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Richtantenne.
Es sind Richtantennen bekannt, welche aus Einzelantennen aufgebaut sind, die im wesentlichen die vertikal polarisierten Wellen aufnehmen. Zur Unterdrückung der horizontalen Komponente dienen gewisse Massnahmen, die teils in der Ausbildung der Einzelantennen selbst, teils in der Anwendung von Abschirmungen bestehen. Die bekannteste Antenne dieser Art ist die sogenannte Adcockantenne, die aus vier senkrechten, in den Ecken eines Quadrates stehenden Einzelantennen besteht, welche kreuzweise miteinander verbunden sind. Solche Anlagen arbeiten, sofern sie sorgfältig aufgebaut sind, einwandfrei. Es hat sich jedoch gezeigt, dass in gewissen Fällen das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wird.
Untersuchungen zufolge sind diese Unstimmigkeiten darauf zurückzuführen, dass die elektrische Erde nicht gleichmässig ist oder nicht waagrecht liegt oder beide Bedingungen nicht erfüllt.
Eine vertikale Antenne hat über dem Erdboden eine vertikale Charakteristik, wenn die elektrischen Konstanten des Bodens nach allen Seiten gleichmässig sind. Jede Ungleichmässigkeit bewirkt, dass eine senkrechte Antenne nicht'nur vertikal polarisierte Wellen sendet oder empfängt, sondern auch horizontal polarisierte Wellen ausstrahlt oder von ihnen erregt wird. Die vertikale Antenne verhält sich auf ungleichem Boden elektrisch so, als ob sie auf idealem Boden schief stünde.
Zum Ausgleich dieses Fehlers'wird der Erfindung gemäss vorgeschlagen, die Einzelantennen so gegenüber der elektrischen Erde zu neigen, dass horizontal polarisierte Wellen nicht ausgestrahlt oder aufgenommen werden. Hiefür werden vorzugsweise freitragende Antennen verwendet, die an ihrem unteren Ende in der Weise gelagert sind, dass sie schräggestellt werden können. Diese Anordnung hat, wie im folgenden gezeigt ist, noch andere Vorteile gegenüber den gebräuchlichen Antennen.
Fig. 1 ist eine teilweise schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, Fig. 2 ein schematischer Grundriss einer Antennenanordnung mit Antennen nach Fig. 1.
Die Antenne 1 ist ein freitragender Schwingmast, der an seinem unteren Ende in einem Dreifuss 2 gelagert ist und dort von Isolatoren 3, 4, 5 gehalten wird. Der Isolator 3 nimmt das Gewicht der Antenne 1 auf. Die Isolatoren 4, 5 stützen diese seitlich und sind z. B. mittels Schrauben 6 radial verschiebbar. Die Schrauben 6 sind gemäss Fig. 1 in geeigneten Teilen 7 des Dreifusses 2 angeordnet.
Statt dieser Vorrichtung zum Verschieben der Isolatoren 4, 5. kann irgendeine andere verwendet werden.
Vorrichtungen dieser Art sind in vielen Abarten bekannt. Durch Verstellen der Isolatoren 4, 5 kann die Antenne in Stellungen gebracht werden, die verschieden von der normalen Lage sind. Eine dieser Stellungen ist punktiert angedeutet.
Die in Fig. 2 gezeigte Anlage ist eine Adcoekantenne. In jeder Ecke eines Quadrates steht eine Antenne 1 der in Fig. 1 gezeigten Ausbildung. In der Mitte der Anlage befindet sich eine Sende-oder Empfangsapparatur A. Die Verbindung zwischen dieser und den Antennen 1 ist durch Linien 8 angedeutet. Die Antennen 1 sind jede für sich so geneigt, dass die horizontale Polarisation nach allen Seiten unterdrückt ist.
Die vertikale Antenne der gebräuchlichen Adcockantennen ist ein Draht, der mit seinem oberen Ende an einem Ausleger befestigt ist, den ein Holzmast trägt. Auch mit dieser Anordnung ist die Erfindung durchführbar, indem der Mast und so der an ihm befestigte Ausleger in eine Schräglage gebracht werden. Dabei besteht jedoch der Nachteil, dass bei Regenwetter der nasse Holzmast einen Einfluss auf die Strahlungscharakteristik ausübt. Die neue Anordnung hat den Vorteil, dass jede Feldverzerrung vermieden ist.
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Anlagen gemäss der Erfindung haben überdies den Vorteil, dass sie leicht beweglich sind und leicht aufgestellt werden können.