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Vorrichtung zum Erhitzen von Bitumen, Teer oder ähnlichem Material.
Es sind Vorrichtungen, auch fahrbare, zum Erhitzen von Bitumen, Teer u. dgl. bekannt, bei denen das Ausgangsmaterial aus Behältern oder Fässern auf Leitflächen und von dort an geheizte Räume oder Kammern abgegeben wird, in denen das Gut. etwa auch unter Zirkulation, erhitzt und leichter flüssig gemacht wird, worauf es zur Aufgabe, etwa auf Strassenoberflächen od. dgl., abgezogen wird.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung der vorerwähnten Art, welche im Wesen aus einer Tasse, auf welche das Material entleert wird (z. B. aus mehreren Fässern gleichzeitig), sowie aus einer oder mehreren Vorwärmkammern, durch welche hindurch das Material nach Verlassen der Tasse fliesst und aus einem zur Aufnahme und zum Fertigerhitzen des Materials dienenden Kessel besteht ; zweckmässig bildet die Tasse den oberen Abschluss der Vorwärmkammern und des Kessels.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Tasse mittels im untersten Teil derselben angeordneter Heizzüge geheizt und derart schräg angeordnet, dass das Material gegen einen Abzug fliesst, der zu einer der Vorwärmkammern führt. Der Abzug aus der Tasse ist von einem Wall oder Wehr umgeben, welches das auf die Tasse aufgebrachte Material zu seiner Vorwärmung mit den Heizzügen in Berührung hält. Der eigentliche Erhitzer enthält zwei oder mehrere, durch Wehre voneinander getrennte Vorwärmkammern, die zur Erzielung einer Zirkulation des Materials mit Leitwänden versehen werden können. Weiters kann der Abzug von der Tasse an einer Seite des Erhitzers angeordnet werden, um ein oder mehrere Schlammlöcher an geeigneter Stelle, z.
B. in der Mitte und an der tiefsten Stelle des Kessels an einer der Stirnflächen desselben, unterbringen zu können. Vorzugsweise besitzt der Erhitzer zwei zur Heizung der Vorwärmkammern bzw. des Kessels dienende Feuerungen, wobei die Abzugskanäle der einen Feuerung aussen um den Kessel herum oder durch den Kessel hindurch führen, während die Abzugskanäle der andern Feuerung um die Vorwärmkammern herum bzw. durch die Vorwärmkammern hindurch zu den im tiefsten Teil der Tasse befindlichen Heizzügen führen ; die Trennwand zwischen den zwei Feuerungen bzw. eine Fortsetzung derselben, kann sich bis zwischen die Vorwärmkammern und den Kessel bzw. in den Kessel erstrecken. Jede der Heizkammer kann für sich entleert werden.
Vorzugsweise besitzt der Erhitzer einen auf die Tasse passenden Deckel mit abschliessbaren Materialfüll- öffnungen. Zum Abschliessen dieser Öffnungen dienen zweckmässig Schiebetüren mit einem Scharnier, damit sie seitlich am Erhitzer herunterhängen können.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen veranschaulicht, u. zw. ist Fig. 1 ein Schnitt durch einen Teerkessel nach der Linie 1-1 der Fig. 2, wobei die dicken Pfeile den Weg des Materials in der Längsrichtung des Kessels und die dünnen Pfeile den Weg der Verbrennungsgase veranschaulichen.
Fig. 2 ist eine Stirnansicht bzw. ein Schnitt nach der Linie 2-2, in der Richtung des Pfeiles gesehen, und veranschaulicht schematisch den von dem Material durch eine der Vorwärmkammern genommenen Weg.
Fig. 3 ist eine schaubildliche Ansicht, teilweise im Schnitt, des Kesselmantel und seiner Kammern, wobei die Pfeile den Weg des im Erwärmen befindlichen Materials andeuten.
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Fig. 6 und 7 sind Schnitte nach den Linien 6-6 bzw. 7-7 der Fig. 4, in der Richtung der Pfeile gesehen.
Ein Satz Teerfässer 10 liegt auf dem Oberteil 11 des Kessels 12 auf ; beispielsweise befinden sich je drei Fässer auf jeder Seite der Vorrichtung. auf der wie üblich auch eine Hebevorrichtung (nicht ge- zeichnet) montiert ist, um diese Fässer auf ihre Wiegen 14 stellen zu können. Unterhalb der Fassstütze 77 befindet sich eine schräge Tasse 7J, über deren Boden eine Anzahl Heizzüge verlaufen.
Am unteren Ende und an einer Seite der Tasse 7J befindet sich ein von einer Stauwand oder einem Wehr 18 umgebener
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Der Abzug 17 führt nach abwärts zu einer an einem Ende der Vorrichtung befindlichen Vorwärmkammer 20 (Fig. 2 und 3). die mittels einer Querwand 2l von einer zweiten, gleichfalls unterhalb der Tasse 15 befindlichen Vorwärmkammer 22 getrennt ist. Im unteren Teil dieser Querwand. M, u. zw. auf der dem Abzug 17 gegenüberliegenden Seite, befindet sich eine Öffnung 2. 3, welche einen Durchgang von der Vorwärmkammer 20 zur Heizkammer 22 bildet.
