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Maschine zur Herstellung von dem Astrachan ähnlichen Pelzgeweben.
In der österr. Patentschrift Nr. 111101 ist die Herstellung von künstlichen Pelzen und insbe- sondete Astrachanpelznachahmungen beschrieben, die dadurch erhalten werden, dass Zöpfe einer langhaarigen, verschieden stark gekräuselten, gegebenenfalls auch verschieden gefärbten Chenille in unreelmässiger Verteilung auf einem geeigneten Träger befestigt werden. Die Chenille besteht aus einer Textilseele, beispielsweise aus Baumwolle, um welche Textilfasern (Seide, Wolle u. dgl.) quer angeordnet sind.
Gemäss der Beschreibung der Patentschrift kann die Chenille eine "Rundcheni1Ie" sein, die dadurch erhalten wird, dass die Chenille durch sich drehende, geheizte Rohre hindurchgezogen wird, um die Querfasern kreisförmig um deren Seele und auf diese zu drücken.
Gegenstand der Erfindung ist eine Maschine zur Herstellung von dem Astrachan ähnlichen Pelzgeweben.
Um einen Pelz zu erhalten, der eine grössere Ähnlichkeit mit Astrachan besitzt, und besonders um die Festigkeit von künstlichen Pelzen zu erhöhen, wird von einer Chenille von etwa 21 mm Durchmesser und mehr (vor dem Wickeln) ausgegangen, welcher Durchmesser durch das Wickeln auf etwa 7mm heruntergebracht wird. Infolge dieser grösseren Länge der Querfasern werden diese auf einem Umfang, der dem vollen Kreisumfang entspricht, oder auf einem Umfang, der über den vollen Kreisumfang hinausgeht, um die Seele gewickelt.
Ein Ausführungsbeispiel der Maschine ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 ist eine Gesamtansicht der Maschine von der Seite gesehen, Fig. 2 eine Einzelansicht in grösserem Massstab und zeigt die Vorrichtung zum Zerschneiden der Chenille. Fig. 3 ist ebenfalls eine Einzelansicht in grösserem Massstabe und zeigt die Transportvorrichtung für die Chenillestücke, welche Vorrichtung auch dazu dient, die Chenillestücke aufzuschichten und vor dem endgültigen Anbringen derselben auf der Unterlage entsprechend zu verteilen. Fig. 4 ist eine Einzelansicht und zeigt die Leimvorrichtung und die Vorrichtung zum Verbessern der Verteilung der Chenillestücke auf ihrer Unterlage vor dem Aufrollen der letzteren.
An dem einen Ende des Gestelles 1 ist die zum Zerschneiden der Chenille bestimmte Vorrichtung angeordnet. Diese Vorrichtung ist mit einem Transportband 2 versehen, das über eine untere Walze 3 und über zwei Walzen 4 und 5 geführt wird. Bei 0 ist ein Zylinder vorgesehen, durch welchen die Chenille zwischen das Transportband 2 und eine weiter unten beschriebene Glasplatte eingeführt werden kann.
Das Transportband 2 wird durch eine der Walzen 2,3 oder 5 fortbewegt, die ihre Bewegung von einer beliebigen Transmission erhält. Über dem Transportband 2 sind beiderseits Platten 6 mit einstellbarem Abstand voneinander angeordnet. Auf diesen Platten ruht eine zweckmässig aus Glas bestehende durchsichtige Platte 7, die beispielsweise durch einen Bügel 8 festgehalten wird.
An das Transportband 2 schliesst sich ein zweites Transportband 9 an, welches über vom Gestell 1 getragene Walzen 10 und 11 geführt ist. Das Band 9 ist auf der Länge a-b durch die Glasplatte 7 und im Anschluss an diese Glasplatte durch eine Heizfläche 12 überdeckt, die beispielsweise durch einen Bügel 13 festgehalten wird. Das Band 9 wird bei einer geringeren Geschwindigkeit als das Band 2, beispielsweise durch eine Transmission 14, angetrieben.
Vor dem Transportband 9 ist ein Kreismesser 15 angeordnet, welches durch einen nicht dargestellten Motor gedreht wird und dazu dient, die Chenille in der weiter unten beschriebenen Weise zu zerschneiden.
