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Gerbverfahren.
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häuten.
Der Zweck des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, das Gerben der Häute oder Felle rascher, besser und mit geringerem Kostenaufwand durchzuführen, als es nach den bisher bekannten Verfahren möglich ist.
Das Verfahren nach der Erfindung soll mit Ausbreitung der Haut oder des Felles vor dem Aufbringen des Gerbmittels durchgeführt werden, und wird in der Hauptsache dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück durch Schlickern auf eine glatte Fläche aufgepresst und in diesem Zustand der Luft ausgesetzt mit Gerbstoffbrühe behandelt wird.
Es sind natürlich eine ganze Reihe von Gerbverfahren bekannt, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit der Erfindung haben, namentlich was das Ausbreiten der Haut oder des Felles anbetrifft oder die Behandlung mit scharfen Gerbbrühen. Diese bekannten Verfahren zeigen aber nicht die Kombination der einzelnen Merkmale wie die Erfindung, und erst hiedurch kann nämlich das verfolgte Ziel in vollem Umfange erreicht werden.
So ist'es an sich bekannt, das Werkstück mit Nägeln, Klammern oder ähnlichen Mitteln auf einer Unterlage zu befestigen, jedoch wird eine solche Befestigungsart bei dem Verfahren nach der Erfindung vermieden, indem das Werkstück auf die Unterlage aufgesehlickert, also gewissermassen mit der ganzen Fläche aufgeklebt wird, wodurch sich ein gleichmässiges Ausbreiten erzielen lässt und wodurch die Einwirkung des Gerbstoffes begünstigt wird, soweit es sich um die Gleichmässigkeit handelt.
Gerade bei der Verwendung scharfer Gerbbrühen ist dieses Aufschlickern des Werkstückes von erhöhter Wichtigkeit, und in der Verbindung des durch das Aufschliekern erreichten gleichmässigen Streckens mit der Angerbung in diesem gestreckten Zustand liegt das Wesen der Erfindung, da es dann möglich wird, die Zeit, welche zum Gerben notwendig ist, bedeutend herabzusetzen, weil bei dem Strecken einerseits die Fläche gleichmässig vergrössert, anderseits aber auch zur Abgabe ihres Wassergehaltes gezwungen wird, so dass die Haut schnell so viel Gerbstoff aufnehmen kann, dass sie ihren gestreckten Zustand nicht wieder verliert.
Wenn nun, wie mit der Erfindung ebenfalls vorgeschlagen wird, eine Stoffschicht als Träger für den Gerbstoff verwendet wird, so lässt sich dadurch auch gleichzeitig eine zu schnelle Verdunstung der Gerbstoffmasse verhindern, und ausserdem kann in diesem Gerbstoffträger Gerbmasse für schwerere Häute aufgespeichert werden, so dass auch hiebei die Gerbung schnell und gleichmässig durchgeführt werden kann.
Im folgenden ist nun das Verfahren nach der Erfindung ausführlicher beschrieben.
Die ganze Fläche einer Seite der Haut wird in einem Arbeitsgang mit Gerbstoff behandelt, u. zw. wird jede Seite der Haut in einem besonderen Arbeitsgang behandelt. Die vollständig ausgeeckte Haut liegt während des Auftragens des Gerbstoffes auf einer ebenen Fläche, z. B. auf einem Tisch oder auf einer losen Platte, auf. Vor dem Auftragen des Gerbstoffes auf die Haut wird überschüssiges Wasser aus der Haut herausgequetscht, u. zw. wird die Haut während des Auseckens derselben von Wasser befreit.
Die vorgegerbte oder gegerbte Haut wird erst nach erfolgtem Abbinden der Hautfasern von der Tragfläche
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abgenommen, so dass die Haut während des darauffolgenden Trocknens kein Bestreben hat, zusammenzuschrumpfen. Das Behandeln der vollständig ausgereckten grünen oder frischen Haut erfolgt vorzugsweise an einer oder beiden Seiten mit einer konzentrierten Gerbstofflösung. Die Haut kann mit auf einer ebenen, glatten Fläche aufliegender Narbenseite trocknen gelassen werden, so dass eine äusserst feinfühlige Narbenseite heller Farbe geschaffen wird.
