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Hängeisolatorenkette.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass bei Hochspannungsanlagen in Gegenden, wo mit der Bildung starker Schmutzschichten oder mit Salzablagerungen auf der Oberfläche der Isolatoren zu rechnen ist, die Isolatorenketten von normaler Ausführung der Einzelisolatoren, also mit Rippen auf der unteren
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spannungsleitung gewährleisten. Die Ablagerungen setzen sich nämlich häufig zwischen den Rippen fest, so dass besonders bei Nebel oder Regen der Isolationswert des Isolators stark vermindert wird. Eine ausreichende, zeitweise Reinigung der Oberflächen aber würde zu viel Kosten und Betriebsunterbrechungen erfordern.
Die Erfindung schafft eine wesentliche Verbesserung dadurch, dass die Isolatorenkette, deren Einzelglieder in bekannter Weise mit Mitteln zur Herbeiführung der Selbstreinigung versehen sind, beispielsweise eine dem Zweck besonders angepasste Gestaltung der den Kriechweg vergrössernden Schirme oder Mäntel aufweisen, derart aufgehängt und zusammengesetzt sind und (oder) eine derartige Lage der Einzelglieder untereinander innerhalb der Kette aufweisen, dass an allen oder doch an einer
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Ablagerungen abspülen und wegblasen.
Der Zweck wird in vorteilhafter Weise erreicht, wenn die Einzelglieder sämtlich oder doch zum Teil nicht mit Mänteln, sondern mit flachen, tellerförmigen, beiderseits glatt (ohne Ringrillen) gestalteten Schirmen versehen sind, die schräg zur Längsachse stehen. Erfindungsgemäss werden Hängeisolatoren verwendet, deren Schirme schräg zur Klöppelachse stehen. In solchen Ketten ordnet man zweckmässig die Einzelglieder so an, dass ihre Schirme derjenigen vorherrschenden Windrichtung entgegengesetzt geneigt sind, bei der nach den örtlichen Verhältnissen besonders starke Niederschläge auf den Ober- flächen erwartet werden müssen.
Ist eine vorherrschende Windrichtung nicht festzustellen, so empfiehlt es sich, die Einzelglieder gegeneinander um die Längsachse zu verdrehen, so dass ihre schräg gestellten Schirme bei den einzelnen Gliedern nach verschiedenen Richtungen gewendet sind. Dann kann man damit rechnen, dass immer eines oder einige Glieder, wenn nicht alle, durch Regen und Wind von den sich bildenden Niederschlägen ständig befreit sind, so dass die Isolationsfähigkeit der Kette unter allen Umständen in einem sehr hohen Grade aufrechterhalten wird.
Zuweilen ist es auch vorteilhaft, nicht sämtliche Einzelglieder der Kette von der erwähnten Art (mit schräg zur Längsachse liegenden glatten, tellerförmigen Schirmen) zu wählen, sondern ausser solchen Gliedern in die Kette auch solche einzufügen, die in an sieh bekannter Weise auf der einen Seite tief eingeschnittene Rippen im Schirm haben. Auch durch das altbekannte Mittel des Einbaues eines Öl- spiegels in einzelne Kettenglieder lässt sich erreichen, dass wenigstens hier die Isolierfähigkeit der Kette aufrechterhalten bleibt.
Um die Verdrehung der Einzelglieder der Kette gegeneinander um die senkrechte Längsachse ausführen und sichern zu können, sind die Aufhängevorrichtungen so gewählt, dass eine einmal vollzogene Verdrehung zweier aufeinanderfolgender Glieder aufeinander dauernd aufrechterhalten bleibt.
Das geschieht beispielsweise dadurch, dass der Klöppelknauf mit Unebenheiten ; Rippen oder Nuten, versehen ist, die in der Arbeitslage mit entsprechenden Unebenheiten in Nuten oder Rippen der Wandung
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der Klöppelpfanne oder am Befestigungssplint eingreifen und dann eine Drehsicherung bilden.
Hebt man die mit solchen Aufhängevorrichtungen versehenen Glieder gegeneinander an, so kann man sie in eine bestimmte beliebige Lage um die Längsachse verdreht bringen, und wenn man sie dann freilässt, so treten die vorerwähnten Vorrichtungen miteinander in Eingriff und die Glieder müssen dann in der
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aufgebaut sind, und diese Schirme sind mit dem Isolatorkörper, an dem die Aufhängevorrichtungen angreifen, so verbunden, dass sie schräg zur Längsachse stehen. Eine aus derartigen Einzelgliedern gebildete Kette ist in Fig. 1 in Seitenansicht, in Fig. 2 in einer Ansicht von links Fig. 1 dargestellt.
