die von der Hefe befreite Flüssigkeit zur Destillation, während die Hefemilch in dem Gefäss R gesammelt wird, wo sie, mit kaltem Wasser verdünnt oder in unverdünntem Zustand, während eines Zeitraumes von beispielsweise 15 Stunden dem Einfluss einer Wasserstoffionenkonzentration von 1. 10-3 (pH-Wert = 3) und gleichzeitig der Einwirkung von Kohlensäure ausgesetzt wird ; je nach den Arbeitsbedingungen wird vor dieser Behandlung zu der Suspension vergärbarer Zucker hinzugebracht oder nicht.
Die abgesonderte Hefe wird in dem Gefäss M mit der Melasse vermischt, die aus einem Gefäss D zufliesst, wo sie vorher bis zur gewünschten Grenze verdiinnt wurde, ohne jedoch angesäuert zu werden.
Das aus dem Gefäss M austretende Gemisch fliesst in einen Gärbottich C2, in welchem nun die Gärung vor sich geht. Wenn die Gärung beendet ist, wiederholt sich der oben beschriebene Vorgang, indem man die vergorene Flüssigkeit zum Hefeseparator S pumpt, um hierauf eine neue Gärung in dem freigewordenen Bottich Ci, den man über das Mischgefäss speist, durchzuführen.
2. Riibenmaisehe, die beispielsweise bei einer Wasserstoffionenkonzentration von 1. 10-3 (pH-Wert = 3) vergoren wurde, wird genau so, wie dies im ersten Beispiel an Hand der Zeichnung für die Verarbeitung von Melassemaische geschildert worden ist, der Einwirkung einer höheren Wasserstoffionenkonzentration unter gleichzeitiger Behandlung mit gasförmiger Kohlensäure unterworfen.
In diesem Fall kann die Wasserstoffionenkonzentration während der Vorbehandlung beispielsweise den Wert von 1. 10-2 (pH-Wert = 2) erreichen, während die Dauer der Behandlung nur vier Stunden beträgt. Auch in diesem Fall kann sieh der Zusatz von vergärbarem Zucker empfehlen, ohne aber unter allen Umständen unerlässlich zu sein.