Eine Leitwand 25 bildet ein Wehr für die linke Seite (Fig. 2) der Vorwärmkammer 20 und hält den Schlamm an der tiefsten Stelle zurück. Da diese Leitwand an oder nahe der tiefsten Stelle der Laibung des Kessels 12 angeordnet ist, und da der von der Tasse 1. j in die Vorwärmkammer führende Abzug auf der einen Seite des Kessels (z. B. in Fig. 2 auf der rechten Seite) angeordnet ist, kann in der Wandung der Vorrichtung ein Iannloch 26 zur Entnahme des von der Wand 25 zurückgehaltenen Schlammes angebracht werden. Die zweite Vorwärmkammer 22 ist von dem eigentlichen Kessel 27 durch ein Wehr 28 getrennt und innerhalb des Kessels 27 befindet sich eine Querwand 29, welche die richtige Zirkulation des aus der zweiten Vorwärmkammer in den Kessel übertretende Materials bewirkt.
Die Tasse 1. schliesst die Vorwärmkammern 20, 22 und den Kessel 27 nach oben ab und ein durch die Öffnungen 13 mit der Aussenluft in Verbindung stehendes Entlüftungsrohr 30 erstreckt sich in die Vorwärmkammer 21. Eine zur Heizung der Vorwärmkammern 20, 22 dienende Feuerung. 31 liegt unterhalb dieser Kammern, quer zur Vorrichtung. Ein Abzugskanal. 32 dieser Feuerung führt unter den Kammern 20,22 entlang, steigt dann seitlich derselben auf und mündet in die oberhalb der Vorwärmkammern und des Kessels befindlichen Heizzüge 16, die zum Schornstein 33 führen. Eine gesonderte Feuerung 35 heizt den Kessel mittels rund um dessen Aussenseite verlegter Kanäle 36. deren Bahn durch
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Wärmeleitung mit dem Wehr 28 (Fig. 1) verbunden ist.
Der Teer bzw. sonstiges aus den Fässern 10 entnommenes Material wird auf die Tasse entleert und erhält eine Vorerwärmung durch Berührung mit den Ziigen M. Nach der Erwärmung fliesst dasselbe gegen das untere Ende der Tasse 15 (Fig. 3) und staut sich auf der einen Seite des Wehrs 18, welches von solcher Höhe ist, dass der Grossteil des Materials mit den Zügen 16 in Berührung gehalten wird. Sobald sich genügend Teer beim Wehr angesammelt hat, wird ein Teil in die Vorwärmkammer 20 überlaufen.
Zu bemerken ist, dass die Wiege eines der Fässer 10 derart angeordnet ist, dass dieses Fass sich beinahe direkt in den Abzug 17 der Tasse entleert. Dadurch wird bei Inbetriebsetzung des Erhitzers die Verkokung des in der Vorwärmkammer befindlichen Materials Lintangehalten, weil normalerweise erst beträchtliche Mengen des Materials aus den Fässern fliessen müssen, bis ein tberlaufen über das Wehr 18 stattfindet. In der Kammer 20 fliesst das Material über die den Schlamm zurückhaltende Leitwand 25 hinweg durch die Öffnung 23 in die zweite Vorwärmkammer 22 und schliesslich über das Wehr 28 in den Kessel. Wie ersichtlich, kann mittels dieser Konstruktion eine grosse Anzahl Fässer gleichzeitig entleert werden und ein kontinuierlicher Fluss des Materials durch aufeinanderfolgende Heizvorrichtungen aufrechterhalten werden.
Weiters bewirkt die Wehranordnung. dass die aus dem Kessel abgezogene Flüssigkeit annähernd die gleiche Temperatur und daher auch annähernd konstante Viskosität aufweist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass im Kessel ständig ein ausgiebiger Vorrat an heissem Material bleibt. Irgend welche Fremdstoffe, welche zusammen mit dem Teer in die Vorrichtung gelangen, können durch das Schlammloch 26 entfernt werden.
Zur Ausserbetriebsetzung des Erhitzers können die einzelnen Kammern mittels der Hähne 39 und 40 entleert werden. Der Kessel wird selbstverständlich durch die am rückwärtigen Ende vorgesehene übliche Auslassöffnung 41 entleert.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine geeignete Form des Tassendeckels, welcher die Fasswiegen 14 trägt.