Wenn die Haut auf einer ebenen, glatten Fläche getrocknet wird, so wird Belichtung der Narbenseite und : die sich hieraus ergebende Verfärbung der Haut vermieden, und da die Luft die Narbenseite der Haut nicht erreichen kann, findet keine Oxydation der Narbenseite statt. Die Haut kann gemäss dem Verfahren entweder vorgegerbt oder vollständig gegerbt werden. Nach teilweisem Trocknen der vorgegerbten Haut wird das Gerben derselben in bekannterWeise, z. B. in einer Trommel od. dgl., vollendet.
Wenn schwere Häute, z. B. Rindshäute, die für Sohlenleder oder Riemenleder bestimmt sind, in Betracht kommen, so wird gemäss der Erfindung ein Träger für den Gerbstoff angewendet. Dieser Träger kann ein Stoffgewebe sein, welches mit dem Gerbstoff getränkt wird und lange genug auf der Haut belassen wird, um dem Gerbstoff Gelegenheit zu geben, vollständig in den Körper der Haut einzubeissen.
Wenn schwere Häute gemäss dem Verfahren gegerbt werden sollen, so treten im Vergleich mit dem Gerben leichter Häute gewisse Veränderungen in dem Verfahren ein. Leichte Häute, z. B. Schaf-, Zickel- oder Kalbfelle, werden aus dem Äscher auf einem Tisch oder einer glatten Tragfläche ausgespreizt. Durch das Ausspreizen werden alle Falten oder Runzeln beseitigt, so dass insbesondere die Narbenseite der Haut ihre volle Flächenausdehnung erhält. Dieses Ausspreizen der Haut kann bewerkstelligt werden, indem die Haut zunächst durch eine geeignete Maschine geleitet wird oder die Haut kann von Hand aus auf einer glatten Fläche oder auf einem Streckrahmen ausgereckt werden.
Unter gewissen Umständen ist die Anwendung eines Handsehliekers vorzuziehen, da der Arbeiter die Haut in allen Richtungen von einem mittleren Längsteil der Haut aus recken oder aussetzen kann. Hiedurch kann die Flächenaus- dehnung der in Betracht kommenden Haut auf ein Höchstmass gebracht werden, ohne jedoch irgendeinen Teil der Haut übermässig zu strecken oder auszurecken. Durch das Schlickern oder Aussetzen der Haut wird der Haut eine beträchtliche Wassermenge entzogen und gleichzeitig wird der Flächeninhalt der Haut vergrössert. Die auf die beschriebene Weise ausgeeckte und im wesentlichen von Wasser befreite Haut hat anscheinend leere Räume, in die das Gerbmittel rasch eindringt, wenn das letztere unmittelbar nach der beschriebenen Behandlung der Haut auf die letztere aufgetragen wird.
Dem Auftragen einer
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augenblickliches Gerben der Narben-oder Fleichseite der Haut vor sich geht. Wenn die Haut von Hand ausgeeckt wird, so soll vorzugsweise zunächst die nach oben gekehrte Narbenseite behandelt werden, damit das Auftragen des Gerbstoffes zuerst auf die Narbenseite stattfinden kann. Durch gleichmässiges Auftragen des Gerbstoffes auf die Narbenseite wird der letzteren eine feine gleichmässige Farbe verliehen, und die Narbenseite ist während der späteren Behandlung der Fleischseite mit dem Gerbstoff keiner Verfärbung ausgesetzt.