Bei der Aufhängung ist vorausgesetzt, dass der Regen und etwaige Verunreingungen aus Hüttenwerken od. dgl. mit sich führende Wind in der Regel in der Richtung von links herbläst. Dabei wird dann, wie leicht ersichtlich, die glatte tellerförmige Oberfläche des Schirmes bei allen Einzelgliedern stets rein gehalten.
Nach Fig. 3 ist eine Kette dieser Art für einen Aufhängeort dargestellt, an dem eine vorherrschende Windrichtung nicht festgestellt werden kann. Hier sind die einzelnen Glieder deshalb gegeneinander verdreht, so dass bei jeder beliebigen Windrichtung wenigstens einige der Glieder in sehr vollkommener Weise reingehalten werden müssen. Hiebei empfiehlt es sich zuweilen, die tellerförmigen Schirme so
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sieh bei Regen nicht so leicht zusammenhängende Wasserfäden zwischen den übereinanderliegenden Gliedern bilden.
Für Gegenden, in denen sehr trockne und ruhige Witterung vorherrscht, wo man also nicht häufig genug mit Regen und Wind rechnen kann. würde es an sich zweckmässig sein, Isolatoren mit sehr tief eingeschnittenen Rippen zu verwenden. Diese haben zwar den Nachteil, dass sie sich nicht von selbst reinigen, weil in die tief eingesehnittenen Hohlräume Regen und Wind nicht eintreten können. Dafür kommt ihnen aber der höhere Krieehwiderstand zu. Ketten aus solchen Isolatorengliedern gewähren daher keine volle Sicherheit, werden vielmehr von Zeit zu Zeit gereinigt werden müssen. Die Abstände der Reinigungszeiten können aber vergrössert werden, wenn man erfindungsgemäss die Kette zusammensetztaus Ein-
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eingesehnitten sein kann.
Dann erhält man mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Kette, die gleichmässige Reinigungszeiten für jede Witterungsperiode ergibt. Die Reihenfolge der Isolatoren mit glatter und mit stark eingesehnittener Oberfläche ist dabei beliebig. Sie richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen und nach der Lage der Ketten, nämlich ob es sich um eine Abspann-oder eine Hängekette handelt. Ferner ist von Einfluss die Hauptriehtung des Verschmutzungsstromes, der im allgemeinen, weil er von einer bestimmten Quelle ausgeht, auch eine bestimmte Richtung hat. Zweckmässig baut man die Ketten so ein, dass die Isolatoren mit tief eingesel1nittener Oberfläche dem Versehmutzungsstrom abgewandt sind.
Fig. 4 zeigt eine derart zusammengesetzte Kette in Hängelage, Fig. 5 eine solche in Abspannlage.
Die hier gezeichneten Ausführungsbeispiele an sich bekannter Isolatoren als Einzelglieder sind nur als Beispiele zu betrachten.
In derart kombinierten Hängeketten kann man auch Isolatoren einbauen, in die in an sich bekannter Weise ein Ölspiegel eingebaut ist. Ein Ausführungsbeispiel dafür zeigt das unterste Glied der Hängekette nach Fig. 4.
Die Fig. 9-23 geben Ausführungsbeispiele für die vorerwähnten Einrichtungen, durch die eine Drehsicherung der Einzelglieder gegeneinander geschaffen ist.
Die Fig. 6-9 zeigen eine Ausführungsform der erstgenannten Art, bei der die Drehsicherungen zwischen dem Klöppelknauf und der Klöppelpfanne wirken. Fig. 6 ist ein Längsschnitt durch das ganze Isolatorglied, Fig. 7 zeigt eine Aufsieht auf den Klöppellmauf. Fig. 8 stellt einen Schnitt nach der
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zeigt einen Schnitt nach der Linie e- in Fig. 6.