Bei der Ausführungsform des Tassendeckels nach Fig. l, 2 und 3 wird das Material aus den Fässern durch die Öffnungen 13 des Deckels entleert. Diese Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, dass, wenn der Spund aus dem Fass gezogen wird und letzteres zur Entleerung auf seiner Wiege umgedreht wird, das Material aus dem Fass zu fliessen beginnt, bevor noch das Spundloch vertikal über der Deckelöffnung zu liegen kommt. Dieser Mangel wird durch die nachfolgende Deckelkonstruktion beseitigt, welche den weiteren Vorteil bietet, dass der Deckel mit Hilfe von Scharnieren seitlich vom Kessel gebracht werden kann, um die Heizzüge 16 und die Tasse 15 zum Zwecke ihrer Reinigung oder Kontrolle blosszulegen.
Die Winkeleisen 42 auf der Obeiseite des Deckels 4. 3 tragen Achsstummeln 44 für Rollen 45, welche das
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aus um die mit Gelenken versehenen Konsolen 46 gehohen werden. Der Deckel weist sechs entsprechend der Mittelachsen der Fasswiegen angeordnete rechteckige Queröffnungen 47 auf, die gänzlich oder zum
Teil mittels Schiebetüren 48 verschliessbar sind. In Fig. 5 sind die linken Öffnungen teilweise geschlossen, die rechten Öffnungen gänzlich geschlossen und die mittleren Öffnungen vollkommen offen gezeichnet.
Die Türen 48 am linken und rechten Ende des Deckels (Fig. 5) sind an einem Ende mit hakenförmigen
Armen 49, am anderen Ende mit Griffen 50 ausgestattet, so dass die Tür quer zum Kessel auf den als
Führung dienenden Winkeleisen 51 verschoben werden kann. Beim Ziehen der Türen auf die eine bzw. die andere Seite werden die Arme 49 in Eingriff mit aufgebogenen Zapfen 52 der Winkeleisen-M gebracht und um diese Zapfen 52 können die Türen derart sehwingen, dass sie neben dem Kessel, wie rechts in Fig. 4 und 5 und in Fig. 6 ersichtlich, herunterhängen. In dieser Stellung der Türen wird eine Öffnung von beträchtlicher Grösse abgedeckt, durch welche hindurch das Material aus den Fässern in die Tasse entleert werden kann.
Die zwei Öffnungen 47 des rechten bzw. linken Deckelteiles sind von einer schräg nach unten gerichteten Platte 53 getrennt, welche einerseits zum Leiten des Materials vom Fass in die Tasse und anderseits dazu dient, Wärmeverluste aus der Tasse durch Ableitung hintanzuhalten. Auf jeder dieser Platten 53 ist eine Kappe 54 angebracht, welche die Enden der Türen überdeckt, wenn diese vollkommen geschlossen sind und welche das Eindringen von Regenwasser in die Tasse durch die zwischen den geschlossenen Türen und der Platte 53 gebildete Fuge verhindert. Für die mittleren Öffnungen 47 des Deckels, wie aus Fig. 5 ersichtlich, ist es in der Regel notwendig, eine besondere Konstruktion einer Tür anzuordnen, welche nur von einer Seite aufgemacht und auf derselben Seite heruntergeschwungen werden kann.
Dies ist nötig. weil die Hebevorrichtung für die Fässer gewöhnlich in der Mitte und auf einer Seite des Kessels montiert wird. Die besondere TÜrkonstruktion ist in den Fig. 4,5 und 7 dargestellt. Die Türe wird, wie früher, quer zum Erhitzer mittels eines Griffes 50 gezogen und wird, infolge ihrer Rinnenform, auf den Winkeleisen z geführt. Auf der Seite, gegen welche die Türe gezogen wird, ragen zwei Leisten 55 über den Oberrand der Türe vor und gegen diese Leisten legt sich ein auf der Tasse befindlicher Anschlag 56 an, sobald die Türe gänzlich auf die eine Seite gezogen wird. In dieser Lage schwingt alsdann die Türe um einen Zapfen 57, welcher zwei Teile der Türe gelenkig miteinander verbindet.
Bei neben dem Erhitzer herunterhängender Türe werden die Öffnungen 47, wie früher von einer Platte 53 getrennt ; nur ist im vorliegenden Fall die Kappe 54 nicht mehr vorhanden, da die Türe selbstverständlich freie Bahn quer zum Erhitzer haben muss.
Es ist klar, dass die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt ist, sondern dass bauliche Änderungen gemacht werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Z. B. kann die Zahl der verwendeten Vorwärmkammern und Leitwände für irgendeine besondere Konstruktion beliebig erhöht werden und weiters kann auch die Zahl der in dem Deckel der Tasse vorgesehenen Öffnungen erhöht oder verringert werden, entsprechend der Leistungsfähigkeit des Erhitzers bzw. der Zahl der in den Erhitzer gleichzeitig zu entleerenden Fässer.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Erhitzen von Bitumen, Teer oder ähnlichem Material, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer Tasse (15), auf welche das Material (z. B. aus mehreren Fässern (10) gleichzeitig) entleert wird, einer oder mehrerer Vorwärmkammern (20, 22), durch welche das Material nach Verlassen der Tasse fliesst, und einem beheizten Kessel (12) zur Aufnahme und endgültigen Erwärmung des Materials für dessen Abzug.