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Deckplatte für Stimmplattenschlitze bei Zungeninstrumenten.
Die Erfindung betrifft eine Deckplatte für Stimmplattenschlitze bei Zungeninstrumenten, insbesondere Handharmonikas, zum Zwecke des Abdecken derjenigen Schlitze, deren Stimmzungen bei dem jeweils ausgeübten Zug oder Druck nicht ansprechen sollen. Diese Deckplatten werden auch
Stimmenventile genannt.
Das Problem der Abdeckung der Stimmzungen bzw. der Stimmplattenschlitze ist für den Harmonikabau äusserst wichtig. Ein allen Ansprüchen gerecht werdender Werkstoff ist bisher noch nicht dafür gefunden worden. Von diesem Werkstoff wird nämlich verlangt, dass er eine ganz genau bestimmbare Federkraft besitzt, die dem durchgehenden Luftstrom nicht zu grossen Widerstand entgegensetzt, anderseits beim Aufhören des Luftdurchganges den Stimmplattenschlitz sicher abdeckt. Für die letztgenannte Wirkung muss er sich der Stimmplatte genau anpassen, d. h. er muss plan liegen und darf nicht durch irgendwelche Einflüsse, z. B. Feuchtigkeit oder Trockenheit seine Form verändern.
Auch nach längerem Gebrauch muss er seine ursprüngliche Form behalten.
Von den verschiedenen Werkstoffen, die bisher versucht wurden, hat sich bis jetzt Leder am besten bewährt. Diesem Stoffe haften aber eine Menge Nachteile an. Als Naturgewächs wechselt seine Schwere und Härte bei derselben Haut in ganz kurzen Abständen. Das Sortieren der verschiedenen Stärken erfordert deshalb viel Zeit und Übung. Aber auch dann, wenn im ersten Augenblick die Lederstücke richtig ausgewählt sind, ist eine Gewähr für ein zuverlässiges Arbeiten auf die Dauer nicht gegeben. Als hygroskopischer Stoff reagiert das Leder auf Feuchtigkeit und Trockenheit, schrumpft und verzieht sich. Hat es Feuchtigkeit in sich aufgenommen, so verursacht es leicht ein Rosten der Stimmzungen. Sehr schnell tritt ein Altern ein, wobei das Leder hart und unelastisch wird.
Zu diesen Übelständen kommt ausserdem noch die nachteilige Befestigung der Deckplatte auf der Stimmplatte, welche bisher nur durch Aufkleben erfolgte und daher keinen dauernden festen Halt bot.
Alle diese Nachteile werden erfindungsgemäss nun dadurch beseitigt, dass als Abdeckung eine Deckplatte aus einem synthetisch hergestellten Werkstoff, ein Mischpolymerisat auf der Basis von Vinylchlorid, Anwendung findet, welches gegenüber den bekannten Pressstoffen, die auf Phenolbasis aufgebaut sind, gänzlich unhygroskopisch ist, bei normalen Temperaturen keine Formveränderungen zeigt, eine harte dünne Platte darstellt, die zu einer dauerhaften Befestigung, wie Aufnieten, Aufpressen od. dgl. geeignet ist und eine hohe sowie ständig gleichbleibende Elastizität besitzt, welche auch durch geringe Änderungen der Werkstoffstärken genau unterschiedlich festgelegt werden kann.
Diese besonderen Eigenschaften der Deckplatte werden nicht beeinträchtigt, wenn sich noch die Anordnung einer besonderen tondämpfenden, Filz-od. dgl. Stoffauflage auf ihr aus spieltechnischen Gründen nötig macht.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand und seine Anordnung auf den Stimmplattenschlitzen in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt : Fig. 1 ist eine teilweise Ansicht des Stimmstockes einer Handharmonika mit darauf befestigten Stimmplatten, während Fig. 2 die Befestigung der Deckplatte über einem Stimmplattenschlitz bei längsgeschnittener Stimmplatte zeigt.
Auf beiden Seiten des Stimmstockes 1 sind in bekannter Weise die Stimmplatten 2 aufgesetzt, welche die aufgenieteten Stimmzungen 3 und die, vor den Stimmplattenschlitzen auf den der Aufnietstelle der Stimmzungen entgegengesetzten Seiten befestigten Deckplatten 4 tragen. Letztere dienen dazu, diejenigen Stimmplattenschlitze bzw. Stimmzungen abzudecken, welche bei der jeweiligen Zug-oder Druckrichtung des Luftstromes nicht ansprechen sollen. Die Deckplatten 4 bilden harte,
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dünne, dabei aber völlig elastische Materialstreifen aus einem synthetisch hergestellten Kunststoff, einem Mischpolymerisat auf der Basis von Vinylchlorid.
Dasselbe ist völlig unhygroskopiseh, unbedingt formbeständig bis zu Hitzegraden von 70 C und besitzt eine hohe ständig gleichbleibende Elastizität, gewährt auch die Möglichkeit, die Deckplatten durch geringe Stärkenänderungen in fein abgestufte Unterschiede einzuteilen, welche ebenfalls unveränderlich bleiben.
Die Befestigung der Deckplatten über den Stimmplattenschlitzen geschieht vorteilhaft derart, dass sie an ihrer Befestigungsstelle eine dem Nietkopf 5 der Stimmzungen 3 entsprechende Bohrung erhalten und auf denselben aufgesteckt werden, worauf ein Plättchen 6 auf den noch überstehenden Nietkopf aufgelegt und mit diesem durch Pressung, Vernietung oder Lötung fest verbunden wird.
EMI2.1
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Deckplatte für die Schlitze der Stimmplatten für Musikinstrumente, insbesondere Handharmonikas, gekennzeichnet durch einen Streifen aus einem synthetisch hergestellten organischen Kunststoff, der aus einem Mischpolymerisat auf der Basis von Vinylchlorid gebildet ist.