Unter diesem Messer ist eine Rinne 16 angeordnet, die zu einer umlaufenden Trommel 77 führt, deren Wand mit einem Gitter 18 versehen ist. Im Anschluss an die oben beschriebene Vorrichtung ist ein weiteres Transportband 19 angeordnet, das sich auf zwei Zylindern 20 und 21 bewegt, deren Spannung durch eine geeignete Vorrichtung 22 entsprechend eingestellt wird. Die Bewegung dieses Laufteppichs 19 erfolgt durch den Zylinder 20, der seine Bewegung von einer Transmission 23 erhält. Auf der dem Antriebszylinder 20 entgegengesetzten Seite ist bei 24 über dem Band 19 ein Druckzylinder vorgesehen, dessen Enden in vom Gestell 1 getragenen, geeigneten Lagern 25 frei gelagert sind. Das Band 19 ist seitlich, ebenso wie die Transportbänder der Schneidmaschine, von Führungen 6 überdeckt.
Unmittelbar nach der Walze 24 ist eine durch ein Befestigungsstück 26 festgehaltene Glasplatte oder eine Platte aus einem sonstigen durchsichtigen Stoff 7'angeordnet. Diese Platte 7'überdeckt ein weiteres Transportband 28 ebenfalls auf seiner ganzen Länge, das über einen zum Zylinder 21 parallel und in einem gewissen Abstande von demselben angeordneten Zylinder 27 geführt wird. Dieses Band 28 ist wie das vorhergehende mit Führungen 6 versehen. Dasselbe wird über einen zweiten Zylinder 29 und über einen Spannzylinder 30 (Fig. 1) geführt. Die Zylinder 21 und 27 sind auf Stützen 31 und 32 gelagert, deren Höhe gegenüber dem Gestell durch ein beliebiges geeignetes Mittel, beispielsweise durch Flügelmuttern 33, eingestellt werden kann.
Das Band 28 erhält seine Bewegung von dem obenerwähnten Zylinder 29, der durch eine Antriebsvorrichtung 43 angetrieben wird.
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Die Maschine besitzt auch eine Abwickelvorrichtung für die zur Aufnahme der zerschnittenen Chenille bestimmte Unterlage. Diese aus Stoff od. dgl. bestehende Unterlage 34 wird durch eine Reihe von Rollen 35 geführt und durchsetzt dann eine geeignete Leimvorrichtung 36 (Fig. 1 und 3). Hierauf wird die Unterlage über eine Rolle 37 und von dort über eine Rolle 38 geführt. Von der Rolle 38 gelangt sie über eine weitere Rolle 39, die am Umfang mit Flügeln versehen ist. Endlich wird sie durch eine geeignete Vorrichtung hindurchgeführt, durch welche die Zwischenräume zwischen den aufgeleimten Chenillestücken mit einem beliebigen Textilpulver bestreut werden.
Diese in einem Gehäuse 40 angeordnete Streuvorrichtung besteht aus einer Trommel 41 mit Gitterwand, die das Pulver enthält und durch eine geeignete Transmission 42 in Drehung versetzt wird, die selbst ihre Bewegung von der obenerwähnten Riemenscheibe 43 erhält. Aus dem Gehäuse 40 gelangt die Unterlage 34 über eine geeignete Aufwiekelvorrichtung 45, die durch eine von 43 aus angetriebene Transmission 45'in Drehung versetzt wird.
Vor ihrem Durchgang durch das Gehäuse 40 wird die mit Chenillestüeken bestreute Unterlage 34 der Wirkung einer Klopfvorrichtung 46 ausgesetzt, die das Eindringen des Pulvers in den bestrichenen Grund des Gewebes zwischen den Chenillestücken erleichtert. Die Unterlage gelangt dann zu einer andern Klopfvorrichtung 47, durch welche sie von einem etwaigen Überschuss an Pulver befreit wird.
Vor ihrem Durchgang durch die Streukammer 40 wird die Unterlage über eine in den Fig. 1 und 4 dargestellte schiefe Ebene geführt, auf welcher man nach Bedarf die Lage der einzelnen Chenillestücke auf der bestrichenen, noch nicht trockenen Unterlagsfläche von Hand aus berichtigen kann.