Auf die Narbenseite wird durch Besprühen oder Aufstreichen eine konzentrierte Gerbstofflösung in solcher Menge aufgetragen, dass der Gerbstoff eine dünne, im wesentlichen gleichmässige Folie auf der Haut bildet. Die Narbenseite der Haut wird der Einwirkung dieser Gerbstoffolie überlassen, während der Arbeiter die Narbenseite einer zweiten Haut in der beschriebenen Weise behandelt. Der Arbeiter kehrt dann zu der ersten Haut zurück und dreht sie um, so dass die Fleischseite dieser Haut nach oben gekehrt ist. Die Haut wird dann wieder ausgeeckt, worauf eine konzentrierte Gerbstofflösung auf die Fleischseite aufgetragen wird. Wenn die Behandlung der zweiten Haut vollendet ist, so wird die erste Haut von dem Tisch abgenommen und in noch zu besehreibender Weise in einer Trockenkammer zum Trocknen aufgehängt.
Die Menge der auf die beiden Seiten leichter Häute aufgetragenen Gerbstofflösung soll gerade
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Erfolgen, doch sind diese Mengen entsprechend jeweiligen Gebräuchen der Gerber Änderungen unterworfen.
Die Menge und Schärfe des Gerbstoffauszuges ändert sich auch entsprechend der verschiedenen pflanzlichen Gerbstoffauszüge und entsprechend der gewünschten Qualität des fertiggemachten Leders.
Der Gerbstoff mag beim Abnehmen der Haut von dem Tisch noch nicht durch die Haut durchgebissen haben, doch sind die Narben-und Fleischseiten der Haut durch das Auftragen des scharfen
Gerbstoffes augenblicklich gegerbt worden. Hiedurch wird den Fasern der Haut eine unveränderbare Lage erteilt, die während der darauffolgenden Behandlung der Haut beibehalten wird. Die durch das
Schlickern der Haut erzielte volle Flächenausdehnung geht also während des Fertigmachens der Haut unter keinen Umständen verloren. Es ist daher nicht nachteilig, die Haut sofort nach der Abnahme von dem Tisch in der Trockenkammer aufzuhängen, da die Haut während des Trocknens nicht mehr schrumpft.
Wenn die Haut zwecks Vermeidens zu raschen Trocknens in feuchter Atmosphäre in der Trockenkammer getrocknet wird, so hat der Gerbstoff genügend Zeit, gleichmässig in den Körper der Haut einzudringen oder einzubeissen. Die getrocknete Haut ist dann gründlich gegerbt und weist eine klare gleichmässige Farbe auf. Die Trockenkammer soll vorzugsweise dunkel sein, da Licht Dunkelwerden der Fläche des Leders, insbesondere der Narbenseite, zur Folge haben könnte. Es ist bemerkenswert, wie schnell Häute in der Trockenkammer ungeachtet des Vorhandenseins feuchter Atmosphäre trocknen.
Das schnelle Trocknen ist dem Umstand zuzuschreiben, dass gemäss dem neuartigen Verfahren so begrenzte Gerbstoffmengen, in denen der Gerbstoff selbst den grössten Prozentsatz bildet, angewendet werden, dass nur eine verhältnismässig kleine Wassermenge während des Trocknens verdunstet. Es besteht also ein schroffer Gegensatz im Vergleich zu aus Trommeln oder Bottichen kommenden gegerbten Häuten, die triefend nass und voll von Wasser sind. Selbst wenn diese Häute vor dem Trocknen geschlickert werden, verbleiben doch in denselben verhältnismässig grosse Wassermengen, die während des Trocknens verdunstet werden müssen.
Das Abnehmen der Häute von dem Tisch oder der Tragfläche kurz nach dem Auftragen des Gerb- stoffes und das Aufhängen derselben in der Trockenkammer bietet gewisse Vorteile, doch können die Häute auch auf glatten, ebenen Flächen belassen werden, auf denen sie während des Auftragens des
Gerbstoffes aufliegen. Es können beispielsweise Glas-oder Messingplatten auf den Tisch aufgelegt werden, und diese Platten werden mit der angegerbten oder durchgegerbten Haut auf Gestelle aufgelegt, worauf die voll beschickten Gestelle in die Trockenkammer gerollt werden. Zweckmässig liegt in diesem Fall die Narbenseite der Haut an der Glas-oder Messingplatte an, und es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise eine glänzende Narbenseite heller Farbe gewonnen wird, da der Narben keiner Belichtung ausgesetzt ist und Oxydation durch Luftabschluss verhindert wird.
