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Elektrischer Aussehalter bzw. Unterbrecher.
Bei elektrischen Aussehaltern ist es zum Zwecke der Unterdrückung des Öffnungslichtbogens bekannt, den einen der Kontakte, zwischen denen der Lichtbogen entsteht, mehrfach zu unterteilen und zwischen die einzelnen Unterteilungen Widerstände einzuschalten, die stufenweise mit dem Ausschalten zur Wirkung kommen, so dass die Trennung der Kontaktflächen vom Gegenkontakt stufenweise erfolgt. Die gebräuchliche Anordnung solcher Schalter bedingt jedoch einen längeren Schaltweg und verlängert daher die Zeit, innerhalb der der Strom vom Vollwert auf Null absinkt gegenüber den allgemein üblichen Momentschaltern.
Dies ist insbesondere beim Abschalten von induktiven Widerständen nachteilig, bei denen der Öffnungsstromstoss wirksam gemacht werden soll, da dessen Intensität bekanntlich im verkehrten Verhältnis zur Zeit steht, innerhalb der die Stromstärke vom Vollwert auf Null absinkt. Bei Vibrationsreglern ist es ferner auch bekannt, die Abstufungen zwischen den einzelnen Kontaktelementen möglichst klein zu machen. Hier kommt jedoch nicht ein vollkommenes Abschalten des zu regelnden Stromes, z. B. Erregerstromes, in Betracht, sondern es wird lediglich angestrebt, die Regelung mit möglichst kleinen Vibrationsamplituden durchzuführen. Bei den Vibrationsreglern handelt es sich auch nur um relativ kleine Beträge des Gesamtstromes.
Die Erfindung geht nun davon aus, dass der Öffnungslichtbogen unter sonst gleichen Umständen wie Induktivität und Kapazität mit wachsender Spannung und Stromstärke nicht proportional, sondern wesentlich rascher als diese Faktoren wächst. Dies ermöglicht also, durch entsprechend fein abgestufte Kontaktstufen die Abschaltung des vollen Stromes auf einem kürzeren Weg durchzuführen, als der Lichtbogenlänge beim Abse. halten in einer Stufe entspricht.
Eine besondere Ausbildung findet die Erfindung in ihrer Anwendung bei Unterbrechen, die etwa zum Zwecke der induktiven Wechselstromerzeugung Gleichstrom in rascher Folge periodisch unterbrechen.
Hier besteht die weitere Ausbildung darin, dass der, wie vorstehend beschriebene, mit geringen Abstufungen unterteilte Kontakt am Neefschen Hammer oder als Gegenkontakt für diesen angeordnet ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch die Anwendung der Erfindung bei einem Hebelschalter, Fig. 2 einen Unterbrecher gemäss der Erfindung, Fig. 3 eine Seitenansicht zu Fig. 2. Fig. 4 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des Unterbrechers gemäss Fig. 2.
An dem Schalthebel 1 (Fig. 1) sind eine Reihe Kontaktfedern 2 vorgesehen, die in der Richtung der Hebelbewegung gegen die Gegenkontakte 3 gedrückt werden. Zwischen den Kontakten 3 liegen die Widerstände 4. Der Schalter ist so in den Stromkreis der Stromquelle 5 geschaltet, dass während des Öffnens ein wachsender Widerstand eingeschaltet wird. Zur Vermeidung der Funkenbildung ist die Kapazität 6 in bekannter Weise parallel zum abzuschaltenden Stromkreis geschaltet.
Erfindungsgemäss sind die federnden Kontakte 2 mit Bezug auf die Winkelbewegung des Schalthebels so gestellt, dass sich der zuerst öffnende Kontakt von seinem Gegenkontakt bis zur beginnenden Öffnung des zuletzt öffnenden Kontaktes erst um einen Betrag x entfernt hat, der jedenfalls kleiner ist als die Länge des Lichtbogens, die sich unter sonst gleichen Umständen (Spannung, Stromstärke, induktiven Widerstand 7 u. dgl. ) bilden würde, wenn der Stromkreis lediglich durch Öffnung eines einzigen Kontaktpaares unter- brochen würde.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Anwendung der Erfindung bei einer Induktionsspule 7 mit Unterbrecher. Der Anker 1 des Neefsehen Hammers wirkt hier als Kontaktfläche für mehrere federnde Kontakte, die, wie Fig. 3 zeigt, so abgebogen sind, dass sie insgesamt nur um den Betrag x
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in der Höhe verschieden abgestuft sind, wobei der Betrag x wieder die bereits bei Fig. 1 erläuterte Grösse nicht überschreitet. Fig. 4 zeigt die der Fig. 1 analoge Anordnung der federnden Kontakte am bewegten Schalterteil, nämlich am Anker 1.
Die Widerstände 4 sind analog wie in Fig. 1 geschaltet.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung bedarf zur Lichtbogenunterdrüekung wesentlich kleinere Kapazitäten als Einfachschalter. Sie ergeben neben der Erzielung vollkommener Störfreiheit im Radioempfang durch einfache Mittel gleichzeitig den weiteren Vorteil kürzerer Schaltwege und Abschaltzeiten als beim Einfachschalter und eine weitgehende Schonung der Kontakte. Daraus ergeben sich schon beim Bau von störfreien Lichtschaltern u. dgl. wesentliche Erleichterungen. Die erforderliche Kapazität kann, da sie nur klein sein braucht, leicht in einen Dosenschalter der üblichen Form untergebracht werden. Eine Einrichtung zur Augenblickssehaltung kann überhaupt entfallen. Infolge des kleinen Schaltweges kann der mechanische Teil des Schalters einfach ausgeführt werden und ist Abnutzungen wenig unterworfen. Für Unterbrecher z.
B. zum Betrieb von Neonröhren mit Gleichstrom ergeben sich infolge der kurzen Abschaltzeiten hohe Spannungen im Sekundärkreis. Infolge der Schonung der Kontakte kann auch an den Bau von Unterbrechen mit noch grösseren Leistungen gedacht werden, etwa zum Betrieb von Gleichstromumformern, bei denen der durch den Unterbrecher in Wechselstrom zerhackte Gleichstrom in einem Gleichrichter in Gleichstrom anderer Spannung umgewandelt wird.
Schliesslich sei noch der Betrieb elektrischer Uhren mit Gleichstrom aus dem Netz genannt.
Der Gang solcher Uhren ist von der absoluten Gleichmässigkeit der jedesmaligen Stromunterbrechung abhängig, die jedoch bei einem lichtbogenziehenden Einfachschalter nicht gewährleistet ist. Je kürzer hier der Schaltweg ist, desto kleiner ist die Zeit allfälliger störender Einflüsse. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Schalter oder Unterbrecher gemäss der Erfindung überall dort mit Vorteil angewendet werden kann, wo es auf Störfreiheit, Schonung der Kontakte und Erzielung hoher Induktionswirkung einzeln oder in Kombination ankommt.