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Imprägnier111lgsmittel.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Imprägniermittel für Gewebe, Papier, Pappe, Holz u. dgl., welches einen Flammschutz bewirkt und den übrigen an Imprägnierungsmittel gestellten Anforderungen, d. i. insbesondere die Konservierung von Holz, entspricht. Das Flammschutzmittel setzt sich zusammen aus Borax, Ammoniumphosphat und Salmiak. Diese drei Stoffe sind in annähernd gleichen Gewichtsteilen vorhanden, wobei die Lösung neutrale Reaktion zeigt. Wesentlich ist es auch, dass diese Lösung mit zur Erhöhung der Haftfähigkeit, der Konservierung und der Weiehmaehung dienenden organischen Zusätzen, wie z. B. Dextrin, Salicylsäure und Glyzerin. kombiniert wird, welche vor der Imprägnierung der Wirkung von ultravioletten Strahlen ausgesetzt worden sind.
Gegenüber bekannten Imprägnierung- lösungen, welche nur zwei der oben angeführten drei anorganischen Stoffe enthalten, besitzt diese Imprägnierungslösung den Vorteil, dass sie nach dem Auftragen auf die betreffende Masse in trockenem
Zustande weder schwindet noch ausstaubt und in Berührung mit Metall keine ätzende Wirkung ausübt.
Diese Eigenschaften der Imprägnierungslösung, besonders ihr Verhalten in Berührung mit Metall, sind für die meisten mit derselben getränkten Massen von Vorteil, denn häufig ist es erforderlich, auch andere mit dem Flammsehutzmittel getränkte Gewebe, Pappe, Papier oder aber Holz mit Metall in Berührung zu bringen, z. B. wenn es sich um Metallgewebe, Brokate u. dgl. handelt, die betreffende Masse genagelt oder mit Metallrahmen versehen werden soll u. dgl. Ein weiterer Vorteil bei Arbeiten mit solchen Lösungen besteht darin, dass die für die Zubereitung und Aufbringung des Imprägnierungsmittels verwendeten Einrichtungen und insbesondere Spritzapparaturen nicht mehr angegriffen werden.
Die erwähnten bestrahlten Zusätze zeigen in der Regel eine dem Flammschutz entgegengesetzte Wirkung. Einem Imprägnierungsmittel zugesetzt vermögen diese Zusätze infolge der Einwirkungen der ultravioletten Strahlen, wie etwa einer Quarzlampe, bei gleicher Konzentration eine viel intensivere Wirkung auszuüben. Wird beispielsweise zur Erhöhung der Haftfähigkeit einer Imprägnierungslösung Dextrin zugesetzt, so gelingt es, bei seiner vorhergehenden Bestrahlung die gleiche Wirkung bei annähernd halber Menge an zugesetztem Dextrin zu erreichen. Dies ist deshalb von ganz besonderem Vorteil, weil das Dextrin der feuerhemmenden Wirkung gerade entgegenwirkt.
Der neben Dextrin zweckmässige Zusatz von Salicylsäure, welcher zur Konservierung der mit Dextrin versetzten Imprägnierungslösung dient, kann gleichfalls annähernd auf die Hälfte herabgedriickt werden, wenn die Salicylsäure demselben Bestrahlungsprozess unterworfen worden ist. Schon wegen des hohen Preises der Salicylsäure ist dies ein grosser Vorteil. Es zeigt sich auch, dass infolge der stattgefundenen Bestrahlung dieser Stoffe die Eindringungstiefe der Lösung gesteigert und der Imprägnierungsprozess wesentlich beschleunigt wird. Ein Auslaugen ist dagegen in viel geringerem Masse zu befürchten.
Unter den zur Erhöhung der Haftfähigkeit verwendeten Stoffen können hier angeführt werden Dextrin und Tragant. Als Konservierungsmittel kommen beispielsweise in Betracht Salicylsäure, benzoesaures Natron, Sulfosalicylsäure und als Weichmachungsmittel Glycerin, Milchsäure, Türkisch- rot-Öl. Diese Zusätze können dem Bestrahlungsprozess für sich allein oder im Gemenge mit andern für die Imprägnierungslösung verwendeten Stoffen in gelöstem oder ungelöstem Zustande unterworfen werden.
Besonders gute Dienste leistet dieses Flammschutzmittel bei der Imprägnierung von Kabelumhüllungen. Infolge der geringen Hygroskopizität greift es den von der Umhüllung umschlossenen Draht nicht an und zeigt auch bei längerer Lagerung eine unveränderte Haltbarkeit.
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Ansführungsbeispiele :
1. Zwecks Imprägnierun ! ! eines Brokates, wie er beispielsweise für Buhnenkleidung Verwendung findet, wird ein Gemenge aus je 3 Teilen Borax, Ammoniumphosphat und Salmiak und 0'2 ;) Teilen Glycerin durch etwa zehn Minuten in einer Entfernung von 2 In mit einer Quarzlampe, wie sie für
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dieser Lösung das Gewebe bei Zimmertemperatur getränkt.
Durch die stattgefundene Bestrahlung konnte das als Weichmachungsmittel dienende Glyeerin bereits in viel geringeren Mengen seine Wirkung ausüben.
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Imprägnierungsprozess ist wesentlich rascher abgeschlossen als bei Verwendung eines nicht bestrahlten Produktes.
3. Bei der Kabelimprägnierung kann beispielsweise der folgende Vorgang eingehalten werden : Von einem Pulver bestehend aus je 3 Gewichtsteilen Borax, Ammoniumphosphat und Salmiak, 1 Gewichtsteil Dextrin und 0'25 Gewichtsteilen Salicylsäure werden 14 Teile mit 40 Teilen Wasser in der Wärme gelöst und hierauf der Lösung 60 Teile kalten Wassers zugesetzt. Das Dextrin und die Salicylsäure sind vorher, wie oben beschrieben, bestrahlt worden. Die zur Umspannung des Drahtes bestimmte Textilfaser, Pappe oder das Papier wird nun bei einer Temperatur des Bades von von C
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Faser wird hierauf leicht ausgeschleudert und bei Zimmertemperatur getrocknet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Imprägnienmgsmittel zur Erhöhung der Flammsicherheit von Geweben, Papier, Pappe, Holz u. dgl., gekennzeichnet durch ein Gemenge, welches sowohl Borax als auch Ammoniumphosphat und Salmiak in annähernd gleichen Mengen enthält, wobei dieses Gemenge neutrale Reaktion zeigt, mit zur Erhöhung der Haftfähigkeit, der Konservierung und der Weiehmachung dienenden orga-
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Wirkung von ultravioletten Strahlen ausgesetzt worden sind.