Eine so behandelte Haut trocknet gleichmässig, anscheinend, weil die Haut lang genug feucht bleibt (die Verdunstung tritt nur auf der Narbenseite auf), so dass sich der Gerbstoff besser verteilt als in einer aufgehängten Haut. Die auf diese Weise behandelte Haut ist ziemlich kernig, und das fertiggemachte Leder ist äusserst feinfühlig.
Die gemäss dem soweit beschriebenen Verfahren behandelte Haut bleibt in ausgedehntem Zustand, während der scharfe oder konzentrierte Gerbstoff auf die blossgelegte Fläche der Haut aufgetragen wird. Der Körper der Haut entzieht der Gerbstoffolie den eigentlichen Gerbstoff, wodurch die Gerbstofflösung verdünnt wird. Die Haut bleibt während des Gerbens unbewegt, so dass Beschädigungen der Haut und insbesondere der zarten Narbenseite im Vergleich mit Behandlung der Häute in Trommeln oder andern Gefässen vermieden wird.
Ein einmaliges Auftragen von Gerbstoff auf jede Seite eines Schaf-oder Zickelfelles ist in der Regel ausreichend, um das Werben der ganzen Haut durchzuführen. Unter gewissen Umständen ist jedoch ein zweites und selbst ein drittes Auftragen von Gerbstoff auf die Fleischseite der Haut notwendig, um vollständiges Einbeissen des Gerbstoffes in den Körper der Haut zu gewährleisten. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Ziegen-oder Kalbsfelle schwerer Gattung in Betracht kommen. Anderweitig ist die Behandlung der letzt erwähnten Felle dieselbe wie leichter Schaf-oder Zickelfelle. Ein besonderer Vorteil des neuartigen Verfahrens besteht darin, dass gerade die zum Gerben erforderliche Gerbstoffmenge aufgetragen wird, so dass der Gerbstoffverlust auf ein Mindestmass herabgesetzt wird.
Das Auftragen des Gerbstoffes auf die Haut erfordert nur einige Minuten, und das Eindringen des Gerbstoffes in die Haut findet so ausserordentlich rasch statt, dass das vollständige Gerben der Haut ohne weiteres Zutun des Arbeiters vor sich geht. Es hat sich gezeigt, dass durch Trocknen der Haut in feuchter Atmosphäre (aufgehängt oder auf eine ebene Fläche ausgebreitet) eine gleichmässige Verteilung des Gerbstoffes erzielt wird, und dass durch Trocknen der Haut das Gerben derselben vollendet wird. Tannin und Leimgewebe der Hautfaser vereinigen sich unter den günstigsten Umständen, die Oxydation des Tannins oder des letzteren und des Leimgewebes der Hautfaser fördern.
Durch das neuartige Verfahren ist es möglich geworden, hochkonzentrierten Gerbstoff oder selbst unverdünnten Gerbstoffauszug unmittelbar auf die Narben-und Fleischseite einer grünen Haut aufzutragen. Bisher hat man eine derartige Behandlungsweise als unpraktisch erachtet, und man hat allgemein geglaubt, dass hiedurch eine zerstörende Einwirkung auf die Haut eintreten würde. Jeder nicht
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weder Vorgerben oder vollständiges Gerben der Haut statt. Selbst wenn nur einmaliges Auftragen auf die Narbenseite und Fleischseite der Haut stattfindet, und wenn der Gerbstoff den Körper der Haut nicht vollständig durchbeisst, so wird die Haut dennoch gegen Fäulnis geschützt.