Ferner ist eine Absaugvorrichtung 48 vorgesehen, um störende Ausdünstungen der zum Bestreichen der Unterlage verwendeten Lösung abzuführen.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende : Die Chenille 50 wird mit einem Ende unter die Walze 0 der Schneidvorrichtung eingeführt. Durch den Druck der Walze 0 kommt die Chenille mit dem Transportband 2 in Berührung, durch welches sie unter die Glasplatte 7 mitgenommen wird, wo sie leicht zusammen- gedrückt wird. Alsdann gelangt die Chenille gegen das zweite Transportband 9, dessen Geschwindigkeit etwas geringer ist als die Geschwindigkeit des Transportbandes 2. Durch diese Verlangsamung ihrer Bewegung bildet sie eine Reihe von Krümmungen und wird in dieser gekrümmten Form von dem zweiten Transportband unter der Heizfläche 12 mitgenommen, durch deren Wärme die Chenille nach ihrem Austritt aus der Schneidmaschine ihre gekrümmte Form beibehält.
Die Chenille gelangt dann in Berührung mit dem Schneidmesser 15, durch welches sie in Stücke zerschnitten wird, die in die Rinne 16 und von dort in die Trommel 17, 18 herunterfallen. Durch diese Trommel werden die von den Verunreinigungen befreiten Chenillestücke auf das Transportband 19 gebracht und dann auf der ganzen Oberfläche des Bandes 19 entweder von Hand aus oder mechanisch verteilt, wobei eine gegenseitige Übereinanderlagerung derselben zu vermeiden ist. Die auf dem Transportband 19 so verteilten Chenillestücke gelangen dann zum Zylinder 24, der sie so weit unter die durchsichtige Platte 7'fortbewegt, bis sie gegen das Band 28 stossen, das sich über den Zylindern 27 und 29 bewegt und etwas höher als das Band 19 angeordnet ist.
Das Transportband 28 bewegt sich mit einer etwas geringeren Geschwindigkeit als das Band 19. Hiedurch entsteht eine Anhäufung der Chenillestücke gegen das Ende 19'des Bandes 19. Die so angehäuften Chenillestücke kommen mit dem Band 28 in Berührung und werden auf diesem in zweckentsprechender Weise verteilt. Bei 28'stossen sie gegen die bei 36 mit Leim bestriehene Unterlage 34 und haften an derselben. Die so belegte Unterlage folgt dann dem oben beschriebenen Weg und gelangt zur Streuvorrichtung und darauf zur Aufwickelvorrichtung 45. Ein etwaiges Berichtigen der Verteilung der Chenillestücke erfolgt auf dem geneigten Teil, u. zw. vor Eintritt in die Vorrichtung 40, wie bereits erwähnt.
Unterlage 34 und das Band 28 müssen sich mit derselben Geschwindigkeit fortbewegen ; sie werden mit Hilfe eines Triebrades 43'bewegt, das am Ende des Zylinders 29 des Transportbandes 28 befestigt ist und mit einem andern Triebrad 43"kämmt, das am Ende des Zylinders 37 der genannten Unterlage 34 sitzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zur Herstellung von dem Astrachan ähnlichen Pelzgeweben, dadurch gekennzeichnet, dass hintereinander angeordnet sind : Eine Schneidvorrichtung zum Zerschneiden der Chenille in Stücke von gewünschter Form und Abmessung, eine Vorrichtung für den Transport, das Anhäufen und die zweckmässige Verteilung der Chenille stücke und die Anbringung derselben auf eine mit einer Leimschicht selbsttätig überzogene Unterlage, eine Vorrichtung für den Transport der Unterlage und das Berichtigen der Verteilung der an der Unterlage haftenden Chenillestücke, eine Vorrichtung zum Streuen von Pulver in die Zwischenräume zwischen den Raupenstücken,
eine Vorrichtung zum Aufrollen des Enderzeugnisses nach dem Streuen und gegebenenfalls Einrichtungen zum Abführen der Ausdünstungen, die beim Betrieb der Maschine entstehen können.