Auf der oberen Wölbung des Klöppelknaufs 11 sind eine beliebige Anzahl von radialen Wülsten 1. Z angebracht-im Ausführungsbeispiel sind deren acht vorgesehen-, denen ebenso viele gleichartig
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Ist das untere Glied auf den Klöppelknauf des darüberliegenden aufgehängt, so kann man es gegenüber diesem Klöppelknauf in den gewünschten Winkel drehen, in dem es festgehalten wird, weil die Wülste. M in diejenigen Nuten oder Ausnehmungen 13 eingreifen, die in der eingestellten Lage einander gegen- überstehen. Wird dann der Splint 16 in die Klöppelpfanne eingeschoben, so kann eine Verdrehung nicht mehr stattfinden.
Die Wülste 12 brauchen nicht in derselben Anzahl vorgesehen zu sein wie die Nuten 13, vielmehr würde an sich eine einzige Wulst 12 genügen, die dann bei entsprechender Drehung in eine beliebige der Nuten 13 eingelegt werden kann. Je grösser die Zahl der Wülste ist, je schwächer können sie sein. um die bei Drehungsmomenten eintretenden Scherkräfte aufzunehmen. Die Zahl der Nuten bestimmt sich nach der Zahl der Winkel, in die man jedes Glied gegenüber dem darüberliegenden einstellen zu können wünscht.
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Eine grundsätzlich ähnliche Ausführungsform zeigen die Fig. 10-14. Hier trägt die Seitenwandung der Klöppelpfanne 16 eine senkrecht verlaufende Nase 17, und in den seitlichen Umfang des Klöppel- knauf es 11 sind eine Anzahl von senkrechten Nuten (Einfräsungen) 18 vorgesehen. Solange der Splint 16 nicht eingesehoben ist, kann man das Isolatorglied so weit heben, dass bei einer Drehung die Nase 17 über den Teil der Oberfläche des Klöppelknaufes hinweg sich bewegt, in dem die Nuten 18 sich befinden. Ist die gewünschte Winkelstellung erreicht, so senkt man das Isolatorglied und lässt dadurch die Nase 17 in die entsprechende Nut 18 eintreten, worauf der Splint 16 eingeschlagen wird und das Isolatorglied gegenüber dem Klöppelknauf festgelegt ist.
Die Ausführungsform der Fig. 15-19 zeigt eine Anordnung, bei der der Splint als Drehsicherung ausgestaltet ist. Der Klöppelknauf 11 hat wieder an seinem seitlichen Umfang Drehsicherungsnuten 18, genau wie bei der Ausführungsform der Fig. 10-14. Anstatt dass aber nun die Seitenwandung der
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Steg 20 versehen, der nach dem Einstecken des Splintes mit einer Nase 21 in eine der Nuten 18 sich einlegt und dadurch die Drehsicherung herstellt. Festgehalten wird der in Arbeitslage befindliche Splint, der mit einer Aufbiegung 22 versehen ist, durch eine aus Fig. 18 ersichtliche Haltefeder 23.
Eine ähnliche Ausführungsform zeigen schliesslich die Fig. 20-23. Hier befinden sich die Drehsicherungsnuten 24 an der Unterseite des Klöppelknaufs 11, und der Befestigungssplint 25 hat eine Drehsicherungsnase 26, die an seiner Oberseite angeordnet ist. Festgelegt wird der Splint wieder durch eine Haltefeder 27, Fig. 22.
Die beschriebene Drehsieherung zwischen den Einzelgliedern von Kettenisolatoren kann auch in andern als in den vorbeschriebenen Fällen vorteilhaft sein.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit ist die, dass der Klöppelschaft unmittelbar über dem Klöppelknauf mehrkantig, z. B. als Sechskant, ausgebildet ist. In der Betriebslage legen sich dann zwei gegenüberliegende Flächen dieses Sechskantes an die Seitenwände der Durchgangsöffnung für den Klöppelknauf in der Kappe des nächsten Gliedes an, und nach Einführung des Haltesplintes ist eine gegenseitige Verdrehung der Glieder nicht mehr möglich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aus mehreren Gliedern bestehende Hängeisolatorenkette mit Mitteln zur Herbeiführung der Selbstreinigung der Einzelglieder, beispielsweise durch die besondere Gestaltung der den Kriechweg vergrössernden Schirme oder Mäntel an den Isolatoren, gekennzeichnet durch derartige Aufhängung und Zusammensetzung der Isolatorenkette und, oder durch derartige Lage der Einzelglieder untereinander innerhalb der Kette, dass an allen oder doch an einer grösseren Anzahl der Einzelglieder Regen und Wind die auf den Oberflächen sich niederschlagenden Ablagerungen abspülen und wegblasen.