Die gemäss dem neuartigen Verfahren behandelten Häute können in feuchtem Zustande in Stapeln beliebig lang lagern oder sie können durch Aufhängen in der Luft getrocknet werden. Selbst wenn die Häute nicht vollständig gegerbt sind, können sie beliebig lang unter gewöhnlichen atmosphärischen Zuständen in trockenen Räumen aufbewahrt werden. Die Häute können dann in Wasser eingeweicht und dann in beliebiger Weise fertiggegerbt werden. Das Aufbewahren der vorgegerbten Häute findet in voll ausgedehntem Zustand derselben statt. Das Gerben der Haut kann dann in Trommeln od. dgL fortgesetzt werden, und die Haut ist hiebei keinerlei Beschädigungen unterworfen und keinem nennenswerten Schrumpfen ausgesetzt. Dies steht in schroffem Gegensatz zu dem beträchtlichen Schrumpfen nicht vorgegerbter Häute in Gerbtrommeln.
Alle Häute und Felle, selbst Spalte von schweren Häuten können in der beschriebenen Weise behandelt werden. Wenn jedoch für Sohlenleder, Riemenleder oder andere schwere Ledersorten bestimmte Häute in Betracht kommen, so ändert sich das neuartige Verfahren in gewisser Hinsicht.
In diesem Falle werden die Häute auf einer Tragfläche ausgebreitet, ohne sie vollständig auszurecken. Insbesondere wenn Sohlenleder in Betracht kommt, spielt die Flächenausdehnung desselben keine ausschlaggebende Rolle, da Sohlenleder nicht nach Flächenmass, sondern nach Gewicht verkauft wird. Zweckmässig wird die Fleischseite der schweren Haut oder der Blösse zunächst mit einer konzen- trierten Gerbstofflösung behandelt. Die Haut wird dann mit der Fleischseite nach unten in ein Gerbstofflüssigkeit enthaltendes Gefäss gelegt. Hierauf wird die Narbenseite der Haut mit konzentrierter Gerbstofflösung behandelt. Die Fleischseite der Haut wird zuerst behandelt, weil es ausserordentlich schwer ist, die Haut umzudrehen, ohne den Narben der etwa zuerst angegerbten Haut zu verziehen.
Ein verzogener Narben kann nur mit Schwierigkeit wieder in Ordnung gebracht werden. Da die Haut ziemlich dick ist, so erfordert das Einbeissen oder Eindringen des Gerbstoffes in den Körper der Haut längere Zeit als in eine leichte Haut. Das Auftragen des Gerbstoffes kann durch Zuhilfenahme eines Trägers bewerkstelligt werden, z. B. grobe Sägespäne, die mit der Gerbstofflösung getränkt auf dem Boden einer flachen Pfanne od. dgl. ausgebreitet werden. Der Träger der Gerbstofflösung kann auch aus einem Gewebe, z. B. Kantonflanell, bestehen, welches mit Gerbstofflösung getränkt und auf der Fläche der Haut ausgebreitet wird. Ein derartiges Gewebe dient auch als Filter, welches das Ansammeln von schleimigen Gerbstoffsatz an der Haut verhindert.
Das Auftragen der Gerbstofflösung wird bei schweren Häuten nach Bedarf öfter wiederholt, und wenn der Gerbstoff vollständig in die Haut eingedrungen ist oder diese durchbissen hat, wird die Haut von dem Tisch abgenommen und in einer Trockenkammer zum Trocknen aufgehängt. Das Trocknen einer so behandelten schweren Haut nimmt einen bedeutend kürzeren Zeitraum in Anspruch als nach den bisher üblichen Verfahren gegerbte Häute.
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Vor der Behandlung schwerer Häute mit Gerbstoff können die Häute von Wasser befreit und in gewissem Mass getrocknet werden, indem die Häute durch eine Ausreckmaschine üblicher Bauart geleitet werden.
Die gemäss der Erfindung gegerbten Häute und Felle haben nicht nur grössere Oberfläche, sondern auch grössere Dicke als die nach dem alten Verfahren behandelten, so dass man dem fertigen WerkstÜck die Art der Gerbung noch ansehen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gerbverfahren mit Ausbreitung der Haut oder des Felles vor dem Aufbringen des Gerbmittel, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück durch Schlickern auf eine glatte Fläche aufgepresst und in diesem Zustand der Luft ausgesetzt mit Gerbstoffbrühe behandelt wird.